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Schule
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"Und schon wieder ist Montag. Wieso muss das Wochenende auch nur immer so kurz sein? Und wieso ist die Schulwoche so lang?", fragte ich mich.
Doch plötzlich wurden meine Gedanken von einer Frage des Lehrers gestört:
"Zeichne mir den Umkreis von einem Rechteck an die Tafel Anita!", bekam ich als Aufgabe.
"Toll! Wieso muss ich immer nicht aufpassen und dann auch noch drangenommen werden?", fragte ich mich.
Doch weiter kam ich nicht, da mich meine Nachbarin Sarah anschubste und mir zuflüsterte: "Jetzt steh schon auf! Mach einfach ein Rechteck und bestimme ABC und zeichne einen Umkreis!"
Und schon war ich vorne an der Tafel. Ich hatte Sarah nicht zugehört und aufgepasst hatte ich auch nicht! "Na, toll!", kam mir da nur in den Sinn.
"Setzen! 6! Und einen Strich! Oh, Anita! Das heißt nachsitzen!", sagte der Lehrer schadenfroh zu mir.
Der Tag hatte ja schonmal toll begonnen. Zum Glück gongte es dann. Ich ging mit Sarah runter zum Vertretungsplan und schaute auf unsere Klasse.
"Hey, Sarah! 1 Freistunde!", sagte ich überglücklich.
Ich hatte schon wieder gute Laune. Doch das hielt nicht lange. Daniel schrie mir vom anderen Ende vom Gang zu: "Anita, hier der Ball! Kick zurück!"
Und aus Reflex schoss ich irgendwo hin. Doch nicht irgendwo hin, sondern genau gegen die Fensterscheibe.
Und schon war die Scheibe hin, der Ball draussen und Daniel und ich gearscht. Ich setzte mich dann auch noch ganz scheinheilig auf den Holzbalken vor der danebenliegenden Scheibe und lehnte mich dagegen. Doch leider lehnte ich mich zu sehr nach hinten. Die Fensterscheibe brach und ich flog aus dem ersten Stock, genau in das neu gemachte Blumenbeet. Hinter mir stand der Gärtner und ehe er sich umdrehen konnte, war ich schon wieder weg. Doch ich stürzte mich gleich ins nächste Unglück. Ich sah eine Lehrerin mit Daniel genau auf mich zukommen und da kein anderes Zimmer da war, rannte ich durch den Lehrergang. Doch auf der anderen Seite war er abgeschlossen und ich saß in der Klemme. Ganz außer Atem setzte ich mich auf einen in der Gegend rumstehenden Tisch. Und was passierte: Der Tisch plumpste zusammen. Und jetzt standen Daniel und die Lehrerin vor mir.
"Ab ins Direktorat!", sagte die Lehrerin.
Ich folgte ihr und im Direktorat, natürlich immer noch außer Atem, setzte ich mich nicht auf den Stuhl, sondern lehnte mich gegen den Tisch. Leider war das auch ein Fehler: Die frisch gefüllte Kaffeetasse von Hr. Hamster fiel genau auf die Computertastatur und verlief quer über den ganzen Tisch: Über alle Formulare, unter dem Handy durch und über alles, was im Weg stand. Als der Direktor kam, wollte er erst mal meine Eltern anrufen, was allerdings nicht ging, da der Kaffee auch unter dem Telefon hindurch lief. Also mussten wir ins Nebenzimmer und zu Hause anrufen. Bei mir ging aber keiner ans Telefon. Also hatten wir erstmal Zeit, die ganze Geschichte zu erzählen. Und als wir fast fertig waren, kam die Aushilfe des Direktors rein und sagte: "Eine gewisse Fr. Lempke, Anitas Mutter, wollte über den Schulwechsel mit Ihnen reden."
Und was kam für eine Antwort von unserem miesen Direktor: "Lassen Sie Fr. Lempke gleich rein. Schulwechsel wird auch nötig sein!"
Und somit musste ich erst Recht von der Schule, meine Eltern zogen mir das Reperaturgeld für die Fensterscheiben von meinem Konto ab und gaben mir eine Woche Hausarrest für die 6 in Mathe und unbefugten Zutritt in den Lehrergang!