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[Schrittmacher]

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26.05.2007
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[Schrittmacher]

von Klaus Meyer

Das schrille Piepsen meines Transcom-Empfängers schreckt mich hoch. Vier Uhr dreißig, OTZ 4. Wieder nur drei Stunden Schlaf, und das ganze Spiel seit mittlerweile fast drei Tagen,... oder sind es schon fast vier. Wen kümmert das auch schon, hier im Orbit herrschen einfach andere Gesetzmäßigkeiten.
Eine laszive, eeprom erzeugte Frauenstimme gibt mir die üblichen formellen Anweisungen die ich bis zum Exzess auswendig kenne und bereits im Schlaf mitsprechen kann. In meinem Unterbewusstsein registriere ich irgendetwas von einem "....Shuttle auf Bay 16D, nach Rettungseinsatz leicht beschädigt, drei Tote, fünf Schwerverletzte, 12 leichtverletzte; Repairteam 4/B sofort nach SB 16d!“ Ich werde wach.
Hastig programmiere ich die Versorgungseinheit darauf, mir eine Tasse Kaffee zu kochen. Auf dem Tisch liegt der Brief von Kate. Noch immer ungeöffnet. Ich bin immer noch völlig konfus und das künstliche Licht tut sein übriges dazu. Seit der Dienstanweisung sind doch mindestens dreißig Minuten vergangen!... oder Sekunden ? Man verliert jegliches Zeitgefühl, wenn man länger als ein paar Wochen im Orbit verbringt. Kein Tageslicht, kein richtiges Essen,...keine Frauen. Beim einen geht es etwas schneller als beim anderen, aber früher oder später sind eigentlich alle dabei. Und dann die Raumkrankheit. Zwei Wochen lang hat sie eigentlich jeder, manch einer länger. Der schlimmste Fall den ich kenne ist Todd, ein Hilfsarbeiter aus Seattle, der vor etwa zwei Jahren im Orbit ankam und seit sieben Monaten bei uns im Team arbeitet. Er kämpft mit der Krankheit, seit er hier oben ist. Armes Schwein. Möchte die Arbeit hier auf keinen Fall aufgeben.
Aber was soll die Grübelei, Job ist Job und Crack ist Crack. Dafür stimmt auch die Bezahlung.
Ich suche instinktiv nach meinem Strampelanzug, bis mir endlich klar wird dass ich ihn gestern, oder vielmehr heute morgen anbehalten habe, um schneller einsatzbereit zu sein; Macht der Gewohnheit.
Ich will meinen Kaffee hinunterstürzen. Es durchfährt mich ein grausamer Schmerz. Ich glaube, mein Verstand würde aussetzen. Mir wird klar dass ich mir die Zunge verbrannt habe und sehe die Stelle, auf die ich meinen Kaffe gespien habe. Es ist Kate's Brief. Schuldgefühle kommen in mir auf. Warum musste ich auch an diesen verdammten Abend im Februar mit Keggie engumschlungen an der Bar rumstehen und Kate gegenüber so tun als wenn nichts wäre. Ich wollte ja gar nichts von Keggie....

Zusammen mit Hank komme ich in der Shuttlebucht an. Hank ist unser bester. Er kann alles, weiß alles, kennt alles und jeden und hat immer ein Lächeln auf den Lippen. Schon als er hier ankam und den Posten in unserem Team übernahm, kam mir etwas an ihm seltsam vor. Obwohl er angeblich seit zwei Jahren das erste mal wieder im
Orbit war, hatte er keinerlei Probleme mit der Krankheit. Auch die Tatsache, das Kate nichts über ihn herausfinden konnte, machte mich stutzig. Laut seiner eigenen und Colonel Steiners Angabe, war Hank früher auf ORI 5 im Sektor 7 tätig, aber auch dort scheint ihn keiner von den Jungs, die ich in der Orbital Galleria gefragt habe, zu kennen. Nicht einmal die alten Hasen. Wenn sich mein Verdacht bestätigen sollte, dann handelt es sich bei Hank vermutlich um einen `Schrittmacher´. Einen Cyborg, den ein Laie nicht von einem Menschen unterscheiden kann. Es heißt, sie wüssten noch nicht einmal selbst etwas davon. Ammenmärchen. Schrittmacher werden von der Company normalerweise in Gruppen eingeschleust, die ein zu niedriges Leistungsniveau aufweisen. Auf diese Weise wird versucht einzelne Teams oder ganze Gruppen wieder auf Vordermann zu bringen. Allerdings gab es bei uns eigentlich nie Beanstandungen.

Es herrscht eine scheinbar unüberschaubare Hektik, die jeden neutralen Beobachter vermutlich den Verstand rauben würde. Die Neuen verlieren hier auch regelmäßig die Nerven. Und hier im Orbit kann der geringste Fehler die Arbeit und manchmal auch das Leben des gesamten Teams gefährden. Oft genug kommt es vor dass einer zu seiner eigenen Sicherheit vom Dienst befreit werden muss, da er sonst Opfer der angestauten Aggressionen seiner Teamkollegen wird.
Der Job auf der Station ist hart, verdammt hart. Und die neuen spüren es am stärksten. Manchmal genügt ein falsches Wort, und man hat die Faust des anderen im Gesicht. Oft genug hört man die Jungs Fluchen und mit den Fäusten gegen die Wände ihres Quartiers hämmern, wenn ihnen wie jede Nacht wieder einmal klar wird dass ihr Mädchen oder die Ehefrau unten auf der Erde mit dem besten Freund oder dem Nachbarn fremdgeht. "KATE?!"...Ach Scheiße.
Das Shuttle ist wirklich übel zugerichtet. Der Copilot gibt uns einen kurzen Überblick, wie die Lage aussieht. Das Erbrochene klebt ihm noch am Overall und an seinem Helm. Das Trauma wird später kommen, wenn er in seinem Quartier liegt und das Erlebte an
seinem Verstand zu fressen beginnt.
Ich blicke zum Shuttle, um mir ein Bild dessen zu machen was er uns gerade vorsetzt. Mir wird klar, warum wir unsere Anweisungen vom Copiloten bekommen. Der Pilot oder vielmehr das, was von ihm übrig ist wird gerade aus der Maschine getragen. Der Copilot erklärt uns dass es einen Zusammenstoß mit einem Wrackteil von einem verunglückten Spaceliner gab. Den Hauptaufprall fing das Cockpit ab und der Pilot musste dran glauben. Schicksal. Die restlichen Toten und Verletzten sind bereits geborgen. Langsam beginne ich mich zu fragen, was die Aussage: "..leicht beschädigt..." vorhin in der Dienstanweisung zu suchen hatte ?
Inzwischen sind auch Todd und Stealth eingetroffen.
Wir gehen an Bord.

Der Anblick der sich uns bietet, ist nicht minder grauenhaft wie der Geruch der uns entgegenschlägt. Der typische Geruch von verschmorten Kabeln und elektronischen Bauteilen, vermischt mit Fäkalien und Erbrochenem,...Es riecht nach Tod.

Todd macht sich wieder als erster an die Arbeit. Er ist unser Mädchen für alles. Leider. Todd ist ein großer, magerer Kerl, der, trotz seiner erst achtundzwanzig Jahre, wirkt als wäre er weit über vierzig und zudem noch einen stark gebeugten Körperbau besitzt. Er muss so ziemlich alle Jobs machen, für die wir anderen zu viel verdienen. Verschmorte Elektronik ausbauen und die dazugehörigen Steckslots wieder säubern oder Leichenteile aus den Arbeitsbereichen beseitigen, welche die Sanitäter in der gebotenen Eile übersehen haben. Manchmal scheint es mir, trotz alledem als ob ihn sein Job glücklich macht. Seine Eltern hat er bei einem Unfall schon sehr früh verloren. Ich glaube er war damals erst vierzehn. Todd hatte es natürlich von da an nicht leicht im Leben. Immer musste er ums nackte Überleben kämpfen. Nur Gelegenheitsjobs, immer irgend jemand hinter ihm her, der was von ihm wollte, und wenn es nur die paar Kröten für den letzten Crack waren. Und dann die Gelegenheit schlechthin. Ein Job im Orbit, auf einer Versorgungsstation. Nur Handlangertätigkeiten, aber ein Job, ein fester Job. Ein Bekannter hat ihn hierher vermittelt. Für viel Geld. Todd's gesamte Ersparnisse.

Meine Werkzeugdrohne kommt angesurrt und bleibt hinter mir stehen. Ich gebe dem einfachen Arbeitsdroiden kurze Anweisungen was er machen soll und wende mich dann wieder Gordon zu. Gordon ist unser Teamleiter. Er hat für uns die Nachricht, das
Shuttle müsste in spätestens sechs Stunden wieder einsatzbereit sein. Nächster Rettungs- oder Bergungseinsatz, ganz wie man will. Die Company ist verpflichtet sich an Geschichten wie dieser hier zu beteiligen, wegen der Moskauer Gegenseitigkeitsverträge, welche die vier großen Konzerne auf Weisung des Weltsicherheitsrates abschließen mussten. Nur zu oft sind Verletzte bei derartigen Aktionen "nicht auffindbar" oder "kurz nach der Rettung gestorben". Man findet immer wieder Mittel und Wege den Konkurrenzfirmen die Kosten für die "Partnerschaftliche Hilfe" heimzuzahlen.

Während mein Droide noch mit seinen Scannern die neue Umgebung abtastet, beginne ich mit der Reparatur der Druckschleuse, die das Cockpit vom Laderaum und den Passagieren trennt. Ein leichtes Frösteln durchfährt mich. Ein Zeichen dafür dass die Wirkung des Amphetamins nachlässt, das uns für gewöhnlich in schwachen Dosierungen in die Speisen und Getränke gemischt werden. Offiziell sind Drogen an Bord der Stationen strengstens verboten und es sind auch hohe Strafen auf diejenigen ausgesetzt, die mit damit erwischt werden. Seien es nun Amphetamine wie Crack und S'Deth oder altmodische Sachen wie Co oder Shit. Auch Alkohol ist bei Strafe verboten. Andererseits gilt es als erwiesene Tatsache, dass ein Leben in künstlicher Gravitation ohne Aufputschmittel nicht ertragbar ist und deshalb wird uns das Zeug auch dementsprechend untergejubelt. Eine offene Tatsache über die aber keiner sprechen darf.

Die Mechanik der Schleuse ist völlig ramponiert. Es hilft kaum noch etwas, abgesehen von roher Gewalt. Ich lasse mir von meiner Drohne einen Pneumohydraulisch betriebenen Schraubstock geben. Mit einer passenden Vorrichtung, die ich mir dazu selbst gebaut habe, kann man diesen Schraubstock auch als Spreizgerät einsetzen. Ich verwende ihn um das Türblatt der Schleuse einige Zentimeter anzuheben, und es dann herauszuziehen. Ich verrechne mich und bekomme die Kraft des Hydraulikaggregates meiner Drohne prompt an meinem angewinkelten Knie zu spüren, da der Schraubstock nach hinten herausspringt. Der Schmerz drückt mir die Tränen in die Augen und ich bin für eine Minute unfähig etwas zu tun. Eine gewohnte Abfolge von Eindrücken und Gedankengängen spult sich vor meinem inneren Auge ab, so dass ich gar nicht bemerke, dass Todd neben mir steht. Mit besorgtem Blick fragt er mich ob denn alles klar ist und ich antworte ihm, noch immer leicht benommen vom Schmerz, dass ich schon klarkomme und er sich keine Sorgen machen solle solange ich noch halbwegs atme, woraufhin er sich wieder an die Arbeit macht. Ich massiere mein Knie um den Hauptschmerz etwas zu dämpfen.

Nach etwa anderthalb Stunden habe ich die Schleuse und die dazugehörige Mechanik fertig ausgebaut, und beginne mit dem Zusammenstellen der Materialanforderungsliste für die Jungs im Ersatzteillager. In meinem Knie pulsiert ein dumpfer Schmerz. Während meine Drohne mit dem Faxen der Liste an das Lager beschäftigt ist, kommt Gordon mit Todd im Schlepp um die Ecke. Er klärt mich auf, dass es sich bei dem Raumschiff um einen mittleren Starliner der Galactic Lloyd Line handelte, der Aufgrund eines nicht geklärten Navigationsfehlers mit einem Asteroiden kollidierte. An Bord befanden sich etwa 1200 Passagiere und 80 Besatzungsmitglieder.
Die Passagiere waren zum größten Teil Arbeiter und Techniker aus den nähergelegenen Kolonien und Rohstoffabbaugebieten, die entweder versetzt wurden oder ihren 4wöchigen Urlaub antraten. ...1200 Familien und Schicksale. Unwillkürlich muss ich an Kate denken.

"Heh, Morgan, wir sind hier nicht für Gefühlsduseleien sondern zum Arbeiten, also träum nicht". Gordons gebieterischer Tonfall reißt mich aus meinen Gedanken und versetzt mich in die Realität zurück. "Im übrigen, hat dir der Chef eigentlich schon was gesagt?"
Ich stutze. "Nein, hat er nicht! Um was geht's denn?", frage ich zurück.
"Na, dein Versetzungsgesuch wurde bearbeitet! Du sollst nach Vier/Beta!", klärt Gordon mich auf. „Vier/Beta? Das ist Deimos.“, stelle ich fest, „Wieso ausgerechnet so ein gottverlassener Marsmond?“
Gordon sieht mein verdutztes Gesicht und meint: „Ich weiß, dass es dir nicht passt, aber du kennst das erste Gebot der Company: Du sollst keine Fragen stellen!“
„Äh.. ach ja, ich weis nicht ob es dich interessiert...!“
„Was denn?“, hake ich nach.
Gordon zieht eine Grimasse und meint: „Na ja, du gehst mit Hank zusammen!“
„Aha.“
Resigniert gehe ich an meine Arbeit zurück. Nach einigen Metern mache ich kehrt, da ich noch eine Frage an Gordon habe. Zufällig bekomme ich noch ein paar Gesprächsfetzen zwischen Gordon und Steve mit, ohne dass die beiden mich bemerken: „...sag mal, Gordon, warum wird Morgan eigentlich zusammen mit Hank nach Deimos versetzt?“
„Warum? Na ja, erzähl’s nicht weiter, aber Morgan ist Hanks Schrittmacher!“


Copyright 1994 by Klaus Meyer

 
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Ed Hunter lässt uns zu dieser Geschichte wissen:

Hallo Allerseits!
Mein Name ist Klaus, ich komme aus Würzburg wo ich als Servicetechniker für Aufzuganlagen arbeite und momentan auch noch lebe. Nebenbei modelliere ich Figuren, die ich übers Netz vertreibe und hin und wieder schreibe ich mal was. Ja... und ich bin erstmal neu hier.

Hier ist eine kleine SF-Geschichte von mir, die vor Jahren im lange erloschenen 'Sternenfeuer' erschienen ist.


Im Horror-Bereich findet ihr noch meine Story 'Beichte'.
Ich freue mich schon, euch kennen zu lernen!
Gruß Klaus.


Solche Zusätze bitte immer in einem separaten Posting unter die Geschichte setzen, vielen Dank!

Ach ja, und willkommen auf kg.de :thumbsup:

Übrigens hab ich die [] um Deinen Titel entfernt. Ich mache sie wieder hin, wenn Du einen sehr guten Grund dafür lieferst ;)

 

Hallo Uwe,

die [] sind im Prinzip ein Teil des Titels. Wie aus der Geschichte ja hervorgeht, ist der Schrittmacher ein von den Konzernen benutztes 'Tool' um die Produktivität zu steigern. Zum Einen sollen die Klammern eine gewisse Ausgrenzung der Person impliziereren, die ihr Dasein als Schr. selbst nicht realisiert, zum Anderen stelle ich mir die Schreibweise in der Akte des Schr. in den Konzerndateien etwa so vor:
Davis, Morgan; technischer Dienst [Schrittmacher, Zeitpunkt d. Entst. 02.07.2048] (ein wenig von 'Blade Runner' inspiriert)
Die eckigen Klammern anstelle von normalen habe ich gewählt, da von diesen im Zusammenhang mit persönlichen Daten, Namen und vor allem Personen mit Ängsten und Hoffnungen eine gewisse Rationalität, fast Kälte ausgeht. Der Schrittmacher und damit verbunden der 'Mensch' dahinter als nackte Größe in einem funktionalen System.

Würde mich freuen, meine [] wieder zu sehen.

Viele Grüße Klaus

 

Nun mal zur Geschichte.

Der Hauptkritikpunkt ist, dass fast nichts passiert. Der Erzähler schildert uns die Verhältnisse auf der Orbitalstation, teilweise etwas emotional, aber immer indirekt. Das ist das Hauptproblem: Mangelnde Handlung. Keine Konflikte, keine Dialoge (außer am Schluss), kein roter Faden, keine Spannung. Nur hingeworfene Brocken wie Konzerne, Schwerverletzte, ein Brief, ein Droide, eine Reparatur einer Schleuse. Nichts davon hat einen größeren Zusammenhang, jedenfalls keinen, der irgendwie deutlich werden würde. Bis auf den Hinweis auf die Schrittmacher, der schließlich den recht mageren Schlussgag ermöglicht (und das auch nur durch einen praktischen Zufall, sprich: deus ex machina). Wohlgemerkt wird es an der Stelle eigentlich erst interessant: Wie reagiert der Kerl denn darauf, dass er ein Schrittmacher ist? Da beginnt die Geschichte, die wirklich interessant wäre.

Anders ausgedrückt: Auf der Pizza fehlen sowohl Tomaten und Käse als auch Gewürze. Auf dem Teller liegt nur der rohe Teig.

Immerhin aber gibt es einen Grund für einen :thumbsup: :

Aber was soll die Grübelei, Job ist Job und Crack ist Crack.

Leider wird auch Crack nicht weiter thematisiert, deshalb hängt dieser schöne Satz völlig in der Luft.

Fazit: sprachlich brauchbar, inhaltlich unausgereift.

Uwe
:cool:

 

Wo sind die Details, die einem Menschen und damit den Leser erschreckt sagen lassen würden: „Oh Gott, ein Schrittmacher!“

Falsche Frage ;)

Ich denke, der Autor hat es anders gemeint.

Der Leser soll sagen: "Oh Gott, ein Schrittmacher, und er ist genau wie ein Mensch!" (Genau wie die Figur sich sagt: Oh Gott, ich bin ein Schrittmacher, und es ist mir nicht einmal aufgefallen!)

Das ist ein ganz klassisches Motiv in der SF bzw. Phantastik: Die Angst vor dem Fremden, das wir nicht als solches erkennen, das sich versteckt, tarnt, und uns bestimmt vernichten will.

Das Problem der Geschichte ist, dass diese Angst ziemlich unbegründet ist, denn der Schrittmacher ist ja völlig harmlos, nicht mehr als eine Art Vorarbeiter. Deshalb funktioniert die Pointe nicht.

 

Hallo Bernhard, hallo Uwe,

dem kann ich eigentlich nicht mehr viel hinzufügen.

@Bernhard: mit etwas Distanz betrachtet hast Du vollkommen recht. Die Geschichte ist verhältnismässig flach und die Pointe kommt wenig überraschend. Die einzelnen Andeutungen sind nicht weiter ausgearbeitet, obwohl vielleicht gerade darin das Potential (oder schreibt man das heute mit 'z'?) der Story liegt. dazu möchte ich anmerken, daß ich die Geschichte 1994 verfasst und seither nicht mehr überarbeitet habe.

@Uwe: Du triffst den Nagel auf den Kopf. Zitat: "Oh Gott, ich bin ein Schrittmacher, und es ist mir nicht einmal aufgefallen!
Leider stimmt auch Dein zweiter Ansatz: Die Angst scheint eher unbegründet, da das Leben als Schrittmacher offensichtlich nicht leichter oder schwerer ist, als das eines Menschen.

Die Kernaussage der Geschichte sollte eigentlich den Umkehrspruch der Schöpfungsgeschichte transportieren: "... und am sechsten Tage erschuf der Mensch Gott nach seinem Bilde."
oder anders: So wie 'Gott' einst den Menschen erschuf, so erschafft der Mensch irgendwann den Nachmenschen, im Konzept quasi wie eine Maschinenzivilisation. Die Schrittmacher sind lediglich ein Aspekt davon.

Oh, jetzt habe ich doch viel hinzugefügt.

Auf jeden Fall schonmal vielen Dank für eure Kritik!

Viele Grüße,
Klaus

 

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