Was ist neu

Schritt

Mitglied
Beitritt
21.01.2011
Beiträge
2
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Schritt

Schritt.
Feiner Regen benetzte ihr Haar mit kühler Feuchtigkeit. Einzelne Tropfen glitten von ihnen herab und liefen ihr Gesicht herunter. Wie Tränen.
Schritt.
Sie ging Richtung Klippe und sah auf das Meer hinaus. Seltsam rötlich durch den Sonnenun-tergang. Seltsam. Magisch.
Schritt.
Auf der Suche nach ihrem Glück war sie um die ganze Welt gereist. Hatte Dinge gesehen, die noch kein anderer Mensch vor ihr gesehen hatte. Hatte Dinge probiert, die noch kein Mensch vor ihr probiert hatte. Und nun stand sie hier, an der Klippe über dem Meer. Hatte sie ihr Glück gefunden? Hatte sie dieses Gefühl entdeckt, welches den Körper durchströmt wie eine Droge, nur nicht künstlich. Sondern seelisch. Pures Glück. Lebenselixier. Heilmittel.
Schritt.
War es Glück, die Welt zu bereisen und zu sehen? Zu Erkunden? Fremde Kulturen kennen zu lernen? Sich weiterzubilden? Dadurch hatte sie nicht dieses Gefühl bekommen. Durch Wissen allein, war es nicht zu erlangen, denn Wissen allein ist kalt.
Schritt.
War es Glück, Dinge zu besitzen? Dinge besitzen zu können? Damit Spaß zu haben und sich wohl zu fühlen? Bereichert durch Geld oder andere Mittel? Dadurch hatte sie dieses Gefühl nicht bekommen. Durch Geld allein, war es nicht zu erlangen, denn Geld allein ist schwach.
Schritt.
War es Glück, anderen Menschen etwas gutes zu tun? Ihnen zu helfen in der Not? Bei Ka-tastrophen oder Krankheiten Beistand leisten? Um Lob zu erlangen? Um sich besser zu vie-len? Dadurch hatte sie dieses Gefühl nicht bekommen. Durch Hilfe allein, war es nicht zu erlangen, denn Hilfe allein ist Genugtuung.
Schritt.
Der Regen wurde weicher. Nieselregen. Sanft glitt er an ihrer Haut hinab.
Schritt.
Die Sonne näherte sich dem Horizont. Bereit sich mit dem Meer zu verschmelzen und darin unterzugehen.
Schritt.
War es Glück, das sie einen Menschen gefunden hatte, der sie liebte? Dadurch hatte sie nicht dieses Gefühl bekommen. Durch Liebe allein, war es nicht zu erlangen, denn Liebe allein ist zu oberflächlich.
Schritt.
Doch. Wenn sie überlegte. Die Liebe war nah dran, etwas in ihr auszulösen. Aber Liebe oh-ne jedes weitere Gefühl ist nackt und hilflos. Oberflächlich.
Schritt.
Sie stand nun am Rand der Klippe und beobachtete das natürliche Schauspiel. Die Sonne versank im Meer und die letzten kräftigen Strahlen berührten sanft ihr Gesicht. Sie lächelte.
Glück war es, lieben zu können. Nicht nur die Liebe zu seinem Partner, sondern die Liebe zu allem auf der Welt. Die Liebe zu seinen Freunden. Doch auch diese Liebe ist kein Glück, wenn da nicht noch das Vertrauen wäre.
Glück ist, wenn man sich jeden Moment fallen lassen kann und nicht aufgefangen wird. Sondern umarmt wird.
Schritt.

 

Hallo Lefi!

Ich finde deine Geschichte langweilig, und zwar weil ich schon nach den paar Zeilen da wusste, wie es ausgeht:

Schritt.
Feiner Regen benetzte ihr Haar mit kühler Feuchtigkeit. Einzelne Tropfen glitten von ihnen herab und liefen ihr Gesicht herunter. Wie Tränen.
Schritt.
Sie ging Richtung Klippe

"Schritt" und "Klippe", dann dieses Sinnliche mit Feuchtigkeit und so und mit den Tränen, das kann nur eine Geschichte sein, in der sich diese Person am Ende umbringt.

Langweilig ist das deshalb, weil ich mir vorstelle, dass jetzt eine Anklage kommt oder viel Selbstmitleid, und dass es am Ende alles schön ist, wenn man schließlich in den Armen des Todes landet.

Wie ich gerade lese, hast du es wirklich so. :) Nur dass du eben nicht (von Menschen) aufgefangen wirst.

Egal.

Eine Geschichte muss spannend sein, sonst lese ich sie nicht. Sie muss eine Figur haben, die mich interessiert, sonst fühle ich nicht mit ihr. Und die Figur muss eine Entwicklung durchlaufen, einen Konflikt, den sie löst, oder an dem sie scheitert, sonst hat die Geschichte keine Aussage.

Bis bald! :)

yours

 

Hallo Lefi,

bezüglich Vorhersehung des Endes ging es mir wie yours.

Das Ganze ist mir zu starr. Du versuchst, zwischen die Schritte alles das zu packen, was den Prot letztendlich in den Selbstmord treibt.
Mir ist das zu vollgepackt, Themen werden nur kurz angerissen. Dieses Themenabhaken ermüdet auf Dauer. So gelingt es m.E. nicht, Nähe zum Leser aufzubauen.

Einige Wörter sind getrennt; Formatierung.

Viele Grüße,
Maeuser

P.S.: Vielleicht eher etwas für "Experimente"?

 

Hier geht es ja weniger um die Figur an sich als um...diese Frage "Was ist Glück?". Deswegen ist da auch nicht so viel Tiefe drin. Könnte man aber wirklich nochmal ändern.
Eigentlich kam ich nur auf die Idee der Geschichte, um mal ein bisschen über sich selbst nachzudenken. Und um andere zum nachdenken anzuregen.

Stimmt was du sagst. Man weiß was passiert und darüber grübel ich schon die ganze Zeit. Denn den Aufbau würd ich gern so bestehen lassen, nur hab ich noch keine Idee wie man das so schreiben kann, das nicht hunderprozentig klar wird was passiert und der Leser sich dann doch seinen Teil selber denken muss.
Aber da muss ich meine Muse nochmal anrufen :)

Trotzdem danke für deine Kritik. Werd mir das Stück nochmal anschauen.

 

"Gestern standen wir am Abgrund, heute sind wir einen Schritt weiter."
(Sorry, musste sein.)

Hallo Lefi, willkommen auf KG.DE.
Wie du dir denken kannst, kann ich deine Geschichte nicht ernst nehmen.
Warum? Nun, das Thema Selbstmord ist so was von ausgelutscht, da braucht es schon neue Ansätze, um mich als Leser hinterm Ofen hervorzulocken.
Auch verschliesst sich mir deine Protagonistin, da sie nur andeutet und zu viel der Interpretation des Lesers überlässt.

yours hat es sehr schön zusammengefasst.

Noch was:
Einige Umbrüche sind im Text, die da so nicht hingehören:
Sonnenun-tergang, Ka-tastrophen, usw.

Nach langer, langer Zeit bin ich mal wieder zum Schreiben gekommen und wollte wieder ein bisschen hereinfinden und hab mit einer sehr kleinen Geschichte angefangen.
Würde mich über Kritik freuen, da ich besonders mit dem Ende noch nicht wirklich zufrieden bin.

Liebe Grüße,
Lefi

Solche Sachen solltest du in einem eigenen Post unter die Geschichte stellen.

Nicht unterkriegen lassen, weiter probieren.
Gruss.dot

 

Anm. des Autors:

______

Nach langer, langer Zeit bin ich mal wieder zum Schreiben gekommen und wollte wieder ein bisschen hereinfinden und hab mit einer sehr kleinen Geschichte angefangen.
Würde mich über Kritik freuen, da ich besonders mit dem Ende noch nicht wirklich zufrieden bin.

Liebe Grüße,
Lefi :)

 

Hallo Lefi

Deine Geschichte liest sich wie eine kleine Meditation, nett, aber nicht eigentlich tiefschürfend.
Es geht um das Glücksgefühl. Etwas das verschiedene Ursachen und Qualitäten, aber auch Interpretationen haben kann. Deshalb haben die Philosophen bisher keine eigentlich verbindliche Aussage dazu gemacht. Auch Alain de Botton etwa, der vor nicht allzu langer Zeit ein Buch darüber schrieb, blieb im Seichten.

Als annähernden Versuch über einen Zustand zu sinnieren, habe ich es nicht ungern gelesen. Ein solches Thema auf diesem Wege anzugehen, ist jedoch etwas gewagt, da es sich nicht erfüllen kann.

Um sich besser zu vie-len?
Hier sollte es wohl heissen: zu fühlen.

Gruss

Anakreon

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom