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Schreibwettbewerb mit Selbstwerbung

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07.02.2001
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Schreibwettbewerb mit Selbstwerbung

Ich frag mal euch erfahrene Leuts hier. ;)

Ist es zu empfehlen an einem Schreibwettbewerb teilzunehmen bei dem die Autoren Bücher zum Selbstkostenpreis einkaufen können und dann selber verkaufen müssen?
Man soll selber Werbung machen und dann auch selber Lesungen organisieren ...
Dann bekommt man Gewinnbeteiligung ... jeder den selben Anteil.

Mal abgesehen davon, dass ich nicht weis, ob die mich da nehmen würden, hört sich das für mich ein bisschen zu kompliziert an.

Was habt ihr da für Erfahrungen gemacht?

 

Hi st.a.r.!

Ich denke, ich weiß, welchen Wettbewerb Du meinst.

Ist es zu empfehlen an einem Schreibwettbewerb teilzunehmen bei dem die Autoren Bücher zum Selbstkostenpreis einkaufen können und dann selber verkaufen müssen?
Wenn Du die generellen Informationen genau liest, wirst Du feststellen, dass dort nichts von einem "Muss" steht: "Die ausgewählten Autoren haben das Recht, die herausgegebenen Bände/Buch zum Selbstkostenpreis zu erwerben und gegebenenfalls weiterzuverkaufen."
D.h. Du kannst, wenn Du das möchtest, x Bände des Buches zu einem verbilligten Preis kaufen und selbst zum normalen Ladenpreis weiterverkaufen. Davon würde ich persönlich aber abraten, es sei denn, es ist 100-prozentig sicher, dass Du die Bücher loswirst.
Aber gezwungen wirst Du nicht dazu. Und Du kannst die Bücher auch kaufen, ohne sie verkaufen zu müssen - z.B. wenn Du Geschenke brauchst.

Man soll selber Werbung machen und dann auch selber Lesungen organisieren ...
Nein, man soll nicht, man kann:
"Jeder ausgewählte Autor hat das Recht, Lesungen zu veranstalten, im Rahmen eines Buchverkaufes und/oder Werbeaktion. [...] Weitere Werbematerialien können auf Wunsch dem Autor zum Selbstkostenpreis zur Verfügung gestellt werden."
Du hast zwar das Recht dazu, aber Du musst ja nicht davon Gebrauch machen.

Dann bekommt man Gewinnbeteiligung ... jeder den selben Anteil.
Das ist auch nicht ganz richtig. Wenn Du Bücher kaufst und weiterverkaufst, gehört der Gewinn Dir allein: "WICHTIG! Es wird keine Gewinnabgabe vom Autor an den Verlag/Veranstalter verlangt, noch haben die anderen Autoren ein Anrecht auf einen Anteil des Gewinns, durch den Selbstverkauf eines Einzelnen!"
Die Gewinnverteilung gibt es nur, wenn Du auf Deiner HP für die Bücher des Verlags wirbst: "In diesem Fall wird es die angesprochenen Gewinnverteilung geben. Grundsätzlich sind diese Projekte als Gemeinschaftswerke gedacht, die allen Beteiligten einen gleichen Anteil des Gewinns einbringen sollen.". Leider funktioniert der Link zum Gewinnverteilungs-Dokument nicht, ich möchte Dir empfehlen, den Verlag mit der Bitte, Dir den Text als Mail zu senden, anzuschreiben. So gehst Du ganz sicher, dass Dir nichts entgeht.

So, ist die ganze Sache empfehlenswert?
Wenn es Dir um Gewinn und Prestige geht - Nein, möchte ich behaupten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Sache so viel Geld abwirft, dass Du Dir davon 'nen Porsche kaufen kannst. Auch würde ich nicht damit rechnen, dass Du täglich Säcke mit Fanpost bekommst.
Wenn es Dir rein um die Veröffentlichung geht - Ja, auf jeden Fall. Die Sache ist mit keinen Kosten für Dich verbunden, auch wenn es blöd ist, dass es scheinbar kein Belegexemplar für die Autoren gibt. Außerdem macht es sich in Deinem literarischen Lebenslauf ziemlich gut, wenn Du angeben kannst: "Habe diverse Literaturwettbewerbe gewonnen, wurde in zig Anthologien veröffentlicht, etc." Ist natürlich auch keine Garantie dafür, dass Dich mal ein großer Verlag unter Vertrag nimmt, aber ich persönlich würde jede Chance, die sich mir bietet, ergreifen. Und dann gibt es ja noch das Ego ... :D

Und ist es empfehlenswert, die ganzen Angebote (Lesung, Buchverkauf, etc.) anzunehmen?
Wenn Du auf der sicheren (finanziellen) Seite sein willst - Nein, mir persönlich wäre es zu risikoreich. Mir wäre das auch zu stressig.

Mein persönliches Fazit: Mach ruhig mit, aber nur mit der Option, einen weiteren (oder ersten :D) Punkt für Deinen lit. Lebenslauf zu sammeln. Lass es auf die Veröffentlichung beruhen und mach von den weiteren Angeboten keinen Gebrauch.
Im Falle einer Veröffentlichung solltest Du den Vertrag nochmal ganz genau studieren und idealerweise auch einen Juristen um eine Vertragsprüfung beten.
Und wenn Du noch Fragen hast, wende Dich einfach an den Verlag, ist er seriös, wird er die Deine Fragen gerne und offen beantworten.


Ich hoffe, ich konnte Dir etwas weiterhelfen. Wenn Du doch eine andere Ausschreibung meinst (ein Link wäre nicht schlecht), ignorier meinen Beitrag. :D

 

*fällt dem Bibliothekar mal ganz spontan um den Hals* :D

Ist wirklich superlieb von dir, dass du mir so umfangreich geantwortet hast.

Genau das wollte ich wissen, es geht mir nämlich eigentlich nur darum endlich mal in einem Buch meinen Namen lesne zu können und vor Oma udn Opa damit angeben zu können. ;)

*das Bibliothek-äffchen (wenn du den Namen von Pratchett geklaut hast) mal ganz feste knuddel*

Ein vor Freude hopsendes Sternchen.

 

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