Schreckliche Tatsachen
Es war an einem Samstagmorgen im Mai. Alexandra war ausgeschlafen. Sie reckte und streckte sich in ihrem Bett. Sie stand langsam auf, schlürfte in die Küche und machte sich eine Schüssel Cornflakes zurecht. Sie schaute raus in den Garten, die Sonne lächelte ihr zu. Das Wetter war mal wieder unbeschreiblich schön und so ging Alex raus und machte es sich im Pyjama und der Schüssel Cornflakes auf einem Liegestuhl gemütlich. Sie wollte den heutigen tag nur mit Rumlümmeln und Fernsehen verbringen, doch plötzlich kam ihr wieder der schreckliche Gedanke hoch. Sie konnte die Neue aus ihrer Klasse nicht vergessen, Kristin wirkte so sehr verschüchtert auf Alex. Sie sagte wirklich nicht ein einziges Wort und wurde dazu noch von allen bloß fertig gemacht! Alex wollte dem Mädchen helfen. Schließlich hatte sie schon selbst am eigenem Leib erfahren wie schrecklich es ist, so von den Mitschülern behandelt zu werden. Alex musste schon oft aufgrund des Jobs ihrer Mutter umziehen und eine gewöhnungsbedürftige Anpassungszeit durchmachen. Also beschloss sie Kristin aufzusuchen. Ihr kam der Gedanke, dass das neue Mädchen ja heute nach der Schule mit dem Bus gefahren und an der Bushaltestelle an den alten Blockhäusern ausgestiegen war. Alex konnte sogar durch die verschmutzten Scheiben des Linienbusses erkennen auf welches Haus sie zugegangen war.
Alex zog sich hastig an, ging die Haustür hinaus, schloss diese ab und rannte die Strasse hinunter zu der Bushaltestelle. Zu ihrem Glück fuhr in circa einer Viertelstunde ein Bus.
Alex stieg an den Blocks aus. Sie ging auf das Blockhaus zu, wo sie hoffte dass Kristin hier wohnen würde. Sie ging die Klingelschilder an der Haustür durch :“ Meier - Larenz – Schwark – Abramowski!! Ah das musste sie sein – Kristin Abramowski!“ sie meinte sich erinnern zu können, dass die Lehrerin den Namen erwähnt hatte. Sie hatte es also gefunden. Alex klingelte. Eine Stimme ertönte aus dem Lautsprecher: „Wer ist da?!?!“ Alex stockte. „Hallo?!“, brüllte eine lallende Stimme aus der Sprechanlage. Alex beugte sich runter und sagte zögerlich :“ ööh... hier... ich... ich bin eine Freundin von... Kristin!!“ Das Surren des Türöffners ertönte und Alex trat in den Flur des Reihenhauses. Der strenge Geruch von Urin stieg ihr in die Nase und Tränen schossen ihr in die Augen. Dieser Gestank biss in ihrer Nase!
Sie blieb einige Sekunden im Erdegeschoss stehen bis sie sich dazu rang die Treppen hoch zu gehen. Plötzlich öffnete sich die Wohnungstür auf die Alex gerade zulief. Sie erschrak als sie diesen wildfremden Mann sah. Da stand er, nur in Unterhosen und Socken, mit einem schlabberigen, aufgeknöpftem Hemd. Er hatte eine starkbehaarte Brust, eine hohe Stirn, eine schreckliche Frisur, sein schütteres Haar über dem Kopf nach rechts gekämmt, mit einem ekligem Schnurrbart. Er schien ziemlich betrunken zu sein. Er drehte sich wieder um und schwankte zu seinem Sofa. Alex trat ein und schloss die Tür hinter sich. Auf ein Mal stürmte Kristin ihr entgegen und sagte hastig :“ GEH! Du musst wieder gehen. SOFORT! Geh!! Schnell!!!“ doch zu dem Zeitpunkt war schon alles zu spät. Der Mann bewarf Kristin mit einen Schuh, doch der ging daneben. Kristin schob Alex in Richtung Tür, plötzlich stürmte der Vater auf seine Tochter zu und schlug sie kräftig ins Gesicht! Sie wurde bewusstlos und der Mann schleppte sie ins Bad und schloss ab. Alex stand da wie versteinert, sie wollte fliehen doch zugleich auch Kristin helfen. Der Vater Kristins sah Alex fordernd an. Sie drehte sich schnell um und griff zum Türhenkel doch dann schnappte der Mann von hinten ihre Handgelenke und hielt sie fest! Er schleifte sie ins Wohnzimmer, er zog an ihr wie verrückt und Alex kreischte wie am Spieß, doch keiner schien sie zu hören. Er schlug ihr ins Gesicht und warf sie auf das Sofa. Er kam immer näher und Alex roch den strengen, unappetitlichen Alkoholgeruch aus seinem Mund. Alex Herz pochte wie wild, sie hatte schreckliche Angst! Der Blick dieses kranken Menschens war so ekelerregend, dass sie kalte Schauer überfuhren. Seine Augen ließen den Körper des jungen Mädchens nicht los. Er riss an ihrer Kleidung. Kristins Vater zog Alex’ die Strickjacke aus und riss ihre Bluse auf. Alex versuchte sich die Strickjacke wiederzuholen, da vergriff sich der Mann an ihrer Hose, er knöpfte sie auf. Alex tat alles um ihn zu hindern, sie versuchte sie wieder zuzuknöpfen, sie spuckte, biss, kratzte. Doch nichts half. Sie konnte sich nicht wehren, sie war zu schwach und er viel zu stark. Alex wünschte sich in diesem Moment von ganzem Herzen, dass dieser ekelerregende, kranke Mann auf der Stelle von einer Alkoholvergiftung tot umfallen würde. Sie schrie und schlug um sich, doch es wurde dadurch alles nur noch viel schlimmer! Er zog ihr die Hose runter und griff ihr in den Schritt. Er fing an zu Stöhnen und verlangte von ihr, dass sie ihn auch berühren sollte und da trat sie ihm ganz kräftig in die Weichteile. Er krümmte sich vor Schmerzen. Alex rannte aus der Wohnung die Treppen hinunter, die Haustür heraus, stolperte über einen großen Strauch, fiel hin und fing vor Verzweiflung heftigst an zu weinen. Auf einmal dachte sie an Kristin und ihr war klar, dass sie auf dem schnellsten Wege ihr Mutter und die Polizei benachrichten musste! Sie rannte die Strasse hinunter und sah dort neben dem Bushäuschen eine Telefonzelle. Sie rief die Polizei und ihre Eltern an. Als Aley ihre Mutter um die Ecke biegen sah, fing sie wieder an zu Weinen. Die Mutter rannte auf Alex zu und schloss die in ihre Arme. Die Polizei rannte in das Reihenhaus und kam kurze Zeit später mit dem festgenommenem Mann wieder heraus.
Noch am Abend wurde die Familie von Alex benachrichtigt, dass die Polizei noch einigen Sachen nachgehen würde und dann über das Schicksal von Kristin und ihrem Vater urteilt.
[ 08.06.2002, 22:03: Beitrag editiert von: Nade-Wimp ]