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Schorwantz und Kalitka geht’s zu gut!

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14.03.2005
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Schorwantz und Kalitka geht’s zu gut!

Schorwantz und Kalitka geht’s zu gut!

Schorwantz und Kalitka waren die musikalischen Köpfe der Trashmetaller „Rippers from se fucking hell“ und haben trotz, oder vielleicht sogar wegen ihrer zahlreichen Auftritte zur Bereicherung des Kulturlebens von Klein Paschleben nie einen der begehrten Musikförderpreise abgegraben. Und dann geschah eines Tages das:

„Kalitka? Was’n das für’n Auflauf da?“
„Die schwul-lesbische Gehörlosengruppe für Rollstuhlfahrer kriegt dies’ Jahr den Musikförderpreis für ihr Projekt Visuelle Töne
„Aha?“
„Naja, die ham so Rhythmusgruppen gemacht mit bunten Trommeln und so. Jeder muss beim Draufschlagen seine Trommel hochhalten, deswegen visuell.“
„Deswegen auch die ganzen Reporter und Fernsehkameras. Verdammte Randgruppen!“
„Mein Bruder ist auch schwul, und hören tut der auch nicht mehr so richtig. Die ham ihn aber nicht genommen, weil er nich im Rollstuhl sitzt…“
„Elitäres Gesocks!“
„…und außerdem verdient er zu gut.“
„Wieviele Leute sind das eigentlich in dieser Gruppe?“
„Ich glaub drei oder vier.“
„Verdammte Randgruppen! Ist die schon mal aufgefallen, dass jede verdammte Randgruppe bis zum Gehtnichmehr gefördert wird und langenda* Preise abräumt? Scheiße, uns geht’s einfach zu gut! Aus uns wird nie was, und die Band können wir uns wohl auch an die Kniescheibe nageln.“
„Genau!“
„Jaha!“
„Du musst wahrscheinlich beinamputiert sein und libanesischen Folklore-Hip-Hop machen, dann überschütten die dich mit Preisen.“
„Ich kann das Elend da draußen nich mehr sehen…mach ma die Glotze an!“

„…außerdem einen Grimme-Preis erhielt der Musikförderverein Niederndodeleben für sein Projekt zur Unterstützung folkloristischen Hip-Hops aus dem Libanon vorgetragen von beinamputierten…“

„Die Axt! Wo ist die Axt! Kalitka, du hackst mir jetzt ein Bein ab, verpasst mir einen Postecker und schreist dann so laut du kannst in mein Ohr. Ich glaube, das müsste für den Preis im nächsten Jahr und ein bisschen Berühmtheit reichen.“

Danach geschah Folgendes:

Schorwantz und Kalitka wurden nach drei Jahren aus der Geschlossenen entlassen. Jetzt, wo es ihnen so richtig scheiße geht, geht’s ihnen eigentlich auch nicht besser. Wenigsten Kalitka stand als axtschwingender Irrer ein paar Tage auf den Titelblättern der Tageszeitungen und erlangte unter seinem Spitznamen „Analverkehrender Schädelspalter“ in marginalen Kreisen der Schwulenszene heimlichen Kultstatus. Den Musikförderpreis Klein Paschleben sicherte sich im Jahr der Entlassung der Therapeut der beidenr mit seinem Projekt „Alternative Psychotherapie durch jüdischen Hevy-Metal-Breakdance auf Kinderinstrumenten südamerikanischer Ureinwohner“.
Bis heute kann Schorwantz immer noch nicht richtig singen, und Kalitka trägt jetzt ein T-Shirt mit der Aufschrift „Glaubt mir doch endlich, ich bin nicht schwul!!!“


* zur Erklärung: Das Wort langenda heißt bei uns soviel wie ohne Ende

 

Hehe!

Ist vielleicht noch etwas gerippig, das Ganze, aber die Idee gefällt mir irgendwie. Es sind wirklich nur Kleinigkeiten, die mich stören, z.B. dieses "Danach geschah Doppelpunkt ... sowas finde ich generell eher unschön. Vielleicht findest du noch eine Möglichkeit, die Erzählung an ein, zwei Ecken ein bisschen homogener zu gestalten - so hat es ein bisschen was von "eben schnell aus dem Gedächtnis abgeschrieben".

Kleinkram:

Angrynowaka schrieb:
Auftritte zur Bereicherung des Kulturlebens Klein Paschleben nie einen
Ich stolpere über den fehlenden Genitiv - "Klein Paschlebens"

Das Wort "Postecker" ist doch sehr erklärungsbedürftig. Man kann sich zwar irgendwann denken, was es wohl sein soll, aber evtl. gibt es da einen weniger exotischen Begriff?

Ansonsten: I'm amused! :D

 

Po-Stecker! Ich find das Wort halt witzig.

Das mitten Genitiv hab ich geändert!

 

Po-Stecker ... *patsch* Da stand ich jetzt aber echt auffem Schlauch - ich war bei Post-Ecker oder sowas... :bonk: Evtl. schreibst du es mit dem Bindestrich, damit auch andere Hirntote wie ich das kapieren? :shy:

 

Angrynowaka schrieb:
Den Musikförderpreis Klein Paschleben sicherte sich im Jahr der Entlassung der Therapeut der beiden, der mit seinem Projekt „Alternative Psychotherapie durch jüdischen Hevy-Metal-Breakdance auf Kinderinstrumenten südamerikanischer Ureinwohner“
Ich wusste doch, da war noch was - an dem Satz fehlt entweder was (Prädikat) oder ist was zuviel (Relativpronomen)! *rumnörgel* :D

 

Hallo Angrynowaka,

bei dir bringt das Sein mehr als ehrliches solides Handwerk. Guter Trashmetall bringt nichts, wenn man sich nicht einer gesellschaftlich relevanten immer absurderen Minderheit zuordnet.
Dabei ist diese Notwendigkeit schon wieder so diskriminierend, wie die Missachtung. Wenn ich einen musikalischen Preis nur auf Grund meines amputierten Beines und der Tatsache bekomme, dass ich schwul bin, dann taugt er als musikalischer Preis jedenfalls nichts.
Einige Passagen sind mir, wie Horni, etwas zu gerippig. Vor allem "Dann geschah Folgendes" liest sich wie ein Einführungssatz in einem Grundschulaufsatz vorgetragen von ... ;)
Ansonsten hats mir gut gefallen

Lieben Gruß, sim

 

Moin Angrynowaka,

Ja, witzig. Wirklich witzig. Geschichten über ehrliche Rockmusiker sind eh die besten und dein Stil ist ziemlich pointiert (Libanesischer Folklore-HipHop).

Was das Ende angeht, da stimme ich sim und horni zu. Das klingt in seiner jetzigen Form leider arg enttäuschend. Der Text ist bis dahin echt gut und ich hätte mir gewünscht bzw hätte es toll gefunden bzw fände es toll, wenn du das Ende noch irgendwie homogener an den Text dranhängst. Die Geschichte könnte dadurch ruhig fünf Mal so lang werden - mich würds nicht stören.

 

Ich werde mich hinsetzen und das Ende noch mal überdenken. Es wird wahrscheinlich dann aber die Kritik geben "...das Ende klingt wie nachträglich eingefügt...". Dieses Problem hatte ich schon bei der "Kishon-Taktik". Ich bin verzweifelt...

 

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