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schools out

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15.01.2004
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schools out

„Na du Schisser, was ist.“
„Schlag zu, los, schlag zu.“
Grölend drängt die Meute Stefan bis er die kalten Fließen und das Porzellan des Pissoirs schmerzhaft im Rücken spürt. Durchdringender Ammoniakgeruch verpestet die Luft. Einer tritt aus der Gruppe, leger gekleidet, kalten Glanz in den Augen. Befriedigt weidet er sich an der Angst des Hilflosen, lächelt, sein Atem schlägt ihm ins Gesicht.
„Du hast…“, er zögert
„wirklich…“, seine Faust fliegt gegen Stefans Schläfen
„Schiss!!!“
Pochender, lähmender Schmerz durchfährt ihn, niedersinkend verkrallt er sich in der Jacke des Angreifers, ein weiterer Schlag, gegen die Brust geführt. Er fühlt sich gepackt, nimmt wabernde Fetzen der sich ändernden Schemen wahr und wird ohnmächtig.
Kreischende Laute erwecken ihn, mühsam öffnet er sein Bewusstsein, auf ein weiteres Grauen gefasst. Prinzipiell wäre an einer Mädchentoilette nichts auszusetzen, sofern man nicht wie ein Schlachtvieh am eigenen Slip aufgehängt an der Klinke baumelt. Ähnliches denkt sich wohl auch das mollige, kleine Ding, Ursache der markerweichenden Töne, bevor es nach draußen stürmt. Kaum sind sie verklungen, hört man erneut Schritte, diesmal mehr. Stefan weinte nicht als ein Teil des Lehrerkollegiums, verschiedene Vertreter der Schülerschaft und der Hauswart sich an seinem Anblick ergötzten. Das Ereignis an sich wurde nie diskutiert, verdrängt, auf die Idee Mediatoren einzusetzen wäre man nie gekommen. Erst als sich das Geräusch von tapsenden Kinderfüßen, angeregter Diskussionen und ermüdender Unterrichtsstunden im Knallen der Schüsse und beißendem Pulverdampf auflöste.

 

Hallo,
auf mich wirkt der Text noch zu sehr als Konstrukt, so, als wolltest du erst noch eine Geschichte schreiben. Bei der Länge ist es kaum möglich, Emotionen und ähnliches einer solch langen Zeitspanne zu transportieren, du überlässt die eigentliche Geschichte praktisch dem Leser, er muss sie selbst ausarbeiten. Dann hättest du aber auch schreiben können: "Gemobter entlädt seine Wut im Amoklauf". Das wäre noch kürzer und hätte den gleichen Effekt.

Hier noch einige Verbesserungen:

Grölend drängt die Meute Stefan
Komma danach
als ein Teil des Lehrerkollegiums
Komma davor
Mediatoren einzusetzen
in Kommata
als sich das Geräusch von tapsenden Kinderfüßen
Komma davor

Gruß
Arthuriel

 

Hallo Just,

mir hat die Geschichte eigentlich ganz gut gefallen, gerade weil sie so kurz ist.
Alle wichtigen Aspekte, Gewalt an Schulen wird nicht wirklich ernst genommen,etc. werden erwähnt.
Dann das (bittere)Ende, es wird erst darüber geredet, wenn es zu spät ist. Natürlich stehen dem Leser da sämtliche Interpretationsmöglichkeiten offen, aber das ist wohl gerade bei diesem Thema nicht verkehrt.

Noch zwei kurze Anmerkungen zum Text:

„Na du Schisser, was ist.“
... was ist ?"
„Schlag zu, los, schlag zu.“
... schlag zu !"

Liebe Grüße
kleine Nacht

 

Hallo zusammen,
mir hat die Geschichte auch gut gefallen. Vor allem sprachlich fand ich die Kurzgeschichte sehr gelungen. Obwohl der Text sehr kurz ist kann sich der Leser gut in den gepeinigten Jungen hinein versetzen.
Also, ich finde die Geschichte gelungen! Liebe Grüße, bluna

 

Hallo justaname!

Herzlich weillkomemn ersteinmal. :)

Zur Geschichte: ich fand sie nciht überragend. Manches ist Dir sehr gut gelungen - meiner Meinung nach zum Beispiel die Mobbingbeschreibung - sehr lebendig. Der Rest allerdings.... erscheint billig. Unfgefähr: so, schaut her, was aus gemobbten, missachteten Schülern wird!
Grad bei solchen tiefen, ersten Sachen langt dieses Marktschreierische allerdings nicht, zumindest mir nicht. Als "Grund" diese eine Mobbingszene (zugegebenerweise recht krass) ist viel zu wenig.
Sprachlich finde ich den Text nicht schlecht, inhaltlich allerdings wie erläutert zu billig in dieser leeren Kürze.

schöne Grüße
Anne

 

Hi justaname!
Auch von mir erst mal ein herzliches Willkommen hier auf kg.de! :)

Leider muss ich sagen, dass mir deine Geschichte nicht gefallen hat.
Zum einen finde ich die Idee etwas langweilig – wie maus schon sagte, es wirkt wie „hey, guckt, was passiert, wenn man Schüler quält“.
Ich kann das, was dein Prot. tut, nicht nachvollziehen. Ich weiß rein gar nichts über ihn, außer, dass er gemobbt wird. Aber selbst da weiß ich nicht, wie lange schon, ob es immer so extrem war, oder was die andren Schüler bisher mit ihm gemacht haben. Ich weiß nicht, warum Stefan gerade nach dem Ereignis seine Tat begeht, seine Rache.
Du erzählst dem Leser nichts über deinen Prot... was ist er für ein Mensch? Warum reagiert er so, wie er reagiert? Andre Menschen würden auf so etwas anders reagieren. Warum er so? Gib dem Leser einfach ein paar Anhaltspunkte zum Spekulieren und nachdenken.
Lass dem Leser mehr Raum für eigene Gedankengänge.
Dann wird Stefans Rache auch realistischer, wenn man weiß, was für ein mensch Stefan ist.

Dann noch ein paar bemerkungen (kann sein, dass ich etwas sage, was andre schon anmerkten):

„Na du Schisser, was ist?

„Schlag zu, los, schlag zu!
(Mit einem Punkt wirkt diese Aufforderung zu schwach. Ich nehme an, die Jungs reden etwas leichter, mit merh Druck dahinter. Von daher Ausrufezeichen besser)

Grölend drängt die Meute Stefan, bis er die kalten Fließen und das Porzellan des Pissoirs schmerzhaft im Rücken spürt.
Dieser Satz wirkt auf mich unvollständig. Nach „Stefan“ kommt ein Komma.
Wenn du nach „Stefan“ einen Punkt machst, wird dir klar, was ich mich an dem Satz stört. Es wirkt auf mich nicht vollständig, weil mir in dem Satz „Grölend drängt die Meute Stefan“ ein Wort fehlt. „Zurück“ irgendeine Richtungsangabe.
Verstehst du, was ich meine?

„wirklich…“, seine Faust fliegt gegen Stefans Schläfen
Also, ich prügel mich zwar nicht, aber ich bin am grübeln, ob es nicht sehr schmerzhaft ist? Also ich meine, es ist kaum möglich (behaupte ich mal) die Schläfe genau zu treffen. Dicht daneben ist der dicke Wangenknochen und auf den andren Seiten der Schädel ... und ich behuapte einfach, man würde eher Wangenknochen oder den Schädel als die Schläfe treffen... von daher wäre direkt ins Gesicht bestimmt weniger schmerzvoll?
Ich weiß es nicht, ist nur so eine Überlegung.

Er fühlt sich gepackt, nimmt wabernde Fetzen der sich ändernden Schemen wahr und wird ohnmächtig.
Kreischende Laute erwecken ihn, mühsam öffnet er sein Bewusstsein, auf ein weiteres Grauen gefasst.
Zwischen diesen beiden Sätzen würde ich eine Zeile frei lassen. Ganz einfach, weil der Leser immer noch in der „Prügelsituation“ ist, der zweite Satz hier aber etwas später ist.
Stefan hat das zeit verstreichen nicht mitbekommen, aber der Leser weiß ja, dass zeit verstrichen ist. Du hast ja geschrieben, dass Stefan ohnmächtig wird.

Prinzipiell wäre an einer Mädchentoilette nichts auszusetzen, sofern man nicht wie ein Schlachtvieh am eigenen Slip aufgehängt an der Klinke baumelt.
Hmm, ich setze mal voraus, dass die Klinke genauso hoch ist, wie über all sonst auch. Und die meisten Jungs sind ziemlich groß´. Von daher kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, wie Stefan an der Klinke baumeln soll :confused:
Wenn Stefan allerdings eher klein ist, solltest du das mMn auch erwähnen.

Stefan weinte nicht, als ein Teil des Lehrerkollegiums, verschiedene Vertreter der Schülerschaft und der Hauswart sich an seinem Anblick ergötzten. Das Ereignis an sich wurde nie diskutiert, verdrängt, auf die Idee Mediatoren einzusetzen wäre man nie gekommen.
Zwischen diesen beiden Sätzen würde ich auch wieder eine Zeile frei lassen. Oder zumindest einen Absatz machen. Du verlässt ja an der Stelle das unmittelbare Geschehen und fasst die nächste Zeit zusammen.

So, das wars
bye

 

herzlichen dank für die konstruktive kritik und die anregenden bemerkungen. echt gute community und tolle seite

 

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