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Schokolade

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10.06.2003
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Schokolade

Schokolade

Er tut es wieder. Jetzt gleich. Er leckt sich die Lippen. Er bleckt die Zähne. Aber er tut es nicht! Nervös. Er faltet die Hände und legt sie auf den großen, runden Bauch.
Schokolade.
Früher war er ein großer und sportlicher Mann gewesen. Er spielte Fußball und gab ihr seine verschwitzten Hemden zum Waschen. Groß ist er immer noch. Nur sportlich ist er nicht mehr.
Schokolade. Seine Geißel. Seine Versuchung. Aber er darf es nicht. Er hat es versprochen.
Ich hab es versprochen. Ich esse sie nicht. Aber diese zarte Farbe, der Schmelz auf der Zunge, die süße Versuchung der teuflischen Schokolade.
Aber ich halte durch. Sie blickt von ihrer Zeitung auf. Ein kurzer Blick. Kontrolle.
Sie spreizt die Finger, greift sich einen Ökokeks und knabbert vor sich hin.
Ö-k-o-k-e-k-s. Den soll ich auch essen. Ohne Zucker. Ohne Fett. Ohne Schokolade.
Schokolade. Meine Hände werden feucht. Spannung, die zu bersten droht.
Sie guckt nicht.
Er tut es doch nicht.
Sie guckt nicht.
Ich tue es nicht.
Sie guckt nicht.
Die Knie werden weich.
Sie guckt nicht.
Und ich greife zu.
Der zarte Schmelz.
Sie guckt und schimpft. Aber mir ist es egal. Schokolade.

 

Erstmal herzlich Willkommen auf KG.de
Jetzt zu deiner Geschichte:
Ich finde die sie ziemlich unkomisch. Ich hab null Ahnung was witzig an deiner Geschichte hät sein können.
Was will die Geschichte den überhaupt sagen? Schokolade? Wenn ja wäre dir das sehr gut gelungen.

Wäre nett wenn du mir die oben gestelleten Fragen beantworten könntest.

MFG Johann Wolfgang Goethe :)

 

Hallo Summersunday,

ich kann mich Goethe nur anschließen. Der Konflikt an sich kommt bei mir schon an, nur fehlt da die humorige Umsetzung.
Außerdem ist mir aufgefallen, dass Autor und Protagonist ineinander verschmelzen.

Bsp: "Er tut dies wieder."
"Aber ich halte durch"
"Er tut es doch nicht."
"Ich tue es nicht." u.s.w.

Ist das so gewollt?

Gruß - Xanthippe

 

Hallo erstmal,

eine sehr interessante Kritik, auf die ich gerne eingehe.

Ich habe "Schokolade" unter die Rubrik "Humor" gestellt, da ich davon ausging, das die Handlung schon das eine oder andere Lächeln auf die Gesichter zaubern könnte.

Der konflikt der KG ist der Kampf mit sich selbst. der protagonist hat sich vorgenommen keine Schokolade zu essen. aber er kann sich nicht beherrschen und seine Freundin, Frau oder Partnerin beobachtet ihn.
er will sich vor ihr nicht blamieren, deshalb reißt er sich zusammen.

Am ende kann er nicht wiederstehen und nimmt jede konsequenz in Kauf nur um seine Lust zu befriedigen.


Ich dachte dies wäre homurvoll, da es die menschliche Schwäche so lapidar darstellt.

Vielleicht passt die KG besser unter "Satire".

 

Hallo,

nein, nein, nein... das Schönheitsideal unserer Zeit hat es geschafft, dass ich ständig ein Gefühl von Trauer hatte. Ich finde es traurig wenn ein Mann - früher sportlich wie ein Athlet - nun gegen die Pfunde kämpft. Die Schokolade als Geisel! Nein, ich finde es einfach nur deprimierend. Vielleicht ist es auch Melanie Saffkas bitter-süße Depristimme und mein momentaner Heißhunger auf Schokolade, aber bitte verschiebe die Geschichte in 'Gesellschaft'. 'Satire' ist auch nicht das richtige.

Dann lese ich sie nochmal und werde sie anders kritisieren.

MfG

 

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