Was ist neu

Schneeballschlacht

Mitglied
Beitritt
15.06.2016
Beiträge
30
Zuletzt bearbeitet:

Schneeballschlacht

Gluckerndes Gelächter weit und breit. Die Kinder um mich herum tollten und spielten fröhlich im wilden Schneegestöber. Ihre Wangen waren rot, ihre Lippen waren blau. Glänzende Augen, kalte Finger. Das glitzernde Weiß war längst nicht mehr still und schön, sondern eher eisig und matschig.
Als ich heute früh erwachte, schaute ich hinaus, und sah die weiße Landschaft, die sich vor mir erstreckte. Es war so lieblich anzusehen, ich wusste jedoch, dass es gefährlich war. Ich erinnerte mich noch lebhaft an den Tag, an dem ich ein Teil der fröhlichen Gruppe von Kindern war. Eine wunderbare Schneeballschlacht hatten wir ausgefochten, und als nächstes war das Schlittenfahren dran. Doch bevor es soweit kam, rutschte ich auf einer eisigen Fläche aus und flog Kopf über in den Abhang, wo der Schnee sich nur so auftürmte. Ich spürte die Kälte, und bevor ich begriff, was geschah, versank ich in den weißen Tiefen. Ich bekam keine Luft und ausgraben konnte ich mich auch nicht. Panisch schaufelte ich den Schnee über mir weg, nur um festzustellen, dass neue Massen auf mich herabstürzten. Angst, Panik und Verzweiflung machten sich in mir breit. Der Frost fuhr mir in die Lungen und Glieder, ich konnte nicht atmen. Zum Glück war damals jemand so geistesgegenwärtig gewesen, mich aus dem Schneegestöber auszugraben. Ich war keuchend und völlig durchgefroren an der Oberfläche angekommen. Traumatisiert hatte ich vor mich hingestarrt. Seit jenem Tag fürchtete ich mich vor dem Winter.
Und als ich nun die anderen Kinder so fröhlich spielen sah, saß ich traurig und allein im kalten Schnee. Ich schaute nun schon eine Weile zu, traute mich aber nicht mitzuspielen, da rief plötzlich eines von ihnen: „Komm doch her, spiel mit uns.“
Betrübt schüttelte ich den Kopf, doch es lockte mich doch sehr. Vielleicht nur einen Schneeball? Das würde mir doch nicht wehtun. Ich packte, einer Eingebung folgend, mit der Hand tief in den kalten aber weichen Schnee, nahm mir eine Portion, formte sie und stand dann auf, um meine Kugel zu werfen. Zögerlich und sehr langsam ging ich auf die anderen zu und warf vorsichtig den Ball. Die anderen freuten sich anscheinend sehr über meinen Wurf, denn sie kamen und tanzten glücklich und gackernd um mich herum. Da packte mich der Drang, mit ihnen fröhlich zu sein, zu tanzen und sich im Schnee zu wälzen. Ein kleines Mädchen nahm mich bei der Hand, und zog mich mit hinein. Mitten in die Schneeballschlacht. Singend und mich im Kreise drehend, tanzte ich umher, und wirbelte den Schnee auf, der wie weiche Wolken in der frostigen Mittagsluft umherwehte.
Plötzlich und ganz und gar unerwartet bekam ich einen kleinen Schubs, fiel hin und landete Bäuchlings im Schnee. Geschockt und entsetzt, spürte ich das kalte Nass in meinem Gesicht. Ich konnte mich nicht regen. Es war nicht gut. Es war keine gute Idee gewesen. Ich hätte einfach sitzen bleiben sollen. Doch da tippte mir plötzlich jemand auf die Schulter. Es war das kleine Mädchen von vorhin
„Geht es dir gut? Willst du vielleicht lieber nach Hause?“
nun drehte ich mich um, so dass ich mit dem Rücken auf dem weichen Schnee gebettet war. Ich blickte in den Himmel, der nicht wolkenverhangen war, sondern ganz im Gegenteil, in leuchtendem Blau erstrahlte. Dann blickte ich in die Augen des kleinen Mädchens.
„Nein. Lasst uns weiterspielen“, sagte ich.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hola@Dalina,

sieht etwas mager aus mit dem Zuspruch zu Deiner Geschichte. Aber das kennen wir alle.
Immer weiter boxen – das wird schon. Und sooo verwunderlich ist es nicht, wenn sich eine Wintergeschichte im sonnigen Herbst nicht so gut verkauft.
Du hast ja schon einiges eingestellt, für Dein Alter sehr beachtlich. Ich finde, Du bringst viel Talent mit. Die Rechtschreibung ist gut und die Kommas wirst Du auch noch dahin dirigieren, wo sie hingehören.
Lass mal gucken:

Das glitzernde Weiß, war längst nicht mehr still und schön, ...
kein Komma

Als ich heute Früh erwachte, ...
heute früh

Panisch schaufelte ich den Schnee über mir weg, ...
Das ist schlecht vorstellbar. Schaufeln ohne Schaufel? Okay, mit den Händen geht’s zur Not auch. Aber ‚schaufelte den Schnee über mir weg’ - wohin?
Das solltest Du noch einmal überdenken.

Traumatisiert, hatte ich vor mich hingestarrt. Seit jenem Tag, fürchtete ich mich vor dem Winter.
Beide Kommas weg.

... saß ich traurig und allein, im kalten Schnee.
kein Komma

„Komm doch her, spiel mit uns!“,
betrübt schüttelte ich den Kopf, doch es frohlockte mich doch sehr.
Nach der Aufforderung würde ich einen Punkt machen und einen neuen Satz beginnen.
‚Frohlocken’ hat eine andere Bedeutung als ‚locken’. Du meinst doch letzteres?

Ich packte einer Eingebung folgend, mit der Hand, tief in den kalten aber weichen Schnee, ...
Ich packe, einer Eingebung folgend, mit der Hand tief in den kalten, aber weichen Schnee, ...

Zögerlich und sehr langsam, ging ich auf die anderen zu, und warf vorsichtig den Ball.
beide Kommas weg
Liebe Dalina, so wird das nichts mit der Komma-Lotterie. Schau mal in den Duden – Kommaregeln mit Beispielen. Nur nach Gefühl geht’s nicht.

... der sich wie weiche Wolken, in der frostigen Mittagsluft zerstob.
kein Komma
‚sich’ streichen – ‚sich zerstäuben’ gibt’s nicht

unerwartet, bekam ich einen kleinen Schubs
kein Komma

Willst du vielleicht lieber Nachhause?
nach Hause

Gluckerndes Gelächter weit und breit. Die Kinder um mich herum tollten und spielten fröhlich im wilden Schneegestöber. Ihre Wangen waren rot, ihre Lippen waren blau. Glänzende Augen, kalte Finger. Das glitzernde Weiß, war längst nicht mehr still und schön, sondern eher eisig und matschig.
Hier sollte ein Absatz sein, neue Szene:
Als ich heute Früh erwachte, ...

So, wir sind durch. Mir hat es gefallen, besonders wenn ich an Dein Alter denke.
Gut beraten wärest Du, wenn Du viele andere Geschichten und die Kommentare dazu liest und selbst einige kommentierst.
Du vernachlässigst das Kommaproblem, das ist Dir schon bei Deinen anderen Geschichten gesagt worden. Nur mit Intuition kriegst Du das nicht hin:D.
Aber dass Du Dein Ding machen wirst – daran gibt es keinen Zweifel!
Schöne Grüße
José

 

Hallo Dalina,

ich konnte mir das lebendige sowie das Gelächter rund um die Schneeballschlacht gut vorstellen. Vielleicht auch gerade deshalb, weil etwa zwanzig Meter weiter unter meinem Fenster ein paar Kinder in einem Sandkasten spielen - es ist warm heute und der Schnee ist sicher weit hergeholt. Mal schauen, ob es dir gelingt, mich zum Frösteln zu bringen ;)

Eine wunderbare Schneeballschlacht hatten wir ausgefochten, und als nächstes war das Schlittenfahren dran.
Diesen Satz finde ich missverständlich. Du schreibst, dass sie eine Schneeballschlacht angefochten haben und beendest den Satz mit einer Schlittenfahrt.

betrübt schüttelte ich den Kopf, doch es frohlockte mich doch sehr.
Zweimal 'doch'. Vielleicht fällt dir noch etwas ein, um diese Doppellung zu umgehen.

Der Satz mit der Schneeballschlacht und Schlittenfahrt hat sich sozusagen selber erklärt, ich hätte ihn erst danach zitieren sollen :Pfeif: Vielleicht könntest du den Übergang zu der Geschichte deines/r Protagonisten/in ein bisschen mehr ineinander verlaufen lassen, wenn du weißt, was ich meine. Beim ersten Lesen wurde mir jedenfalls erst nach ein paar Sätzen klar, dass du nun etwas genauer (und vor allem länger) von der Vergangenheit erzählen möchtest. Momentan klingt es ein wenig so, dass die Kinder im Schnee spielen, der/die Protagonist/in (ich war mir nicht ganz sicher, ob es ein er oder sie ist?) zuschaut und sie dann halt 'auch noch' eine Schlittenfahrt machen. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine. Bin deshalb sehr gespannt auf deine Rückmeldung!

liebe Grüße,
SCFuchs

Ps: Kann es sein, dass du manchmal vergisst, auf deine Kommentare zu antworten?

 

@SCFuchs
Vielen Dank für deine Rückmeldung. Ich hatte in letzter Zeit, nicht wirklich Zeit für www.wortkrieger.de und konnte nicht online gehen, um nach meiner Geschichte zu schauen, deshalb bekommst du erst jetzt eine Rückmeldung:)
ein erstes Kriterium mit der Schneeballschlacht und dem Schlittenfahren habe ich nicht ganz verstanden, den zweiten Fehler mit dem doppeltem "Doch" kann ich nachvollziehen.
"ich war mir nicht ganz sicher, ob es ein er oder eine sie ist" ja das kann ich verstehen, aber dass war mit Absicht, so gemacht. Ich wollte nicht, dass man sich darauf konzentriert und eigentlich ist es ja auch egal.
Liebe Grüße,
Dalina

 

josefelipe
Ich danke dir für deinen sehr ausführlichen Kommentar, und für deine Berichtigung meiner Kommafehler. Du hast Recht, dass Komma ist absolut meine Schwachstelle.
Vielen Dank,
Dalina

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom