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Schneeballschlacht der Schneemänner
Schneeballschlacht der Schneemänner
Obwohl es bitterkalt war, verbrachten Lena und Stefan den gesamten Vormittag im Garten. Sie rollten Schneekugeln zusammen, stapelten sie aufeinander und dekorierten sie mit dicken Kartoffelnaugen zu einem schönen Schneemann.
Gleichzeitig waren Lukas und sein Bruder Lars von nebenan nach draußen gekommen. Über Lena und Stefan spottend hatten sie ebenfalls angefangen, einen Schneemann zu bauen. Ihrer sollte jedoch viel größer und noch schöner werden, und so holten die beiden Brüder aus der Küche eine Mohrrübe und vom Wandschrank Papas alten Hut.
Sie formten den knartschenden Schnee zu großen dicken Kugeln und türmten sie aufeinander. Sie steckten zwei Steine als Augen und die Mohrrübe als Nase in das Schneegesicht und setzten obendrauf den Hut. Dann stellten sie sich grinsend vor den Gartenzaun und riefen zu Lena und Stefan herüber:
„Schaut euch nur unseren Schneemann an! Der ist tausendmal schöner als eurer!“
Lena guckte trotzig herüber, rief „gar nicht“ und streckte dann den beiden frechen Nachbarsjungen die Zunge heraus.
„Wohle! Euer ist doch total mickrig und krumm“, lachte Lukas und streckte seine Zunge noch viel weiter heraus.
„Pahhhh! Euer Ding da, ist doch nur ein Schneehaufen mit ein bisschen Kaninchenfutter im Gesicht, sonst nichts!“, schrie Stefan, so laut er nur konnte und warf wütend einen Schneeball über den Zaun.
Das aber wollte der große Schneemann mit Hut nicht auf sich sitzen lassen. Schließlich war er ein anständiger Schneemann und kein Kaninchenfutter, und so kniff er seine Steinaugen zu einem bösen Blick zusammen, kratzte sich etwas Schnee vom Bauch und schleuderte einen daraus geformten Schneeball direkt in Stefans Gesicht.
Dieser guckte zuerst ein wenig verwundert, warf aber gleich darauf zwei Schneebälle zurück. Einen direkt auf die Möhrennase des Schneemanns und den anderen auf Lars´ Mütze.
Und so begann eine wilde Schneeballschlacht. Wie im Schneesturm flogen Kugeln von links nach rechts und umgekehrt über den Gartenzaun und trafen Nasen, Arme, Beine und Bäuche. Nicht nur die vier Kinder bewarfen sich mit Schnee, nein, auch die beiden Schneemänner, denn jeder von ihnen meinte, der schönere zu sein.
Da sich die Schneemänner nicht bücken konnten, mussten sie immer wieder Schnee von ihren Bäuchen sammeln. Nach einiger Zeit reichte dies jedoch nicht mehr aus und so packte sich der Schneemann von Lars und Lukas kurzerhand seine Möhrennase und warf sie zu seinem Kollegen herüber. Die Möhre flog und landete direkt in dessen Bauch.
Daraufhin schnappte sich der andere seine Kartoffelaugen, schleuderte sie über den Zaun und traf damit den dicken Schneemannkopf.
Während beide wütend weiter warfen, hörten die Kinder damit plötzlich auf. Sie betrachteten ihre Schneemänner einen Augenblick lang und begannen dann, allesamt, aus vollem Halse zu lachen.
So witzig wütende Schneemänner hatten sie noch nie gesehen.
Die Bäuche fast hohl gegraben vom vielen Schneeballwerfen, ohne Augen, ohne Nase, dafür der eine aber mit einem zu lang gewordenen, orangenen Bauchnabel und der andere mit zwei krummen, kleinen Kartoffelohren auf dem Kopf.
Die Kinder lachten so laut über die lustigen Schneemänner, dass diese ebenfalls aufhörten, sich zu bewerfen und mit den Kindern mitlachten. So ein alberner Streit! Es war doch wirklich egal, wer von ihnen der schönste war. Außergewöhnlich und witzig sahen sie jedenfalls beide aus.
Und weil die vorbei spazierenden Leute genauso viel Freude an den ungewöhnlichen Schneemännern hatten, bauten die vier Kinder kurzerhand einen dritten Schneemann. Und zwar diesmal zusammen.