Was ist neu

Schneeballschlacht der Schneemänner

Mitglied
Beitritt
21.05.2003
Beiträge
210

Schneeballschlacht der Schneemänner

Schneeballschlacht der Schneemänner

Obwohl es bitterkalt war, verbrachten Lena und Stefan den gesamten Vormittag im Garten. Sie rollten Schneekugeln zusammen, stapelten sie aufeinander und dekorierten sie mit dicken Kartoffelnaugen zu einem schönen Schneemann.
Gleichzeitig waren Lukas und sein Bruder Lars von nebenan nach draußen gekommen. Über Lena und Stefan spottend hatten sie ebenfalls angefangen, einen Schneemann zu bauen. Ihrer sollte jedoch viel größer und noch schöner werden, und so holten die beiden Brüder aus der Küche eine Mohrrübe und vom Wandschrank Papas alten Hut.
Sie formten den knartschenden Schnee zu großen dicken Kugeln und türmten sie aufeinander. Sie steckten zwei Steine als Augen und die Mohrrübe als Nase in das Schneegesicht und setzten obendrauf den Hut. Dann stellten sie sich grinsend vor den Gartenzaun und riefen zu Lena und Stefan herüber:
„Schaut euch nur unseren Schneemann an! Der ist tausendmal schöner als eurer!“
Lena guckte trotzig herüber, rief „gar nicht“ und streckte dann den beiden frechen Nachbarsjungen die Zunge heraus.
„Wohle! Euer ist doch total mickrig und krumm“, lachte Lukas und streckte seine Zunge noch viel weiter heraus.
„Pahhhh! Euer Ding da, ist doch nur ein Schneehaufen mit ein bisschen Kaninchenfutter im Gesicht, sonst nichts!“, schrie Stefan, so laut er nur konnte und warf wütend einen Schneeball über den Zaun.
Das aber wollte der große Schneemann mit Hut nicht auf sich sitzen lassen. Schließlich war er ein anständiger Schneemann und kein Kaninchenfutter, und so kniff er seine Steinaugen zu einem bösen Blick zusammen, kratzte sich etwas Schnee vom Bauch und schleuderte einen daraus geformten Schneeball direkt in Stefans Gesicht.
Dieser guckte zuerst ein wenig verwundert, warf aber gleich darauf zwei Schneebälle zurück. Einen direkt auf die Möhrennase des Schneemanns und den anderen auf Lars´ Mütze.
Und so begann eine wilde Schneeballschlacht. Wie im Schneesturm flogen Kugeln von links nach rechts und umgekehrt über den Gartenzaun und trafen Nasen, Arme, Beine und Bäuche. Nicht nur die vier Kinder bewarfen sich mit Schnee, nein, auch die beiden Schneemänner, denn jeder von ihnen meinte, der schönere zu sein.
Da sich die Schneemänner nicht bücken konnten, mussten sie immer wieder Schnee von ihren Bäuchen sammeln. Nach einiger Zeit reichte dies jedoch nicht mehr aus und so packte sich der Schneemann von Lars und Lukas kurzerhand seine Möhrennase und warf sie zu seinem Kollegen herüber. Die Möhre flog und landete direkt in dessen Bauch.
Daraufhin schnappte sich der andere seine Kartoffelaugen, schleuderte sie über den Zaun und traf damit den dicken Schneemannkopf.
Während beide wütend weiter warfen, hörten die Kinder damit plötzlich auf. Sie betrachteten ihre Schneemänner einen Augenblick lang und begannen dann, allesamt, aus vollem Halse zu lachen.
So witzig wütende Schneemänner hatten sie noch nie gesehen.
Die Bäuche fast hohl gegraben vom vielen Schneeballwerfen, ohne Augen, ohne Nase, dafür der eine aber mit einem zu lang gewordenen, orangenen Bauchnabel und der andere mit zwei krummen, kleinen Kartoffelohren auf dem Kopf.
Die Kinder lachten so laut über die lustigen Schneemänner, dass diese ebenfalls aufhörten, sich zu bewerfen und mit den Kindern mitlachten. So ein alberner Streit! Es war doch wirklich egal, wer von ihnen der schönste war. Außergewöhnlich und witzig sahen sie jedenfalls beide aus.
Und weil die vorbei spazierenden Leute genauso viel Freude an den ungewöhnlichen Schneemännern hatten, bauten die vier Kinder kurzerhand einen dritten Schneemann. Und zwar diesmal zusammen.

 

Hallo sumsebiene!

Nett geschrieben und ich mag den Schluss besonders. Auch der Einfall, dass die Schneemänner schließlich mitmachen und zum Leben erwachen, fand ich nett. Insgesamt war die Geschichte allerdings nicht so etwas besonderes, wie die meisten Deiner anderen - auch wenn ich Dir leider kein konkretes Feedback geben kann, warum ich diesen Eindruck habe, denn sprachlich und auch inhaltlich finde ich nichts zum meckern... :shy:

liebe Grüße
Anne

 

Hallo Sabine,

wieder einmal eine niedliche Idee, wenn auch mit einem kleinen pädagogischen Hintergedanken ("Streitet nicht, spielt lieber gemeinsam!")

Mir hat besonders das Bild der beiden "kämpfenden" Schneemänner gefallen (ausgehöhlte Bäuche, etc. :D). Wieso ist es eigentlich logisch, dass die beiden sich nicht bücken können, aber ohne Probleme ihre Arme benutzen ? :D

Eine nette Geschichte!


Liebe Grüße
Barbara

 

Ach, Barbara :-)
Das ist natürlich nicht logisch, aber ich brauchte doch einen Grund, warum sie ihre Nasen und Augen werfen.

Grüsse

Sabine

 

Hallo sumsebiene,

eine gute Idee, auch die Schneemänner sich bekämpfen zu lassen.

Allerdings habe ich ein paar Anmerkungen, die vielleicht ins Formale gehen.
Einmal die Perspektiven. Zunächst sind da die Kinder, die aktiv Schneemänner bauen und sich gegenseitig aufstacheln, schließlich einander bewerfen. Dann kommen die Schneemänner, die sich nicht hintanstellen wollen sondern eher kräftig mitmischen.

Anschließend sind wieder die Kinder dran. Und wieder die Schneemänner.
In einer Kurzgeschichte sind diese Wechsel unschön, sie verwirren. Die allwissende Sicht des Autors ist eine Perspektive, die in Romanen möglich, aber auch nicht immer angebracht ist. In Kurzgeschichten ist sie mehr als zu hinterfragen.

Protagonist und Antagonist haben ihre eigenen Perspektiven, wirst du sicher denken oder sagen und die sollen zu Papier. Nur eben nicht in so wenigen Zeilen. Und obendrein hast du hier gleich zwei Pro- und Anti-Paare.

Wenn du nur aus einer Sicht schreibst, könnte die Geschichte nachvollziehbarer sein. Es könnte dann auch der Streit und dessen Unsinn besser herauskommen. Wenn du das dann noch durch Aktionen (Handlung) und treibenden Dialog fördern könntest, wird es fast schon perfekt.

Mich stört ferner, dass die Kinder wegen der vorbeispazierenden ‚Leute’ sich an den Bau eines gemeinsamen Schneemanns machen. Ist das wirklich der Grund? Oder sind nicht die beiden Schneemänner, die dann irgendwann aufhören, weil sie ausgelacht werden, der Grund, dass nun ein gemeinsamer, noch größerer Schneemann hingestellt wird? Zu viert ist das sicher noch besser möglich.

Toll finde ich, dass die Schneemänner ihre Balance halten konnten, obwohl sie sich selbst zerstört haben. Aber in Geschichten ist das einfach so. Vielleicht wirst du jetzt sagen: Immer diese Spielverderber. Nein, bin ich nicht. Ich möchte nur auf Einzelheiten aufmerksam machen, die du vielleicht berücksichtigen musst.

Ich wünsche dir viel Erfolg mit der Überarbeitung.

Peter

 

Hi sumsebiene!
Eine lustige Geschichte.
Das alle dann noch einen Schneemann bauten und davor gestrieten haben, zeigt doch mal wieder wie gut man sich trotz Feindschaft verstehen kann.
Deine Geschichten sind wirklich der Hamer.

LG

Anaid

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom