- Beitritt
- 24.01.2009
- Beiträge
- 4.106
Schnee in Much (jimmysalaryman)
da lässt mich das immer noch nicht los, ich kann das einfach nicht vergessen, ich kanns einfach nicht, das ist …
Dem Ich-Erzähler ergeht es in jimmys Geschichte genau wie mir - auch mich wird dieser Text noch lange begleiten. Ein Text der mich emotional sehr berührt hat.
Es ist der Monolog eines gealterten Mannes, der sich an den! einen Tag in seiner Jugend erinnert, sich dabei in vielen Einzelheiten verliert und um sich selbst im Kreise dreht, weil der Erzähler es schier hinauszögert auf den Punkt zu kommen, weil die Worte ihm einfach nicht über die Lippen kommen wollen. Er kann es nicht. Da wird der Stil Mittel zum Zweck - er stockt, er wiederholt, er schweift ab. Aber er muss. Der Erzähler muss es loswerden und auch das spürt man. Die Zerrissenheit, die ihn zu diesem "Geständnis" drängt. Das gefällt nicht unbedingt jedem, aber für mich ist der Stil so derartig Innenschau, einzig darüber wird die ganze Emotionalität des Momentes transportiert, das ist schon großes Kino. Und sie ist ansteckend. Gegen Ende wird man fast selbst zum tragischen Helden - der Abstand zwischen Erzähler und Leser schmilzt dahin - und man fragt sich die ganze Zeit: Was hätte ich getan, wäre ich in seiner Situation gewesen? Und es könnte sein, die Antwort gefällt nicht.
- Link zur Geschichte
- Hier gehts zur empfohlenen Geschichte