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Schnäppchensucht

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02.05.2005
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Schnäppchensucht

Schnäppchensucht

Herr Meier kommt gerade vom Einkaufen zurück. Mit einem breiten Grinsen bis weit über beide Ohren geht er in die Küche und erzählt seiner Frau, was er heute nicht wieder alles für tolle Schnäppchen gemacht hat. Stolz wie Oskar berichtet er von einem mega-günstigem DVD-Player und einer ebenfalls nicht sehr teueren Stereoanlage. „ So billig bekommt man so etwas im ganzen Leben nicht noch einmal“, sagt er. Seine Frau schüttelt den Kopf. „Aber Schatz“, sagt sie und erinnert ihn daran, dass sie doch gar keinen Fernseher besitzen, an welchen sie den DVD-Player anschließen könnten. Und eine wahnsinnig toll Hightech-Stereoanlage haben sie sich auch vor nicht all zu langer Zeit gekauft – selbstverständlich zum Spottpreis! „Aber so billig bekommt man so etwas im ganzen Leben nicht noch einmal“, betont er erneut eindringlich. Dann erzähl er noch von einem Handy, welches schon um die Hälfte reduziert war und er es noch mal um einiges herunterhandeln konnte. „ Aber Schatz“, sagt sie wieder „du hast doch schon drei Handys!“ Er entgegnet, dass dieses Handy so ein Schnäppchen war, dass er einfach nicht hat wiederstehen können. „ So billig bekommt man so etwas im ganzen Leben nicht noch einmal“, sagt er wieder „ehrlich nicht!“
Einen supergünstigen Vogelkäfig und Hundefutter im Sonderangebot hat er auch noch mitgebracht. Dummerweise haben sie weder Vogel noch Hund.

Dann plötzlich...
„Papa, Papa...da bist du ja schon wieder!!! Und hast du mir das Lexikon mitgebracht?“ Paula kommt in die Küche hineingestürmt und springt ihrem Vater mit einem Panthersatz in die Arme.
Herr Meier erklärt ihr, dass das große Superlexikon viel zu teuer war, er ihr aber stattdessen ein wunderschönes Bilderbuch zum Schnäppchenpreis gekauft hat. Paulas Gesicht läuft rot wie eine Tomate an. Sie fängt an zu heulen wie ein Schlosshund und rennt auf ihr Zimmer. Dabei schreit sie mit schrill quietschender Stimme : „Du hast es mir aber doch versprochen!“

Wütend dreht sich Frau Meier um und öffnet eine Ravioli-Dose, die ihr Mann ebenfalls zusammen mit einigen anderen Lebensmitteln wie Brot, Käse, Butter, Äpfeln, Orangen und einigem mehr zum Schnäppchenpreis erwerben konnte, da sie alle etwas über das Verfallsdatum hinaus waren. „Billiger bekommt man so etwas nie im Leben“, sagt er, „ und so ein wenig übers Verfallsdatum schadet schließlich auch niemandem!“
Als Frau Meier die Dose dann endlich aufbekommen hat, fallen ihr die Augen vor Schreck bald aus dem Kopf. Die ganze Oberfläche ist mit einem grünlich-haarigem Pelz überzogen. Als sie sich nun das Brot, den Käse, die Butter, die Äpfel und die restlichen Lebensmittel, die ihr Mann in seinem Schnäppchenfieber mitgebracht hat, anschaut, bemerkt sie, dass diese auch nicht viel besser aussehen. Sie hält ihrem Gatten das ekelhafte grünlich-pelzige Etwas vor die Nase. „Ach, dass ist doch nicht schlimm. Einfach abkratzen, dann geht das schon wieder“, meint dieser und geht aus der Küche.

Jahre später dann ist Herr Meier an einer Lebensmittelvergiftung gestorben. Anstatt ihn auf einem Friedhof bestatten zu lassen, haben Frau Meier und Paula ihn in einer Ecke ihres Gartens beerdigt. Wenn sie heute jemand fragt, weshalb sie ihn nicht richtig bestatten lassen haben, sagen sie: „ Das wäre viel zu teurer gewesen, denn so eine Beerdigung ist schließlich nicht grad billig. Und so ein Grab direkt vorm Haus im Garten hat seine Vorteile. Erstens ist es einfacher zu pflegen – halt einfach so nebenbei, wenn man den restlichen Garten pflegt und außerdem ....so billig bekommt man so ein Grab im ganzen Leben nicht noch einmal!“

 

Hallo sandraB1506,

willkommen hier bei kurzgeschichten.de.

Deine Geschichte liest sich gut, aber für meinen Geschmack fehlt noch der Biss. Das ganze kommt relativ seicht und zu wenig plastisch daher.
(Das wird meinen Geschichten aber auch öfters angekreidet, davon darf man sich nicht entmutigen lassen).


Ein paar Dinge, die mir aufgefallen sind:

Die ganze Oberfläche war mit einem grünlich-haarigem Pelz überzogen.
falsche Zeitform: ist überzogen

die ihr Mann in seinem Schnäppchenfieber mitgebracht hatte
falsche Zeitform: mitgebracht hat
(wobei man hier glaube ich drüber streiten kann)

Jahre später dann, ist Herr Meier an einer Lebensmittelvergiftung gestorben
Kein Komma.


Viele Grüße
Tom

 

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