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Schmetterling

sox

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25.05.2008
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Schmetterling

„Ich habe Oma gestern getroffen.“ - „Hmmm…“, brummte ich vor mich hin, was für mich so viel heißen sollte wie „Achja“. Ich hasse es, morgens angesprochen zu werden, ich bin ein typischer Morgenmuffel. Dementsprechend bin ich ziemlich knapp in meinen Aussagen am frühen Morgen. Meine Mutter fuhr fort: „Du wirst es nicht glauben: Onkel Gerd hat eine neue Partnerin!“
In diesem Moment hätte ich gerne meinen Tee ausgespuckt. Ich war wie geblendet. Wann genau war denn das jetzt passiert? „Wie…?“, fragte ich entgeistert. „Ja, er hat sie am Mittwoch angerufen und gesagt, er würde wegfahren und nachdem sie mehrmals nachgehakt hatte, verriet er ihr, dass er jemanden kennengelernt hätte.“

Das ist vielleicht nichts Ungewöhnliches. Aber mein Onkel war 26 Jahre verheiratet gewesen, bis letztes Jahr. Er hatte sich nicht von meiner Tante scheiden lassen, sie war jung gestorben. Es kam ganz plötzlich, sie war zwar lange krank gewesen, aber niemand hatte vermutet, dass sie wenige Tage nach ihrem 26. Hochzeitstag ins Koma fallen und sterben würde. Damals war er in ein tiefes Loch gefallen, es schien fast, als würde er jetzt immer alleine bleiben, denn seine Trauer schien unendlich. Ich weiß noch, dass wir kurz nach ihrem Tod zu bekannten gefahren sind und um sich abzulenken, ist er mit uns mitgefahren. Sein Zimmer lag dort direkt neben meinem und egal um welche Nachtzeit ich daran vorbeilief, das Licht brannte. Mein Mutter erzählte mir im Vertrauen, dass er nicht schlafen könne, weil ihn das Ganze nicht losließ. Bis heute redet er nicht viel über sie und wenn er es tut, dann nur sehr leise, fast bedächtigt.
Ich persönlich rede immer noch gerne von meiner Tante, weil ich dann immer an die schönen Zeiten mit ihr denke. Wie sie mir das Schwimmen beibrachte und wie ich jedes Jahr ein Geburtstagsgeschenk von ihr bekam, was zwar meistens nur eine Schachtel Süßigkeiten war, aber trotzdem sehr liebevoll verpackt. Sie war auch die Einzige meiner Tanten, die mich ständig umarmte. In meiner Familie geht es immer recht reserviert zu, nur im engsten Familienkreis umarmt man sich mal. Von den meisten meiner Verwandten gab es nur einen Händedruck, das fand ich schon immer komisch. Außerdem vergaß sie meinen Geburtstag nie, was die anderen Verwandten, natürlich bis auf meine Eltern und Großeltern dann doch mal gerne taten. Wenn ich an solche Dinge denke, wird mir immer bewusst, wie sehr sie mir doch fehlt.
Und jetzt hatte der Mann genau dieser liebenswerten Frau also eine „Neue“. Zunächst nahm ich mir vor, sie aus Prinzip zu hassen. Es kam mir unglaublich kindisch vor, aber meine „Stieftanten“, wenn man sie so nennen kann, waren generell sehr kühle Menschen mit denen man oft nicht klarkam. Irgendwie haben die Männer in meiner Familie nach ihrer ersten Ehe immer einen Hang zu solchen Schnepfen. Warum sollte also die Neue von meinem Onkel anders sein? Auf der einen Seite hatte ich sie innerlich schon auf den „Abgelehnt!“-Stapel gelegt, andererseits war ich unglaublich neugierig: Inwiefern ähnelt sie meiner Tante? Wie sah sie aus? Hatte sie Kinder? War sie jemals verheiratet und wenn ja, was war mit ihrem Mann passiert?

„Er kommt morgen wieder, vielleicht können wir ihn fragen, ob er sie uns mal vorstellt. Beim Grillen oder so.“ Meine Mutter hatte mich mit ihrer Bemerkung total aus meinen Gedanken gerissen. „Was? Ähm-…ja, warum nicht? Wird sicher nett.“ Eigentlich dachte ich das genaue Gegenteil, aber ich war zu faul, um jetzt mit meiner Mutter darüber zu reden, warum ich das für keine gute Idee hielt.
Als meine Mutter Onkel Gerd anrief, schien er anfangs nicht sehr begeistert, aber meine Mutter überzeugte ihn, indem sie ihn in Grund und Boden laberte. Er kapitulierte, seiner Zwillingsschwester konnte er anscheinend nichts abschlagen, und lud uns am Wochenende zu sich in den Garten ein.

Das Erste, was ich an seiner neuen Partnerin Carola bemerkte, war, dass sie meiner Tante äußerlich nicht ähnlich sah. Sie hatte aber den gleichen mütterlichen Charakter, immer um alle besorgt. Ich glaube, sie hat den ganzen Abend sicher hundert Mal gefragt, ob ich auch genügend zu trinken hätte und ob Eistee auch wirklich in Ordnung war. Was mir noch einfiel,war ihre silberne Kette mit einem übergroßen Schmetterlingsanhänger. Ich fand sie grässlich.
Irgendwann bat mich mein Onkel, Carola doch dabei zu helfen, das Gemüse für die vegetarischen Spieße zu schneiden. Sie war Vegetarierin, zumindest versuchte sie es meistens, verriet sie mir in der Küche. „Ich esse viel zu gerne Fleisch“, sagte ich halb abwesend und steuerte auf die Schublade mit den Schneidemessern zu. „Genau das ist mein Problem: ich will zwar Vegetarierin sein, aber ich kann an keinem Metzger vorbeilaufen ohne sofort Sehnsucht nach einem schönen Mettbrötchen zu bekommen.“ Sie schmunzelte über ihre eigene Aussage, aber an mir ging sie einfach so vorüber, stattdessen sagte ich: „Wie klein soll ich die Paprika schneiden?“ – „So ist das schon in Ordnung.“ Sie schien immer noch nicht realisiert zu haben, das mich ihr Gerede nicht interessierte und versuchte erneut einen Gesprächsanfang zu finden: „Und, welche Klasse bist du? Dein Onkel hat gesagt, du wärst auf dem Gymnasium, aber er war sich nicht sicher, welche Klasse.“ ‚Grandioser Versuch mir ein Gespräch aufzuzwingen‘, dachte ich bei mir. „Zwölfte“, antwortete ich so knapp wie möglich. „Schon Pläne, was du nach dem Abitur machen willst?“ ‚Mein Gott, diese Unterhaltung ist ja sowas von sinnvoll. Frag doch gleich noch, ob ich gute Noten habe, ob meine Lehrer nett sind und ob ich schon einen Freund habe. ‘ Der Sarkasmus in meinen Gedanken brachte mich fast zum schmunzeln, aber ich wollte so kühl wie möglich bleiben. Als ich keine Antwort gab, fragte sie „Studieren?“ – „Mal sehen.“ Ich schnitt weiter Gemüse, konzentrierte mich voll und ganz darauf, perfekte Stückchen hinzukriegen, denn langsam aber sicher ging mir diese Frau tierisch auf die Nerven. Auch sie schien das langsam bemerkt zu haben, also blieb sie vorerst ruhig. Doch dann schaffte sie es, mich tierisch auf die Palme zu bringen. „Weißt du, ich mag Gerd wirklich“, begann sie, „Ich hätte nie gedacht, dass ich nach dem Tod meines Mannes noch einmal so jemanden finde. Er hat so viel zu geben und er ist so ein herzensguter Mensch, weißt du?“- „Ja, ich weiß“, grummelte ich. „Ich bin sehr glücklich mit ihm, das dauert noch nicht so lange mit uns und dennoch fühle ich mich so tief mit ihm verbunden, dass ich glaube, das hält noch sehr lange…“ Ich schnitt immer grober und ich glaube, das Schneidebrett hat bis heute drei Zentimeter dicke Furchen. „…vielleicht sogar ewig, das wäre schön.“ Ich ließ das Messer abrupt fallen und schnauzte sie an: „Verdammte Scheiße, dräng mir doch bitte nicht deine Lebensgeschichte auf, es interessiert mich nicht! Es ist mir total egal, wie sehr du meinen Onkel magst, ob du ihn liebst oder was ihr sonst noch treibt. Bitte lass mich damit einfach in Ruhe!“ Dieser Ausbruch tat unglaublich gut, aber als ich ihren Gesichtsausdruck sah, kochte die soeben herausgelassene Wut wieder auf. Es war nicht Wut, Verwunderung oder Entsetzen – es war Mitleid. „Ich weiß schon. Du denkst, ich will deine Tante ersetzen, aber das ist wirklich nicht so. Ich denke er hat es verdient …“ „Sicher hat er es verdient!“, fiel ich ihr ins Wort. „Aber sie ist erst vor einem Jahr gestorben, es ist zu früh, er sollte sich momentan nicht einfach auf jemanden einlassen, der ihm in ein paar Monaten sowieso nichts mehr bedeutet. Du bist nur Ablenkung!“ Ihr mitleidiger Blick war verschwunden, sie sah mich an, als hätte ich sie wirklich verletzt. Irgendwie tat es mir in dem Moment Leid, aber die Wut siegte über die Reue. „Weißt du, er ist erst 49. Er hat noch ein langes Leben vor sich. Er sollte es keineswegs alleine verbringen. Und wenn du deine kindische Art einfach mal für fünf Minuten ablegst, wird dir sicher klarwerden, dass du grade unglaublichen Unsinn geredet hast. Deine Tante war sehr lange krank. Vor ihrem Tod lag sie drei Tage im Koma. Er hatte Zeit, sich mit ihrem Tod auseinanderzusetzen. Ich hatte keine Zeit. Mein Mann starb einfach so bei einem Unfall, deshalb hab ich fünf Jahre gebraucht, um das zu verkraften. Dein Onkel und ich, wir geben uns gegenseitig Kraft, die Zeiten durchzustehen. Nimm uns das nicht. Wenn du ihn gerne hast, dass freu dich für ihn. Er und auch ich haben es verdient, nochmal von vorne anzufangen. Wir haben die Chance, nochmal wie ein Schmetterling ganz neu aus der Puppe zu schlüpfen.“

In diesem Moment kam ich mir unglaublich dumm vor. Jetzt hatte ich auch verstanden, warum sie diesen Schmetterling an ihrer Kette hatte - er bedeutete für sie wohl eine Art Neuanfang. Ich wollte mich entschuldigen, aber sie war schon aus der Küche gegangen. Ich spießte noch schnell die restlichen Paprika- und Tomatenstückchen auf und legte sie auf einen Teller. Auf dem Weg nach Draußen beschloss ich, mich zu freuen. Vielleicht war es ja gar nicht so schlecht für ihn. Meine Mutter brachte grade einen Toast auf die beiden aus und winkte mich heran. Nachdem ich alles auf dem Tisch abgestellt hatte, erhob auch ich mein Glas und lächelte meinem Onkel ins Gesicht. Und aus dem Augenwinkel konnte ich sehen, dass auch Carola sich freute, als ich sagte „Alles Gute euch beiden.“

 

Hey sox

Thema für eine Jugendgeschichte super, aber da gibts ein paar andere Sachen, die du beachten solltest.
Ich geh mal quer durch.

„Ich habe Oma gestern getroffen.“ - „Hmmm…“, brummte ich vor mich hin, was für mich so viel heißen sollte wie „Achja“. Ich hasse es, morgens angesprochen zu werden, ich bin ein typischer Morgenmuffel. Dementsprechend bin ich ziemlich knapp in meinen Aussagen am frühen Morgen.
Der Anfang deiner Kurzgeschichte ist langweilig und man klickt die Geschichte weg.
Das kannst du alles weglassen, fang direkt mit dem Onkel an.
In diesem Moment hätte ich gerne meinen Tee ausgespuckt, so, wie sie es in Cartoons oder Filmen immer tun.
Keine Humor-Geschichte. Nicht lustig, und kein guter Vergleich, was wolltest du damit bewirken?
„Ja, er hat sie am Mittwoch angerufen und gesagt, er würde wegfahren und nachdem sie mehrmals nachgehakt hatte, verriet er ihr, dass er jemanden kennengelernt hätte.“
Die Mutter erzählt das? : ) Anführungszeichen weg.

Ich weiß nicht, wieso die Nichte sich so aufregt, weil ihr Onkel eine neue hat. Entweder müssen die beiden ein besonderes Verhältnis haben, sodass sie keine Frau für gut genug hält. Oder se hatte eine besondere Beziehung zu ihrer verstorbenen Tante und gönnt dem Onkel das nicht. Du erzählst nur, dass sie ihre Tante sehr geliebt hat, aber irgendein Ereignis oder wieso sie so geliebt hat, erzählst du nicht, so dass das Verhalten deiner Protagonisten für mich nicht nachvollziehbar ist und ich sie unglaubwürdig finde.

Damals war er in ein tiefes Loch gefallen, es schien fast, als würde er jetzt immer alleine bleiben, denn seine Trauer schien unendlich.
Zeig das mal. Wie hat sich seine Trauer geäußert.
aber meine „Stieftanten“, wenn man sie so nennen kann, waren generell sehr kühle Menschen mit denen man oft nicht klarkam.
Viel zu generell. Hat sie schlechte Erfahrungen mit ihren neuen Tanten gemacht oder eine würde ja schon ausreichen und nu ist sie misstrauisch gegenüber der neuen.
Naja, wenn sie nicht grade tot sind, aber als sie noch gelebt hat, war sie eines meiner liebsten Familienmitglieder.
Nee, spätestens hier nehme ich ihr nicht ab, dass sie wirklich wegen ihrer Tante so sauer ist. Wenn sie wirklich die Tante geliebt hat, dann bringt sie nicht solche Sätze raus, oder der Autor oder Autorin hat ihre Figur nicht durchdacht gestrickt.

Das:

hab ich sie innerlich schon auf den „Abgelehnt!“-Stapel gelegt, andererseits war ich unglaublich neugierig: Inwiefern ähnelt sie meiner Tante? Wie sah sie aus? Hatte sie Kinder? War sie jemals verheiratet und wenn ja, was war mit ihrem Mann passiert?
und das hier:
„Er kommt morgen wieder, vielleicht können wir ihn fragen, ob er sie uns mal vorstellt. Beim Grillen oder so.“ Meine Mutter hatte mich mit ihrer Bemerkung total aus meinen Gedanken gerissen. „Was? Ähm-…ja, warum nicht? Wird sicher nett.“ Eigentlich dachte ich das genaue Gegenteil, aber ich war zu faul, um jetzt mit meiner Mutter darüber zu reden, warum ich dagegen bin.
widersprechen sich. Die Figur widerspricht sich.

Die Carola ist auch ein bisschen doof. Diese Bemerkung:

„Genau das ist mein Problem: ich will zwar Vegetarierin sein, aber ich kann an keinem Metzger vorbeilaufen ohne sofort Sehnsucht nach einem schönen Mettbrötchen zu bekommen.“
kann keine Aussage von einem Vegetarier sein. Vielleicht hat sie ihre Überzeugungen mal eben für die Nichte über Bord geworfen? Dann ist das aber eine schwache und weniger sympathschie Person für mich. Wenn die sich da mit der pubertierenden Göre einlässt, und verkrampft versucht sich bei ihr einzuschmeicheln, ist für mich unsympathisch. Und für eine Frau ihres Alters ein eher unwahrscheinliches Verhalten.

So, ich hoffe, du weißt, was mir nicht gefällt.
Die Geschichte ist nicht durchdacht, die Figuren noch weniger, du wolltest einfach mal eine dramatische Geschichte von einem alltäglichen Mädchen schreiben. Konzentrier dich das nächste Mal mehr auf die Figuren.
Das ist schon ein ganz gutes Thema und Plot und so sind in Ordnung, nur die Figuren haben mir nicht gefallen.

JoBlack

 
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Hey JoBlack!

Der Anfang deiner Kurzgeschichte ist langweilig und man klickt die Geschichte weg.
Das kannst du alles weglassen, fang direkt mit dem Onkel an.

Eigentlich wollte ich das vermeiden, weil es mir nicht gefallen hätte, sofort mit sowas wie "Mein Onkel hat jetzt ne Neue" anzufangen.

Die Mutter erzählt das? : ) Anführungszeichen weg.

Die Mutter erzählt, was ihr ihre Mutter erzählt hat. Es is also ne Aussage von der Mutter, deshalb gehören die Anführungszeichen da schon hin.

Keine Humor-Geschichte. Nicht lustig, und kein guter Vergleich, was wolltest du damit bewirken?

Weiß ich selber nicht mehr so genau, ich schätze am Anfang sollte die Geschichte in ne andere Richtung laufen.

Das:
Zitat:hab ich sie innerlich schon auf den „Abgelehnt!“-Stapel gelegt, andererseits war ich unglaublich neugierig: Inwiefern ähnelt sie meiner Tante? Wie sah sie aus? Hatte sie Kinder? War sie jemals verheiratet und wenn ja, was war mit ihrem Mann passiert?

und das hier:
Zitat:„Er kommt morgen wieder, vielleicht können wir ihn fragen, ob er sie uns mal vorstellt. Beim Grillen oder so.“ Meine Mutter hatte mich mit ihrer Bemerkung total aus meinen Gedanken gerissen. „Was? Ähm-…ja, warum nicht? Wird sicher nett.“ Eigentlich dachte ich das genaue Gegenteil, aber ich war zu faul, um jetzt mit meiner Mutter darüber zu reden, warum ich dagegen bin.

widersprechen sich. Die Figur widerspricht sich.


Wieso widerspricht sich das? Das Erste ist das, was das Mädchen denkt und das Zweite wird von der Mutter ausgesagt, sonst würde die Tochter ja nicht drauf antworten und innerlich überhaupt keinen Bock drauf haben.

Die Carola ist auch ein bisschen doof.[...]Wenn die sich da mit der pubertierenden Göre einlässt, und verkrampft versucht sich bei ihr einzuschmeicheln, ist für mich unsympathisch.

Is ja auch so gewollt. Deshalb geht sie der Nichte ja so tierisch auf die Nerven, weil sie sich auf Teufel komm raus mit ihr verstehen will.

Wie hat sich seine Trauer geäußert?

Stimmt ;) Werd noch was in der Art einbauen.

Viel zu generell. Hat sie schlechte Erfahrungen mit ihren neuen Tanten gemacht oder eine würde ja schon ausreichen und nu ist sie misstrauisch gegenüber der neuen.

Hmmm...ich hab schon ne recht gute Idee wie ich das ausbessern kann.

Nee, spätestens hier nehme ich ihr nicht ab, dass sie wirklich wegen ihrer Tante so sauer ist. Wenn sie wirklich die Tante geliebt hat, dann bringt sie nicht solche Sätze raus, oder der Autor oder Autorin hat ihre Figur nicht durchdacht gestrickt.

Eigentlich sollte die Aussage die du da kritisierst den Charakter dieser Person zeigen...so'n bisschen schwarzer Humor, sarkastisch, ironisch, irgendwie in der Richtung.

Die Geschichte ist nicht durchdacht, die Figuren noch weniger, du wolltest einfach mal eine dramatische Geschichte von einem alltäglichen Mädchen schreiben.

Eigentlich nicht, aber wenn du so denkst, kann ich dich ja nich von abbringen ;)

Danke für's Kommentar.

 

Hallo sox,

mach dich schonmal auf eine lange Liste gefasst. ;)

„Ich habe Oma gestern getroffen.“ - „Hmmm…“, brummte ich vor mich hin, was für mich so viel heißen sollte wie „Achja“.
Formsache: Bei Sprecherwechsel Zeilenumbruch, das liest sich sonst furchtbar. Wenn es nur ein kurzer Wortwechsel ist geht das vielleicht noch, aber gerade bei dem längeren Dialog im Mittelteil solltest du das machen.
Onkel Gerd hat eine neue Partnerin!“
Partnerin ist nicht ganz so schrecklicch wie Lebensabschnittsgefährtin, kommt dem aber schon sehr nahe. ;) Wieso nicht Freundin?
ins Koma fallen und sterben würde. Damals war er in ein tiefes Loch gefallen,
Keine schöne Wiederholung. Vielleicht lieber "gestürzt" beim zweiten Mal.
dass wir kurz nach ihrem Tod zu bekannten gefahren sind und um sich abzulenken, ist er mit uns mitgefahren.
Bekannten; das "mit" kannst du dir sparen.
und wenn er es tut, dann nur sehr leise, fast bedächtigt.
bedächtig
die Einzige meiner Tanten, die mich ständig umarmte.
die einzige
Zunächst nahm ich mir vor, sie aus Prinzip zu hassen. Es kam mir unglaublich kindisch vor, aber meine „Stieftanten“, wenn man sie so nennen kann, waren generell sehr kühle Menschen mit denen man oft nicht klarkam.
Zwei Probleme: Zunächst sind da viel zu viele Füllwörter drin, man könnte die beiden Sätze erheblich kürzen. Das ist besser für den Lesefluss, und auch wenn einem jedes Wort irgendwie wichtig vorkommt, sollte man das unbedingt machen.
Und "zwischen den Zeilen" ist hier das Zauberwort. Du musst dem Leser einfach bisschen mehr vertrauen, ich denk mir lieber selbst meinen Teil, als wenn mir alles vorgekaut wird. Anhand der Reaktionen deiner Prota kann man genauso ihre Gedanken nachvollziehen, ohne dass du sie explizit schilderst. Das zieht sich durch die ganze Geschichte und du solltest dir das unbedingt zu Herzen nehmen. Das hat auch noch einen guten Nebeneffekt: Du läufst nicht Gefahr, dass deine Erzählerin sich selbst in ihren Gedanken widerspricht, ihr Verhalten geht dann bestenfalls als rätselhaft und interessant durch. :D Heißt nicht, dass du gar keine Gedanken schildern sollst, ich würde damit aber sparsam umgehen, das muss einfach deutlich werden.
Inwiefern ähnelt sie meiner Tante?
Tempus: ähnelte
„Was? Ähm-…ja,
Noch was Formales, da fehlen ein paar Leerzeichen: „Was? Ähm - … ja,
Vor und nach Auslassungspunkten generell ein Space.
Eigentlich dachte ich das genaue Gegenteil, aber ich war zu faul, um jetzt mit meiner Mutter darüber zu reden, warum ich das für keine gute Idee hielt.
Ja, streichen, ist nix Neues, das weiß man als Leser.
Das Erste, was ich an seiner neuen Partnerin Carola bemerkte, war, dass sie meiner Tante äußerlich nicht ähnlich sah.
Ist eher ungünstig, so wie zu schreiben: Das Erste, was ich an Carola bemerkte, war, dass sie keine roten Haare hatte. Passt nicht. Ich würde an der Stelle schon den Schmetterlingsanhänger einführen, weil der ja doch ziemlich markant ist und ins Auge springt.
ob ich auch genügend zu trinken hätte und ob Eistee auch wirklich in Ordnung war.
ob ich auch genügend zu Trinken hätte und Eistee auch wirklich in Ordnung sei.
Was mir noch einfiel,war ihre silberne Kette mit einem übergroßen Schmetterlingsanhänger.
auffiel, war ... Erübrigt sich logischerweise, wenn du den Vorschlag von eben einbauen willst.
Sie war Vegetarierin, zumindest versuchte sie es meistens,
Das "meistens" kannst du streichen, Füllwort.
Sie schmunzelte über ihre eigene Aussage, aber an mir ging sie einfach so vorüber, stattdessen sagte ich: „Wie klein soll ich die Paprika schneiden?“
Ich würde an deiner Stelle aus dem Gespräch da einen Dialog ohne diese überflüssigen Inquitformeln machen, oder wenigstens weniger davon. Gibt der Sache bisschen Feffer! :) Dass die Aussage an der Erzählerin vorübergeht wird auch deutlich, wenn du die Antwort für sich stehen lässt, also:
"Tante, blabla"
"Wie klein soll ich die Paprika schneiden?"
Ist viel besser als das ewige Durchgekaue.
Sie schien immer noch nicht realisiert zu haben, das mich ihr
realisieren = umsetzen, erfüllen, ausführen, tun. Du meinst: begreifen, kapieren, erkennen, verstehen, such dir eins aus. Und: dass.
Der Sarkasmus in meinen Gedanken brachte mich fast zum schmunzeln, aber ich wollte so kühl wie möglich bleiben.
Sorry, aber das ist ganz doof. Streichen, und zwar komplett!
Auch sie schien das langsam bemerkt zu haben, also blieb sie vorerst ruhig.
Füllwörter! Auch, langsam, also, vorerst. Machs einfacher, die Sätze lesen sich wirklich umständlich.
Doch dann schaffte sie es, mich tierisch auf die Palme zu bringen.
Auch unnötig. Das muss deutlich werden.
Ich ließ das Messer abrupt fallen und schnauzte sie an: „Verdammte Scheiße, dräng mir doch bitte nicht deine Lebensgeschichte auf, es interessiert mich nicht! Es ist mir total egal, wie sehr du meinen Onkel magst, ob du ihn liebst oder was ihr sonst noch treibt. Bitte lass mich damit einfach in Ruhe!“
Ja, und hier gehts mir viel zu schnell. Diese Reaktion ist reichlich überzogen und wird irgendwie nicht genügend vorbereitet. Da liegt auch ein Hauptproblem der Geschichte: Sie ist zu kurz. Lass den Figuren mehr Platz sich zu entwickeln, lass es meinetwegen Abend werden, die trinken alle bisschen was, da ist so ein melodramatischer Ausbruch auch glaubwürdiger. :D Aber so ist das einfach ... naja. Nicht gut halt.
Dieser Ausbruch tat unglaublich gut, aber als ich ihren Gesichtsausdruck sah, kochte die soeben herausgelassene Wut wieder auf. Es war nicht Wut, Verwunderung oder Entsetzen – es war Mitleid.
Widersprüchlich: Die Wut kocht wieder auf, aber es ist gar keine Wut?
um das zu verkraften. Dein Onkel und ich, wir geben uns gegenseitig Kraft,
Wortwiederholung
Wenn du ihn gerne hast, dass freu dich für ihn.
Wenn du ihn gerne hast, dann freu dich für ihn. Oder du lässt das "dann" ganz weg.
Jetzt hatte ich auch verstanden, warum sie diesen Schmetterling an ihrer Kette hatte - er bedeutete für sie wohl eine Art Neuanfang.
Das ist völlig überflüssig, ich hab das da schon kapiert, ich brauch das nicht. Ich mag lieber denken, was denn mit diesem Schmetterling jetzt ist. Dass die Tante das sagt ist okay, aber das Reflektierte braucht es nicht.
Auf dem Weg nach Draußen beschloss ich, mich zu freuen.
draußen. Und das ist auch so eine Sache: Es ist okay, wenn sie beschließt, jemanden zu hassen, aber dass sie beschließt, sich zu freuen passt mE nicht. Lass die Gefühle einfach kommen und sie sie nicht beschließen. Außerdem hatten die gerade einen Streit, vielleicht sieht die Erzählerin ein, dass sie Unrecht hatte, aber sowas kommt doch langsam, die Freude mein ich. Geht mir hier zu schnell. Ein schlechtes Gewissen fände ich erstmal plausibler.

So, ich hab alles gesagt glaub ich. Das wichtigste ist: Weniger reflektieren, den Charakteren mehr Platz lassen zum Entwickeln, Füllwörter raus! Dann hast du vielleicht eine gute Geschichte. Wenn du das mit zwischen den Zeilen noch hinkriegst, wird sie ganz sicher gut!
Versteh das bitte keinesfalls als Verriss oder so, es gibt zwar viel zu Verbessern, aber grundsätzlich gefällt sie mir schon und du kannst das auch, also mach was aus der Geschichte.

Liebe Grüße,
strudel

 

hey also ich fand deine geschichte eigentlich voll gut..... Als ich mir die Zitate und so kurchgelesen hab dachte ich mir erst mal, dass das doch alles Kleinigkeiten sind.... Gerade das mit den Sätzen streichen: Füllwörter und sowas machen die Geschichte doch gerade erst besonders und der Autor hat sicher eine Absicht wenn er die Sätze schreibt. Aber ich fand es auch ganz interessant die verschiedenen Ansichten zu lesen. Aber die Geschichte ist fast im gleichen Stil wie meine eigenen geschrieben, deshalb fühlte ich mich so, als ob es meine eigene wäre. Und das fand ich mal ganz interessant. Ich fand sie echt gut^^ lg julia

 

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