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Schmerzen - von Menschenhand

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02.12.2001
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Schmerzen - von Menschenhand

Schmerzen - von Menschenhand

Von hinten gesehen tanzten seine breiten Schultern abwechselnd auf und ab, auf und ab, rechts und links erschien ein anderer scheinbarer Mann, die lockigen Haare wehten im Wind, die Hand fuhr ins dunkle Jacket, ergriff ein stählernes etwas, seine Motorik wirkte gehetzt; ruckartig gleitete seine geschlossene Hand ins helle Tageslicht.

-

Zehn Sonderspiele, voll krass! Da hole ich eine Menge raus.
"Hey Andi, bring mir noch ´n Weizen!"
"Ey Du alte Sportskanone, mach ´n Automaten nich alle!"
Andi ist wieder gut drauf. Aber seine Kiste ist trotzdem gleich leer hier. Hauptsache es is noch ´n Bier inner anderen Kiste, haha.
Tötütötüt .. pong, pong .. tütötä - OCH NÖ, was soll ´n das? Aber gleich!

Mattes Licht viel durch die braungetönten Butzengläser in den verrauchten Raum. Einige Männer saßen stumm an der Theke, der Wirt zapfte und füllte die Gläser mit dem süffigen Hopfengetränk. Er bückte sich, das Geräusch der sich öffnenden Kühlschranktür durchbrach die Tonkulisse, die eine alte Transistoranlage von sich röchelte - Truck-Stop. Dann Flaschenklirren, die Hand des Wirtes erschien schneller mit der Flasche auf der Theke als der Wirt selbst brauchte, um wieder hervorzukommen.

"Peta, warste gestern auf Schalke?"
"Hör uff! Is doch scheiße! Möller die Sau wieder nach der Halbzeit.. Geil, fünfundneunzig Tacken aufm Zähler hier!"
"Peta, sach doch, das war doch ´n geiles Gift für die Lederhosen, hä!"
"Wat - 'Gift'?"
"Kannste nich Englisch?"
Akustische Grummelwolken durchfluteten den ganzen Raum, ein "Hi", ein "Ha" ein "Hähähä".
"Heißt Geschenk!"
"Du immer mit Deinen Akademikerwichsen"
"Hu - ha", die Männer grölten ob des Versprechers. War es Freud?
"Äh, -witzen."
"Haste bald genuch da im Automaten zusammen. Reicht doch sowieso nich für Dich!"

Peter S. war Anfang dreißig. Sein lockiges Haar sah nicht mehr gepflegt aus als sein restliches Äußeres. Heute verlor er seinen Job als Kraftfahrer.

Als ob ein Dolch durch seine Haut drang und ins Herz fuhr traf ihn der letzte Satz. Er war am Ende. Niemand von seinen Kumpeln wußte um seine Situation. Das konnte niemand wissen. Das Haus, die Hypothek.

Peter ging viel zu früh nach hause, normalerweise wäre er jetzt auf der München-Tour und wäre erst am nächsten Tag wieder zurück. Er dachte an seine Kindheit. An seine Clique, seine alten Freunde. Andi, der treue Hund, war seitdem fast sowas wie sein kleiner Bruder.

Zwei Häuserblocks von der Wohnung entfernt fand er endlich einen freien Parkplatz, leider auf der Gegenfahrbahn. Trotz durchgezogener Linie brachte er sein Fahrzeug mit einer hastigen Wendung auf die andere Straßenseite und in die Parklücke.

Er schloß die Haustür auf, marschierte die drei Etagen hoch und holte den Wohnungsschlüssel aus seiner Hosentasche. Bevor er aufschließen konnte vernahm er leise Stimmen aus der Wohnung. Er hielt inne. Kirsten war zu hören. Aber da war noch eine Stimme. Eine schreckliche Ahnung erfaßte ihn. Er mußte sofort rein, es drängte ihn. Es konnte doch nicht sein. Peter riß die Wohnungstür auf, orientierte sich kurz. Licht kam aus dem Schlafzimmer. Ein Schatten bewegte sich. Peter ging hastig ins Wohnzimmer. Oben auf dem Schrank ein Schuhkarton. Peter schmiß den Deckel auf den Boden. Haß, blinder Haß!

-

Oh was habe ich nur .. wie konnte ich nur .. verdammter Scheiß; Kirsten! Oh Kirsten, wie konnte ich nur. Leopoldstraße. Was gafft der mich so an? Hurenbock! Seine Hand fährt ins Jacket. Er greift nach etwas, holt es raus. Es schimmert im Tageslicht. Sonnenstrahlen werden vom blanken Metall reflektiert. Peter reißt seine Hand hoch, um nicht geblendet zu werden. Schmerzen - von Menschenhand.

 

Hallo Karl Stark,

jetzt gelingt es dir endlich, den Text richtig reinzustellen und dann verstehe ich ihn nicht einmal... :(
Tut mir leid, aber ich kann mit dem Text absolut nichts anfangen... :confused:
Dabei habe ich ihn jetzt schon das dritte Mal gelesen... :eek:
Vielleicht liegt es ja auch an der Uhrzeit... vielleicht aber auch daran, dass der Text wirr ist... :rolleyes:

Wenn ich schon groß nichts zum Kontext beisteuern kann, dann wenigstens zum inhaltlichen Aufbau: :susp:
Dass der erste und letzte Abschnitt zusammen gehören, ist klar.
Dass der Einschub dazwischen eine Art Rückblende bzw. Verdeutlichung des eigentlichen Geschehens ist, ist ebenso wenig weiter erläuterungsbedürftig. Jedoch hast du hierbei eine wirre Inhaltskonstellation kreiert, nämlich folgende:

"Haste bald genuch da im Automaten zusammen. Reicht doch sowieso nich für Dich!"

Peter S. war Anfang dreißig. Sein lockiges Haar sah nicht mehr gepflegt aus als sein restliches Äußeres. Heute verlor er seinen Job als Kraftfahrer.

Als ob ein Dolch durch seine Haut drang und ins Herz fuhr traf ihn der letzte Satz.


Nach dem "Spruch" seines Freundes hast du erst eine Beschreibung des Protagonisten vorgenommen, anschließend hast du dich im neuen Absatz auf den "Spruch" konzentriert.
Diese Aneinanderreihung wirkt auf mich wirr und inhaltlich falsch. :dozey:
Erst die Beschreibung, dann der "Spruch", anschließend gleich der Bezug. :teach:


So, das wär´s mal zum Thema Aufbau.
Worum genau geht es aber in dieser Geschichte?


Gruß, Hendek

 

Hi Hendek und eventuell andere Leser,

Du verstehst meinen Text nicht .. Mist :rolleyes:
Aber ich sehe kurzgeschichten.de einfach mal als Spielwiese zum verstehen des Lesens und Schreibens.. :cool:
Was ich einmal an diesem Text üben wollte ist die unvorbereitete Überraschung. Die Beschreibung im Mittelteil, das lockige Haar, sollte eine Assoziation zum Anfang "[..] die lockigen Haare wehten im Wind [..]" herstellen. Der Anfang beschreibt die Andeutung einer möglichen Mordszene "[..]ergriff ein stählernes etwas [..]". Im Schluß passiert auch höchstwahrscheinlich ein Mordversuch ("[..] Schmerzen - von Menschenhand.") Die Beschreibung im Mittelteil soll einen persönlichen Konflikt bzw. existenzielle Probleme des Protagonisten wiederspiegeln, die vorbereitend auf eine Amokhandlung hindeuten sollen. Die Beschreibung des Protagonisten im Mittelteil (lockige Haare) wiederum sollen den Leser vermuten lassen, daß dieser im Geschichtsmantel (Anfang und Ende) der ausführende (Amok-)täter ist. Er wird aber, wie es das Schicksal nunmal will, leider zum Opfer eines Täters, der zufällig auch lockige Haare hat. Und das ist jetzt der Stoff vereinfacht dargestellt...

Na ja, ist irgendwie haarsträubend :D

Nächstes mal probiere ich's mit weniger Stoff und mehr beschreibenden Text :aua:

Thanx4feedback

 

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