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Schlafe

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22.08.2001
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Schlafe

Sie blickte über die weiten Ebenen, welche schwarz und verbrannt unter ihr lagen.

Warum kämpften sie noch? Und warum auf solch grausame Weise? Sie schüttelte den Kopf und das silberne Haar fiel ihr sanft über die Schulter. Die Kleider, branntgeschwärzt und zerrissen, schienen sich langsam selbst zu heilen.

Warum kämpften sie noch? Ihr Vater musste gewusst haben, das nicht die Menschen sie je festzuhalten hätten vermögen, und sie nie gehalten haben. Warum überzog er sie trotzdem mit diesem Krieg? Und warum lagen hier soviele ihrer elbischen Freunde?

Sie gab ihrem Pferd die Sporen und ritt langsam über das verbrannte Gras.

Was war hier nur geschehen? Solche Waffen kannte ihr Volk nicht. Selbst ihre durchaus mächtige Magie wäre hierzu nicht fähig gewesen. Und doch war hier ein ganzer Landstrich verbrannt. Nicht abschnittsweise, sondern tatsächlich flächendeckend.

Die Leichen konnte man nicht mehr einem der zwei Völker zuordnen. Knochen sehen bei jedem gleich aus.

Langsam durchritt sie dieses Massengrab, um endlich ein Ende dieser schwarzen Ödnis zu sehen.

Dort am Ende des Feldes sah sie grünes Gras und auf diesem Gras Zelte in den Farben ihrer Familie. Die Farben der königlichen Familie.

Sie trieb ihr Pferd zu einer schnelleren Gangart an, bis es stolperte und sie kopfüber in das schwarze Gras fiel. Erst jetzt sah sie, das es nicht nur verbrannt, sondern eingeäschert war. Es zerfiel bei ihrer Berührung zu Staub, was sie zu einem panischen Aufschrei veranlasste.

Wer oder was hatte dies getan? Soviel Leben zerstört. Soviel Hoffnung vernichtet.

Sie nahm ihr Pferd bei den Zügeln und schritt schnell zu den Zelten. Das Gras zerfiel unter ihren blanken Füßen und sie spürte den kalten Hauch des Todes diese umwehen.

Endlich erreichte sie die Zelte, ohne aufgehalten worden zu sein. Selbst die Wachen vor dem Zelt schienen sie erst nicht aufhalten zu wollen, bis sie dann drohend ihre Lanzen kreuzten.

Ein scharfer Blick, ein leises Knurren und der Weg war frei. Im Zelt saß erwartungsgemäß ihr Vater, besser gesagt er hing dort. Schlapp saß er in seinem Stuhl, das Gesicht gezeichnet von den Strapazen, der Körper müde vom Leid.

Als er sie erblickte stahl sich erst Verwunderung, dann Freude in sein Gesicht. Er versuchte aufzustehen und blieb kraftlos sitzen.

Sie sah ihn an, erst voller Mitleid, dann voller Trauer, denn dies war nicht der Mann, den sie als Vater kannte. Sie schloss ihn in ihre Arme, dann trat sie zurück, um endlich ihre Fragen stellen zu können, die sie seit Tagen quälten.

"Vater was ist geschehen? Warum hast du die Menschen mit Krieg überzogen? Ich wurde nicht von ihnen, sondern von unseren Verbündeten den Herolden gefangen gehalten. Das hättest du dir aber auch denken können. Ich konnte fliehen, denn auch die Herolde sind nicht unfehlbar und finde das Reich der Elben und Menschen vom Kriege verwüstet. Und was ist hier, an den Quellen des Sir Tarol, des ewig blauen Flusses und den ewig grünen Ebenen Seril Anam passiert? Keine Magie und keine Waffe kann das vermocht haben. Erkläre doch endlich"

Leise und flüsternd kam ihre letzte Frage noch hinterher. "Und wo sind Mutter und mein Bruder?", doch die Antwort warihr schon bewusst, bevor sie die Frage stellte. Der Blick ihres Vaters sagte danach den Rest.

Ein Schatten flog über das ohnehin gezeichnete Gesicht ihres Vaters.
"Kind, du lebst und stellst nur mir bekannte Fragen. Jetzt, wo alles zu spät ist, ist mir alles deutlich. Kaum verschwandest du, brachte ein Informant die Nachricht, das die Menschen dich gefangen hätten. Doch als wir die Freigabe forderten, hieß es, das wir gefälligst die Tochter des Menschenkönigs herausgeben sollten. Mir wurde ein Trick versichert, und so ließ ich Truppen rüsten. Die Menschen taten dasselbe und die ganze Zeit erhielt ich Informationen über ihre Truppen und ihre Handlungen. Wir gewannen die ersten Gefechte und standen uns hier zur Entscheidungsschlacht gegenüber, als der Verrat der Herolde deutlich wurde. Die Informanten auf unserer und der menschlichen Seite verrieten uns. Sie stehen mit Bar Azgul im Bunde, dem obersten Dämon unserer Welt. Er sandt einen Avatar und vernichtete unsere und die menschliche Armee mit einem Atemzug. Weder wir, noch die Menschen hätten ihm jetzt noch etwas entgegenzusetzen."

Er brach zusammen und fing an zu weinen.

Doch sie hatte sowieso genug gehört. Ihr Vater hatte aufgegeben, doch sie wusste es gab noch einen Weg. Die Herolde hatten ihn ihr ungewollt verraten. Sie schwang sich auf ihr Pferd, in dem sicheren Wissen nie wieder zurückzukehren. Ein kurzer magischer Befehl und ihre Kleidung fing an sich umzubauen. Sie musste gewappnet sein, wenn sie die Stadt erreichte.

Der Ritt ging schneller als sie dachte, als würde eine höhere Macht ihr Pferd beschleunigen. Wahrscheinlich war es auch so. Sie reichte die Stadt und ihr Ziel war logisch. Die Kirche des höchsten Gottes der Menschen musste das erste Ziel Bar Azguls sein.

Sie ritt durch die verlassenen Straßen, verfolgt von den Schatten, die ein Eigenleben zu führen schienen.

Als sie die Kathedrale erreichte, hingen dunkle Wolken direkt über dieser. Sie stieg vom Pferd und entliess es mit zwei kurzen Worten aus ihrem Dienst. "Danke Freund" - "Guire Tasol" und betrat die Kathedrale.

"Ich wusste du würdest kommen, Schlüssel. Öffne mir nun die Pforten, auf das ich selbst diese Welt betreten kann und nicht nur mein Avatar." ertönte die Stimme aus dem Mund der schrecklichen flammenden Kreatur.

Sie stand da, und im Kerzenlicht schien ihre, nun goldsilberne, Kleidung zu leuchten. Die Symbole auf ihr waren stärker als jedes Kettenhemd und doch erfasste sie Furcht, als sie ihre Stimme erhob. "Ich werde nichts dergleichen tun. Du wirst diese Welt nicht zerstören. Nicht heute und niemals."

Sie umfasste den Dolch mit einer Hand und murmelte die Formel.

"Keine Waffe kann mich verletzen, du wirst mich nicht aufhalten können. Es ist dein Schicksal die Pforte zu öffnen."

"in trope sum oram lusos fidelis" Sie umklammerte den Dolch jetzt mit beiden Händen, in weißes Licht getaucht von sich gestreckt. "Oder es für immer zu versiegeln. Deine Untertanen waren sehr gesprächig wenn sie glaubten ich schlafe."

Sie drehte den Dolch in ihrer Hand und rammte ihn sich in die Brust.
"Wenn der Schlüssel schläft oder getötet wird, wird die Pforte auf ewig versiegelt. Das Dunkle wird vergehen und niemand mehr sterben. Die Welt wird sich erholen. Ich wusste nicht, was diese Sätze bedeuten, bis ich von dir hörte. Schlafen werde ich und du wirst vergehen."

Ein Schrei, Stille.

"Sie hat unsere Erwartungen mehr als erfüllt. Entlasst sie aus ihren Träumen."

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Ein neuer Tag.Welch seltsamer Traum. Bar Azgul erscheint. Lachhaft.

Sie ging die Treppe hinab zum Frühstück. Was hab ich nochmal geträumt? Na egal, war bestimmt nicht wichtig

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"Es ist schon schade, das unsere retterin sich an nichts erinnern wird." sprach der erste Schatten
"Aber notwendig" sprach der Zeite, bevor beide sich auflösten.

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Sorry, aber dieser Text entstand während einer Schulstunde, Fehlerfreiheit ist NICHT garantiert.

 

hi viper,

der anfang liest sich ja ganz gut, nur am ende wird es etwas "unübersichtlich" und ich gestehe; ich verstand es nicht mehr.
schreib es doch bitte deutlicher damit cih es verstehen kann :)

dank im voraus
shent

 

Hallo Viper!

ich musste den lezten Teil auch zwei Mal lesen, aber ich denke, auch der Titel (Schlafe) gibt Aufschluss ;) , oder irre ich mich?

Gefällt mir vom Stil her gut.
Insgesammt würde ich mir allerdings noch mehr inhaltliche Infos zur Situation Deines Protagonisten wünschen: was hat sie bei den Herolden gehört? wieso ist ausgerechnet sie der Schlüssel?

viele Grüße, Anne

 

Sorry, aber dieser Text entstand während einer Schulstunde, Fehlerfreiheit ist NICHT garantiert.
Sind ja gar nicht so viele.

An sich hat mir die Geschichte ganz gut gefallen. Einziger Kritikpunkt könnte sein (aber nicht von meiner Seite), dass vielleicht zu wenig Action herrscht und alles zu glatt geht. Aber :whocares:

Nette Geschichte! :thumbsup:

 

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