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Schlachtfeld

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14.06.2003
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Schlachtfeld

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Das Getöse der Kugeln und der Schreie der Verletzten verstummte langsam, aber in seinen Ohren dröhnte es immer noch mit barbarischen Klang nach. Der Nebel, den die Bomben und Raketen auf dem Schlachtfeld hinterlassen hatten, war dick und schwer. Ab und zu konnte man durch ihn einzelne Gestalten sehen, die sich schemenhaft und wankend bewegten. Aus seiner Position konnte er nicht erkennen ob es Freund oder Feind war, aber das war jetzt vollkommen egal. Seine Befehlshaber erklärten ihm, dass der Krieg oder die Schlacht vorbei war und seine Dienste nicht mehr länger von nutzen sind.

Die Zigaretten, die er rauchte, schmeckten wie kaltgepresster Jackhoden aber sie gaben ihm das trügerische Gefühl von Wärme. Ein letzter Zug und er schnippte sie auf den Boden vor ihm und begann seine Sachen und Waffen zu ordnen. Für wen er in diesem Kampf sein Leben riskierte, war schlussendlich egal, denn längst hatte er aufgehört zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Für ihn zählte nur der Sold, den er hierfür bekam und nichts anderes. Früher einmal vor Äonen da war er stolz auf das was er tat, aber diese Zeit hatte er aus seinem Gedächtnis getilgt.

Ein letzter Blick auf die verwesenden Körper mit aufplatzen Gedärmen um ihn herum und ein stiller Gruß an die Kameraden, die mit ihm gekämpft hatten, und er wendete sich von diesem Ort ab. Er war zu einem Söldner geworden, der dem Krieg und den Schlachten nachreiste, um dort seine Handwerkskunst dem Höchstbietenden anzubieten. Wer am meisten zahlte, für den tötete er. Kühl und gewissenlos. Gewissen war in solchen Momenten nur hinderlich.

Zurück im Feldlager suchte er den Zahlmeister auf um sich dort den blutig erkämpften Sold auszahlen zu lassen. Ein Sack voller Gold und Silberstücke wechselte den Besitzer und schon befand er sich auf dem Weg zu einem neuen Schlachtfeld irgendwo in dieser Welt die längst ihre Menschlichkeit an die Gewalt verkauft hatte. Auf seinem Weg durch die Grabhügel und den zerstörten Dörfer fiel ihm eine Gestalt am Horizont, auf die ihm in gleich bleibenden Abstand folgte.

Hinter einer Biegung ging er in Deckung und wartete still und ohne Hast auf seinen Verfolger. Nach kurzer Zeit hörte er seine Schritte und glitt aus seiner Deckung. Automatisch griff seine Hand nach dem Kampfmesser und drückte es dem erstaunten Menschen von hinten an die Kehle. „Möchtest Du hier und jetzt sterben?" flüsterte er ihm leise ins Ohr und merkte dabei das der Körper des anderen vor Angst erstarrte. „Nein" war das einzige Wort was er vernahm denn anscheinend drückte ihm das Messer den Kehlkopf zu. Er lockerte den Druck und drehte seinen Verfolger rasch zu sich herum. Was er erblickte, war ein dreckiges Gesicht mit großen Augen, die ihn angstvoll anschauten. „Was treibst Du hier und warum verfolgst Du mich ?" . Der Junge schaute ihn weiter an und fing mit bebender Stimme an zu reden. „Ich habe Dich beobachtet auf dem Schlachtfeld und möchte so werden wie Du, ich möchte von Dir das Handwerk des Krieges lernen". Er steckte das Messer wieder in seine Scheide und schaute sich den Jungen genauer an. Zwischen 16 und 18 Jahre mochte er alt sein und alles an ihm machte den Anschein eines gut situierten Großstadtbengel. „Geh nach Hause und sorge für deine Eltern, das ist der einzige Rat, den ich Dir geben kann. Alles das hier ist nichts für einen Jungen wie dich. Genug Menschen sind hier verreckt."

Er setzte seinen Weg fort und der Junge trabte hinter im her. So ging es bis in die Nacht hinein und als sein Lager aufschlug, war der Junge immer noch in seiner Nähe. „Willst Du draußen in der Kälte erfrieren?" fragte er ihn. „Komm her und wärme dich am Feuer„. Dankbar kam der Junge zu ihm ans Feuer und wärmte sich seine Hände. „Wie ist dein Name ?". Zitternd vor Kälte flüsterte er „Sergej ist mein Name„. „Also Sergej was gedenkst Du von mir zu erfahren ? Aus welchem Grund möchtest Du töten und kämpfen lernen?" Sergej rückte näher und so konnte er das Gesicht dieses Jungen genauer betrachten. Seine Augen waren groß und dunkel und in ihnen schimmerte der Schein des Feuers. „Mein Vater war Soldat, wie Du und er und meine Mutter wohnten in der Stadt, wo er dem Regiment des Königs unterstellt war. Seine Uniform war immer so rein und strahlend, wenn er zu einer Parade musste. Ich wollte immer so eine Uniform tragen und so meldete ich mich freiwillig zur Armee. Das Feuer brannte vor sich hin und er warf einen spöttischen Blick auf diese magere Gestalt ihm gegenüber. „Was Du in den letzten Tagen hier gesehen und erlebt hast, das hat dein Vater dir nie erzählt. Die Uniform ist nicht alles was zählt. Sie ist verbunden mit Schmerz und dem Geschmack des Todes auf diesen Schlachtfeldern. Ist es wirklich das was Du sehen wolltest?" „Nein, das hat mir Vater nie erzählt. All die Menschen, die bei lebendigem Leib verbrennen und an ihrem eigenen Blut ersticken, all das habe ich nie gewusst" Bei diesem Worten liefen Sergej Tränen über das Gesicht und er versuchte sie in der Dunkelheit zu verbergen. „Ich bringe Dich zu deinen Eltern und du wirst nie wieder versuchen ein Soldat zu werden." „Nein, das ist nicht möglich" erwiderte Sergej" sie starben bei der ersten Angriffswelle auf unsere Stadt, als ich hier auf dem Schlachtfeld kämpfte. Ich habe keinen Menschen, zu dem ich gehen kann. „ „Genug für heute, es ist Zeit für den Schlaf und morgen werden wir weitersehen„

Der Himmel am Morgen war kalt und die Sonne konnte ihre Kraft nicht aufbieten die Nebel, die über der Gegend lagen zu vertreiben. „Wohin wirst Du gehen?" fragte ihn Sergej, als er seine Sachen zusammenpackte. „Ich werde dorthin gehen, wo das meiste Geld für meine Arbeit gezahlt wird, aber Du hast einen anderen Weg vor Dir. Da Du keine Familie mehr hast, werde ich dich an einen Ort bringen, wo man dich unterrichtet und dir die Dinge des Lebens beibringt die von nutzen für dich sind". „Wo ist dieser Ort?" „Folge mir und Du wirst ihn bald sehen".

Die Reise zu dem Ort seiner Geburt und zu seiner Heimstätte dauerte mehrere Tage und führte das ungleiche Paar vorbei an kleinen Dörfern und immer weiter hinein in die urwüchsige Landschaft der Berge. In weiter Entfernung nahmen sie die Umrisse eines Klosters war und er wusste das dies der Ort war, wo Sergej all das hinter sich lassen würde, was sein bisheriges Leben bestimmt hatte. Kurz bevor sie sich dem Kloster bis auf wenige hundert Meter genähert hatte, machte er halt und drehte sich zu seinem Begleiter um. „Den Rest des Weges wirst Du alleine gehen, Sergej, denn mir ist es nicht erlaubt weiter zu gehen". „Warum nicht?" fragte Sergej. „Dies war meine Zufluchtsstätte vor vielen Jahren, aber ich habe mich davon abgewandt und kann nicht mehr dorthin zurück. Wenn Du am Tor angelangt bist und um Einlass bittest, so sage ihnen das dich der Wanderer geschickt hast und sie werden dich ohne weitere Fragen in ihrer Mitte aufnehmen" Sergej schaute ihn aus seinen großen Augen verständnislos an und hob fragend die Hände. „Geh jetzt und schau dich nicht um, denn das wird deine neue Familie sein". Er gab dem Jungen noch einen Stoß und sah ihm nach, wie er das Klostertor erreichte. Aus seinem Blickwinkel konnte er nicht erkennen, welcher Bruder das Tor öffnete, aber das war auch nicht wichtig. Er konnte diesen Ort nie wieder betreten und sie wussten es.

Als das Tor sich öffnete, warf Sergej doch den Blick in die Richtung, aus der er gekommen war, aber die Gestalt des Wanderers war nicht mehr zu sehen. Hinter den Mauern des Klosters empfing ihn die erhabene Stille eines Ortes, wo der Frieden gelebt wurde.

 

Hallo Fenriswolf,
nette Geschichte aber:
Wo ist die Pointe; wo ist das, was du damit sagen willst?
Was willst du mit dem Klsoter am Schluß aussagen? Warum kommt der Söldner von dort?

Die Zigaretten, die er rauchte, schmeckten wie kaltgepresster Jackhoden
klingt unfreiwillig komisch...
Ich habe keinen Menschen, zu dem ich gehen kann. „ „Genug für heute, es ist Zeit für den Schlaf und morgen werden wir weitersehen„
Dieser Abbruch des Gespräches kommt etwas abrupt. Es passt zwar zu dem am Anfang geschilderten kalten Söldner, aber nicht zu dem Mann, der den Jungen zu sich ans Feuer holt.
Außerdem: in welcher Zeit soll die Geschichte spielen:
Das Getöse der Kugeln und der Schreie der Verletzten verstummte langsam, ... Der Nebel, den die Bomben und Raketen auf dem Schlachtfeld hinterlassen hatten, war dick und schwer.
Zurück im Feldlager suchte er den Zahlmeister auf um sich dort den blutig erkämpften Sold auszahlen zu lassen. Ein Sack voller Gold und Silberstücke wechselte den Besitzer
Erstes klingt nach moderenen Schlachten, letzteres nach einem mittelalterlichen Feldlager (da passt auch das Kloster und der Söldner rein)

Du bringst gute Stimmung, aber am drumherum und an den logischen Ungereimtheiten solltest du noch etwas feilen.

lg Hunter

 

Hallöchen Fenriswolf.
Auch ich muss mich dem anschließen.
Die Geschichte ist zwar schön aber der Sinn des Ganzen bleibt im Dunkeln.
Taslum

 

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