Schizophren
Ich wäre gerne ein anderer! Wer wäre ich gerne?
Ich wäre gerne all das, was ich nicht sein kann! Was soll das sein?
Ich wäre gerne die Verkörperung all meiner Ideen, meiner Träume, meiner Illusionen!
Zwei Teile beherrschen mich, zwei Menschen leben in meinem Körper. Der Mensch, den jeder sieht, den Menschen, den ich anderen zeige. Es gibt einen zweiten! Das ist der Mensch, der ich nicht sein kann. Es ist keine reale Person, keine eigenständige Persönlichkeit. Es ist die Vorstellung in meinem Kopf, in meinem Hirn. Er ist mir sehr nah, wir sind eng miteinander verbunden. Gleichzeitig ist er unendlich weit entfernt. Zu weit weg, um ihn zu einem anderen Zeitpunkt, in einer anderen Zeit noch zu erreichen!? Ich weiß es nicht, die Frage quält mich, sie frisst mich auf, sie zehrt an mir. Hat es eigentlich Sinn, ist es sinnig, dieser fast nicht zu erreichenden Person –vorrausgesetzt sie existiert irgendwo in den Tiefen meiner Persönlichkeit- hinterher zu sein? Ist es überhaupt möglich, jemand zu werden, der ich (fast) nicht sein kann? Die Fragen sind nicht leicht zu beantworten, sie sind tiefgründig! Bin ich vollkommen, wenn ich sie beantworten kann? Bin ich dann erst ich selbst? Ist es möglich, dann noch jemand zu sein, jemanden oder etwas zu verkörpern, wenn ich alles erreicht habe? Bin ich dann am Ziel? Vielleicht? Vielleicht nicht? Dann bin ich nicht mehr etwas, sondern jemand, bin ich dann erst am Leben? Bin ich Schizophren?