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Schilf

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03.01.2016
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Schilf

Die Zeit um Weihnachten ist für Volker D. immer auch damit verbunden, alte Gedanken aufzunehmen. Er ist mittlerweile 46 Jahre „jung“. Viele seiner Gedankengänge kreisen daher um jüngere und „schönere“ Zeiten.

So denkt er auch an den kleinen See in der Nähe seiner Geburtsstadt. Dieser liegt mitten in der unberührten Natur und war in den Neunzigern ein Ziel für FKK-Anhänger und auch die schwule Szene in der doch recht konservativen und katholischen Gegend.
Hier war das eine oder andere Abenteuer möglich; es ging aber auch um „sehen und gesehen werden“.

Volker D. Kann sich nach all den Jahren immer noch genau an den heißen Julitag erinnern, an dem er Kurt kennenlernte. Kurt war ein sehr gut aussehender junger Mann mit längeren blonden Haaren. Wie Volker D war er zum Zeitpunkt des Kennenlernens um die 20. Volker D sonnte gerade seinen jugendlichen Körper, als ihn Kurt einfach ansprach. Kurt meinte, dass er ihn sehr sympathisch fände. Volker D war etwas zurückhaltender, musste aber innerlich gestehen, dass er das gleiche empfand.

Die jungen Männer versuchten, ein bisschen Smalltalk zu führen, wie man heute sagen würde. Nach einiger Zeit beschlossen sie, gemeinsam im See eine Abkühlung zu nehmen. Am Rande des Sees gab es einen Bereich, der mit sehr viel Schilf bewachsen war. Hinter diesem Schilf war ein kleines Ufer, das von den anderen Badegästen nicht eingesehen werden konnte. Hier lernten sich die jungen Männer richtig kennen und lieben. Als sie aus dem Schilf kamen, gab es den einen oder anderen missbilligenden Blick der Badegäste, die selbst hier am See überwiegend katholisch-konservativ waren. Noch heute meint Volker D., dass er diesen Moment nicht nur wahrnehmen sondern sogar riechen kann. Es war ein unbeschreibliches Erlebnis.
Nach diesem schönen Tag entwickelte sich eine Liebe für mehrere Wochen, die dann jedoch aus beruflichen und privaten Gründen abrupt beendet wurde. Diese kurze Zeit der Liebe kann als echte „Hochzeit“ angesehen werden und ist als vielleicht schönste Zeit im Leben des Volker D. Zu bezeichnen.

Nach vielen Jahren hat man sich wieder auf sozialen Netzwerken gefunden. Kurt scheint diese Zeit ähnlich empfunden zu haben und erinnert sich ebenfalls noch an Einzelheiten. Ein warmes Gefühl stellt sich ein. Kurt gesteht, die erste große Liebe zu der damaligen Zeit kennengelernt zu haben. Mehr stellt sich aber nicht mehr ein.

Es bleibt die Erinnerung an das Schilf am See.

 

Hallo Stefan,

das ist ein Bericht, keine Geschichte für mich. Vielleicht die grobe Struktur, die man fix anlegt für eine Geschichte. Als Geschichte selbst versagt der Text vollkommen. Das sind alles nur Behauptungen, nirgends eine Szene, die mir etwas von den Beahuptungen zeigt, die irgendetwas davon greifbar werden lässt. Mein Tipp: dringend mit dem Prinzip show don't Tell auseinandersetzen.

Grüßlichst
Weltenläufer

 

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