Was ist neu

Schicksal?

Mitglied
Beitritt
25.06.2012
Beiträge
2

Schicksal?

Schicksal ?

„HALT!!“ schrien die Passanten noch, da war es bereits zu spät. Jean Büffel, ein kleiner aufgeweckter Junge aus der Nachbarschaft, war gerade vor ein Auto gelaufen und liegt jetzt tot auf der Straße. Er war auf dem Weg zur Schlittschuhbahn und wollte sich dort mit seinem besten Freund Urs treffen. Er hatte sich so sehr darauf gefreut, dass er nicht den Straßenverkehr beachtete und einfach über die Straße lief. Die Autofahrerin hatte noch stark geberemst, doch sie hatte ihn schon erfasst. Was für ein tragischer Moment! Der Notarzt hatte noch einen Reanimationsversuch unternommen – vergeblich... Der Bestattungswagen ist schon unterwegs, die Eltern informiert. Die Passanten sind genauso fassungslos. Als die Eltern eintreffen, sind diese wie vom Blitz getroffen. Sie können es einfach nicht fassen: Warum musste ausgerechnet ihr Kind sterben? Ihr einziges Kind? Im Alter von gerade mal 8 Jahren? Warum hatte das Schicksal es so gewollt? Hatte jemand etwas davon? - Diese Fragen stellten sie sich in diesem Augenblick und noch viel öfter.
Ein Jahr nach diesem tragischen Unfall kamen sie schon besser damit klar, sie hatten sich daran gewöhnt, dass ihr kleiner Jean nicht mehr bei ihnen war und sie mussten es verkraften, sie durften jetzt nicht schwach werden. Der Schmerz jedoch würde niemals verschwinden, da waren sie sich sicher.

An einem verregneten Samstagmorgen fahren sie in das nahegelegene Einkaufszentrum, um ihren gewöhnlichen Einkauf zu erledigen. An der Wursttheke sehen sie einen Jungen, etwa in Jeans Alter,der ihrem Jungen sehr, sehr ähnlich sieht. Er trägt zerrissene Lumpen als Kleider und ist im Gesicht ziemlich schmutzig. Und auf einmal kommt er zu ihnen und fragt, ob sie ein bisschen Kleingeld für ihn hätten, damit er sich etwas zu Essen kaufen könnte. Er erzählt den beiden, dass er Vollwaise sei und auf der Straße lebe. Nach einem intensiven Gespräch beschließen alle drei, dass der Junge, Jake ist übrigens sein Name, erstmal mit zu den Eltern von Jean geht, um sich zu duschen, und sich mit etwas zu Essen zu stärken.
Die beiden wollen den Jungen ungern wieder auf die Straße schicken, also wollen sie ihn vorübergehend bei sich behalten und eine Gastfamilie für ihn suchen. Doch als sie nach zwei Wochen noch immer niemanden gefunden haben, fragen sie sich, warum sie ihn eigentlich nicht behalten wollen. Spricht etwas dagegen? Sie setzen sich zusammen und diskutieren darüber. Sie erzählen Jake, was vor gut einem Jahr passiert ist. Es tut ihm sehr Leid. Sie dachten, keiner könne ihren Jean jemals ersetzen, doch sie kommen zu dem Entschluss, dass er bei ihnen bleibt. Sie melden ihn bei der Schule, in der auch Jean war, an und regeln auch sonst alles, was anfällt. Er ist genauso wie Jean. Aber es kann nicht ihr Sohn sein, denn er hat seine eigene Vergangenheit. Ach,siesind so froh, dass sie diesem Jungen begegnet sind. Es ist wieder fast so wie früher, sie unternehmen sehr viel miteinander, leben ein glückliches Leben, doch Jean wird den Platz in den Herzen seiner Eltern niemals verlieren.

 

Hey Atze,

dein Erstlingswerk hat mich leider nicht überzeugt und ich hoffe sehr, dass das nur ausgedacht ist. Die Geschichte wird dem schwierigen Thema nämlich nicht gerecht!

„HALT!!“

CAPSLOCK MEANS I´M SERIOUS!!!11einself


Ok, du hast die Geschichte in einer distanzierten Draufsicht geschrieben. Der Leser nimmt nicht die Perspektive irgendeiner Person in der Geschichte ein. Das ganze ist so glatt erzählt, als wenn ein Kumpel die Sache beim Mittag erzählt.
"Du, der kleine Jean wurde überfahren. Echt tragisch." *mampf, schlurf*


Was für ein tragischer Moment!

Inmitten der sachlichen, ja geradezu gefühlskalten Formulierungen wirkt dies wie Hohn. Zudem: Dieser Moment ist tragisch? Also der, wo sie nicht bremsen kann? Was danach kommt, zum Beispiel der Tod des Jungen, ist es nicht mehr?


An der Wursttheke sehen sie einen Jungen, etwa in Jeans Alter,der ihrem Jungen sehr, sehr ähnlich sieht.

Er sieht ihm nicht nur ähnlich, nicht nur sehr ähnlich, sondern sehr, sehr ähnlich? Das ist etwas over the top. Du hast auch ein Leerzeichen nach "Alter," vergessen. Irgendwie musste ich bei "Wursttheke" lachen.


Also ... das ist vielleicht die Zusammenfassung einer Geschichte, wie man sie zum Beispiel bei den Kundenrezensionen auf amazon.de findet, aber es ist keine Geschichte. Du erzählst nach, was so passiert ist, aber es ist nicht mehr als ein Trailer. Kommt da jetzt noch die eigentliche Geschichte?

Ok, das Thema ist schwer. Es ist schwer, nicht in RTL-Familienfilm-Klischees zu versinken. Aber das hier kann man nicht mal als Versuch werten. Lies doch mal ein paar Stories hier, und du siehst was ich meine.

MfG
Tim

 

Moin Atzenhain und herzlich willkommen,

es wäre in so einem Fall ganz hilfreich, wenn ich in die Beurteilung der Geschichte dein Alter einbeziehen könnte. So wie das hier sprachlich und inhaltlich aufgebaut ist, habe ich nämlich den Eindruck, dass sich hier ein noch recht junger Schreibanfänger an seiner ersten Geschichte versucht hat.
Wie Bad Rabbit schon angemerkt hat, ist das einfach nix. Der Text ist narrativ ziemlich schwach auf der Brust, weswegen er auch keinerlei Emotionen transportiert. Durch deinen knapp gehaltenen, nüchternen Stil machst du deine Geschichte zu einer reinen Zusammenfassung und das hat mit literarischem Schreiben nichts zu tun.
Man kann nicht einfach sagen "Den Eltern geht es schlecht." und fertig ist die Kiste. Du musst deinen Lesern einen Einblick in die Gefühlswelt, in das Innere, der Figuren ermöglichen. Nur so werden deine Charaktere plastisch und greifbar. Du solltest deinen Text noch einmal ganz neu schreiben und strukturieren. Lies dir mal ein paar der anderen Geschichten hier durch, damit du ein Gefühl dafür bekommst, wie so etwas auszusehen hat. Deine Idee ist an sich nicht schlecht, wenn auch schon ein wenig betagt. Da lässt sich noch was rausholen, wenn du Arbeit reinsteckst. Also ran :D.

Gruß
Pale Man

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom