Was ist neu

Scherbenregen

Mitglied
Beitritt
05.10.2017
Beiträge
5
Zuletzt bearbeitet:

Scherbenregen

Seine Augen waren vor Schreck geweitet und die Augäpfel traten weiß hervor. Ein schmererfüllter Ausdruck verzerrte sein Gesicht zu einer Grimasse. Ein letzter Atemzug. Ein letztes Aufbegehren.
Dann entspannte er sich. Sein entstellter Körper lag reglos auf dem weißen Laken. Er war nun nicht mehr als eine leere Hülle, die einst einen Namen besessen hatte, er war einer von vielen.
Sein rotes Blut suchte sich langsam seinen Weg und bildete eine Lache, die den Leichnam wie ein Gemälde umrahmte.
Das Messer entglitt meiner feuchten Hand und fiel klirrend zu Boden, es war vollbracht.
Er hatte es mir erstaunlich leicht gemacht, als er mich ohne Bedenken in seine Nähe ließ. Er hatte mich nicht erkannt. Selbst nach der ganzen Zeit die ich ihn schon verfolgte. Bis zuletzt hatte er keinen Verdacht geschöpft.
Nicht dass dies mein erster Mord war, nein, ich war Profi, ausgebildet um zu töten. Sie nannten mir einen Namen, ich befolgte Befehle. Ich hatte keine andere Möglichkeit, sie hatten mich manipuliert und so blieb mir nichts anderes übrig, als Aufträge auszuführen um die zu retten, die ich einst Familie nannte. Ihr Leben war abhängig von den Launen der Obrigkeit. Solange ich deren Gegner beseitigte und ihnen zu Diensten war würden sie am Leben bleiben.
Ein Knall riss mich aus meinen Gedanken. Der Spiegel vor mir zersprang in tausend Scherben, die zu Boden fielen.
Tausend Gesichter, die mich ungläubig anstarrten.
Tausend Perspektiven, die mir mein Scheitern vor Augen führten.
Tausend Blickwinkel aus denen ich das das Monster, zu dem ich gemacht wurde, endlich sterben sah.
Ein Röcheln durchfuhr meine Kehle, ein Schmerz meine Brust. Eine Kugel musste mich durchdrungen haben. Aber die Schmerzen verblassten als das Gefühl von Erleichterung meinen Körper überschwemmte.
Ich wusste nicht von wem die Kugel stammte, es gab viele die mich tot sehen wollten. Doch etwas war mir klar, es war vorbei, endlich. Ich hatte nie die Kraft, mir selbst das Leben zu nehmen und war nicht fähig gewesen, mich von denen loszusagen, die mich zu dieser Maschine gemacht, für ihre Zwecke missbraucht und zum Töten gezwungen hatten, da ich immer mit dem Wissen gestorben wäre, Schuld am Tod meiner Familie zu sein.
Blut strömte in meine Lunge. Mein T-Shirt färbte sich rot. Ich sackte in mich zusammen, fiel auf das Bett, neben die erkaltete Leiche.

Das letzte was ich sehe ist unser Blut, das sich auf dem Laken vermischt und mein Lächeln, das sich in einer Scherbe widerspiegelt. Dann wird mir Schwarz vor Augen und ich verliere das Bewusstsein.

 

Hallo ChaosImKopf,

und willkommen bei den Wortkriegern.

Bis zu letzt
zuletzt

Tausend Gesichter, die mich ungläubig anstarrten.
Da ist beim Kopieren was falsch übertragen worden.

Doch all dies nahm ich nicht mehr wahr, als das Gefühl von Erleichterung meinen Körper überschwemmte. Es war vorbei.
Mein T-Shirt färbte sich rot. Mir wurde schwarz vor Augen. Ich sackte in mich zusammen, fiel auf das Bett, neben die erkaltete Leiche.
Das letzte was ich sah war unser Blut, was sich auf dem Laken vermischte und mein Lächeln, das sich in einer Scherbe wiederspiegelte.
widerspiegelte

Er/sie nahm nichts mehr wahr, aber dann erzählt er/sie locker weiter, was mit ihm/ihr noch alles passiert ist.

Wie kann er/sie außerdem alles erzählen, wenn er/sie gestorben ist? Das ist das Problem bei Geschichten in der Ich-Perspektive, wenn der Prota stirbt.

Ich persönlich würde mich außerdem freuen, wenn du die Geschichte etwas ausbauen würdest. Warum hat er/sie ihn umgebracht? Wer war das Opfer? Wer ist der Killer?
So kann ich mit keinen von beiden mitfühlen; die Figuren bleiben blass.

Beste Grüße,
GoMusic

 

Hallo ChaosImKopf & herzlich willkommen von mir.


Für mich erschließen sich zwei wichtige Fragen nicht:

1. Warum tötet der Protagonist sein Opfer?

2. Warum stirbt der Protagonist am Ende selbst?

Zu beiden Fragen lieferst du keine Antworten. Ist es Eifersucht, Tötungslust, im Affekt, etc. und anschließende Reue, die Tat begangen zu haben?

Du musst mehr auf die Beweggründe des Mörders/Prots eingehen, damit der "dumme" Leser auch versteht, warum, wieso, weshalb gemordet wurde. Oder beschreibst du hier etwa dein eigenen Selbstmord des Prots, während er vor dem Spiegel steht?


LG
betze

 
  • Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Hallo GoMusic,
vielen Dank für dein Feedback.

Ein Röcheln durchfuhr meine Kehle, ein Schmerz meine Brust. Doch all dies nahm ich nicht mehr wahr, als das Gefühl von Erleichterung meinen Körper überschwemmte.
Hiermit meinte ich eigentlich, dass seine Schmerzen in den Hintergrund traten, nicht aber die weitere Handlung. Da muss ich wohl noch etwas an der klareren Formulierung arbeiten.

Wie kann er/sie außerdem alles erzählen, wenn er/sie gestorben ist? Das ist das Problem bei Geschichten in der Ich-Perspektive, wenn der Prota stirbt.
Vielen Dank auch hierfür, dieses Problem habe ich gar nicht beachtet, da es mir rein um die Schreibweise ging, die mir sehr gefallen hat. Die plausibelste Aussage ist wahrscheinlich, wenn man sich vorstellt, dass ein Leben nach dem Tod möglich ist. Somit werde ich an dieser Perspektive wohl auch nichts ändern, außer mir fällt noch etwas dazu ein.

Ich persönlich würde mich außerdem freuen, wenn du die Geschichte etwas ausbauen würdest. Warum hat er/sie ihn umgebracht? Wer war das Opfer? Wer ist der Killer?
So kann ich mit keinen von beiden mitfühlen; die Figuren bleiben blass.
Dies war von mir anfangs so beabsichtigt, da man so gezwungen ist, sich mit der Geschichte auseinander zu setzen und sich eigene Vorstellung zu machen. Hierbei gäbe es dann auch kein Richtig oder Falsch. Das ist auch das, was ich persönlich an den Kurzgeschichten liebe.
Doch du hast mich zum Nachdenken gebracht und ich werde versuchen die Geschichte dahingehend noch etwas zu ändern.

LG
ChaosImKopf


Hallo betzebub,
Ich werde deine Punkte bei der Überarbeitung mit in Betracht ziehen und versuchen diese umzusetzen.
Ich bin sehr froh über das Feedback, da nun die Geschichte konstruktiv Bewertet werden kann. Mir wäre dies gar nicht aufgefallen, da die Geschichte für mich natürlich sehr klar und einleuchtend ist.

Vielen Dank
ChaosImKopf

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo ChaosImKopf,

wenn du auf einen Schlag mehrere Kommentare beantwortest, dann bitte nicht je Antwort ein eigenes Fenster aufmachen, sondern alles zusammenfassen.
Deshalb habe ich deine beiden Antworten zusammengeklebt.

Danke und beste Grüße,
GoMusic

 

Hey ChaosImKopf,

Ich nehme deine Story eher als Schreibprobe, eine Demonstration deines Könnens, wahr. Gefällt mir absolut. Der Kontext fehlt natürlich, aber in einem Thriller oder in einem Drama würde das sich sehr gut runterlesen. Die Szene hab ich direkt vor'm Kopf. Bin auf mehr gespannt!

 

Das freut mich sehr Grayson, gerade das Fehlen des Kontextes gefällt mir persönlich an Kurzgeschichten gut. Dies ist aber echt Geschmackssache. Ich finde es irgendwie spannender wenn die Figuren wenig beleuchtet werden und auch die Situation viel Freiraum für eine eigene Interpretation bietet.

Vielen Dank,
ChaosImKopf

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom