Hallo ViertelVorKebap,
Auch von mir ein herzliches Willkommen.
Es gibt ein paar Kleinigkeiten, die mir nicht so gut gefallen und ein paar Fehlerchen.
Hände sind unter die vorderen Riemen gekrallt. Muskeln in den Beinen zittern.
Muskeln in den Beinen zittern. klingt irgendwie komisch und passt auch nicht so recht in den Textfluss. Wie wäre es mit
Beinmuskeln zittern. ? Das würde erstens besser aussehen und zweitens finde ich, dass das besser mit dem vorherigen Satz harmoniert.
Keine gute Idee mit angehaltenem Atem einen Sprint hinlegen zu wollen.
Da muss ein Komme zwischen
Idee und
mit.
Dann habe ich noch ein Problem mit
hinlegen zu wollen. Das drückt nämlich mMn aus, dass er das zwar machen wollte, aber es dann aus irgend einem Grund doch nicht getan hat, dass etwas schief gelaufen ist. So wie ich das hier verstehe, ist er aber tatsächlich schon ein ganzes Stück mit angehaltenem Atem gesprintet, also würde ich daraus einfach ein
hinzulegen machen. Klingt auch flüssiger.
Versuch etwas Luft zu holen.
Komma zwischen
Versuch und
etwas.
Beißender Qualm frisst sich durch die Kehle in die Lunge.
Es sieht nicht schön aus, dass du zwei mal kurz hintereinander den Artikel
die schreibst. Das
die vor der Lunge würde ich durch ein
meine ersetzen. Das klingt dann auch wieder flüssiger und auch etwas persönlicher.
Aber ich mag, dass du
beißend und
frisst in einem Satz verwendest, gehören sie doch beide zum selben Wortfeld.
Hustenreiz. Jetzt nicht husten. NICHT HUSTEN.
Hustenreiz würde ich streichen, das wird durch die nachfolgenden Sätze schon klar und so steht mir da einfach zu oft das Wort
husten. Dann zu dem
NICHT HUSTEN. Also, wenn man ein Wort in Großbuchstaben schreibt, dann hat das immer so was comic- oder WhatsAppartiges. Wir wollen hier aber fließende Texte schreiben und keine Comics. Deswegen sollte man eigentlich auf solche Stilmitetel verzichten. Wenn du das noch mal hervorheben willst, dann schreib es doch einfach normal und mach ein Ausrufezeichen dahinter. Das hätte exakt den selben Effekt, wäre aber schöner.
Allerdings frage ich mich, warum es denn so verdammt wichtig ist, nicht zu husten, verstehe den Sinn von dieser starken Hervorhebung nicht.
Sprinten ist hier ein substantiviertes Verb und muss deshalb großgeschrieben werden.
Einatmen verboten. VERBOTEN.
Hier erkenne ich in der Wiederholung des Wortes und der Hervorhebung überhaupt keinen Mehrwert, das würde ich streichen. Das erste
Einatmen verboten. sollte mMn auch weg. Das verstärkt für mich nicht das Bild, das Gefühl der Verzweiflung. Eher wirkt es auf mich effekthaschend, unnötig, unpassend, störend. Echt, der Satz stört für mich einfach alles. Weg damit!
Das Rutschen kommt naeher.
näher.
Das finde ich außerdem sehr umständlich, denn nicht das Rutschen kommt näher, sondern das etwas. Deswegen fände ich ein simples
Es kommt näher. besser.
Atme tief ein. Einmal, zweimal, dreimal...
Da du
einatmen schon kurz vorher benutzt, finde ich das hier zu wiederholend. Dass er tief atmet, das kann mich mit angesichts der Situation auch so denken. Muss man mir nicht noch an die Stirn nageln.
Ich würde das ein bisschen ändern:
Atme einmal, zweimal, dreimal ...
Übrigens, wenn nicht das Wort an sich abgebroch... wird, dann kommt vor die drei Auslassungspunkte ein Leerzeichen.
Ich spanne die Beinmuskeln.
Vielleicht:
Spanne die Beinmuskeln an?
Ich schrei. So laut. Lauter.
So laut. und
Lauter. würde ich streichen, das ist mir auch wieder zu effekthaschend und aussagelos. Das bringt hier nichts, hat keinen Mehrwert. Wenn er schreit, dann reicht mir das aus. Der Rest ist mir zu viel.
(...) Lauter.
„Was ist denn?“
Zwischen diese zwei Zeilen würde ich noch eine Leerzeile setzen, also einen neuen Absatz anfangen. Denn hier wechselst du den Ort und die Situation, das sollte dann nicht mehr direkt an dem alten Ort und der alten Stituation kleben.
Schwarze Locken, Vertrauter Duft, Berührung.
Das gefällt mir zur Abwechslung mal richtig gut.
Ich liege im Bett. Ich kann atmen.
Das mag ich auch nicht, diese zwei Sätze, die beide mit
Ich beginnen. Da würde ich für den zweiten Satz entweder
Kann wieder atmen oder
Und ich kann atmen vorschlagen. Letzteres würde, so glaube ich, eher dem nahekommen, was du ausdrücken wolltest, nämlich, dass er jetzt im echten Leben eben feststellt, dass er hier nicht unter Atemnot leidet, wie im Traum. Ersteres sähe aber schöner aus und würde ausdrücken, dass er eben endlich wieder atmen kann.
Neben mir liegt...
„Helen, sorry (...)
Erst mal muss hier wieder ein Leerzeichen vor die drei Punkte.
Und dieses Abbrechen des Satzes und Beenden dessen in der Wörtlichen Ree hat für mich wieder etwas sehr comichaftes, das mag ich gar nicht. Würde ich an deiner Stelle ändern.
„Helen, sorry, ich glaub ich hab, ... hab ich dich getreten?“
Das Komma nach dem
hab muss weg.
Du hast ganz schön um Dich gehauen. Albtraum?
dich klein.
Edit: Ich sehe gerade, dass das schon gesagt wurde. Sorry. Aber doppelt kann auch nicht schaden.
und halte mein Gesicht unter den Strahl.
Das stelle ich mir jetzt aber sehr kompliziert vor. Also bei mir zu Hause geht das gar nicht, der Wasserhant ist dafür nicht weit genug vom Wasbeckenboden entfernt. Außerdem muss man sich, wenn man wirklich das Gesicht drunter halten will, ziemlich verränken, ich denke, dass man da ohne linkes Bein das Gleichgewicht verlieren würde.
So, Liste ist fertig
Zuerst hatte ich ein Problem mit den kurzen, abgehackten, hetzenden Sätzen in der ersten Hälfte. Als ich dann weitergelesen habe, wurde mir dann aber auch klar, dass das zur Situation, zum Traumhaften passt.
Dann dachte ich zuerst, als die Auflösung mit dem Traum kam, dass du es dir mit dem Schluss ziemlich einfach gemacht hast. Aber als ich dann die letzten vier Zeilen gelesen habe, hat auch das funktioniert. Also eigentlich nichts, was ich inhaltlich wirklich bemeckern könnte. (Ist halt auch nicht sehr viel dran, aber das ist auch mal okay.) Hat mich jedenfalls nett unterhalten.
Ich hoffe, du hast noch ganz viel Spaß hier im Forum. Ich denke, es bringt einem wirklich unglaublich viel. Immer wieder.
Viele Grüße,
Anna