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Schau mich an, hör endlich zu!

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15.09.2016
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Schau mich an, hör endlich zu!

„Es wird doch nichts Ernstes mit ihm sein, Wim?“
Ohne hochzuschauen, verbindet er die winzigen Plastikstifte mit einem Leimtropfen. „Was? Wie? Kannst du mir mal den Leimspatel geben?“
Schweigend reicht Sanne ihm das dünne Holz.
Die Kopfbandlupe macht eine gnadenlose Nahaufnahme von einem rot geäderten Augapfel, der unbeweglich die Feinmotorik seiner dicken Finger observiert. Mit einer geübten Bewegung entfernen sie den überschüssigen Leim.
Dann fasst er behutsam das Modell des B52 Bombers, das einen Platz zwischen einer Messerschmitt und einer Hawker-Hurricane kriegen soll.
Für Sanne ist es nicht das erste Mal, dass sie Zeugin ist von einem Ritual, das sie in erster Linie an die feierliche Weihe eines Heiligenbildes denken lässt. Die Hände, die gerade noch mit der Präzision eines Chirurgen ein Flugzeug gebaut hatten, verwandelten sich in die eines Priesters, der mit devoter Hingabe den Kelch mit dem Blut Christus in die Höhe hebt.
Die B52 liegt wie ein Kriegsrelikt in dem weichen, bleichen Fleisch, bereit, um für ewig zu ihrem letzten Ruheplatz in der Glasvitrine gebracht zu werden. Während Sanne beobachtet, wie Wim das Ritual zu Ende bringen will, weiß sie augenblicklich sicher, so sicher, wie sie noch nie etwas wusste, dieses Mal würde sie seine gesamte Aufmerksamkeit bekommen. Er würde tun, was sie von ihm verlangte. Sie würde darauf bestehen, dass er sie anschaute, wenn sie mit ihm sprach, und dass er ihre Worte nicht als verbale Ausscheidung an sich hinabgleiten ließ.

Oben im Kinderzimmer liegt Caspar, ihr neunjähriger Sohn, ihr Sorgenkind. Sie hat gelernt, die Sorgen um ihr Kind notgedrungen alleine zu tragen. Wim war nach der Geburt ihres Sohnes nicht imstande, ein affektives Vater - Sohnband zu knüpfen. Fläschchen geben, Windeln wechseln, Caspar tröstend wiegen, wenn er heulte, kuscheln, das alles hat er ihr überlassen.
Dass das Kind sich immer mehr in seine eigne Welt zurückzog, war an Wim vorbeigegangen.
Die Nachbarskinder, die Caspar zum Fußball- oder Versteckspielen abholen wollten, gaben nach mehreren gescheiterten Versuchen auf, da der Junge es vorzog, in seinem Zimmer zu lesen. Reitschule und Pfadfinder hatten genauso wenig Chancen bei ihm. Die Stapel Bücher und Zeitschriften in seinem Zimmer wurden immer höher. Sein Anteil an Gesprächen wurde stets kleiner.

Vor zwei Tagen bat Caspars Lehrer sie und Wim um ein Gespräch. Sie saßen in der Klasse an Caspars Tisch dem Lehrer gegenüber. Er sagte, dass er sich Sorgen um die Entwicklung ihres Sohnes mache. Der Junge sitze in der Pause immer alleine mit einem Buch im hinteren Teil des Schulhofes und gehe allen Kontakte mit anderen Schülern aus dem Wege. Seine Noten hingegen gäben keinen Anlass zu Besorgnis, in den meisten Fächern stehe er auf Zwei. Es sei Caspars soziales emotionales Funktionieren, das für ihn einen Grund darstelle, das Kind bei einem Schulpsychologen testen zu lassen. Verpflichten könne sie niemand, es muss ihre eigene Entscheidung sein.
Auf dem Weg nach Hause, fragte sie Wim, wie er den Ratschlag des Lehrers fand.
„Er wird es wohl wissen, der Lehrer“, antwortete er.
Wie ein Tsunami aus positiver Energie raste in diesem Augenblick die Gewissheit über sie hinweg, dass sich nun endlich etwas ändern müsse.

Jetzt fühlt sie sich wie eine Amazone, die nichts und niemand fürchtet, die kein Mittel scheut, um den Kampf zu gewinnen. Wim genießt wie immer, wenn er einem vollendeten Modell einen Platz in der Vitrine zuweist, den stillen Moment der Bewunderung seiner Schöpfung.
Sanne wartet ab, bis Wim sich hinter seiner Modellbauzeitschrift zurückzieht. Schweigend läuft sie zur Vitrine, öffnet die Tür aus geschliffenem Glas und packt die B52 an der Tragfläche. Sie begutachtet das Modell wie eine beschädigte Bratpfanne in einem Gebrauchtwarenladen, die nach langer Zeit auf die Liste unverkäuflicher Waren landet.
Wie in Zeitlupe lässt sie den Flügel los und übergibt das Flugzeug der Schwerkraft. Ohne Wims Reaktion abzuwarten läuft sie zu ihm hin, schließt seine Zeitschrift, die er mit weißen Fingern vor seinen Brustkasten hält, als wolle er die Fotos der Modellflugzeuge vor den zerstörungssüchtigen Händen seiner Frau schützen. Versteinert und sprachlos sitzt er auf dem Sofa und sucht in der Vitrine wider besseren Wissens die B52. Sanne dreht sich um und geht wie in Trance zurück zum Glasschrank, greift willkürliche ein Modell wie eine Beute. Mit dem Flugzeug über ihrem Kopf dreht sie sich zu Wim. „Was tun wir mit diesem?“
Voller Unglauben über das, was sich vor seinen Augen abspielt, läuft er wie ein geprügelter Hund zu Sanne. Selbst jetzt, da sie droht, seine zweite Kreation zu vernichten, fehlt ihm die Fähigkeit, verbal seine Wut und Ohnmacht auszudrücken. Gleich einem Hypnotiseur fixiert er seine Augen auf das Modell, als wolle er das Gesetz der Schwerkraft aufheben. Die Feuchtigkeit in seinen Augen trübt ihm die Sicht auf seine Reliquie. In unbeherrschtem Schluchzen öffnet und schließt er seinen Mund wie ein Fisch auf dem Trockenen.
Sannes durchdringender Blick ist auf die wässerigen, roten Augen ihres Mannes gerichtet.
„Was willst du, dass ich damit tue? Fallen lassen, so wie du mich bei der Erziehung unseres Sohnes hast fallen lassen?“
Ihre Worte kommen wie ein Echo in ihr Gewissen zurück. Sie ist sich dessen nur allzu gut bewusst, dass Wim nicht durch bösen Willen gelenkt wird, sondern dass er nicht das Vermögen hat, sich in einen anderen hineinzuversetzen.

Sein Unvermögen war ihr in den ersten Monaten der Verliebtheit nicht aufgefallen. Sie empfand ihn höchstens manchmal etwas zu nachgiebig und bequem. Je länger sie zusammen waren, umso deutlicher merkte sie, dass er sich schwierig in neuen Situationen zurechtfand.
Er bediente sich bei allen Gelegenheiten fester Verhaltensmuster. Trotz dieser Erkenntnis brachte sie die innere Stimme zum Schweigen, die ihr sagte, es wäre besser, ihr Leben ohne ihn zu führen. Sie ist bei ihm geblieben, hat sich verleugnet, weil sie schwanger war.

Nun steht sie noch immer vor ihm und fühlt sich in einen emotionalen Ausnahmezustand.
Sie sieht sich mit ihrer freien Hand seine Rechte nehmen und ihm die Messerschmitt hineinlegen.
Das unerwartete Gebaren von Mitgefühl berührt Wim an einer Stelle tief in sich drin, die ihm bislang unbekannt war. Er wischt sich mit der freien Hand eine Träne aus dem Augenwinkel. Sein Blick bekommt einen Ausdruck, den Sanne nicht deuten kann. Dann, unerwartet, öffnet er die mit einem hauchdünnen Speichelfaden verbundenen Lippen. „ Der Lehrer wird es wohl wissen, denkst du nicht auch, Sanne?“

 

Hallo Panno
Und willkommen bei den wortkriegern.

Dein Einstand greift ein wichtiges Thema auf. Abwesende Eltern(teile) sind etwas Tieftragisches. Du zeigst zwar vordergründig die Auswirkung auf die Partnerschaft, aber zwischen den Zeilen schwingt mit, was ich für das wirklich Schreckliche halte: das ausgelieferte Kind.
Und genau das ist mein Stichwort: zwischen den Zeilen.
Man merkt, dass dir das Thema wichtig ist. Allerdings ist das schon sehr plakativ aufgezogen. Der Text würde viel stärker wirken, wenn du dich mehr auf das Spiel zwischen den Zeilen einlassen würdest. In dieser Form ist das zu sehr vorgekaut. Der Leser hat kaum eine Möglichkeit, sich selbst ein Bild zu machen.

Den Anfang, das finde ich gut. Da wertest du noch nicht, zeigst eine gelungene Szene, die den Konflikt greifbar macht. Überhaupt eine tolle idee, das mit dem Modellbau, das wirkt. Auch, dass sie ihm dabei hilft (scheinbar nicht zum ersten Mal, denn sie kennt sich aus) ist schon symbolisch- hat sie ihm doch die ganze Zeit dabei geholfen, es bis zu diesem berühmten letzten Tropfen treiben zu können.

Dann kippst du aber ins Erklärende und Wertende. Das ist schade. Bleib beim szenischen Erzählen. Ausschnitte nur, aus denen man entnimmt, was wichtig ist. Nicht sagen, das ist so und so.

Soviel von mir zu deinem Einstand. In deinem Profil schreibst du, du bist dankbar für Anregungen, ich hoffe, du kannst mit meinen drei Cent was anfangen.

Viel Spaß hier noch
Beim lesen, kommentieren und überarbeiten

Grüßlichst
Weltenläufer

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Panno,

habe deine Geschichte mit Interesse gelesen.

Deine blumige, manchmal etwas ausschweifende Erzählweise steht den knappen, allerdings sehr erklärenden Rückblenden gegenüber. Ich denke genau wie weltenläufer, dass es deiner KG gut tun würde, wenn du uns als Leser teilhaben lässt an einer konkreten Situation aus dem Leben deiner beiden Handelnden, als sie zum Beispiel frisch verliebt waren und woran Sanne erkennen konnte, dass Wim nicht in der Lage ist, sich auf veränderte Situationen einzustellen.

Je länger sie zusammen waren, umso deutlicher merkte sie, dass er sich schwierig in neuen Situationen zurechtfand.
Er bediente sich bei allen Gelegenheiten fester Verhaltensmuster.
Das trifft auch auf diese Stelle zu.
Dass das Kind sich immer mehr in seine eigne Welt zurückzog, ...
Reitschule und Pfadfinder hatten genauso wenig Chancen bei ihm. ... Sein Anteil an Gesprächen wurde stets kleiner.
Du behauptest dies nur, das können wir Leser glauben oder nicht. Zeige uns Caspars Verhalten in einer bestimmten Szene!

Schmunzeln musste ich über die Vielseitigkeit von Wim. Er trägt tatsächlich viele Anlagen in sich: Bastler, Chirurg, Priester, Hebamme und Hypnotiseur. Nur in seiner Vaterrolle kommt er nicht zurecht. Hast du das bewusst als Kontrast eingebaut?

Worüber ich etwas verwundert bin: Warum wartet Sanne so lange, bis sie aufbegehrt bzw. versucht, Wim aus seiner Lethargie zu holen? Die perfide Art und Weise, wie sie es tut, finde ich allerdings prima gewählt.

So weit ein paar Gedanken von mir zu deiner KG. Bin schon gespannt auf eine Überarbeitung.

Liebe Grüße,
peregrina

 

Hallo weltenläufer,

zuerst bedanke ich mich für die Zeit, die du dir genommen hast für das Lesen und Kommentieren meiner Geschichte.
Du legst den Finger genau auf die „schwache Stelle“. Ich erkläre zu viel, wodurch die Geschichte eine Berichterstattung, in diesem Falle eines Familientherapeuten, sein könnte.
Das ausladende Erklären könnte also eine Berufsdeformation sein. Das soll keine Ausrede sein, sondern nur eine Begründung.
Durch das Schreiben von mehr Geschichten, kann ich mich darin üben, die Protagonisten in Szenen lebendiger darzustellen.
Dein Komm und hoffentlich noch andere sind mir dabei eine große Hilfe.

Mit dieser Geschichte werde ich mal anfangen.

Freundlicher Gruß,
Panno

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber Panno,

das ist schon eine Geschichte, die sich dem Leser nicht gleich erschließt. Man muss sehr genau lesen, um zu erfassen, um wen und um was es in ihr geht.

Da ist Wim, der konzentriert wie bei einer sakralen Handlung einen B52-Bomber zusammenbaut, und Sanne, die mit ihm sprechen möchte, aber ihn auf die Frage:

„Es wird doch nichts Ernstes mit ihm sein, Wim?“

nicht erreicht. Hier zeigt sich der Konflikt.

Und dann kommt für mich fast unvermittelt die Wende:

… weiß sie augenblicklich sicher, so sicher, wie sie noch nie etwas wusste, dieses Mal würde sie seine gesamte Aufmerksamkeit bekommen. Er würde tun, was sie von ihm verlangte. Sie würde darauf bestehen, dass er sie anschaute, wenn sie mit ihm sprach, und dass er ihre Worte nicht als verbale Ausscheidung an sich hinabgleiten ließ.

(Ich verstehe, warum du hier den sperrigen Begriff ‚Ausscheidung’ gewählt hast. Das ist Sannes Interpretation. Und dennoch finde ich ihn hier nicht gut gewählt, er erscheint mir hier zu stark und zu wertend.)
Die beiden nächsten Absätze, wirken dann sehr erklärend und stellen sehr kopflastig dar, was mit Casper los ist und worin Sannes und Wims Problem besteht. Sanne löst am Ende das Problem, indem sie Wims Mauer durchbricht.
Ich frage mich allerdings, ob ich mir das Ende so, wie du es beschreibst, vorstellen kann:

Das unerwartete Gebaren von Mitgefühl berührt Wim an einer Stelle tief in sich drin, die ihm bislang unbekannt war.
Das geht mir etwas zu schnell. Ein Mensch, der fast autistisch mit seinem Hobby umgeht, nichts anderes wahrnimmt, wird da für mich zu schnell vom Saulus zum Paulus, auch wenn Sannes Tun sicherlich eine sehr drastische Maßnahme ist.

Ich habe mir beim Lesen noch ein paar Sachen notiert, die ich jetzt mal aufliste:


Ohne hochzuschauen, verbindet er die winzigen Plastikstifte mit einem Leimtropfen. „Was? Wie? Kannst du mir mal den Leimspatel geben?“

‚Leimspatel’ ist ein sehr unbekanntes Wort. Nimm irgendetwas anderes, was weniger umständlich ist und nicht noch einmal ‚Leim’ wiederholt.

Die Kopfbandlupe macht eine gnadenlose Nahaufnahme von einem rot geäderten Augapfel, der unbeweglich die Feinmotorik seiner dicken Finger observiert. Mit einer geübten Bewegung entfernen sie den überschüssigen Leim.

Du beschreibst alles sehr genau und trotzdem kann ich mir auf Anhieb nicht genau vorstellen, was du meinst. Versuche es vielleicht in einer einfacheren Sprache, etwa so:
Die Lupe an seinem Kopf macht … Augapfel, mit dem er die feinen Bewegungen seiner dicken Finger verfolgt.

mit der Behutsamkeit einer Hebamme

Präzision eines Chirurgen

Hier würde mir ein Bild genügen.

… ein Flugzeug gebaut hatten, waren verwandelt in die eines Priesters, der mit devoter Hingabe den Kelch mit dem Blut Christus in die Höhe hebt.

Besser: verwandelten sich in die eines Priesters, der …

Du ziehst hier auf der einen Seite Vergleiche aus dem medizinischen Bereich (Hebamme, Chirurg) heran, um dann in den kirchlichen zu wechseln (Relikt, Ruheplatz, Ritual). Das ist schon ganz gut überlegt, aber ich würde sparsamer damit umgehen, u.U. nur jeweils ein Bild wählen.

Und ganz besonders an dieser Stelle ist mir die Perspektive nicht klar. Sind alles Sannes Eindrücke? Ist es das, was sie denkt, wenn sie Wim zusieht? Oder ist da ein übergeordneter Betrachter, der das Tun Wims betrachtet und gleichzeitig bewertet? Mir scheint irgendwie, dass dir selber als Autor die Perspektive, aus der heraus du das Geschehen betrachtest, nicht klar ist.

Wim war nach der Geburt ihres Sohnes nicht imstande, ein affektives Vater - Sohnband zu knüpfen.(,) Fläschchen (zu) geben, Windeln (zu) wechseln, Caspar tröstend (zu) wiegen, wenn er heulte, (zu) kuscheln, das alles hat er ihr überlassen.
‚ein affektives Vater-Sohnband’ ist die Analyse eines Psychologen, passt aber in einer Kurzgeschichte als Ausdruck mMn nicht.

Verpflichten könne sie niemand, es muss (müsse) ihre eigene Entscheidung sein.

Jetzt fühlt (sie) sich wie eine Amazone

Sie begutachtet das Modell wie eine beschädigte Bratpfanne in einem Gebrauchtwarenladen, die nach langer Zeit auf die Liste unverkäuflicher Waren landete. (landet)

Versteinert und sprachlos sitz(t) er [in] auf dem Sofa

Fazit: Das ist von der Idee her eine sehr interessante Geschichte. Mir scheint, dass du hier ein paar Anfängerfehler gemacht hast: Du möchtest deinem Leser alles ganz genau erklären, bewertest die Handlungen und Situationen, und lässt ihm wenig eigenen Spielraum für das Entdecken der Personen und ihrer Probleme.

Außerdem meine ich, dass Caspers Problem sich im Gespräch mit dem Lehrer entwickeln sollte. Hier würde ich einen Dialog für sehr gut halten. Er könnte nicht nur zeigen, welche Mauer Wim um sich herum gezogen hat, sondern auch die Beziehung der beiden beleuchten, und auch darstellen, wie Sanne allmählich klar wird, dass sie handeln muss, wenn sie ihre Ehe und ihren Sohn retten möchte.

Panno, ich begrüße dich bei den Wortkriegern.

Liebe Grüße
barnhelm

 

Hallo Panno,

deine Geschichte hat ein ganz starkes Thema, das du von der Sache her gut beherrschst. Und diese Sache willst du dem Leser genauestens vermitteln.

Ich gehöre zu denen, die erklärenden Texten durchaus positiv gegenüberstehen. Ich selbst bin mit dieser Art des Schreibens hier eingestiegen und bekam ähnliche Ratschläge, die mich erst einmal schlucken ließen.

Warum ich dies schreibe? Ich kann dir nur dringend empfehlen, die Ratschläge meiner Vor- Kommentatoren zu beherzigen. Sie betreffen die Knackpunkte und zeigen konkrete Wege auf.

Was ist der Gewinn? Ballast abwerfen, Leichtigkeit des Stils und die Fähigkeit, den Leser an die Hand zu nehmen bis zum Schluss jeder Geschichte und darüber hinaus.

Nicht, dass ich das alles schon könnte ;) Aber ich weiß, da will ich hin. Und du hast das Zeug dazu, inhaltlich wie sprachlich.

Herzliche Grüße
wieselmaus

 
Zuletzt bearbeitet:

Hola peregrina,

Personen zum Leben erwecken ist eine große Herausforderung und Schreibübung für mich. Ich habe den Massel, dass meine Freundin eine leidenschaftliche Kurzgeschichtenschreiberin ist, die mich stimuliert und mir als Anfänger Tipps geben kann.
Und was Wim betrifft, da hast du recht, das ist bestimmt der einzige Autist, der sowohl den Beruf der Hebamme als auch die von Chirurg, Priester und Hypnotiseur ausüben kann ;).
Diese unterschiedlichen Berufsgruppen habe ich nicht als Kontrast zu seinem Versagen als Vater gebraucht.
Es ist interessant zu sehen, dass es unterschiedliche Wahrnehmungen und Interpretationen zu gleichen Textstellen gibt.

Danke für deinen Kommentar.
Freundlicher Gruß, Panno


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Liebe barnhelm,

du hast mir viel Stoff zum Nachdenken gegeben. Schreiben aus einer bestimmten Perspektive heraus zum Beispiel ist etwas, was mir zwar bekannt ist, was aber in der Praxis viel Übung verlangt. Aber, bekanntlich macht Übung den Meister:) .

Vergleiche ziehen, das tue ich schnell und gerne. Zu viel Vergleiche hintereinander, das sehe ich nun auch, bilden in der Tat einen einzigen Wortbrei, aus dem die ursprünglich Botschaft nicht mehr herzuleiten ist.

Das unerwartete Gebaren von Mitgefühl berührt Wim an einer Stelle tief in sich drin, die ihm bislang unbekannt war.
Das geht mir etwas zu schnell. Ein Mensch, der fast autistisch mit seinem Hobby umgeht, nichts anderes wahrnimmt, wird da für mich zu schnell vom Saulus zum Paulus, auch wenn Sannes Tun sicherlich eine sehr drastische Maßnahme ist.
Das ist tatsächlich etwas unglaubwürdig. In Wirklichkeit könnte solch eine Wunderheilung nicht geschehen, das ist nur in der Bibel möglich, wo Saulus zum Apostel wird.

Wie ich oben schon erwähnte, hab ich noch genug zu hobeln. Bedankt, dass du so viel Mühe in diesen Komm investiert hast und mir, genau wie alle anderen Kommentatoren zu meiner Geschichte, hierfür einen scharfen Beitel in die Hand gegeben hast.

Viele Grüße,
Panno

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Liebe wieselmaus,

obwohl die Kommentare mich nicht schlucken lassen, so helfen sie mir doch, besser schreiben zu lernen.
Deine Bemerkung:

Ich gehöre zu denen, die erklärenden Texten durchaus positiv gegenüberstehen. Ich selbst bin mit dieser Art des Schreibens hier eingestiegen und bekam ähnliche Ratschläge, die mich erst einmal schlucken ließen
lässt erkennen, dass jeder Leser seine eigene Vorliebe hat.
Geschichten schreiben hat meiner Meinung nach viel zu tun mit Kochen: Ein Gericht erfordert bestimmte Zutaten, jeder Geschmack verlangt jedoch Kreativität beim Hinzufügen oder dem Weglassen dieser Ingredienzen.

Was ist der Gewinn? Ballast abwerfen, Leichtigkeit des Stils und die Fähigkeit, den Leser an die Hand zu nehmen bis zum Schluss jeder Geschichte und darüber hinaus.
In meinem Fall ist es, denke ich, die Kunst, eine schreibende Persona zu kreieren, die den störenden Sprachgebrauch in meiner Geschichte ersetzt durch angenehme, flüssige Sätze. Pfff ... , da steh' ich nun mit meiner Persona, die meine pompösen Formulierungen vereinfachen soll :lol:

Danke für dein Interesse an meinem Text und deinen Komm.

Freundlicher Gruß,
Panno

 

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