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Serie Schafe - Phil

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13.06.2002
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Schafe - Phil

Es gibt einen guten Grund, aus dem Katzen immer mit den Pfoten nach unten auf dem Boden landen.
Sie sind einfach die einzigen Lebewesen auf der Erde, die wissen, daß sie rund um die Uhr beobachtet werden und wollen sich vor den Zuschauern keine Blöße geben. Woher sie dieses Wissen beziehen, ist eigentlich irrelevant, denn Katzen sind generell sehr eigenartige Wesen.

Irgendwo in den schier endlosen Weiten des Universums gibt es eine Sonne, die grün ist. Das ist eine Tatsache, die nicht nur ziemlich ungewöhnlich, sondern auch eigentlich absolut unmöglich ist. Dennoch existiert diese Sonne und gehört somit zu den letzten neun Rätseln, die das Weltall für die Mönche des altehrwürdigen Ordens der Seher und Gesehenen noch bereithält. Sie geben sich wirklich die größte Mühe, alle Zusammenhänge des Universums zu erforschen, aber hier stoßen selbst sie an ihre Grenzen.
Die Sonne an sich ist eigentlich nicht weiter interessant - abgesehen von der Farbe ist sie sogar ziemlich langweilig. Viel spannender ist da schon der vierte Planet des Sonnensystems mit Namen Prook. Die Bewohner dieses Planeten, kleine niedlich anzusehene Pelzwesen, sind ein unheimlich faules Volk. In Wirklichkeit tun sie nichts anderes, als den ganzen Tag in ihren Erdlöchern zu sitzen, sulfranischen Nudelsalat in sich hineinzustopfen und fernzusehen. Ihre Lieblingssendung ist TerraTV, wo man rund um die Uhr das Verhalten der Erdlinge beobachten kann - auf äußerst lustige Weise kommentiert von den großartigsten Entertainern Prooks.

...

Auf der Erde weiß natürlich niemand etwas davon. Abgesehen von den Katzen und Phil. Um genau zu sein, weiß auch Phil erst seit fünf Sekunden davon. Da ist nämlich ein Techniker der Sendung aus seinem Kontrollturm gefallen und Phil, der gerade auf dem Weg in die Kneipe war, um dort das Leben, das Universum und den ganzen Rest einmal für einen Moment zu vergessen, direkt vor den Füßen gelandet.

"Scheiße!" Aus dem Mund des knubbeligen Wesens klang sogar dieses üble Schimpfwort noch irgendwie niedlich, fand Phil. Er dachte nicht lange darüber nach, warum dieses Wesen, das da eben aus einer Straßenlaterne gefallen war, reden konnte. Phil dachte generell eher wenig nach, weil das seiner Meinung nach nur zu komplizierten Fragen führte, die wiederum, und das war das schlimmste daran, zu noch komplizierteren Antworten führten. Aber eine Frage hatte er doch.
"Was bist‘n du für‘n lustiges Meerschweinchen?"
"Meerschweinchen? Meinst du diese kleinen Viecher, die in Käfigen wohnen, da ständig alles vollkacken und ansonsten doof wie Stroh sind?"
"Ja, ich glaub schon, ne... Krass, mein eigenes Meerschweinchen."
"Hey, du stinkender Haufen... Haufen... Zeug, nimm gefälligst die Pfoten von mir!"
Phil achtete nicht auf die Schimpftiraden seinen neuen Freundes, sondern griff ihm in den Nacken und steckte ihn in seinen Rucksack. Der kleine Prooki zeterte und trat wild um sich, traf aber nur Luft. Phil entschloß sich, an diesem Abend lieber doch nicht in die Kneipe zu gehen, - die Andern würden sicher die ganze Zeit nur dreckige Witze über sein Meerschweinchen machen. Stattdessen drehte er um und ging wieder nach Hause.

Sein Vermieter schenkte ihm nur einen mißbilligenden Blick, wie jedesmal, wenn sie sich rein zufällig auf dem Hausflur trafen. Aber das war nicht weiter verwunderlich, denn der alte Gustavson haßte ausnahmslos alle Menschen, abgesehen vom Fräulein Schmidt von Gegenüber natürlich, die manchmal vergaß, vor dem Duschen die Vorhänge zuzuziehen. Im Moment steckte der alte Mann seine Nase aus seiner Wohnungstür hinaus in den Hausflur.
"Hallo, Mister Gustavson. Schöner Abend heute, oder?"
"Jaja, sicher. Wann gedenkst du eigentlich, mal was gegen den Gestank zu unternehmen? Deine Bude stinkt so, als würdest du da drin Kamele verbrennen. Die andern Mieter beschweren sich dauernd bei mir. Wenn das nich bald aufhört, fliegste."
"Verstanden, Mister Gusta...", begann Phil, konnte den Satz aber nicht beenden, da ihm der Vermieter die Tür vor der Nase zuschlug. Er trottete mißmutig die Treppe nach oben, bis er an seiner eigenen Wohnung angekommen war, öffnete sie und trat ein. Der Alte hatte Recht. Es stank hier drin wirklich, als hätte ein inkontinenter Puma in der Ecke ein seltsames Balzritual abgehalten.
Phil hatte jetzt aber keine Zeit für so etwas. Er setzte sich aufgeregt an den kleinen Eßtisch, holte den Prooki aus dem Rucksack und setzte ihn zwischen einer leeren Bierflasche und einem vollen Aschenbecher auf die Tischplatte.

"Hallo, kleines Meerschweinchen. Ich bin Phil und du?"
"Ich bin kein verfluchtes Meerschweinchen. Ich bin ein Prooki und wenn du mich nicht gleich wieder an meinen Arbeitsplatz bringst, wird einer von uns beiden ne Menge Ärger kriegen."
"Hä?"
Der kleine Prooki stellte sich auf die putzigen Hinterbeine und verschränkte die Arme auf unheimlich niedliche Art und Weise vor der Brust. "Gott, seid ihr Menschen dämlich! Okay, von vorne. Mein Name ist Sord und ich stamme vom Planeten Prook. Wir beobachten euch seit Jahrhunderten und übertragen die Bilder nach Hause, wo sie im Fernsehen laufen. Ich bin eben aus meinem beschissenen Kamerastuhl gefallen und wenn du mich nicht bis acht Uhr dahin zurückbringst, fällt heute die Spätsendung aus und ich kriege richtig viel Ärger, alles klar?"
"Ja... ja, ich glaub schon...", log Phil. Wie zum Beweis legte er seine Stirn in Falten, was ihm zwar kein intellektuelles, aber zumindest ein bemüht nachdenkliches Aussehen verlieh. Nachdem der Prooki ihm die ganze Sache noch drei Mal erklärt hatte, verstand Phil dann tatsächlich und machte sich mit Sord auf dem Weg zurück in den Park.

Diesmal hatte er den Rucksack soweit offen gelassen, daß Sord sein Knubbelnäschen nach draußen recken und die Umgebung sehen konnte. Auf einer Mauer lag eine träge Katze und gähnte den Mond an, doch als Phil sie passierte, nahm sie plötzlich Haltung an und zeigte ihr eindrucksvoll blitzendes Gebiß. Das Tier schien die Existenz des Prooki zu spüren und hoffte vielleicht, auf dieses Art als Star für das intergalaktische Fernsehen entdeckt zu werden. Sord machte sich auch tatsächlich eine Notiz, denn die Katze war außergewöhnlich hübsch anzusehen.
"Verdammt, was ist das denn?", entfuhr es Sord, als er wenig später das Schaf auf einer Wiese mitten im Stadtpark grasen sah.
"Wasn? Das Schaf da?" Phil machte sich keine Gedanken darüber, wie das Schaf hierher gekommen war oder warum es einen roten Punkt zwischen den Augen hatte. Phil dachte generell nicht sehr viel nach.
"Scheiße... sag bloß, ihr habt auf der Erde auch diese Schafe."
"Hier gibts ne Menge davon. Im Zoo und auf dieser komischen Insel voller Verrückter... Irland."
"Ja, das weiß ich! Ich meinte, diese Schafe. Es hat einen roten Punkt und kommt sicher von Gurkan."
"Hä?"
"Keine Zeit für Erklärungen! Da rüber, da steht mein Raumschiff. Wir müssen hier weg, verdammt!"

...

Sord hatte mit seiner Befürchtung gar nicht so Unrecht. Tatsächlich stellte dieses dümmlich dreinblickende Schaf eine große Gefahr für die Erde da. Allerdings nur noch für etwa sieben Minuten, danach würde es keine Erde mehr geben.
Gurkan war einst ein vollkommen unbedeutender Planet irgendwo am Rande des Universums gewesen. Eines Tages erfand ein ebenso brillianter wie verrückter Gentechniker die explodierenden Schafe. Tiere, die abgesehen von einem roten Punkt nicht von normalen Schafen zu unterscheiden waren. Zumindest nicht, solange sie nicht explodieren. Tun sie dies, und im Leben eines jeden Gurkanschafes kommt dieser Moment irgendwann unweigerlich, so implodiert der Planet exakt sieben Minuten später in einem matschig graugrünen Feuerball.

...

"Hey, was'n das?"
"Mein Raumschiff."
"Sieht aus wie'n Smart."
"Ist auch einer. Glaubst du wirklich, diese Dinger hat man gebaut, damit ihr damit rumfahren könnt? Nein, die sind für uns. Steig schon ein!"
In der Tat entsprach das der Wahrheit. Smarts sind ursprünglich nicht für Menschen gedacht gewesen, sondern dienten den Prooki als Transportraumschiffe - für diese kleinen Wesen sind sie auch optimal. Smarts, hinter diesem Begriff versteckt sich übrigens eine wahnsinnig komplizierte Abkürzung, wurden als Autos getarnt, damit sie niemandem auf der Erde auffallen. Irgendwann hat dann die Automobilindustrie das Design der knubbeligen Raumschiffe abgeguckt und echte Kleinwagen nach diesem Vorbild gebaut. Hätte man nicht vergessen, sie den Komfortbedürfnissen der Menschen anzupassen, wäre das auch bestimmt eine gute Idee gewesen.
Das hier war aber kein nachgebautes Auto, sondern wirklich ein Raumschiff. Phil zwängte sich auf den Fahrersitz des Kleinstwagens und setzte seinen Begleiter auf das Armaturenbrett. Sord drückte ein paar kleine Knöpfe, die als Tankanzeige getarnt waren, und eine kleine Kanzel fuhr nach oben. Sie hatte gerade die richtige Größe für den Prooki und enthielt die richtigen Steuervorrichtungen - das Lenkrad war natürlich nur eine Attrappe.
"Halt die fest, gleicht gehts tierisch ab!"

Aus der Sicht eines Schafes ist die Welt nicht besonders kompliziert. Sie stehen die meiste Zeit über auf Wiesen und fressen Gras. Ab und an suchen sie sich ein Weibchen und zeugen Nachkommen. Und irgendwann sterben sie. Die meisten Schafe führen in der Tat ein ziemlich langweiliges Leben. Dieses besondere Schaf nicht. Bis es vor drei Tagen von einem Tourismusunternehmen auf diesen Planeten gebracht wurde, hatte es wirklich unheimlich viel erlebt.
Hätte es gewußt, daß es in diesem Moment sterben würde, wäre sein Leben vielleicht noch einmal wie ein Film an seinem inneren Auge vorbeigezogen. Vielleicht hätte das Schaf bei der Erinnerung an die Sterne wehmütig gelächelt, vielleicht wäre ihm bei der Erinnerung an die brennenden Schiffe vor Orion und die glitzernden C-Beams draußen vor dem Tannhäuser Tor ein sanfter Schauer über den Rücken gelaufen. Aber all das geschah nicht, denn Schafe wissen nicht im Voraus, wann sie explodieren. Es ist immer eine große Überraschung für sie.

...

Einen Moment lang glaubte Phil, einen Knall gehört zu haben, aber er machte sich keine großen Gedanken darüber. Mit für einen Prooki außerordentlicher Eleganz steuerte Sord das Raumschiff unbemerkt von den Menschen durch die Lüfte und wenige Augenblicke später verließen sie die Atmosphäre der Erde.
Wenig später hätte er einen weiteren, weitaus lauteren Knall hören können, wenn denn das Weltall Geräusche übertragen würde. So hörte er es zwar nicht, konnte aber sehen, wie die Erde in einem kalten graugrünen Feuerball langsam unterging.
"Da haben wir aber noch mal verdammtes Glück gehabt!", jubelte Sord.
"War das... ich meine... ist das... also..."
"Ja, das war das Ende deines Planeten. Und das Ende meiner Arbeit. Scheiße!"
"Wie... ich meine... warum... und was..." Phil war vor Schreck nicht mehr fähig, einen klaren Gedanken zu fassen.
"Hey, wenn du hier jetzt zu heulen anfängst, schmeiß ich dich sofort raus! Ich hab soeben meinen Job verloren und du flennst hier rum. Mann, diese Menschen... na gut, im Handschuhfach müßten noch Abdeckplanen liegen, die kannst du als Taschentuch nehmen. Aber schmier deinen Rotz bloß nicht in die Polster!"
Phil lehnte das Angebot ab. Eigentlich lehnte er es nicht wirklich ab, sondern er hatte einfach nicht die Kraft, sich zu bewegen - geschweige denn, sich die Tränen von seinem Gesicht zu wischen. Der Prooki hingegen kannte kein Mitleid.
"So, wir müssen nach Prook. Ich will meinen Gehaltsscheck abholen und versuchen, nen neuen Job zu kriegen. Halt dich fest, wir betreten de Hyperraum."

Das Universum ist laut einer allgemein anerkannten Theorie wirklich verdammt groß. Manche Wissenschaftler sind von seiner Größe sogar dermaßen beeindruckt, daß sie sagen, es wäre unendlich. Aber das ist natürlich vollkommener Unsinn. Die altehrwürdigen Mönche des Ordens der Seher und Gesehenen haben es einmal theoretisch vermessen. Sie kamen dabei auf eine Anzahl an Quards, die dermaßen groß ist, daß sie noch heute dabei sind, diese Zahl auszuschreiben.
Ja, das Universum ist unheimlich groß. Diese zugleich einfache und komplizierte Feststellung führt zu der Tatsache, daß auch die Entfernungen zwischen zwei Punkten im All meistens ziemlich weit sind. Die Entfernung zwischen der Erde und Prook zum Beispiel ist mit einem Smart in einem Menschenleben kaum zurückzulegen. Daher benutzen die intelligenten Völker des Universums den Hyperraum.
Dieser existiert irgendwo abseits der normalen Realität und hat die Eigenschaft, daß alle Raumpunkte, die es gibt oder geben könnte, auf einen einzigen Punkt reflektiert werden. Man muß also nur in den Hyperraum wechseln und diesen Punkt finden. Von dort aus ist es nur noch ein Katzensprung an jeden beliebigen Ort im Universum. Aber manche Katzen können ziemlich weit springen.

Phil hatte einen roten Geschmack im Mund. Das war zwar aus seiner Sicht ziemlich ungewöhnlich, aber im Hyperraum eigentlich ganz normal. Die normalen Strukturen der Realität haben hier keine Bedeutung. Zeit wird manchmal zu einem fließenden Strom aus Gedanken und das Licht krümmt sich gerne mal in sich selbst, um ahnungslose Abenteurer zu verwirren. Meistens ist hier oben gleich unten und das Gestern wird zu einer Banane, während eine unsichtbare Ebene die Seiten wechselt und zu einem gelben Abbild ihrer Verzerrung wird.
Alles in allem ist der Hyperraum für jemanden, der sich hier nicht auskennt, ziemlich verwirrend und chaotisch. Abstruse Bilder aus bekannten Formen und unbekannten Farben bilden sich vor dem geistigen Auge und sorgen für wunderschöne Empfindungen, die nicht in Worte zu fassen sind. Insbesondere, da Worte im Hyperraum sowieso nicht existieren.
Irgendwann, es mochten fünf Minuten oder Millionen Jahre vergangen sein, oder beides zugleich, entdeckte Sord endlich den kleinen unscheinbaren Punkt mitten im Hyperraum.

"Wir sind da." sagte er.
"Wo?"
"Prook."
"Sieht aus, wie ein Punkt."
"Ist auch einer. Von hier ist es nur noch ein Katzensprung."
Sord drückte ein paar Knöpfe und justierte die Steuerdüsen des Smart dermaßen, daß er den Punkt aus einer genau berechneten Richtung in einem ebenfalls genauen Winkel durchfuhr. Die Welt flimmerte und das Schiff befand sich wieder im bekannten Universum, wo einige Sterne im Hintergrund gelangweilt ihre Bahnen zogen. Eine dieser Sonnen war grün, was eigentlich vollkommen unmöglich war. Irgendwo hier sollte sich Prook befinden.

Prook war nicht da.
Die Erklärung war eigentlich ganz einfach. Vor ein paar Tagen hatte ein gurkanischer Tourismusdampfer diesen Planeten entdeckt und ein Schaf dorthin gebracht. Das hatte zur Folge, daß nun zwei Lebewesen, jedes das letzter seiner Art im gesamten Universum, nun in einem Smart heimatlos durchs All fuhren.

"Was machen wir jetz?", fragte Phil.
"Weiß nicht... laß uns was trinken gehen, da drüben ist ne Weltraumbar, die haben gutes Bier."

 

Hi Gnoebel,

habe gerade deine beiden "Schafe"-Geschichten hintereinander gelesen. Die Viecher sind ja echt gefährlich.

Ich hätte nie gedacht, dass man absoluten Nonsens so wunderbar schreiben kann - naja, wenn man Gnoebel ist! Wirklich herrlich, manchmal etwas verwirrend, aber im positiven Sinn - bin schon gespannt auf die Fortführung der Serie.

LG
merenhathor

 

Huch... ich hab deinen Kommentar ganz überlesen...

Freut mich, daß es dir gefallen hat. Das ist aber kein absoluter Nonsens, sondern basiert alles auf von mir selbst durchgeführten Feldstudien. Schafe sind gefährlich, ich kann das gar nicht oft genug sagen :D

Zur Zeit sind noch mindestens drei weitere Schafepisoden in Planung - ob ich die jemals fertigbekomme, steht bei meiner Arbeitsmoral allerdings noch in den Sternen :rolleyes:

 

Ops, den Schafe Teil kannte ich ja noch gar nicht :D

Am besten finde ich den ersten Absatz mit der Katze ... und die Idee mit dem Smart *ggg*

Habe grade mein erstes "Adams" Buch gelesen und muss sagen: Dein Stil gefällt mir besser, du bist nicht so weitschweifig....

Der einzige Satz den ich etwas holprig finde ist dieser:

Er dachte nicht lange darüber nach, warum dieses Wesen, das da eben aus einer Straßenlaterne gefallen war, reden konnte.

Ich weis nicht warum aber er ist nicht so flüssig wie der Rest der Story....

*wink*

jaddi

 

Hmpf, ne Schafgeschichte und mir sagt keiner was?

Dann sag ich halt was.

Erstmal:

Blaue Sonne: Es gibt ziemlich viele, nämlich blaue, meist junge Sterne. Die Plejaden sind auch ziemlich blau. Über Himmel- oder sonstwie blau diskutiere ich nicht. Nur Grün ist unmöglich. Naja, und gestreift ...

"Das Leben, das Universum und der ganze Rest." Übernimm das nicht, denk Dir was eigenes aus. Adams hat eine Art künstlerisch-virtuelles Copyright drauf.
Es stank hier drin wirklich, als hätte ein inkontinenter Puma in der Ecke geschlafen. -> :thumbsup:

Smarts sind ursprünglich nicht für Menschen gedacht gewesen, sondern dienten den Prooki als Transportraumschiffe -> dienen. Und das ist ziemlicher Nonsens.

Das Universum ist laut einer allgemein anerkannten Theorie wirklich verdammt groß. Manche Wissenschaftler sind von seiner Größe sogar dermaßen beeindruckt, daß sie sagen, es wäre unendlich. Aber das ist natürlich vollkommener Unsinn. -> Das ist jetzt wirklich sehr stark an Adams angelehnt. Für meinen Geschmack zu zu stark.

Phil hatte einen roten Geschmack im Mund. -> kommt mir arg bekannt vor, finde ich aber trotzdem gut.

das Gestern wird zu einer Banane, -> sehr gut.

Insgesamt ist dies aber keine abgeschlossene Geschichte. Das Ende ist keins, es ist eigentlich ein Anfang. Anders gesagt: Die Story ist nicht rund. Es ist mehr eine Serienepisode oder ein Kapitel eines Romans als eine Kurzgeschichte.

Nichtsdestotrotz hast Du einige überaus witzige Einfälle eingebaut. An ein paar Stellen hast Du aber zu sehr bei Adams abgeschaut, das hast Du gar nicht nötig.

Fazit: sprachlich locker-flockig, inhaltlich voller witziger Ideen, aber keine runde Sache. :thumbsup:

Uwe
:cool:

 

Hehe... ich werde Uwe ab jetzt immer benachrichtigen, wenn ich neue Episoden schreibe :D

Freut mich, daß es euch gefallen hat. Zu den einzelnen Punkten:

@Jadzia:

Er dachte nicht lange darüber nach, warum dieses Wesen, das da eben aus einer Straßenlaterne gefallen war, reden konnte.
Warum holprig? Ist ein ganz normales Hauptsatz-Nebensatz- mit eingeschobenem Relativsatzkonstrukt :D
Der Einschub mit der Laterne muß da rein, weil sonst nicht klar wird, was die Kommandozentrale ist.

@Uwe:

Blaue Sonne: Es gibt ziemlich viele, nämlich blaue, meist junge Sterne
Oh, Fettnäpfchen - ich war der Meinung, es gäbe keine blauben Sonnen. Okay, dann mache ich sie halt grün, ich bin da flexibel.
Mal rein aus Interesse: hast du zufällig nen Link parat, wo erklärt wird, warum es zwar blaue Sterne gibt, aber keine grünen? Das wird mir im Moment nicht so ganz klar und eine Erklärung würde vermutlich den Rahmen hier sprengen.

"Das Leben, das Universum und der ganze Rest." Übernimm das nicht, denk Dir was eigenes aus.
Den Satz habe ich als direkte Anspielung auf den Anhalter eingebaut. Ich würde sagen, das geht noch in Ordnung.

Das Universum ist laut einer allgemein anerkannten Theorie wirklich verdammt groß. Manche Wissenschaftler sind von seiner Größe sogar dermaßen beeindruckt, daß sie sagen, es wäre unendlich.
Ist das wirklich dicht so an Adams? Wenn, dann ist das echt keine Absicht gewesen. Ich habe dieses verdammte Buch nur so intensiv gelesen, daß sich vielleicht manche Sätze bei mir "eingebrannt" haben und ich sie schon unbewußt einbaue.
Ich werde mich auf Recherche begeben und das (und andere Stellen) eventuell ausbügeln.

Das Ende ist keins, es ist eigentlich ein Anfang.
Nein, es ist schon ein Ende. Die Erde ist zerstört, Phil ward gerettet und steuert einer unbestimmten Zukunft entgegen.
Es ist für den Leser nicht notwendig, zu erfahren, worin diese Zukunft besteht. Dieser Strang der Schafgeschichte (irgendwann sollen alle Texte mal ein großes Ganzes ergeben, wobei sie trotzdem jeweils autonom bleiben und die Lesereihenfolge egal sein wird) ist an dieser Stelle zu Ende und wird nicht fortgesetzt.

 

Er dachte nicht lange darüber nach, warum dieses Wesen, das da eben aus einer Straßenlaterne gefallen war, reden konnte. -> "entholpern" -> Er dachte nicht lange darüber nach, warum dieses Wesen reden konnte, das da eben aus einer Straßenlaterne gefallen war.

Nen Link zu grünen Sternen bzw. der Begründung ihrer Nichtexistenz habe ich nicht parat. Aber Du kannst es Dir selbst erklären, wenn Du Dir ein Farbspektrum vorstellst oder ansiehst. Warte also einfach auf den nächsten Regenbogen. Ähm. Oder nimmt ein Prisma. Wie, Du hast keins? Darfst mal bei mir durch meins gucken.

Also, Sterne haben ein sehr breites, gleichmäßiges Spektrum. Nie ein schmales, das nur im schmalen, grünen Bereich liegt, sondern immer darüber hinaus.
Sterne sind Temperaturstrahler, keine Linienstrahler. Neonröhren strahlen diskrete Linien ab, weil sie sehr einfach gebaut sind: Ein Gas wird angeregt und regt sich wieder ab und strahlt dabei Licht einer ganz bestimmten Farbe. Sterne bestehen aus ziemlich vielen Gasen und strahlen daher nicht nur auf einer einzigen Wellenlänge. Kann man sich, glaube ich, leicht vorstellen.

Lustigerweise hat unsere Sonne ihr Strahlungsmaximum tatsächlich im grünen Bereich! Aber links und rechts davon strahlt sie eben auch, und zwar rot und blau, so dass unter dem Strich ein ziemlich schmerzhaftes Weiß dabei heraus kommt.

Rote und Blaue Sterne gibt es, weil deren sehr breiter Strahlungsbereich an je ein Ende des Spektrums verschoben ist - rote Sterne leuchten nur rot (und natürlich mengenweise unsichtbar infrarot, am energieschwächeres Ende des sichtbaren Spektrums) und sind etwas kälter. Blaue, heiße Sterne leuchten blau, violett und ultraviolett (energiereicheres Ende des sichtbaren Spektrums). Ich merke mir das immer so, dass man sich vor eine Infrarot-Wärmelampe setzt und keinen Sonnenbrand kriegt, auf einer UV-Sonnenbank aber schon. Weil Ultraviolett eben energiereicher ist.

Also: Rote, blaue und weiße Sterne gibt es. Grüne nicht, weil es in der Mitte des Spektrums liegt und nicht am Rand und Sterne breitbandig strahlen. Jetzt könnte man noch über Gelb diskutieren, aber einigen wir uns doch darauf, dass die Sonne nur auf Bildern von Kindern gelb ist, und nicht in Wirklichkeit.

Damit ist der Rahmen hier endgültig gesprengt :)

 

Alles klar, vielen Dank.

Das sind diese Sachen, die man irgendwann mal in der Schule hört, sich schwört, sie auf jeden Fall zu behalten (weil es im Gegensatz zu vielem Anderen mal interessant ist) und dann leider doch wieder vergißtt.
Toll erklärt, dafür geb ich dir beim nächsten Treffen einen aus :D

Um jetzt wieder spielerisch den Bogen zur Geschichte zurückzuspannen, werde ich noch fix anmerken, daß der Laternensatz entholpert wird.

 

Er dachte nicht lange darüber nach, warum dieses Wesen, das da eben aus einer Straßenlaterne gefallen war, reden konnte. -> "entholpern" -> Er dachte nicht lange darüber nach, warum dieses Wesen reden konnte, das da eben aus einer Straßenlaterne gefallen war.

Das ist viel klarer :)

Und ich finde es sehr bewundernswert das gnoebel die Hubbel aus dem satz macht :D

 

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