Was ist neu

Schöne Monster, remixed

Seniors
Beitritt
01.07.2006
Beiträge
1.008
Zuletzt bearbeitet:

Schöne Monster, remixed

Natürlich sind wir eine Ausgeburt der Hölle, ein böses Wundervolk. Wir kümmern uns um die hoffnungslosen Fälle, die, bei denen ein Ungleichgewicht der Energien herrscht. Um die, die wahrhaft lieben, aber nicht wiedergeliebt werden. Niemand braucht diese Menschen mehr, wir spüren sie auf und putzen sie weg. Auf subtile Weise, Krebs, Herzinfarkt, Selbstmord, so sieht es dann aus. Aber in Wirklichkeit sind wir es, die sie töten, wir mästen uns an der brachliegenden Liebesenergie, saugen schmatzend diesen süßen Seelenstoff aus den Gehirnen, Lebern und Herzen der Menschen. Und es bleibt für sie nichts übrig, womit es sich weiterleben lässt.

Es wäre alles in schönster Ordnung geblieben, wenn nicht Tickler zu uns gestoßen wäre. Ich bin ja dafür, dass diese jungen Heißsporne ihre Arbeit nicht bei Frauen verrichten sollen, aber was hab ich schon zu sagen? Wenn unsere Psychologen ordentlich arbeiteten, hätten sie erkennen müssen, dass Tickler nicht auf Johanna hätte angesetzt werden dürfen, denn Johanna besaß die hübschesten, zierlichsten Füßchen der irdischen und aller anderen Welten.

Ich blättere in dem Akt und überlege, ob man ihn nicht als abschreckendes Beispiel in den Lehrplan aufnehmen sollte.

*​

Mit fünfzehn erwartet ein Mensch alles vom Leben, sein Herz ist ein brach liegendes Feld, auf dem jede Frucht gedeiht. In diesem Alter erfuhr Johanna, dass sie hässlich war.

Damals hatte sie sich in den Bruder ihrer besten Freundin verliebt. Sie kannte Alex schon lange, sie waren Nachbarn, im gleichen Mietshaus aufgewachsen. An diesem Tag waren sie zu dritt zu einem Fußballspiel gegangen und Hanni konnte nicht anders, als Alex während des Spiels immer wieder von der Seite anzusehen. Bis jetzt war er nur der großspurige Bursche gewesen, der seine Schwester gerne ärgerte, jemand, über den die Mädchen lachten, weil sein Zimmer ein Chaos war und nach schmutzigen Socken roch, aber jetzt füllte er mehr und mehr das Stadion mit seiner Anwesenheit aus. Johanna staunte über die Selbstverständlichkeit, mit der er seine steife Lederjacke trug und die Bierdose zum Mund führte. Beobachtete verstohlen, wie sich der kalte, scharfe Rand der Dose in seinen weichen Mund drückte, einzelne Haarsträhnen klebten an der beschlagenen Außenwand, und als er die Strähnen lässig nach hinten warf, streiften sie Hannis Wange, hinterließen eine kühle Spur auf ihrer Haut, brannten ihr ein Zeichen ein. Er bemerkte ihren Blick und zwinkerte ihr zu. Da ging eine Tür auf in ihr, und dahinter war alles purpurn.

Einige Tage später gab die Freundin eine Party, und als Alex endlich eintraf, war Hanni so mit Erwartung angefüllt, dass sie unfähig war, sich zu rühren, sie saß so lange mit unterschlagenen Beinen auf der Couch, bis ihre Waden taub waren. Sie schaute in den Becher mit Rotwein in ihrer Hand und zu ihm und in den Becher und wieder zu ihm, die Veränderungen auf der öligen Schicht des Rotweins nahm sie mit der Genauigkeit eines Seismographen wahr. Aber sein Blick ging gleichgültig über sie hinweg, blieb nicht hängen, und als ihr das zu viel wurde, stand sie mit kribbelnden Beinen auf, ging ins Badezimmer und starrte verzweifelt am Spiegel vorbei. Sie konnte sich nicht mehr einfach so zu ihm stellen und zwanglos sein und mit ihm plaudern. Jetzt waren nicht nur die Beine taub, sondern ihr ganzer Körper, und als sie sich selbst am Unterarm packte, war es, als griffe sie etwas Totes an. Irgendetwas saß ihr im Nacken und machte jeden Schritt anstrengend, als sie sich wieder auf ihren Platz schleichen wollte.
Durch die offene Küchentür fiel Licht auf den Gang, und mitten in dem hellen Viereck saß Alex und schaukelte auf einem Stuhl. Johanna drückte sich seitlich an die Wand, sie wollte jetzt nicht mehr, dass er sie sah. Sie wartete einfach, jemand sprach mit ihm, sein bester Freund.
„Kein ordentliches Material heute hier zum Flachlegen, hm?"
Alex murmelte zustimmend.
„Was ist denn mit dieser Kleinen, der Freundin deiner Schwester?"
„Hanni ist lieb, aber da stimmt doch was nicht mit ihrem Gesicht, oder?"
„Na ja, gibt ein einfacheres Wort dafür: Sie ist schlicht und ergreifend hässlich." Hanni konnte das Grinsen in der Stimme des Freundes hören.
„Ja, sie hat eine Ähnlichkeit mit Miss Piggy, aber mal schaun, vielleicht kann sie ja richtig schweinisch blasen, aber vorher brauch ich noch ein Bier."
Sie lachten.

Irgendwie schaffte Johanna es wieder auf die Couch, ohne dass Alex sie sah. Dort kringelte sie sich ein und sprach mit niemandem mehr ein Wort. Es fiel nicht weiter auf, denn alle anderen waren laut und betrunken und unbeschwert. Dort saß sie ein paar Stunden, ihr Körper pulsierte, der Bauch verkrampfte sich und wurde schwer. Sie dachte viel und rasend schnell, strich die Federn ihrer Eitelkeit glatt, ordnete ihr Inneres. Die Lähmung von vorhin war weg, alles floss schneller durch die Körperbahnen als sonst, endlich stand sie auf und huschte zum Ausgang. Alex stellte sich ihr in den Weg, er schwankte, seine Lider waren halb geschlossen.
„Na, Schatzi, gehst schon?"
„Ja."
„Du haust ab, ohne mich zu küssen?"
Dabei näherte er sich ihrem Gesicht, noch durch den Bierdunst, den er verbreitete, konnte Hanni seinen süßen Duft wahrnehmen. Sie zögerte.
„Vielleicht magst mich ja lieber da küssen." Er fing an, seinen Gürtel zu öffnen. Die halbreife Frucht, die er ihr jetzt zwischen Reißverschlusszähnen präsentierte, wollte sie nicht ernten. Sie stieß ihn weg, er rutschte kichernd an der Wand entlang zu Boden. Dann war Johanna endlich draußen und atmete tief durch.

*​

Der Tag, an dem Tickler gezeugt und geboren wurde, war ein denkwürdiger in der Geschichte unseres Volkes. Ticklers Vater Imur, einer unserer größten Padapas, kam gerade von einem sehr erfolgreichen Beutezug zurück. Er hatte ein Liebesnest ausgehoben, in dem nicht weniger als fünf Menschen hockten, alle unglücklich ineinander verliebt. Nachdem er sie nacheinander ausgesaugt hatte, lief einer von ihnen Amok, tötete alle und am Ende sich selbst.

Prächtig war der Auftritt des hünenhaften Imur auf dem Versammlungsplatz. Umringt von seinen Gefolgsleuten, bejubelt von der Menge, brachte er den weisen Männern, die nicht mehr auf die Jagd gingen, ihren Anteil an der Liebesessenz. Er verneigte sich vor ihnen, seine goldenen Haare berührten den Boden, wurden zu Schlangen, die sich um die Zehen der Alten wanden und ihnen neue Nahrung gaben. Stolz erhob er sein Haupt wieder, der Goldton seiner Haare und seiner Haut vertiefte sich, wechselte da und dort ins Rosane, Purpurne, aus seiner Stirn sprossen dunkelrote Rosen, nackte Engelein mit winzigen Pfeilchen in den Händen begannen, sich um seine Füße zu tummeln. Keine Engel des Himmels, nein, wie unschwer an ihren ausgeprägten Geschlechtsteilen zu erkennen war, die sie oft zu Sturz brachten, während sie um Imurs Füße munter kopulierten. Schalmeien und Geigen begannen leise zu spielen und da, da! schon begann der Himmel sich zu verdunkeln und ein riesiger Schwarm Frauen flog auf den Versammlungsplatz zu. Noch waren sie leuchtende, fleischige Kugeln, aber je näher sie kamen, desto länglicher wurden sie, entfalteten sich, bildeten Köpfchen und Füßchen aus, Füßchen so tiefblau und rundlich und zierlich, dass die jungen Burschen in der Menge unruhig wurden und man sie zurückhalten musste, denn der Großteil von ihnen hatte dieses Schaupiel noch nie gesehen. Und noch nie hatte ein Beutezug eine derart große Menge an Frauen angelockt. Für jeden Mann gab es mindestens eine Blaufüßige, die so lange über seinen Körper trippelte, bis sie ermüdet umsank und er ihr den Schwanz in die Fotze rammen konnte. Blumendämonen, die aus dem benachbarten Ausland stammten, achteten wie immer darauf, dass die Frauen mit ihren Zehen nicht den Boden berührten, stoppten die Zeit, die jede brauchte, bevor sie umfiel und räumten am Ende die verblassten, blauen Fetzen weg.

Imur hatte sich die Schönste ausgesucht, Füße zart wie ein japanisches Aquarell. Sie schaffte es am längsten von allen, über den Körper ihres Herrn zu schreiten und Imur erachtete sie für würdig, einen Sohn mit ihr zu zeugen. Ihre mit Imurs Samen getränkten Überbleibsel wurden sorgfältig aufgesammelt und in die kostbare Nährlösung gelegt, die aus allen Essenzen der Liebe besteht, die jemals von unserem Volk gesammelt worden sind. Dreizehn Jahre später entstieg Tickler dieser Lösung. Möglicherweise hat er bei seiner Reifung zu viel Liebe abbekommen.

*​

Tickler war ein Angeber, der sich seiner Herkunft sehr bewusst war, leider wurde er meinem Team zugeteilt, als er seinen ersten Einsatz absolvieren sollte. Ich rechnete von Anfang an mit Problemen.

Bereits im Vorzimmer unseres Opfers fibberte Tickler nervös neben mir herum, machte seinen Hals lang, spannte seine Schultermuskulatur und warf immer wieder einen langen Blick in den Spiegel. Die Spitzen seiner blauschwarzen Haare zuckten auf seinem breiten Rücken wie Schlangenköpfe.

Ich kann Eitelkeit nicht leiden, das Bestreben eines einzelnen, der Beste und Tollste zu sein, stört den gemeinsamen Rausch, der uns bei der Jagd erfasst. Ich will mich zusammen mit den anderen ganz in der sausenden Wildheit vergessen, mit dem wir unser Opfer in die Enge treiben, damit der Liebesschmerz eine möglichst hohe Intensität erreicht.

Tickler wirbelte herum, nur um sich der Geschmeidigkeit seines Körpers zu versichern. Dabei stieß er eine Tonfigur vom niedrigen Vorzimmerschrank, fing sie ebenso geschickt wie affektiert mit dem Fuß auf, warf sie damit in die Luft, wo sie sich zweimal um die eigene Achse drehte, ließ sie in die Hand fallen und stellte sie flink und geräuschlos wieder an ihren Platz.
„Gib eine Ruh, sonst bemerkt er uns zu früh, und dann können wir es vergessen!", zischte ich ihn an. Wenn man das Opfer vorzeitig aufschreckt, nimmt es die Umwelt wieder wahr und der essentielle Gehalt der Liebesenergie fällt ins Bodenlose.
„Du kannst mir gar nichts, alter Mann!" Tickler versuchte, möglichst tief zu sprechen, aber er giekste nur. Ich packte ihn von hinten am Hals und drückte sein Gesicht an die Wand, das hilft immer bei frechen Halbstarken, unsere Schnauzen sind sehr empfindlich. Die beiden anderen, in der Jagd erfahren wie ich, grinsten.
„Mgrmmgrrr ", geiferte er in die Mauer und wand sich unter meinem Griff.
Da, die Ohren von Urgur und Ölter legten sich an, ihre Nüstern weiteten sich. Der richtige Augenblick war gekommen, unser Opfer begann den typischen Geruch des Liebeskranken auszuströmen. Tickler hörte zu zappeln auf, hob witternd den Kopf. In seinem Nacken bildete sich eine tiefe Falte, der Körper spannte sich wie ein Bogen und seine Lefzen zogen sich nach oben, legten das schwarzblaue Zahnfleisch frei. Unterdrücktes Knurren ließ die Haarspitzen auf seinem Rücken vibrieren.
Ich gab Ölter das Zeichen. Geräuschlos glitt er durch die halboffene Tür ins Wohnzimmer. Wir folgten ihm, und verteilten uns im Raum. Jetzt begann der heikelste Teil unserer Jagd.

Unsere Leute neigen zu unkontrollierbaren Lachanfällen, wenn sie menschliche Männer leiden sehen, sie halten sie für Memmen mit zu klein geratenen Geschlechtsteilen, ja, sie glauben, dass Liebeskummer die Ursache für die Kümmerlichkeit ihrer Schweife ist. Besonders wenn jene aus Verzweiflung onanieren, können sie kaum an sich halten vor Lachen. Diese Anfälle reißen Lücken in unser Jagdschema, durch das die Opfer leicht entkommen können.

Bei menschlichen Frauen - na ja, da gibt es Zwischenfälle anderer Art, aber irdische Gerichtsbarkeit kann uns nicht erreichen.

Dieser hier zeigte uns sein lächerliches Ding glücklicherweise nicht, vielmehr lag er ganz still auf der Couch, ein junger Mann, der seinen Kopf in die rechte Armbeuge gekuschelt hatte, man sah nur wirres Blondhaar, das in alle Richtungen abstand. In Ticklers Gesicht zuckte es, ich warf ihm einen drohenden Blick zu. Auf dem Boden lag ein Mobiltelefon, daneben stand ein übervoller Aschenbecher und ein Teller mit einem vertrockneten Nudelgericht, von dem augenscheinlich nichts fehlte. Er hatte jetzt eine Woche lang auf ihren Anruf gewartet, seit zwei Tagen war er nicht mehr außer Haus gewesen. Vor 24 Stunden hatte er ihr eine letzte SMS geschickt, aber keine Antwort darauf erhalten, wie auch auf alle zwanzig vorhergehenden nicht. Das waren die Fakten. Die Luft im Raum war Besorgnis erregend.

Ölter lag bereits seit einigen Minuten auf dem Jungen, die Schnauze tief zwischen das blonde Haar gebettet. Der Liebeskranke begann die schwere Last zu spüren, richtete sich auf und erhob sich schließlich mühsam. Ölter hatte während des Aufstehens die Arme um dessen Hals geschlungen und blieb nun wie eine dunkle Krake auf seinem Rücken hängen, zog ihn fast zu Boden. Der Mann war kaum noch fähig, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Er seufzte tief auf.

Unser Mann war gefühlvoll und las gerne romantische Gedichte. Ich sprach zu ihm:
„Ach, wie so schön ist dieses Mädchen, ihr Haar wie reifer Weizen, über den der Sommerwind geht, ihr Mund eine gespaltene Frucht, auf der Honigtropfen glänzen, die Haut ihres Halses zart und weich wie erlesene Seide." Wieder seufzte er, Ölter umklammerte fest seinen Hals.
Jetzt kam Urgurs Part:
„Dieses eine Mal im Cafe, immer wieder fiel ihr eine blonde Strähne ins erhitzte Gesicht, ihr scheeler, zweifelnder Blick, so von unten zu dir, ihre schlanken Finger, die mit der winzigen Moccatasse spielten, einmal berührten sich eure Knie unterm Tisch und du spürtest es wie einen elektrischen Schlag. Und da war Aufforderung und Keckheit in ihren Augen! Hast du dich wirklich so getäuscht?"
Und jetzt Tickler:
„Jeder deiner Freunde wollte sie auch! Und dann kam dieser Johnny-Depp-Verschnitt mit den Schokoladeaugen ... du hast sie einmal zusammen in eurem Cafe gesehen, das dann nicht mehr eures war ... noch nie vorher war sie dir so schön erschienen, sie hielt Johnnys Hand fest umklammert und drückte einen Kuss darauf ... da bist du wie ein Feigling weggelaufen und musstest auf der Straße weinen, du kleiner Wichser, kein Wunder bei diesem mickrigen Di…" Ich presste Tickler rasch die Hand auf die Schnauze, er war auf dem besten Weg, über das Ziel hinauszuschießen.
Der blonde Junge schleppte sich mit seiner schweren Last am Rücken ins Vorzimmer und starrte in den Spiegel. Wir stellten uns hinter ihm auf, Tickler schnitt seinem Spiegelbild Gesichter und machte obszöne Gesten.
Ich beugte mich zum Ohr unseres Opfers:
„Schau dich doch an! Was für eine erbärmliche Figur du abgibst! Was hat sie bloß aus dir gemacht? Ein Mann muss hart und stark sein, aber du bist doch nur noch ein Jammerlappen, der sich am liebsten weinend an Mamas Busen werfen würde. Und mach mehr Sport, deine Arme sehen ja aus wie Zahnstocher!"
Er zog den kurzen Ärmel seines T-Shirts ganz hoch und betrachtete seinen rechten Oberarm prüfend im Spiegel. Schweißgeruch wehte heran, unsere Nackenhaare stellten sich auf, wir rückten näher an ihn heran. Tickler hatte ebenfalls den Bizeps seines rechten Armes angespannt und betrachtete das Ergebnis selbstverliebt im Spiegel.

Wir zogen einen immer engeren Kreis um unser Opfer, hetzten es tiefer und tiefer in einen Wirbel aus Gedanken, Erinnerungen, Eifersucht, Selbsterniedrigung, und ja, Hoffnung, schubsten ihn hin und her. Ließen ihn nicht mehr aus unserem Kreis hinaus. Berauschten uns an seinem Jaulen und Stöhnen, löschten ihn ganz aus, bis er nur noch aus dem Bild der Angebeteten und der Sehnsucht nach ihr bestand.

Schließlich ließ er sich auf den Boden fallen. Der Moment der Durchlässigkeit war gekommen, unsere Nahrung war nun frei zugänglich. Bei dem Jungen residierte sie vor allem im Kopf. Ölter sprang von seinem Rücken, hob ihn hoch, wirbelte ihn einmal in der Luft herum und warf ihn endlich Tickler zu, der ihm kurzerhand den Kopf abriss und fast erstaunt hineinsah. Wir begannen um ihn herumzuwieseln, der Geruch der Liebe machte uns halb wahnsinnig vor Gier, kobaltblauer Geifer spritzte überall hin, als wir uns den Kopf gegenseitig aus dem Maul rissen. Unsere Zungen schlangen sich um den Kopf, bohrten sich in jede Ganglie, um auch noch den letzten Rest auszulecken.

Die leere Hülle, die wir zurückließen, würde sich selbst entsorgen. Beim Einsaugen des Fluidums war zu viel Seelenmaterial mitgegangen, in ein paar Stunden würde der Junge aus dem Fenster springen.

Endlich richtet sich Tickler als Erster auf. Sein Kopf, Brust und Geschlecht leuchten von Gold, er streckt den Körper, wirft seine Mähne nach hinten, der Spiegel klirrt. Er ist schön, er ist jetzt einer von uns.
Er beginnt brüllend zu singen, wir fallen ein:

Schenk uns deine Liebe!
Schenk uns deine Liebe!
Sie ist uns so teuer
für unsere Triebe!
Wir sind
Padam, padam, padam,
die schönen Ungeheuer!​

*
Vor mir liegen Röntgenbilder von Hannis Innenleben. Ihre Seele war bis in die letzte Lücke mit Alex´ Bild ausgefüllt gewesen, die Erinnerung an die zwei sexuellen Erlebnisse mit ihm hatte sie völlig falsch aufbewahrt, nämlich in ihren Herzkammern. Weitere Details zu ihrer Person sind auf einem Extrablatt vermerkt: 28 Jahre alt, 158 cm groß, 78 Kilo schwer, Persönlichkeitstyp: Seit dreizehn Jahren unglücklich verliebt, romantischer Wirrkopf mit überdurchschnittlicher Intelligenz, die sie aber nur dazu verwendet hatte, um immer wieder Ausreden zu finden, warum Alex und sie nie ein Paar geworden waren.

Sie unterstützte ihn in jeder Hinsicht, lieh ihm Geld für die Gründung seines Unternehmen, welches sie noch immer nicht vollständig zurückerhalten hatte - immerhin sah sie ihn während der Woche jeden Tag, weil sie für ihre Unterstützung mit dem Posten der Chefsekretärin belohnt worden war. Am Wochenende nahm er sich allerdings nur selten Zeit für sie.

Im Akt befindet sich auch ein Foto von ihr, das eine junge Frau mit wachen blauen Augen, weichem Mund und Doppelkinn zeigt. Menschliche Attraktivität können wir schwer abschätzen, aber ihre Seelenlandschaft macht deutlich, dass sie sich selbst hässlich fand. Auf der Rückseite des Bildes steht ein handschriftlicher Vermerk: Essenz durchgehend auf 10,785 lgms/gfd !!! Ein weiteres Foto zeigt die Unterseite ihres Schreibtisches, wo ihre Nägel stellenweise die rauen Holzfasern glatt gerieben hatten. Gefühle hinterlassen Spuren auf Dingen, was von uns genauestens erfasst wird.

Fünf Jahre lang hatte sie unter intensiver Beobachtung gestanden, als unser Seismograph ausschlug und anzeigte, dass die Bitternis ihre Liebe-Essenz zur Reife gebracht hatte. Das begann an dem Tag, als Alex eine neue Sekretärin einstellte, die Hanni viel hübscher fand als sich selbst. Es wurde Zeit für die Ernte.

Jeder Tag mit Evelyn zusammen im Büro bescherte Hanni neue Qualen. Wenn Alex die Sekretärin in sein Büro rief, achtete Hanni genau darauf, wie lange sie drinblieb und in welchem Zustand sie wieder rauskam. Wenn die Jüngere flink und gut gelaunt durch den Raum flitzte, sah Hanni sich selbst wie einen gestrandeten Wal an ihrem Schreibtisch sitzen, zu keiner Bewegung fähig und im stinkenden Schlamm ihrer Grübeleien steckend. Und wenn Alex die blonde Hexe statt ihr zum Mittagessen mitnahm mit der fadenscheinigen Ausrede, dass er sie brauchte, weil er einen wichtigen Kunden treffen würde, dann war es aus für Hanni. Sie konnte nicht mehr gut arbeiten, sie brütete und brütete und brütete.

Als Alex sie eines Tages mit ernstem Ton in sein Büro bat, glaubte sie schon, dass er sie entlassen würde. Er wirkte sehr nervös, ständig knöpfte er seine Anzugjacke auf und zu.
"Setz dich bitte, Hanni, ich muss dir was sagen. Du siehst heute übrigens sehr schick aus."
Allerdings war sie sehr schick, die rehbraunen Schuhe und die gleichfarbige Kette passten hervorragend zum grauen Designerkleid. Das war schon was anderes als der kleinmädchenhafte Stil von Evelyn, die nur Pastellfarben trug, welche ihren Teint fahl erscheinen ließen. Und dann ständig diese bunten Spangen in ihrem Haar, mein Gott, immerhin war sie auch schon 21! Hanni entspannte sich und fühlte sich besser, wahrscheinlich ging es nur um eine wichtige geschäftliche Entscheidung, bei der Alex sie um Rat fragen wollte.
"Hanni, wir sind jetzt schon so lange befreundet, und, wie ich glaube, sehr gut miteinander, wir haben ja schon einiges gemeinsam erlebt und durchgestanden. Du weißt, dass du mir sehr wichtig bist."
Mehr als ein gepresstes: "Ja, sicher" brachte sie nicht heraus. Ein Schatten lief durch das Zimmer.
"Also um es kurz zu machen: Ich hab schon vor einiger Zeit eine Frau kennen gelernt und ich glaub, das wird jetzt was." Er sah an ihr vorbei zur Tür hin. Etwas setzte sich auf Hannis Schultern und drückte ihr den Hals zu, sie atmete rascher.
"Evelyn? Sprichst du von Evelyn?", stieß sie hervor.
"Evelyn?" Überrascht sah er sie an. "Wie kommst du denn da drauf?"
Ja, wie kam sie denn da drauf? Natürlich nicht dieses kleine blonde Mäuschen, das immer vergaß, wie man den Kopierer so einstellte, dass er beidseitig kopierte und die nicht wusste, wie man "Niveau" richtig schreibt.
Alex lachte. "Du dachtest echt ... Nein, nein, ich hab Elisabeth bei der Messe damals kennen gelernt. Sie ist aus der gleichen Branche, sie wird sicher mal die Firma ihres Vaters übernehmen."
Ach so, ja, ach so ist das, Liebe war das nicht, sondern vor allem geschäftliches Interesse, klar, aber das hieß ja, das hieß ja ... In ihrem Ohr flüsterte es: Eigentlich liebt er nur dich, er weiß es nur selbst noch nicht.
"Hanni, also ... ich bin dir wirklich sehr dankbar für alles, was du für mich getan hast ... du warst immer für mich da und so ... und deshalb wäre es wirklich toll, wenn du auf unsere Hochzeit kommen würdest. Elisabeth will dich unbedingt kennen lernen."
Sie hatte nur kurz: "Ja, gerne" gesagt und "Ich gratuliere!", dann schleppte sie sich zurück in ihr Büro, der Wal kam endgültig auf trockenem Sand zu liegen.

Ihr Finger suchte an der Kante des Schreibtisches die Stelle, wo das faserige Holz schon ganz glatt gerieben war. Sie streifte die engen Schuhe ab. Langsam rutschte sie von ihrem Stuhl wie ein rasch geleerter Sack. Am Boden liegend sah sie, dass ihre Nägel das Holz stellenweise schwarz und speckig gemacht hatten. Schnell, schnell, sie brauchte das Gegenmittel, er hatte doch das ... er war doch so ... sein Schwanz und seine Zunge waren doch in ihr gewesen ... aber die Süße wollte nicht kommen ... warum war er mit der Sekretärin öfter essen gewesen als mit ihr, wenn sie doch gar nicht ... nicht mal das, er war nicht mal lieber mit ihr zusammen als mit der Evelyn ... zuerst kam Elisabeth, dann Evelyn ... und an welcher Stelle sie? ... es war so peinlich ... wie wohl Elisabeth aussah, der Name sah schlank und schön aus ... wie sollte sie es schaffen, auf diese Hochzeit zu gehen ... etwas lief über ihren Körper und trat sie genau dort, wo sie Alex am tiefsten in sich gespürt hatte. Ihr Bauch krampfte und sie schrie. Endlich schrie sie.

Sie sah sich selbst da liegen, mit diesem hässlichen Gesicht, den Wabbelbäckchen und dem Doppelkinn, ihr Körper grau und unförmig, alle Nerven tot und das Herz klein und grün wie eine Erbse, in ihren Bauch war ein Loch getreten worden, steh wieder auf, bevor Alex dich so sieht, etwas kitzelte ihre Füße und sie fuhr wieder in ihren Körper wie die Eisenbahn in einen Tunnel. Ein kalter Berg lastete auf Kopf und Brust, aber in den Zehen knisterte ein kleines Feuer und sie spürte, wie sich langsam von unten Wärme über den gesamten Körper ausbreitete, sie seufzte, sie streckte sich, sie vergaß das Denken. Es brauchte eine Zeit lang, bis sie kapierte, dass ein blaues Tier mit blonder Mähne ihre Füße leckte. Sie dachte sich nur, ich bin verrückt geworden, und, hör nicht auf, schönes Monster, sie erkannte ihre eigene Schönheit, das Schwellende, Rosige, perfekt Gerundete, Samthäutige, Zartblauadrige, Perlmuttschimmernde, Feinnervige ihrer Zehen erkannte sie, ja, selbst ihre Nase war voll vom Jasmingeruch ihrer Sohlen. Sie musste es tun, sie hob die Hand und legte sie auf die Schnauze des Tieres, streichelte es, es sah auf und sie sah alles in seinen Augen: Die Hölle, die Sehnsucht, die Angst, den Stolz, die Hingabe, den Abschied, den Himmel, die Dankbarkeit.

*​

Zu spät! Wir haben viel zu spät reagiert! Das Fluidum ihres Liebesschmerzes war bereits in Ticklers Blutbahn und schließlich in sein Herz gelangt, hatte ihn infiziert. Dass er wie dieser Alex auszusehen begann, machte es nur zu offensichtlich!

Ich hatte ihn doch gewarnt! Aber ich hätte es besser wissen müssen, so wie Tickler mich drängte. Er wollte endlich auch einen Einsatz bei einer Frau mitmachen.
„Die Füße der Menschenfrauen sieht man immer?" Er sah mich treuherzig an.
„Vergiss es, du musst professionell bleiben! Dass man die bei denen immer sieht, hat nichts zu bedeuten, die sind deswegen nicht scharf!"
„Anfassen darf man die auch nicht?"
„Es ist gefährlich, wenn du dabei dein Herz öffnest, kann das Fluidum hineingelangen und dann bist du geliefert!"
Tickler lachte. „Ich doch nicht, seh ich aus wie ein verdammter Softie? Ich will doch nur ein bisschen Spaß haben mit ihr, falls sie hübsche Füßchen hat, so eine kleine Menschentussi kann mir doch nicht gefährlich werden!"
Er schnippte verächtlich mit den Fingern. „Mein Herz ist hart und stark wie Stahl!" Und dann schlug er mit der Faust so fest gegen die Wand, dass sie erzitterte.

Zu spät, viel zu spät zerrte Ölter ihn von Johanna weg, Urgur machte kurzen Prozess und zertrat mit einem Schritt Johannas Kopf.
Tickler fiel wimmernd zu Boden, kein Gold war mehr an ihm, er roch intensiv nach Menschenliebe, wir konnten unsere Gier kaum unterdrücken. Urgur wieselte bereits um ihn herum, beschnupperte Tickler, knurrte. Ich stieß ihn weg. Die Infektion konnte durchaus auch auf Urgur übergreifen, die Schwelle zwischen den Arten war überschritten worden.
„Wir müssen ihn so schnell wie möglich ins Quarantänehaus schaffen!" Wir hoben ihn hoch, er war federleicht. Ich hatte so große Hoffnungen in ihn gesetzt, er wäre sicher einer unserer besten Kämpfer geworden und nun musste ich ihn an diesen schrecklichen Ort bringen.

Die massive Stahltür schwang auf, wir wollten unseren traurigen Auftrag so schnell wie möglich hinter uns bringen. Aus dem dunklen Raum drang Gewisper und Gekeife zu uns. Die Süchtigen rochen bereits, dass der Neuankömmling voll mit frischem, süßem Stoff war. Ich schaltete das Deckenlicht ein, ein paar zerlumpte Gestalten verschwanden wie Kellerasseln in den Spalten an der Wand.
„Du hast nur eine Chance, wenn du an Johanna keinen einzigen Gedanken mehr verschwendest!・ Mit diesen Worten stieß ich Tickler in den Raum. Eilig trat ich durch die Tür hinaus und verriegelte sie sorgfältig. Ich warf einen letzten Blick durch das Gitterfenster, was sich da abspielte, werde ich nie mehr vergessen:
Dort, wo Tickler gerade noch gestanden hatte, erblickte ich eine Säule aus aberwitzig sich windenden Körpern, sie glich einem Gewächs, das sich selbst fraß, einer geil aufschießenden Pflanze, die rasch wieder in sich zusammenfiel, Strähnen von Ticklers langem Haar wirbelten durch den Raum, das war alles, was von ihm übrig blieb.

*​

Ich klappe den Akt zu und starre nachdenklich auf die gegenüberliegende Wand. Mein Blick gleitet über das Foto des Präsidenten, die Lichtreflexe auf seinen Hörnern sind offensichtlich retuschiert. Schon greife ich nach den Unterlagen zu unserem nächsten Fall, da halte ich inne und atme tief durch.

Ich stehe auf und gehe hinaus auf den Gang, um mir vom Automaten Kaffee zu holen.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hej @Andrea H. ,

die erste Version lese ich später - ich möchte die Überarbeitung unbefangen aufnehmen.
Es zeigt sich für mich, wie nötig tags sind, denn deine Einleitung und der weitere Verlauf ist schockierend und kurz war ich unfähig, kritisch zu lesen, weil ich mich überrumpelt fühlte.
Ich musste direkt neu ansetzen, um mich auf diese Horrorgeschichte einlassen zu können.

Und es bleibt für sie nichts übrig, womit es sich weiterleben lässt.

Du bereitest mich drauf vor, dass wahre Liebe, die nicht erwidert wird, tötet. Ich bin wachsam, denn es handelt sich offenbar um den Leidensweg der Johanna. Am Ende werde ich dir meine Irritation aufzeigen.

denn Johanna besaß die hübschesten, zierlichsten Füßchen der irdischen und aller anderen Welten.

Ich muss zugeben, dass ich die Symbolkraft der Füße nicht verstanden habe. So werde ich aufmerksam dem thread folgen, damit sich das ändert.

Ich blättere in dem Akt und überlege, ob man ihn nicht als abschreckendes Beispiel in den Lehrplan aufnehmen sollte.

Akt ist in meiner Umgangssprache eine kunstvoll Abbildung eines nackten Körpers oder eine Handlung. Du meinst eine Akte. Kleines Stolperlein für mich.

mit der er seine steife Lederjacke trug und die Bierdose zum Mund führte.

Ich hab nichts gegen Adjektive. Du nutzt sie auch gern. Aber steife Lederjacke im Kontext bringt mich aus der Spur und ich denke zu sehr über die Deutung davon nach. Gerne würde ich darauf verzichten.

Prächtig war der Auftritt des hünenhaften Imur auf dem Versammlungsplatz.

hünenhaft erweckt ein Bild, über das ich erneut nachdenke. Ist er jetzt groß oder nicht?


Füßchen so tiefblau und rundlich und zierlich, dass die jungen Burschen in der Menge unruhig wurden und man sie zurückhalten musste, denn der Großteil von ihnen hatte dieses Schaupiel noch nie gesehen.

Immer noch habe ich keine Ahnung, wieso die Füße eine immense Rolle spielen, ebenso sind alle blond . Du nutzt eine gewaltige Bildsprache, deine Figuren und Handlungen entspringen deinem Kopf und ich bin gänzlich darauf angewiesen, sie beschrieben zu bekommen. Ich sehe massiv Füße und blonde Haare, hässliche Monster mit menschlichen Namen. Das ist ... fordern und ich muss mich zurückhalten, nicht auf Bilder zurückzugreifen, die bereits in meinem Kopf vorkommen, z. B. Figuren aus Herr der Ringe.

Imur hatte sich die Schönste ausgesucht, Füße zart wie ein japanisches Aquarell.

Füße, blonde Haare in Verbindung mir Liebe und deren Essenz. Abstrakt, doch du führst mich stringent hindurch.

Möglicherweise hat er bei seiner Reifung zu viel Liebe abbekommen.

Das merke ich ihm nicht an. Er ist doch im Prinzip nur ebenso gierig nach Körperlichkeit (Füßen) wie Alex eben nach Sex/Blowjobs

Dabei stieß er eine Tonfigur vom niedrigen Vorzimmerschrank, fing sie ebenso geschickt wie affektiert mit dem Fuß auf, warf sie damit in die Luft, wo sie sich zweimal um die eigene Achse drehte, ließ sie in die Hand fallen und stellte sie flink und geräuschlos wieder an ihren Platz.

affektiert weiß ich schon. Das Bild von ihm steht.

Ich packte ihn von hinten am Hals und drückte sein Gesicht an die Wand, das hilft immer bei frechen Halbstarken, unsere Schnauzen sind sehr empfindlich. Die beiden anderen, in der Jagd erfahren wie ich, grinsten.

Die Erzählperson vergesse ich immer wieder. Und an dieser Stelle bemühe ich mich, um mich an ihn zu erinnern und muss nachsehen. Nur mal so zur Information.

Besonders wenn jene aus Verzweiflung onanieren, können sie kaum an sich halten vor Lachen.

Da bin ich pingelig. Denn ich denke, du meinst masturbieren. Onan, der aus der Bibel, hatte üblichen Verkehr mit seiner Schwägerin, unterbrach aber den Vorgang (der wohl erste, der so die Empfängnis verhütete) und den Coitus interruptus „entdeckte“. Onanieren ist dann folglich nicht dasselbe wie masturbieren (mit der Hand bewegen).

Bei menschlichen Frauen - na ja, da gibt es Zwischenfälle anderer Art, aber irdische Gerichtsbarkeit kann uns nicht erreichen.

Dieser Einschub kostet mich Zeit. Ich versuche ihn in einen Zusammenhang zu bringen. Davon mal abgesehen, dass es mir persönlich nicht gelingt, stört es meinen Lesefluss.

Vor mir liegen Röntgenbilder von Hannis Innenleben. Ihre Seele war bis in die letzte Lücke mit Alex´ Bild ausgefüllt gewesen, die Erinnerung an die zwei sexuellen Erlebnisse mit ihm hatte sie völlig falsch aufbewahrt, nämlich in ihren Herzkammern.

Es ist doch gar nicht möglich aufgrund von Röntgenaufnahmen, Erlebnisse, sexueller Natur, in Herzkammern zu entdecken. Die Tatsache ist schön, aber es müsste eine andere Möglichkeit geben, als diese Technik.

Sie unterstützte ihn in jeder Hinsicht, lieh ihm Geld für die Gründung seines Unternehmen, welches sie noch immer nicht vollständig zurückerhalten hatte - immerhin sah sie ihn während der Woche jeden Tag, weil sie für ihre Unterstützung mit dem Posten der Chefsekretärin belohnt worden war.

Es geht um Liebe, um die wahre Liebe.
Wir kümmern uns um die hoffnungslosen Fälle, die, bei denen ein Ungleichgewicht der Energien herrscht. Um die, die wahrhaft lieben, aber nicht wiedergeliebt werden.
Aber das, was hier aufgelistet wird, ist keine. Johannas Liebe zu Alex bleibt unsichtbar für mich. Das wäre okay. Aber dann würde ich gerne auf diese obige Erklärung verzichten.

Auf der Rückseite des Bildes steht ein handschriftlicher Vermerk: Essenz durchgehend auf 10,785 lgms/gfd !!!

Ganz schön gewitzt. Ich denke lieber nicht darüber nach und gugeln würde sicher nichts nützen.

Das begann an dem Tag, als Alex eine neue Sekretärin einstellte, die Hanni viel hübscher fand als sich selbst.

Das ist nicht erwähnungsbedürftig. So erlebe ich sie, seit sie 15 ist und du hast klar darauf verwiesen, dass es ab da eine Tatsache ist.

Sie hatte nur kurz: "Ja, gerne" gesagt und "Ich gratuliere!", dann schleppte sie sich zurück in ihr Büro, der Wal kam endgültig auf trockenem Sand zu liegen.

Zwischen all den Engeln Füßen, Monstern, komm ich nicht auch noch mim Wal klar. Ein passenderes Bild wäre schön.

Und am Ende überlege ich nun, wie Johanna zu Tode kommt und komm nicht drauf. Ich erfahre etwas über Tickler und den Erzähler, aber Johanna? Ich habe mich daran entlanggehangelt, um die Intention in deinen Bildern verfolgen zu können, du hast mich vorbereitet und am Ende ist Johanna einfach nur ... wie weg.

Es ist eine schöne These, ein feines Thema und eine verrückte Geschichte drumherum. Man kann sie mitleidend an die Liebe, die nicht erwidert wird herantasten oder eben wie hier abstrakt und brutal, wie der Liebeskummer nun mal ist und Bilder dazu liefern. Du hast es dir nicht leicht gemacht und nicht immer füge ich mich geschmeidig ein.
Vermutlich, weil ich die Liebe hier nicht sehe und empfinde.

Dennoch ein mutiges Unterfangen, doch ich bleib dabei: Ich mochte und mag keine Monster.

Freundlicher Gruß, Kanji

edit:
Nun hab ich die frühere Version gelesen und war überrascht, wie viel besser mir die „Glaubwürdigkeit“ passt und dadurch die Atmosphäre, als Johanna über Alex und von sich erzählt. Und da wurde mir noch bewusster, wie sehr mir die wahre Liebe im Text fehlt.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Kanji!

Es zeigt sich für mich, wie nötig tags sind, denn deine Einleitung und der weitere Verlauf ist schockierend und kurz war ich unfähig, kritisch zu lesen, weil ich mich überrumpelt fühlte.
Ich musste direkt neu ansetzen, um mich auf diese Horrorgeschichte einlassen zu können.
Ehrlich, DAS ist schockierend? Das ist doch niemals eine Horrorgeschichte, sie macht sich ein bisschen über Liebeskummer lustig, am ehesten wäre wahrscheinlich ein Ironie-Tag nötig.

Ich muss zugeben, dass ich die Symbolkraft der Füße nicht verstanden habe. So werde ich aufmerksam dem thread folgen, damit sich das ändert.

Die Füße sind auch gar kein Symbol - diese Monster stehen halt einfach auf Füße, sind sie eben etwas pervers.

ist in meiner Umgangssprache eine kunstvoll Abbildung eines nackten Körpers oder eine Handlung. Du meinst eine Akte. Kleines Stolperlein für mich.

Im Österreichischen heißt es "der Akt" für "die Akte". War mir bisher auch nicht bewusst, ich hab aber nachgesehen.

Ich hab nichts gegen Adjektive. Du nutzt sie auch gern. Aber steife Lederjacke im Kontext bringt mich aus der Spur und ich denke zu sehr über die Deutung davon nach. Gerne würde ich darauf verzichten.
Verstehe ich nicht, warum man über "steife Lederjacke" lang nachdenken muss.

hünenhaft
erweckt ein Bild, über das ich erneut nachdenke. Ist er jetzt groß oder nicht?
Hä? Was ist an "hünenhaft" missverständlich?

Immer noch habe ich keine Ahnung, wieso die Füße eine immense Rolle spielen, ebenso sind alle blond . Du nutzt eine gewaltige Bildsprache, deine Figuren und Handlungen entspringen deinem Kopf und ich bin gänzlich darauf angewiesen, sie beschrieben zu bekommen. Ich sehe massiv Füße und blonde Haare, hässliche Monster mit menschlichen Namen. Das ist ... fordern und ich muss mich zurückhalten, nicht auf Bilder zurückzugreifen, die bereits in meinem Kopf vorkommen, z. B. Figuren aus Herr der Ringe.
Die Füße sind ja gar nicht so wichtig, ich hätte auch jeden anderen beliebigen, sexuellen Fetisch nehmen können. Wichtig ist, dass diese Monster rein sexuelle Beziehungen zu ihren Frauen führen, dass es für sie eine Schwäche ist, verliebt zu sein, sie finden das lächerlich. Du kannst als Leser auf Bilder zurückgreifen, wie es dir beliebt, das kann ich ja gar nicht beeinflussen, aber vielleicht solltest du den Text einfach einmal buchstäblich lesen, ohne gleich viel hineinzuinterpretieren.


Das merke ich ihm nicht an. Er ist doch im Prinzip nur ebenso gierig nach Körperlichkeit (Füßen) wie Alex eben nach Sex/Blowjobs

Na ja, er wird ja für Johanna sichtbar, weil er eben bereits sein Herz für sie geöffnet hat, als sie ihn streichelt, ist er verloren. Es ist nur für einen kurzen Moment, bevor sie ihn von Johanna wegreißen, aber sie hat bereits alles in seinen Augen gelesen. Ihre Geste der Zärtlichkeit, das Streicheln, ist etwas völlig anderes, als er es bis jetzt in seinen sexuellen Begegnungen erfahren hat.

Die Erzählperson vergesse ich immer wieder. Und an dieser Stelle bemühe ich mich, um mich an ihn zu erinnern und muss nachsehen. Nur mal so zur Information.
Aber die Erzählperson ist doch von Anfang an durchgängig präsent - die einzige Person, die in der ersten Person schreibt - das war in der ersten Fassung noch viel irreführender. :D

Da bin ich pingelig. Denn ich denke, du meinst masturbieren. Onan, der aus der Bibel, hatte üblichen Verkehr mit seiner Schwägerin, unterbrach aber den Vorgang (der wohl erste, der so die Empfängnis verhütete) und den Coitus interruptus „entdeckte". Onanieren ist dann folglich nicht dasselbe wie masturbieren (mit der Hand bewegen).
Das finde ich tatsächlich pingelig, vor allem weil diese Bibelstelle auch verschieden interpretiert wurde. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird "Onanieren" für die Selbstbefriedigung bei Männern genommen und "Masturbieren" für die bei Frauen.


Bei menschlichen Frauen - na ja, da gibt es Zwischenfälle anderer Art, aber irdische Gerichtsbarkeit kann uns nicht erreichen.
Dieser Einschub kostet mich Zeit. Ich versuche ihn in einen Zusammenhang zu bringen. Davon mal abgesehen, dass es mir persönlich nicht gelingt, stört es meinen Lesefluss.
Eine Geschichte ist kein Videoclip, man hat tatsächlich Zeit zum Nachdenken, das ist auch der Vorteil von Literatur. So schwer ist das, glaub ich, nicht zu verstehen: Die Monster sind manchmal sexuell gewalttätig zu menschlichen Frauen.

Vor mir liegen Röntgenbilder von Hannis Innenleben. Ihre Seele war bis in die letzte Lücke mit Alex´ Bild ausgefüllt gewesen, die Erinnerung an die zwei sexuellen Erlebnisse mit ihm hatte sie völlig falsch aufbewahrt, nämlich in ihren Herzkammern.


Es ist doch gar nicht möglich aufgrund von Röntgenaufnahmen, Erlebnisse, sexueller Natur, in Herzkammern zu entdecken. Die Tatsache ist schön, aber es müsste eine andere Möglichkeit geben, als diese Technik.

Ich wollte auch zuerst einen anderen Namen dafür nehmen, aber es sollte klar werden, dass es um eine Sichtbarmachung des Inneren geht. Vielleicht sind diese Monster ja in der Lage, Röntgenstrahlen noch besser einzusetzen. ;) Mir hat hier die Verbindung von Technik, Bürokratie und Wunderbarem gefallen.

Du kritisierst, dass ich die "wahre Liebe" von Johanna zu Alex nicht darstelle. Da ich aber nicht weiß, was das ist, kann ich das auch gar nicht. Aber es geht doch eher um die Unterscheidung von der rein sexuellen und wenn man will egoistischen Beziehung, die die Monster zu ihren Frauen führen und die eher selbstlose und vielleicht tiefe oder selbstzerstörerische Beziehung, die Johanna zu Alex führt. Kurz gesagt, die einen zerstören den Partner am Ende, die anderen wie Johanna zerstören sich selbst.

Zwischen all den Engeln Füßen, Monstern, komm ich nicht auch noch mim Wal klar. Ein passenderes Bild wäre schön.
Steht doch vorher schon an anderer Stelle, dass sie sich als Wal sieht - sprich sie fühlt sich unförmig, fett und unbeweglich.
Und am Ende überlege ich nun, wie Johanna zu Tode kommt und komm nicht drauf. Ich erfahre etwas über Tickler und den Erzähler, aber Johanna? Ich habe mich daran entlanggehangelt, um die Intention in deinen Bildern verfolgen zu können, du hast mich vorbereitet und am Ende ist Johanna einfach nur ... wie weg.
Ja, es steht tatsächlich nur, dass eines der Monster ihr den Kopf zertritt, was aber noch nicht heißt, das es sie, sondern eher nur ihre Seele tötet. Das könnte man tatsächlich noch ergänzen, wie Johanna umkommt, aber ob das wichtig ist, weiß ich nicht.


Ich danke dir für deinen Kommentar.

Gruß
Andrea

 

Hi, @Andrea H.

Ich hatte Deine Geschichte ziemlich sofort gelesen und war gefesselt. Tatsächlich wollte ich eigentlich zuerst lesen, was Du in Deinem Kommentar darunter schreibst, bin aber nicht dazu gekommen, weil ich die Geschichte lesen MUSSTE und nicht einfach runterscrollen konnte.

Also, ich fand sie super. Verstörend manchmal, und es war relativ kompliziert, durchzublicken, was da eigentlich passiert. Hat eine Weile gedauert, bis ich das ausgetüftelt hatte, aber tatsächlich finde ich das gar nicht schlimm. Wer die schönen Monster sind und was sie tun, zeigt sich erst später.

In diesem Sinne glaube ich, es wäre tatsächlich nicht ganz unwichtig, noch Johannas Tod einzuflechten. Weil ...

a, es steht tatsächlich nur, dass eines der Monster ihr den Kopf zertritt, was aber noch nicht heißt, das es sie, sondern eher nur ihre Seele tötet. Das könnte man tatsächlich noch ergänzen, wie Johanna umkommt, aber ob das wichtig ist, weiß ich nicht.

... Ist wirklich klar, dass die Seele getötet wird? Es wird ja erwähnt, dass die Leute "scheinbar" an etwas ganz anderem sterben, dafür aber die schönen Monster verantwortlich sind. Du zeigst schon an dem Jungen, was das bedeutet, aber ich finde es relativ inkonsequent, Johannas Geschichte nicht zu Ende zu erzählen. Weil sie nicht so wichtig ist? Na ja, sie wird aber sonst recht prominent platziert. Eigentlich sehe ich keinen Grund, sie und ihr Schicksal für unwichtig zu halten. Tatsächlich interessiert es mich so, wie die Geschichte aufgebaut ist, mehr als Ticklers Schicksal.

Es wäre alles in schönster Ordnung geblieben, wenn nicht Tickler zu uns gestoßen wäre.
Mit fünfzehn erwartet ein Mensch alles vom Leben, sein Herz ist ein brach liegendes Feld, auf dem jede Frucht gedeiht. In diesem Alter erfuhr Johanna, dass sie hässlich war.

Mir ist übrigens aufgefallen, was das Lesen so spannend macht. Dieser Kniff, von Anfang an zu sagen, dass was Schlimmes passieren wird, das will ich mir schon so lange abschauen. Und es funktioniert so gut. Und dieses "erfuhr Johanna, dass sie hässlich war", das haut richtig rein. Mann. Da war ich total mitgenommen.

Was ich nicht so schön finde, das ist der erste Absatz. Da sind wichtige Infos drinne, die sind aber nur dann hilfreich, wenn man den Text mehrmals liest, also den Anfang nochmal liest, wenn man die schönen Monster nicht kennt. So, wie das da platziert ist, war für mich beim ersten Lesen das einzige, was ich aus dem ersten Absatz ziehen konnte, ein GEWALTIGES Fragezeichen. Bevor ich so gefesselt war, dass ich nicht dazu kam, Deinen Kommentar vor der eigentlichen Geschichte zu lesen, musste ich mich doch erst durch den ersten Absatz quälen. Da hat mich v.a. mein Ehrgeiz gehalten. Die Infos könnte man doch auch eleganter unterbringen, oder?

Ansonsten sehr, sehr (also wirklich sehr!) gerne gelesen. Danach entfaltet die Geschichte Wucht, Obszönität und Poesie, das finde ich faszinierend. Wäre tatsächlich sogar gerne länger in dieser Welt geblieben.

Hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen (obwohl das schon der Remix ist).

Schöne Grüße,
Maria

 

Wow! Sehr gute Geschichte, allerdings keine leichte Kost :) Musste sie zweimal lesen und es haben sich mir noch nicht alle Fragen geklärt.
Grundsätzlich empfinde ich die Monster nicht als die Mörder, sondern die unerwiderte Liebe. Die Monster saugen dann nur noch aus, die Liebe/den Liebeskummer? Der Mensch lebt weiter, stirbt dann aber bald an Selbstmord/Krankheit? Kann man das so verstehen?

Es wäre alles in schönster Ordnung geblieben, wenn nicht Tickler zu uns gestoßen wäre.
Tickler verliebt sich in Hanni. Stirbt. Welche Auswirkungen hat das auf den Erzähler? Sodass ohne Tickler alles in Ordnung gewesen wäre? Sind sie besondere Freunde und er betrauert ihn? (Sorry, wenn ich dumme Fragen stelle, aber er Text ist echt nicht ganz einfach :)

Er hatte ein Liebesnest ausgehoben, in dem nicht weniger als fünf Menschen hockten, alle unglücklich ineinander verliebt. Nachdem er sie nacheinander ausgesaugt hatte, lief einer von ihnen Amok, tötete alle und am Ende sich selbst.
Darunter kann ich mir kein richtiges Bild vorstellen. Sind die Menschen dort von alleine hineingekommen oder wurden sie dort gesammelt. Alle wurden von den Monstern ausgesaugt und ein Mensch brachte am Ende alle um?

Füße zart wie ein japanisches Aquarell
Ich mag das Bild!

Ihre mit Imurs Samen getränkten Überbleibsel wurden sorgfältig aufgesammelt und in die kostbare Nährlösung gelegt, die aus allen Essenzen der Liebe besteht, die jemals von unserem Volk gesammelt worden sind. Dreizehn Jahre später entstieg Tickler dieser Lösung.
Das kann ich mir leider auch nicht ganz vorstellen. Ist der eingesogene Liebeskummer flüssig? Sammeln sie die Liebe/den Kummer wie Bienen den Necktar und bringen sie zum Volk. Dient die Flüssigkeit als Brutstätte?

Unsere Leute neigen zu unkontrollierbaren Lachanfällen, wenn sie menschliche Männer leiden sehen, sie halten sie für Memmen mit zu klein geratenen Geschlechtsteilen, ja, sie glauben, dass Liebeskummer die Ursache für die Kümmerlichkeit ihrer Schweife ist. Besonders wenn jene aus Verzweiflung onanieren, können sie kaum an sich halten vor Lachen. Diese Anfälle reißen Lücken in unser Jagdschema, durch das die Opfer leicht entkommen können.
Ich mag die Lachanfälle. Sie passen gut zu meiner Vorstellung der Monster. Können die Menschen den Angriffen entkommen? Bekommen sie ihn mit? Ist das Aussagen ein körperlicher oder nicht-stofflicher Akt?

Vor mir liegen Röntgenbilder von Hannis Innenleben. Ihre Seele war bis in die letzte Lücke mit Alex´ Bild ausgefüllt gewesen, die Erinnerung an die zwei sexuellen Erlebnisse mit ihm hatte sie völlig falsch aufbewahrt, nämlich in ihren Herzkammern.
Mir gefällt dieses Bild sehr, sehr. Ich liebe das Zusammenspiel aus Technik und nicht-materiellem Gefühl. Und dann noch falsch aufbewahrt. Das hat etwas Bürokratisches. Ganz groß!

"Hanni, also ... ich bin dir wirklich sehr dankbar für alles, was du für mich getan hast ... du warst immer für mich da und so ... und deshalb wäre es wirklich toll, wenn du auf unsere Hochzeit kommen würdest. Elisabeth will dich unbedingt kennen lernen."
Der Klassiker :)

Zu spät! Wir haben viel zu spät reagiert! Das Fluidum ihres Liebesschmerzes war bereits in Ticklers Blutbahn und schließlich in sein Herz gelangt, hatte ihn infiziert. Dass er wie dieser Alex auszusehen begann, machte es nur zu offensichtlich!
Und wieder etwas Unerwartetes! Und fast schon komisches :)

Ich mag deine Geschichte sehr, allerdings muss man sie mindestens zweimal lesen.

Liebe Grüße
Effa

 

Hallo TeddyMaria!

Ich hatte Deine Geschichte ziemlich sofort gelesen und war gefesselt. Tatsächlich wollte ich eigentlich zuerst lesen, was Du in Deinem Kommentar darunter schreibst, bin aber nicht dazu gekommen, weil ich die Geschichte lesen MUSSTE und nicht einfach runterscrollen konnte.
Ein schöneres Kompliment kann man eigentlich nicht machen, danke dir! :)
Ist wirklich klar, dass die Seele getötet wird?
Ja, du hast recht, es wird ja nicht gezeigt, wie weit sie bei Hanni mit dem Aussaugen waren. Ich werde noch einfügen, wie das mit Hanni ausgeht, das muss ich mir noch überlegen, wie ich das einfüge.
Was ich nicht so schön finde, das ist der erste Absatz. Da sind wichtige Infos drinne, die sind aber nur dann hilfreich, wenn man den Text mehrmals liest, also den Anfang nochmal liest, wenn man die schönen Monster nicht kennt. So, wie das da platziert ist, war für mich beim ersten Lesen das einzige, was ich aus dem ersten Absatz ziehen konnte, ein GEWALTIGES Fragezeichen. Bevor ich so gefesselt war, dass ich nicht dazu kam, Deinen Kommentar vor der eigentlichen Geschichte zu lesen, musste ich mich doch erst durch den ersten Absatz quälen. Da hat mich v.a. mein Ehrgeiz gehalten. Die Infos könnte man doch auch eleganter unterbringen, oder?
Nein, ich fürchte nicht. ;) Ich mag den ersten Absatz sogar sehr, weil er eben sehr ungewöhnlich und vielleicht auch geheimnisvoll anfängt. :D

Ansonsten freut es mich natürlich sehr, dass es dir so gut gefallen hat! :)


Hallo Effa!

Grundsätzlich empfinde ich die Monster nicht als die Mörder, sondern die unerwiderte Liebe. Die Monster saugen dann nur noch aus, die Liebe/den Liebeskummer? Der Mensch lebt weiter, stirbt dann aber bald an Selbstmord/Krankheit? Kann man das so verstehen?
Die Geschichte geht von der sehr romantischen Idee aus, dass unser Inneres erst dann wirklich eine Seele ist, wenn wir Liebe empfinden. Dieses Liebesgefühl ist etwas Unwägbares, das viele von uns aber sehr dringend brauchen - wenn es weg ist, fühlen wir uns leer. Aber ja, du hast recht, es ist im übertragenen Sinn natürlich so gemeint, wenn man keine Liebe bekommt, tötet das in gewisser Weise. Mit der ganzen Monstergeschichte wird das nur sinnfällig gemacht. Und ja, sie leben weiter, kommen dann aber auf andere Weise auch körperlich um.

Tickler verliebt sich in Hanni. Stirbt. Welche Auswirkungen hat das auf den Erzähler? Sodass ohne Tickler alles in Ordnung gewesen wäre?
Das ist eine gute Frage: Der Erzähler bedauert es zunächst deswegen, weil zu erwarten war, dass Tickler ein ähnlich guter Jäger wie sein Vater geworden wäre. Aber es zeigt auch etwas, was dieses ganze Höllenvolk in seinen Grundfesten erschüttert - nämlich dass sie selbst sehr wohl auch für Liebe anfällig sind und das macht ihnen Angst. Und so ein Fall wie der von Tickler hat das wieder bewusst gemacht.
Darunter kann ich mir kein richtiges Bild vorstellen. Sind die Menschen dort von alleine hineingekommen oder wurden sie dort gesammelt. Alle wurden von den Monstern ausgesaugt und ein Mensch brachte am Ende alle um?
Man darf hier das Wort "Liebesnest" nicht wörtlich verstehen, sondern eher so im Sinn von "Liebesreigen" - also eine Gruppe von Menschen, wo einer jemanden liebt und der liebt wieder jemanden anderen und der wieder jemanden anderen usw. Ansonsten ja.
Das kann ich mir leider auch nicht ganz vorstellen. Ist der eingesogene Liebeskummer flüssig? Sammeln sie die Liebe/den Kummer wie Bienen den Necktar und bringen sie zum Volk. Dient die Flüssigkeit als Brutstätte?
Ja, hast es eh richtig verstanden. ;)
Ich mag die Lachanfälle. Sie passen gut zu meiner Vorstellung der Monster. Können die Menschen den Angriffen entkommen? Bekommen sie ihn mit? Ist das Aussagen ein körperlicher oder nicht-stofflicher Akt?
Es ist halt so ein Mittelding zwischen materiell und immateriell. Also diese Monster müssen schon auch aufpassen, dass sie es mit dem Einflüstern nicht übertreiben, damit die Menschen nicht mitkriegen, dass sie kein Selbstgespräch führen, sondern ihnen jemand von außerhalb was einflüstert. Also die Grenze zwischen der Menschen- und der Monsterwelt kann immer durchlässig werden - aber ich denke, man soll einfach den ironischen Moment dabei nicht vergessen, das ist mir das Wichtigste dran.
Mir gefällt dieses Bild sehr, sehr. Ich liebe das Zusammenspiel aus Technik und nicht-materiellem Gefühl. Und dann noch falsch aufbewahrt. Das hat etwas Bürokratisches. Ganz groß!
Das freut mich, denn darauf bin ich stolz! :D

Danke dir für deinen wohlmeinenden Kommentar!

Gruß
Andrea

 
Zuletzt bearbeitet:

Ist ein bisschen blöd jetzt, Andy, aber schon sehr bald, um genau zu sein, schon beim Titel und dann erst recht beim ersten Satz:

Natürlich sind wir eine Ausgeburt der Hölle, ein böses Wundervolk. Wir kümmern uns um die hoffnungslosen Fälle, die, bei denen ein Ungleichgewicht der Energien herrscht.
… fühlte ich mich, wofür du natürlich nichts kannst, an einen jener populären Animationsfilme erinnert, von denen ich, als meine Söhne noch Kinder waren, so ziemlich jeden gesehen habe, um nicht zu sagen: gesehen haben musste, viele davon mehrmals und manche noch öfter. Um genau zu sein, war es „Die Monster AG“, woran ich denken musste, ein Film der Pixar-Studios, in dem James P.„Sulley“ Sullivan, ein haariger, blauer(!) Hüne, und sein bester Freund Michael „Mike“ Glotzkovski. zusammen in der Monster AG arbeiten, einem Energielieferanten in Monstropolis. Und nachdem sich das Bild dieser blauen Schreckgestalt einmal in meinen Kopf gestohlen hatte, bekam ich es während des Lesens ums Verrecken nicht mehr raus aus dem Kopf, also das Bild, und ab da war’s dann natürlich vorbei mit meinem Bemühen, den Text als ernsthaftes Drama lesen zu wollen. Vielmehr las ich eine … äh, Klamaukgeschichte. Und, verdammt, ich weiß nicht, ob ich damit deiner Erzählintention gerecht wurde. Aber was soll ich machen, Andy, das war halt vollkommen unbeeinflussbares Kino quasi, was da in meinem Kopf abgelaufen ist, herrlich bebildert und mit einem einigermaßen bizarren Figurenensemble ausgestattet. Und ja, mit blauen Riesengemächten, die an Kuscheltieren hängen, und ja, bevor du fragst, bis runter zum Boden hängend natürlich, um nicht zu sagen nachschleifend. (Was mich wiederum an einen anderen Film denken ließ, dessen Erscheinungsdatum übrigens just auf meinen sechzehnten Geburtstag fiel, was natürlich nichts zur Sache tut.)
Also, um jetzt schön langsam die Kurve ins ernsthaft Interpretierende zu kriegen – wobei du den Begriff ernsthaft jetzt nicht unbedingt als ernsthaft im Sinne von ernsthaft verstehen darfst – also um jetzt schön langsam … na egal. Also die Thematik der Geschichte hat neben all den skurrilen Fantasy-Elementen ja was durchaus alltäglich Reales an sich:
Wie geht man mit unerwiderter Liebe um?
(Na gut, vielleicht nicht gerade alltäglich, weil viel öfter als ein- oder zweimal im Leben sollte man sich so was nicht antun. Sofern man nicht irgendwann im Irrenhaus landen will.) Aber vermutlich hat das jeder schon einmal erlebt, und jeder kennt dieses Gefühl des Verlorenseins, des im-Kreis-Laufens, des die-Wände-hoch-Gehens, des „Na gut, eine rauch ich noch. Aber wenn sie dann nicht anruft, spring ich wirklich aus dem Fenster“, usw. Und dass man dabei das Gefühl haben kann, schön langsam durchzudrehen, weil die Gedanken im Kopf sich ja auch nur im Kreise herum drehen, und dass man dann irgendwann beginnt, das Leiden, das in einem wütet, zu personifizieren, Gespenster quasi zu sehen beginnt, respektive Monster, die einem das Herz aus dem Leibe fressen wie weiland der Adler Ethon die Leber des an den Fels geschmiedeten Prometheus, Tag für Tag aufs Neue und bis in alle Ewigkeit amen, usw., ja, das kennt vermutlich auch jeder. Will sagen, deine den Menschen die Liebe (die Lebensfreude?) ausschlürfenden … äh, Wesen sind eine ausgesprochen treffende Allegorie für … na ja, für den Menschen die Liebe ausschlürfende Wesen halt. Auf jeden Fall sind sie großartig ausgedacht.
Und es gelingt dir einfach großartig, das alles in Worte zu fassen. Fantasy hin oder her.

War mir ein wirklich großes Vergnügen, Andy, ernsthaft. :D

offshore

 

Offshore, du hast das Ganze schon richtig rezipiert, man sollte den Inhalt nicht zu ernst nehmen, die Geschichte natürlich schon. Ich kenne alle angesprochenen Filme nicht, aber von irgendwoher werde ich meine Ideen zu der Geschichte schon gestohlen haben, vermutlich zum Beispiel von Feirefiz mit ihrer Gemüsekistengeschichte, wo auch auf einmal so kleine Dinger herumschwirren. :D

Ja, vermutlich hat nahezu jeder schon Liebeskummer aus unerwiderter Liebe gehabt in seinem Leben. Die Geschichte ist ein Versuch, sich auf befreiende Weise darüber lustig zu machen, ohne das Ernsthafte dabei ganz außer Acht zu lassen. Sie sollte unterhalten, grotesk und psychologisch gleichzeitig sein.

Schön, dass du sie so gut findest! Danke dir für den Kommentar! :)

 

Hallo,

ich finde die Geschichte übervoll. Sie folgt eigentlich einer klassischen Struktur aus Exposition, Mittelteil und dann Finale.

Aber weil du zwei getrennte Welten hast, brauchst du das jeweils doppelt. Und das sind eigentlich viele Szenen und viele Personen auf engem Raum.

Die Idee ist, eine banale Welt zu zeigen, in der Johnna und Alex existieren
und diese fantastische Welt, in der Tickler, der Erzähler und die anderen existieren

Und ich dachte erst: Wie cool ist das denn, dass da eine Parallelwelt geschaffen wird - mit eigenen Mechanismen, um zu erklären, wie Liebeskrankheit sich anfühlt.

Und du gibst dir auch viel Mühe, diese parallele Welt dann ausgiebig aufzubauen:

- mit einer Historie - einem Zeugungsakt
- dann gibt es da "weise Männer", die gefüttert werden müssen von Raubzügen
- es gibt eine Art Ausbildung, wie man die Liebe aussaugt
- und es gibt Gefahren, was da schiefgehen kann
- und es gibt Süchtige, die sich danach sehen


Und du musst du dir auch Zeit nehmen diese banale Welt der Johanna aufzubauen.

Dieses ganze "World-Building", den Aufwand, betreibst du in der Geschichte. Du musst es aber durch die Kürze der Geschichte eigentlich schon sofort ernten, wenn du es gesät hast.

Es ist nicht so, als hätte der Leser Zeit, in diese Welt einzutauchen, bevor die nächste Handlung kommt. Normalerweise bräuchte man dann 5, 6 Szenen, in denen man merkt, was da beim "Aussaugen" schief gehen kann. Und dass Tickler gewarnt wird - in Szenen. Mach das nicht.

Aber wenn man begreift, was da schiefgehen kann, ist es schon schiefgegangen. Es gibt am Anfang eine nebulöse Warnung: Pass auf mit Frauen - und dann ist er dem aber schon verfallen. Und die Konsequenzen lernt man erst, wenn sie schon greifen.

Du baust für Johanna schon dieses "Negativ-Szenario auf", mit dem blonden Mann, der seiner Liebessucht verfällt - aber so ein Negativ-Szenario für Tickler aufzubauen, das würde die Geschichte völlig sprengen.

Es ist auch ein bisschen Schade, dass in einer Kurzgeschichte dann so viel Zeit darauf aufgewendet wird, das Schicksal des "blonden Mannes" zu beschreiben, der keine Verbindung mit dem Rest der "menschlichen Welt" hat, sondern der dazu dient, die Funktionsweise der schönen Monster zu erklären.


Ich finde das ist einfach extrem viel Stoff für eine Kurzgeschichte. Du brauchst ja für das Konzept der Geschichte die beiden perspektiven und musst einzelnen Szenen auch aus beiden Perspektiven zeigen. Aber eigentlich sprengt das den Rahmen einer Kurzgeschichte, weil es so extrem gedrängt und übervoll wirkt.

Was ich wirklich beeindruckend finde, ist die Phantasie in der Welt der schönen Monster - dieses übersteigerte, um die Banalität der echten Welt zu erklären.

Ich glaube die Geschichte würde genug Stoff für eine längere Erzählung hergeben. So hab ich das Gefühl, da ist mehr Welt und es sind mehr Gedanken dahinter, als eigentlich in die Geschichte passt.

Vielleicht muss man da gnadenlos Figuren reduzieren, um den bestehenden mehr Raum zu geben.

Handwerklich finde ich es schwer, so viele Pronomen zu verwenden. Und dann "Hanni" als jugendliche Kurzform für "Johanna" und viel "er/sie/ihm." Da wird einmal der Name einer Figur genannt und dann steht 5mal er und sie in einem Absatz.

Das sind so Sachen, die man als autor vielleicht nicht so gewahr hat, weil man sagt: Hier geht es um Alex und Johanna. Und man selbst kennt die Figuren seit Monaten oder Jahren und weiß das.

Aber als Leser hat man die erst 5 Sekunden vorher kennengelernt und soll jetzt wissen, wer "er" in einem Satz ist. Da finde ich, dass man mit Pronomen dem Leser zu Liebe geizen sollte. Das erhöht die Verständlichkeit und die Bildhaftigkeit eines Textes enorm.

Genau so finde ich hätte bei den "Schönen Monstern" - da hätten die zwei gereicht.

Auch die "Schöpfungsgeschichte" ist so reich, dass man eigentlich viel mehr Platz bräuchte, um das alles wirken zu lassen. Auf so kurzer Distanz wirkt es dann oft nicht so, als nimmt sich der Autor Zeit, um außergewöhnliche Bilder zu erzeugen und fremde Welten zu zeigen, sondern das sind dann so sprachliche Show-Effekte.

Ich hab da bei der Szene an American Gods gedacht, wo eine alte Göttin dann ihre Geschlechtspartner verschlingt. Die gehen in ihrer Vagina auf - in ganz beeindruckenden Bildern. Das sind in der TV-Serie Szenen, die da zelebriert werden, die Raum haben, um zu wirken.

Um das sprachlich hinzukriegen, müsste man sich da einfach mehr Platz nehmen, denke ich.

Ich hab bei der Geschichte das Gefühl, du hättest 3 Liter Geschichte und nur ein 0,5 Liter Glas in die das jetzt rein muss.

Aber das soll jetzt nicht negativ sein. Ich finde von der gedanklichen Leistung und in der Phantasie, die in der Geschichte steckt, ist das enorm. Auch sprachlich ist es stark.

Die kreative Idee ist gut mit der Doppel-Perspektive und dem enorm starken Kontrast zwischen den beiden Welten. Und auch die poetische Idee, so etwas unerklärlich starkes wie Liebeskummer dann höheren, interdimensionalen Mächte zuzuschreiben und diese Mechanik genau zu erklären, dass der Selbstzweifel von "außen" kommt - als Dämon. Das ist schon alles cool.

Gruß
Quinn

 

Andy, ich habe sehr gelacht bei der Geschichte, ich habe mitgefiebert und mich sehr über so viele Ideen gefreut. Diese Fantasiewelt mit den heranfliegenden Frauen, die nur einem Zweck dienen, diese schönen Monster, die wie Geister zwischen Welten reisen und sich an Liebeskummer der Menschen satt fressen und und und.

Sprachlich changiert die Geschichte zwischen Poetischem und Humoristischen, das ist bei all deinen Geschichten anzutreffen, das ist deine Stärke und hier ist es perfektioniert.

Ich fand sie auch eher kurz, ich hätte das viel mehr gestreckt, diese Ideen muss man auch sowohl als Autor als auch als Leser auskosten. :) Sieh es als Kompliment; von der Geschichte hätte ich noch weitere fünfzig Seiten gelesen.
Schau dir unbedingt die Monster AG an, das wird dir gefallen, das ist putzig. ;)

Liebe Grüße

 

Hach, wie in alten Zeiten! :)

Hey Quinn!

Du hast das sehr schön aufgezeigt, warum die Geschichte nicht funktioniert - also das mit den zwei Welten, die ich aufbauen muss, und dass da zu viel Personal drin ist usw. Und dass sozusagen schon in der Vorbereitung der Spannung die Bombe gezündet wird. Als würde man schon, während man noch die Wände eines neuen Hauses mauert, bereits in der Küche was kochen. Und dass die Szene mit dem Blonden so ein bisschen zusammenhanglos in der Geschichte steckt, da geb ich dir auch recht. Ansonsten hast du die Geschichte gut durchschaut, also was die "Mechanik des Liebeskummers" betrifft, und z. B. auch, dass die Welt der Monster ein bisschen wie ein Heldenepos ist. Ihr Antrieb ist eigentlich, dass sie eine Heidenangst vor der Liebe haben und sie sozusagen lieber rein materiell sehen, um buchstäblich nicht zugrunde zu gehen. Ich glaub, ich habe vielen vor etlichen Jahren gesagt, dass ich über die Grenze zwischen Liebe und Sex schreibe, obwohl ich damals noch gar nicht geschrieben habe. :D Aber diese Geschichte hier wäre sozusagen der Prototyp für das Schreiben über diese Grenze.

Ich hab gemerkt, dass es war irgendwie schwierig für mich ist, neue Szenen in eine alte Geschichte einzubauen. Man springt sehr leicht wieder auf das alte Gleis zurück, ich glaube, ich müsste das von Grund auf noch einmal angehen. Vom ersten Satz an alles neu schreiben.

ist nicht so, als hätte der Leser Zeit, in diese Welt einzutauchen, bevor die nächste Handlung kommt. Normalerweise bräuchte man dann 5, 6 Szenen, in denen man merkt, was da beim "Aussaugen" schief gehen kann. Und dass Tickler gewarnt wird - in Szenen. Mach das nicht.

Das verstehe ich nicht - also den letzten Satz! Was genau soll ich nicht machen? ;)

Ja, ich denke auch nach wie vor, dass die Geschichte viel gutes Potential hat, deswegen hab ich die mir ja nochmals vorgenommen. Das, was du dazu angemerkt hast, wird mir sicher hilfreich sein, um nicht wieder vom Weg abzukommen! :D

Ich danke dir sehr, Kleiner! :-*

Und dir auch, Jo! :-* Im Grunde haust du ja in die gleiche Kerbe wie Quinn, also das Ding sollte viel länger sein. Ansonsten freut es mich, dass es dich unterhalten hast und du viel lachen musstest, irgendwie kann ich anscheinend nicht ohne Ironie.

Es hat mich wirklich sehr gefreut, dass ihr beiden hier wieder mal reingeschaut und kommentiert habt. :)

Gruß und Kuss

Andrea

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom