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- 04.08.2001
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Satisfaktion
"Er will uns was sagen“, dozierte Gain, als er die Fotos an der Schautafel zum Hundertsten Mal studierte und sein schmales Gesicht dabei so nah wie nur möglich an die Bilder heranbrachte. „Er spielt mit uns.“
Mandsley saß an seinem Schreibtisch im hintersten Winkel des Zimmers, rieb sich die roten Augen und sagte zu der Kaffeetasse vor sich: „Das ist doch ein gottverdammtes Klischee, Ed.“ Er strich sich die wirren, weißen Haare aus dem Gesicht, drehte sich zu seinem Assistenten und fuhr fort: „In jedem hundsmiserablen Kriminalfilm kommuniziert der Killer mit dem Ermittler und hinterlässt Nachrichten. Er macht sich über die Polizei lustig und fühlt sich allmächtig.“ Er wandte sich wieder den Akten zu und murmelte: „Bullshit, Ed. Bullshit!“
„Aber Chef!“ Gain fühlte sich hilflos. Er stand vor der Bilderwand, mit den bedauernswerten, verstümmelten Kreaturen im Rücken und Mandsley hatte mehr als sonst den Eindruck, dass der Junge an dem Fall zerbrechen würde. Er hoffte, dass er Unrecht hatte. Um ihn selbst war es nicht schade – er war alt; dies hier würde einer seiner letzten Fälle sein und die Menge der Menschen, die um ihn trauern würden, hielt sich – sagen wir es mal so – in Grenzen.
Aber der Bursche hier, der war die Zukunft. Er war jung und gut ausgebildet, hatte den notwendigen Ehrgeiz und hin und wieder hatte er gezeigt, dass in ihm das richtige Gespür schlummerte.
„Irgendetwas muss er damit doch bezwecken“, sagte er und während er auf die Fotos deutete, spie er hinterher: „Damit!“
Mandsley nickte. Er war immer der Ansicht gewesen, dass man einen Fall niemals zu dicht an sich heranlassen durfte. Der Ermittler musste außen stehender Beobachter sein. Der Junge begann die Distanz zu verlieren.
Er stand auf und ging ein wenig um ihre Schreibtische herum. Er fand es immer schon wunderlich, dass Bonin ihnen beiden niemals einen Platz in diesem furchtbaren Großraumbüro eine Etage tiefer zugewiesen hatte. Das heißt, wunderlich war nicht das richtige Wort, erleichtert vielleicht, beruhigt. Nur nicht dran rühren! Sicher hatte es etwas mit seinem Status hier zu tun. Und noch mehr wahrscheinlich mit seinem Verhältnis zu Bonin.
Er stellte sich ebenfalls vor die abscheulichen Bilder, versenkte die Hände in die Hosentaschen und sagte: „Es fällt schwer zu glauben, dass dies hier von einem Menschen ausgeführt wurde.“
Jetzt standen sie beide vor der Tafel, als betrachteten sie eine aufregend schöne Landschaft, versunken in die Schönheit wie zwei Wanderer auf einem Gemälde von Friedrich.
„Wissen Sie, was das Schlimmste an der ganzen Sache ist, Ed?“, fragte Mandsley und ließ zwischen den Worten soviel Stille, dass man den täglichen Arbeitslärm draußen auf dem Flur hören konnte.
Natürlich wusste Gain die Antwort, es ging ihm ja ebenso. Trotzdem schüttelte er stumm seinen Kopf.
Mandsley sprach es aus: „Dass man trotz allem weiß, man gehört zur selben Art wie das Schwein, das das hier angerichtet hat.“
„Wie geht es dir, Schatz?“
„Es geht. Du weißt ja, es könnte einem immer noch ein Stück besser gehen.“
„Ja, du hast Recht.“
„Wie war dein Tag? Hast du ein paar Mörder gefangen?“
„Ich tue mein Bestes. Warte, ich helfe dir auf. Wo ist das Mädchen? Ich hätte gemeint, sie müsste noch hier sein.“
„Ich habe sie nach Hause geschickt. Sie ist ganz lieb, wirklich. Aber sie hat den ganzen Tag für ihre Prüfung lernen müssen, ich konnte es einfach nicht mit ansehen.“
„Eine Studentin! Ich würde dir gern mehr bieten.“
„Sie kommt ja morgen wieder, Schatz. Ich wollte nur, dass sie in Ruhe lernen kann. Morgen oder übermorgen. Was macht der Killer? Ist es wahr, was die Zeitungen schreiben? Das mit den Gliedmaßen?“
„Das sollte gar nicht an die Öffentlichkeit kommen. Irgend so ein Schreiberling war zeitgleich mit den ersten Beamten dort. Ja, es stimmt. Aber mach dich nicht verrückt, Liebling. Nicht allzu lange und wir haben den Kerl.“
„Bist du sicher?“
„Was machen wir uns zum Abendessen? Wie ich es sehe, muss der Papa heute kochen.“
Bonin wies stumm und ohne von den Akten aufzublicken mit dem Finger auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch. Eine Tasse Kaffee stand schon dort und Mandsley musste lächeln. Er setzte sich leise und trank.
Bonin arbeitete noch weiter, den einen Arm erhoben und in der Schwebe, in der anderen, die auf der Platte neben der Akte ruhte, eine Zigarette, die – mit langer Asche und leise zitternd – vor sich hin quöselte.
Was Mandsley der Kaffee war, das bedeuteten Bonin seine Zigaretten.
Endlich sah er auf. Der Blick fiel auf die Zigarette; vorsichtig hielt er sie über den Aschenbecher und drückte sie aus, ohne noch einmal gezogen zu haben.
Mandsley hatte früher mindestens ebenso viel geraucht wie sein Chef, ihm war die Entwöhnung gelungen, doch stets quälte ihn die Befürchtung, es könnte zu spät gewesen sein und der Krebs hatte sich schon eingenistet in seinem Körper.
„Ich brauche endlich Ergebnisse!“, sagte Bonin und Mandsley wunderte sich über den abrupten Einstieg.
Er setzte die Tasse ab und sagte leise: „Die brauchst du immer, Bill.“
Er wusste, was folgen würde, Bonin und er, sie kannten sich länger, als die Dinosaurier von der Erde verschwunden waren.
Bonin war fett, aber mit einer Behändigkeit, dass es Mandsley immer wieder den Atem raubte, wenn er es sah, sprang der Chief hinter seinem Schreibtisch hervor und lief in seinem Büro auf und ab – die Hände hinter dem Rücken verschränkt und den Kopf in den Nacken geworfen.
„Was denkst du, wie es mir geht?“, schnarrte er und zog eine Schachtel Pall Mall aus der Brusttasche seines fleckigen Hemdes. „Du willst Zeit haben. Mein Chef sitzt mir im Genick. Und die Presse will unbedingt einen Schuldigen. Aber weißt du, wer mir wirklich Sorgen bereitet, solange der Fall nicht gelöst ist?“
Er blieb vor Mandsley stehen und starrte auf ihn herab. Er schwitzte; dunkle Flecken hatten sich unter seinen Achseln gebildet und hoben sich vom Muster des Hemdes ab. Aber das war normal, wenn William Bonin nicht schwitzte, war er tot.
Mandsley schüttelte leicht den Kopf, denn das wurde von ihm erwartet.
„Die Opfer!“, hauchte Bonin. „Die zukünftigen Opfer, Bob! Denn soviel ist sicher: Die ganze Schweinerei geht weiter, solange wir den Kerl nicht haben.“ Er ging wieder auf Wanderschaft, steckte sich hektisch eine Zigarette an und inhalierte, als hätte er seit Wochen keine Zigarette mehr gehabt. Mandsley trank einen Schluck Kaffee.
„Wie viele Opfer haben wir bis jetzt?“, fragte Bonin. „Hilf mir, Bob, ich habe es vergessen. Zwanzig, dreißig?“
„Drei“, antwortete Mandsley müde. „Nur drei, Bill. Dir kommt es vielleicht so viel vor.“
„Ja. Das liegt wohl daran, dass wir schon solange an dem Fall arbeiten.“
Man konnte ihm viel vorwerfen, aber nicht, dass er sich als Chef nicht selbst mit in Haftung nahm. Die Niederlage seiner Untergebenen war auch immer seine eigene.
„Wie weit sind wir?“, fragte er und es schwang ein Flehen mit.
Mandsley schüttelte den Kopf, um nicht sagen zu müssen, dass sie nicht viel mehr wussten, als beim ersten Mord.
„Wir sind noch nicht viel weiter“, sagte er schließlich, weil Bonin ihn weiter anstarrte. „Wir haben die beiden Einschätzungen der Profiler, die sich in einigen wesentlichen Punkten widersprechen…“
„In welchen?“, fragte Bonin scharf.
„Nun, eines geht davon aus, dass der Täter aus zerrütteten Verhältnissen stammt, das andere behauptet, er sei behütet aufgewachsen und habe eventuell sogar noch heute ein gutes Verhältnis zu seinen Eltern.“
„Stümper“, murmelte Bonin. „Alle beide.“ Obwohl er es doch gewesen war, der die Hinzuziehung des zweiten Profilers veranlasst hatte, weil ihm die Aussagen des ersten viel zu vage gewesen waren.
„Sonst noch was?“
„Beide interpretieren die Verstümmelungen der Opfer anders. Sie sind sich uneins darüber, aus welchem Grund er sie entstellt.“
Die Zigarette war nur halb geraucht, als Bonin sie nervös im Aschenbecher ausdrückte. Mandsley wusste, dass das nicht typisch für ihn war. Es bedeutete wohl, dass er noch nervöser war als ohnehin schon.
„Herrgott!“, schnauzte er. „Ich will harte Fakten sehen, Bob. Harte Fakten, die ich der Presse präsentieren kann, wenn sie wieder auf uns einprügeln.“
„Tja.“ Mandsley trank seinen Kaffee aus. „Da haben wir schlechte Karten. Er hinterlässt kaum verwertbare Spuren, und wenn doch, sind sie allgemein und treffen auf Millionen von Männern zu. Wir müssen abwarten, Bill. Während wir versuchen, die kleinsten Spuren zu verfolgen, müssen wir darauf warten, dass der Täter einen Fehler macht.“
Bonin lachte gequält und ließ sich wieder hinter seinen Schreibtisch fallen. „Einen Fehler macht, ja. Und ein nächstes Opfer findet, dem er die Haut abziehen, die Ohren abschneiden oder sonst was antun kann.“
„Kann es einen Grund geben, aus dem man einem anderen Menschen die Haut des Gesichtes abzieht?“, fragte Gain.
Die Kantine des Departments war berüchtigt, doch gingen beide, wenn es sich einrichten ließ, des Mittags hierher. Dienstliche Gespräche waren in der weiten Halle eigentlich Tabu, doch der Fall nahm sie beide mit, er beschäftigte sie mehr als andere und gerade Gain, der noch lange nicht von derselben Erfahrung zehren konnte, wie Mandsley.
„Nun, einer der Profiler meint, er wolle seine Opfer entmenschlichen“, antwortete Mandsley und schob sich etwas von dem Curry-Reis, der partout nicht nach Curry schmecken wollte, in den Mund. „Er nimmt ihnen dadurch die Identität und macht seine Morde für ihn erträglicher.“
„Und der andere sagt, es sei eine Art Souvenir, das der Täter sich nimmt“, erwiderte Gain resigniert. „Obwohl er die Haut am Tatort zurückgelassen hat.“
Seine Frau war hochschwanger. Gain musste innerlich aufgewühlt und angespannt sein. Jeden Tag konnte es soweit sein.
„Sehr richtig.“ Jetzt meinte Mandsley doch etwas Geschmack in seinem Reis wahrzunehmen. Verwirrenderweise schien es sich dabei eher um etwas Nussiges zu handeln. „Er hat sie fallenlassen, wie einen alten Lappen.“
Gain verzog leicht sein Gesicht, als er sich daran erinnerte, wie er beinahe in das blutige Bündel getreten war, als er an den Tatort kam. Er hatte sich nieder gehockt und das Knäuel interessiert betrachtet, bis ihm aufging, worum es sich handelte.
„Ich glaube auch nicht, dass es ihm um die Haut ging“, fuhr Mandsley fort. Er beobachtete, wie Gain ohne Lust in seinem Auflauf aus schwer zu identifizierenden Inhaltsstoffen stocherte. „Es ging ihm ausschließlich um den Akt der Verstümmelung, die Grausamkeit.“
Gain ließ die Gabel auf den Teller fallen. „Besonders, wenn man bedenkt, dass das Opfer noch lebte, als er es massakrierte.“
„Er hat ihm klinisch genau die Haut von den Gesichtsknochen getrennt. Mit der Präzision eines Chirurgen. Und das Opfer hätte sich gewehrt, Ed, wenn es bei Bewusstsein gewesen wäre. Der Arzt meint, es hätte wahrscheinlich die ersten Schnitte mitbekommen und sei dann gnädigerweise in eine Ohnmacht gefallen. Er schnitt es ab, das Opfer wurde bewusstlos oder es starb zu diesem Zeitpunkt schon an einem Schock. Und als er die Haut in Händen hielt…“ Mandsley hob gedankenverloren die Hand. „…den leblosen, von Blut triefenden Fetzen, der eben noch pulsiert hatte und Angst aus dem Körper heraus transportiert hatte, dann war mit einem Mal der Spaß vorbei. Und er ließ die Haut fallen.“
Er starrte auf seinen Teller, den Arm immer noch erhoben. Langsam richtete er seinen Blick auf Gain und fragte: „Vielleicht hatte er gar keinen Spaß daran?“
Gain schluckte.
„Masken?“, fragte er dann. „Hat es etwas mit Masken zu tun? Vielleicht ist der Täter entstellt?“
Mosley entgegnete: „Das hat er nur in einem Fall gemacht. Die Haut spielte nur bei dem Lehrer eine Rolle. Den anderen Beiden hat er das Gesicht gelassen – zumindest die Haut.“
Er schob den Teller von sich. Er hatte nicht die Hälfte von dem gegessen, was er sich aufgefüllt hatte. Hat schon seinen guten Grund, in der Kantine nicht von der Arbeit zu reden, dachte er.
„Das mit den Gliedmaßen hat in den Zeitungen gestanden“, sagte er. „Verdammte Drecksbande!“
Er beobachtete, wie auch Gain seinen halbvollen Teller fort schob.
„Wissen Sie“, fuhr Mandsley fort. „Die Leute gieren nach solchen unappetitlichen Details. Sie wünschen so was, Blut und Leichen. Das ist ganz normal. Schlimm wird es erst, wenn es immer wieder irgendwelche Zeitungen gibt, die das anbieten und damit Geld verdienen.“
„Angebot und Nachfrage.“
„Ja, natürlich. Aber muss denn jeder Nachfrage nachgegeben werden?“
„Bist du bereit?“
„Sieh dich vor, bitte! Ich versuche es auszuhalten, aber du musst vorsichtig sein.“
„Hilf nur ein bisschen mit, Schatz. Dann schaffen wir es. Siehst du, fast fertig.“
„Au, au! Ich bin…runtergefallen.“
„Das tut mir leid, es tut mir leid, Liebling. Ich bin…Lachst du?“
„Ich kann nicht mehr, ehrlich! Es ist so furchtbar komisch. Ich liege hier neben dem gedeckten Tisch in feinster Abendgarderobe auf der Erde und kann mich kaum bewegen. Das ist so absurd, es ist so schreiend komisch, findest du nicht?“
„Du hast Recht, gut, dass uns niemand zuschauen kann. Aber jetzt komm! Sonst wird das Essen kalt.“
„Du siehst abgespannt aus. Du solltest Urlaub machen. Aber ich weiß, du kannst nicht, der Fall. Wie kommt Ihr voran mit der Mörderjagd?“
„Hmmh, na ja. Eigentlich gar nicht. Alle arbeiten wie verrückt, aber wir kriegen einfach keine brauchbare Spur zu fassen.“
„Das kenne ich, man kommt einfach nicht von der Stelle. Es ist wie in einem Albtraum.“
„Vielleicht habe ich einen Ansatz. Es ist nur eine Ahnung, ich weiß gar nicht recht, wohin das führen wird.“
„Was ist es, Schatz?“
„Eine Bemerkung nur. Fallengelassen im Gespräch. Vielleicht hat dem Täter der Mord gar keinen Spaß gemacht.“
„Spaß? Wie kannst du in Zusammenhang mit diesen furchtbaren Verbrechen von Spaß reden!“
„Na ja, wir …“
„Das ist so schrecklich, das ist …krank.“
„Wir sind genau davon ausgegangen. Dass nämlich der Mörder Lust beim Töten und Verstümmeln empfindet. Dass er krank ist, wie du sagst.“
„So schlimm, dass es kein Mensch getan haben kann.“
„Was ist, wenn die Person, die das getan hat, bei vollem Verstand war? Wenn er nicht der Lust wegen getan hat?“
„Was? Nein, das ist zu … Warum hat er dann aber die armen Menschen so verstümmelt?“
„Das weiß ich auch … Das Telefon! Wer mag das sein?“
„Oh, nein. Das darf doch nicht wahr sein! Nein, sag es nicht! Ich weiß, was jetzt kommt.“
„Es tut mir leid, Schatz. Ich muss sofort los.“
„Was ist passiert?“
„Ein neuer Mord, ein weiteres Opfer.“
Mandsley verband mit jedem Tatort seiner Laufbahn irgendeine Besonderheit, einen Umstand, der für ihn auf immer mit einem bestimmten Verbrechen in Verbindung stand. War es dichter Nebel, der herrschte oder ein diesiges ungemütliches Wetter. Einmal hatten ihn perfide Zahnschmerzen geplagt, an die er denken musste, wenn die Rede auf den Brückenmörder kam.
Dieser Tatort hier, den Mandsley – wie es das Gesetz besagter schlechter Kriminalfilme diktierte – kurz vor Mitternacht erreichte, kennzeichnete neben seiner furchtbaren Brutalität die flackernden Rundumleuchten der drei Streifenwagen, die verlassen und wie unbeachtet vor der Lagerhalle stehen gelassen worden waren.
Die Luft dieser Sommernacht schien so klar und durchlässig, dass alles Geschehen auf der Straße wie von blauen Blitzlichten überflutet war: das Absperrband, das gut drei Schritte des Bürgersteiges trennte, die Uniformierten davor, die stoisch die Leute abhielten, in die Halle zu gelangen und schließlich die Meute davor – Reporter, Fotografen - , die ungeduldig und kaum beherrschbar wurde, als Mandsley sich hindurchdrängte.
Er brauchte sich nicht auszuweisen, als er unter dem Absperrband hindurchtauchte und die Welt draußen durch die kleine Tür der Halle verließ.
Es war eine Lagerhalle, wie man sie zu Dutzenden hier im Viertel fand. Kisten und Container, gestapelt bis knapp unter die Decke nach einem unbekannten System.
In den Gängen dazwischen überall Beamte der Spurensicherung, wie Ameisen, die ihrer Königin sicherten.
Mandsley ließ sich einen Einwegschutzanzug geben und als er ihn zur Hälfte übergestreift hatte, entdeckte er Gain vor einem abgetrennten Raum, in dem sich offensichtlich das Hauptgeschehen abspielte. Er stand gegen die Wand gelehnt und sein Gesicht war noch weißer als das Material des Anzuges.
Er reagierte nicht, als Mandsley zu ihm trat.
„Ist Bonin schon da?“, fragte er.
Gain schaute ihn langsam an, der Blick ließ Mandsley erschauern. Ein müdes Kopfschütteln, dann wandte er den Blick wieder ab. Er hatte Schweiß auf der Stirn.
Mandsley wandte sich dem Büro zu. Die Tür war geschlossen. Als er sie öffnete, konnte er spüren, wie jeder im Raum die Arbeit unterbrach und seine Aufmerksamkeit ihm zuwandte. Totenstille.
Sekunden später kehrte die ruhige Geschäftigkeit zurück. White eilte auf ihn zu, mit einer ähnlichen Gesichtsfarbe wie Gain.
„Scheiße, Chef“, flüsterte er. „Das kann’s nicht geben. Mit so was hatten wir noch nie zu tun.“
„Die Daten, Nat!“
Sie gingen langsam durchs Büro. Der kleine Raum war ebenfalls voll gestellt mit schweren Holzkisten.
„Was wird hier gelagert?“
„Wie es aussieht, Maschinenteile, Chef. Der Besitzer der Firma sitzt in Hongkong. Wir versuchen ihn gerade zu erreichen.“
„Alles voll“, murmelte Mandsley.
In der hintersten Ecke stand ein Schreibtisch, an dem sich drei Beamte zu schaffen machten. Ein Stuhl davor und darin eine leblose Person. Es schien sich um eine Art Behandlungsstuhl zu handeln, der Mann darin in sich zusammengesunken, aber aufrecht gehalten, weil er gefesselt und fixiert war. Blut überall.
„Woran ist er gestorben?“, fragte Mandsley leise.
Zitternd deutete White neben den Schreibtisch.
Eine Bohrmaschine lag auf dem Boden, wie achtlos fortgeworfen, mit Blut daran und Büscheln von Haaren.
Die Atmosphäre war gespannt – am provisorisch errichteten Pult Bonin, Mandsley daneben und in der Mitte, massig und beruhigend zentral, Greenway, der Pressebeamte der Dienststelle.
Und ihnen gegenüber die Reporter, auf harten Stühlen und ungeduldig. Grennway verlas die Fakten.
„…gegen 23 Uhr von den Wachleuten einer privaten Firma aufgefunden. Bei der Leiche handelt es sich um einen 59jährigen Mann aus der Stadt, der in keinem Verhältnis zu der Speditionsfirma stand, der die Lagerhalle gehörte. Er war gefoltert worden und ist höchstwahrscheinlich an den Folterungen gestorben. Der Tod trat etwa 48 Stunden vor Auffinden der Leiche ein.“
Mandsley saß zusammengesunken neben seinem Chef. Er schien abwesend und über die Maßen gealtert.
Die Fragen der Zeitungsleute waren unangenehm, er hatte versucht, sich ein wenig vorzubereiten, aber was …was sollte man den Leuten erzählen?
„Gibt es Zusammenhänge zwischen den einzelnen Opfern?“
Er schüttelte den Kopf.
„Wir haben alles durchleuchtet, alle vier Biographien weisen keine anderen Berührungspunkte auf, als die üblichen, die sich bei Ihnen und mir auch ergeben würden.“
„Das heißt, der Killer sucht sich die Opfer aufs Geratewohl?“
„Das liegt im Bereich des Möglichen.“
Ein anderer Frager: „Gibt es ein Muster in der Vorgehensweise?“
Bonin antwortete: „Nun, es scheint so, als ob er immer brutaler würde. Die Taten werden blutrünstiger.“
Mandsley sprang ihm zur Seite: „Das ist ein typisches Merkmal eines Serientäters. Die Situation spitzt sich zu, bis sie eskaliert. Der Täter gerät in einen Strudel, in dessen Verlauf er immer unberechenbarer wird.“
„Aber hieße das nicht, dass sich der Abstand zwischen den Taten verkürzen müsste?“
Mandsley zögerte, er hoffte, Bonin würde antworten. Dann sagte er: „Eigentlich ist das richtig. Wir wissen noch nicht, warum es hier nicht der Fall ist. Es scheint, als würde er einen Zeitraum von vier Monaten zwischen den Taten einhalten.“
„Können Sie sagen, welcher Art die Verstümmelungen sind?“
Bonin sofort: „Keine Angaben!“
Mandsley war froh, doch trotzdem schwebte die Brutalität des Falles über dem Raum wie eine schwere Wolke.
Als die Veranstaltung beendet war, schwamm Mandsley im Schweiß und er überlegte kurz, nach Hause zu fahren und sich ein frisches Hemd überzuziehen.
„Ein Psychiater“, sagte Gain leise. „Wie, verdammt noch mal, passt ein Irrenarzt in die Reihe? Ein Lehrer, ein Justizbeamter, ein arbeitsloser Alkoholiker. Warum jetzt ein Psychiater?“
Mandsley saß an seinem Schreibtisch, hatte die Arme hinter dem Kopf verschränkt und beobachtete Gain mit halb geschlossenen Augen.
Im Grunde kannte er Gain gar nicht richtig, dachte Mandsley. Sie waren seit drei Jahren Partner, der Junge war zu Anfang sehr ruhig gewesen, aber das hatte sich mit der Zeit gegeben. Doch was wussten sie privat voneinander? Gut, dass Gains Frau kurz vor der Niederkunft stand, für die Verbreitung dieses Faktes hatte der werdende Vater am besten gesorgt.
„Der Lehrer fünfzig und der Arbeitslose Anfang sechzig. Aber ich fürchte, da lässt sich kein Muster draus herstellen.“ Er war aufgesprungen und lief jetzt hin und her, wie Bonin in seinen besten Zeiten.
„Dem Lehrer wird die Gesichtshaut abgezogen, dem Gefängniswärter die Sehnen der Gliedmaßen durchtrennt, dem Alkoholiker der Schwanz abgehackt und jetzt dem Psychiater in den Kopf gebohrt. Was sagt uns das? Was soll uns das sagen?“
Mandsley antwortete nicht, obwohl Gain stehengeblieben war und ihn anstarrte. Gain wurde Vater. Was an dieser Tatsache ließ ihn nur stutzen?
„Dass man einem Seelendoktor in den Kopf bohrt, macht wohl doch irgendwie Sinn.“
Er bekam ein Kind, ein neuer Mensch kam zur Welt! Er war sich der Ironie in Bezug auf sein eigenes Leben sehr wohl bewusst.
„Aber einem Lehrer die Haut abziehen?“
„Zuerst wurde der Säufer ermordet“, sagte Mandsley in sich versunken.
Gain setzte fort: „Dann der Lehrer, der Wärter und jetzt der Arzt.“
Er wanderte weiter, bis er sich an seinen Schreibtisch gegenüber Mandsley setzte.
Gedankenverloren meinte Mandsley: „Der Arbeitslose passt nicht rein.“ Er beugte sich vor. „Andererseits – der Penis.“
Er blickte Gain an. „Ja, damit könnte es angefangen haben, mit dem Säufer.“
Gain sah verwirrt aus. „Was meinen Sie?“
„Sehen Sie es denn nicht?“ Mandsley sprang auf und begann jetzt seinerseits herumzulaufen. „Das sind Stationen seines Lebens.“
Gain wurde Vater und sein Kind würde wie alle anderen Menschen vor ihm an Punkte kommen, die sein Leben beeinflussen würden. Er würde Situationen erleben, die sein späteres Leben entscheiden müssten.
„Wie fühlst du dich, Liebling?“
„Es geht mir schlecht. Ich bin schwach, ich konnte mich den ganzen Tag nicht bewegen.“
„Wo ist das Mädchen?“
„Gerade raus. Sie hat mir geholfen, so gut es ging.“
„Soll ich Doktor Sutcliffe rufen?“
„Nein, nein. Ich denke, wenn ich ein wenig schlafe, geht es wieder besser. Ich muss mich nur ein bisschen ausruhen.“
„Fein, ich will nur schell etwas essen. Keine halbe Stunde und ich bin bei dir im Bett.“
„Liebling, ich bin auch hundemüde. Ich habe mir überlegt, wenn wir die Lebensversicherung verpfänden, müssten wir genügend Geld …Liebling! Liebling, oh mein Gott!“
Das Foyer des Krankenhauses atmete das Flair einer Lobby des besten Hotels am Platze. Es konnte aber einen letzten Stich von Sterilität und Keimfreiheit nicht verleugnen. Es war eben ein Krankenhaus, in dem Menschen geboren wurden und in dem Menschen starben.
Gain saß zusammengesunken in der schweren Ledergarnitur des Eingangsbereiches. Er saß allein hier, er sah müde aus. Es war weit nach Mitternacht.
Ein alter Mann kam die Treppe herab, die Schultern hingen und das Gesicht war aschfahl. Mandsley.
Gain stand langsam auf und ging auf ihn zu. Der Alte hatte ihn noch nicht bemerkt. Er war in sich versunken, seine Augen waren trüb.
Obwohl Gain hundemüde war, befand er sich doch in einer Hochstimmung.
„Ein Junge, Sir“, sagte er, als er vor Mandsley stand. „Ein gesunder Bursche.“
Mandsley blickte auf und das ließ Gain verstummen.
„Glückwunsch, mein Freund“, sagte er und schleppte sich weiter die Treppe hinab.
Gain blieb zurück und blickte dem alten Mann lange hinterher.
Früh am anderen Morgen saßen beide Männer unausgeschlafen und wortkarg bei Bonin im Büro.
„Ich möchte“, sagte er ohne große Umschweife, „dass Sie beide trotz der derzeitigen Lage, so weiter arbeiten, wie zuvor. Ich bin im Bilde. Nichtsdestotrotz steht es natürlich Ihnen beiden frei, sich beurlauben zu lassen. Jeder hätte Verständnis dafür. Aber machen Sie weiter so, wir sind auf einem guten Weg.“
Gain berichtete: „Wir haben alle vier Mordopfer noch einmal durchleuchtet, haben ihren Hintergrund geprüft, Bekanntschaften und so weiter. Wir konzentrieren uns auf diese Zeiträume in ihrem Leben, die laut unserer Theorie in Betracht kommen. Die Leute arbeiten fieberhaft.“
Mandsley schwieg. Sein Gesicht war eingefallen und sah noch älter aus. Er schien abwesend und desinteressiert.
„Wir sind der Hoffnung, dass wir im Laufe dieses Tages zu einem Ergebnis kommen“, fuhr Gain fort. „Alles scheint in diese Theorie zu passen.“
„Die Rachetheorie?“
„Ja. Es scheint so zu sein, dass jedes einzelne der Opfer unserem Mann im Laufe seines Lebens geschadet hat. Und er sich jetzt auf die für ihn angemessene Art rächt.“
„Der Lehrer hat ihn das Gesicht verlieren lassen“, flüsterte Bonin.
„Er nimmt ihm das Antlitz“, entgegnete Gain ebenso leise.
„Der Gefängniswärter nimmt ihm die Freiheit.“
„Er durchtrennt ihm die Sehnen, so dass er sich nicht mehr bewegen kann.“
„Der Psychiater dringt in seine Gedanken ein …“
„Er bohrt ihm in den Kopf.“
„Und der Arbeitslose?“
„Wir glauben, dass er unseren Mann als Kind missbraucht hat.“
Bonin richtete sich ächzend auf. Sein Griff ging in die Brusttasche zu seinen Zigaretten.
„Was für einen Typ suchen wir also?“, fragte er und schaute Mandsley an.
Als Gain antworten wollte, schüttelte er sachte den Kopf.
Stille entstand, und als sie länger währte, hob Mandsley seinen Kopf und sah Bonin müde an. „Was?“
„Robert“, sagte Bonin und versuchte den Zigarettenrauch in eine andere Richtung zu pusten. „Jeder würde es verstehen, wenn du für ein paar Tage zu Hause bleiben würdest. Ein paar Wochen. Das gilt übrigens auch für Sie, Gain.“
Mandsley antwortete ruhig: „Wenn wir das Alter der Opfer zugrunde legen und die Theorie, dass sie in der Reihenfolge getötet wurden, wie sie eine Rolle spielten in seinem leben, könnte er jetzt zwischen 20 und 35 Jahre alt sein. Er ist krank, weil er von seiner Umwelt krank gemacht wurde. Und als er krank war, wurde ihm nicht geholfen, er wurde ruhiggestellt.“
Als er schwieg, fuhr Gain fort: „Der Psychiater – das vierte Opfer – forschte auf dem Gebiet der Soziopathie. Gut möglich, dass unser Mann deshalb in seine Finger geriet.“
„Ich gehe davon aus, dass das in der Überprüfung ist“, sagte Bonin.
Gain hatte sich vorgenommen, Bonin unter vier Augen zu fragen, was mit Mandsley passiert sei. Er hatte ihn im Krankenhaus getroffen und war so sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen, mit seiner Frau, ihrem Kind, dass er sich nicht eine Sekunde gefragt hatte, was Mandsley hier suchte.
Doch er kam von seinem Vorhaben ab und am nächsten Tag, als er Bonin auf dem Flur begegnete, mit einer glimmenden Zigarette in der Hand, da sprach er ihn an.
„Wissen Sie, wo Mandsley ist?“, fragte Bonin und schaute nebenher auf seine Armbanduhr. Es war kurz nach zehn, Gain war bis eben die Listen mit den Patienten des Psychiaters durchgegangen und hatte sie mit den Schülern des Lehrers verglichen.
„Ich weiß nicht, Sir. Ich habe ihn heute noch nicht gesehen.“
Bonin überlegte kurz, als er an der Zigarette sog, stieg ihm Qualm in die Augen und er musste blinzeln.
„Verdammt, er hätte Bescheid geben können, wenn er Frei nimmt“, knurrte er.
„Was ist mit ihm, Sir?“, fragte Gain. „Ich habe ihn im Krankenhaus getroffen und er ist verändert seit dem Zeitpunkt, er scheint zu leiden.“
Bonin sah ihn erstaunt an. „Seine Frau ist gestorben. Krebs. Ich dachte, das wüssten Sie.“
„Nein, Sir.“ Gain griff hinter sich und stützte sich an der Wand. „Das wusste ich nicht.“
Am frühen Abend dann die erlösende Nachricht.
White stürzte in das Büro, in dem Gain allein saß. Mandsleys Schreibtisch war noch immer verwaist.
„Wir haben ihn“, verkündete White aufgeregt. „Drei Treffer! Auf der Schülerliste, bei den Patienten und bei den Insassen des Gefängnisses.“
Gain war elektrisiert. Das musste ihr Mann sein, ein Zufall war so gut wie ausgeschlossen.
„Ein Steven Brian Pennell“, berichtete White, als sie atemlos durch die Gänge hetzten. „32 Jahre, arbeitslos. Zwei Jahre Gefängnis wegen versuchter Vergewaltigung Minderjähriger. Danach Therapie, die aber vor drei Jahren ergebnislos abgebrochen wurde.“
„Haben wir eine Adresse?“
White nannte eine Anschrift und setzte hinzu: „Das Kommando ist unterwegs.“
Das Haus war nicht das, was sich Gain unter dem Heim eines Serienkillers vorgestellt hatte. Die Gegend war ruhig, die Fassaden sauber. In der Nachbarschaft lag ein Park, in dem einige Jogger ihre Runden drehten.
Sie ließen die Fahrzeuge einige Straßen weiter stehen, teilten sich und sicherten routinemäßig die Gegend.
Gain und White schlichen in den Hausflur, beobachtet, so weit es ging, von Scharfschützen, überwacht von Bonin, der in seinem Wagen saß und mit ihnen über Funk verbunden war.
Sie stiegen hinauf und versuchten, möglichst keine Geräusche zu machen.
Pennell wohnte im dritten von vier Stockwerken. White klingelte und sie lauschten, die Waffe im Anschlag.
Nichts bewegte sich, was die Nervosität noch steigerte.
Langsam rückten die anderen Ermittler nach, White klingelte noch einmal. Doch nun schon fast ohne Hoffnung.
Sie sahen sich beide an, nickten stumm und wiesen einem der Männer die Tür.
Sie stürmten die Wohnung wie nach Lehrbuch. Keiner der Männer wurde verletzt, niemand machte von der Waffe Gebrauch. Und das, obwohl Pennell in seiner Wohnung auf sie wartete.
Die Wohnung war penibel sauber, klinisch beinahe. Gain fiel auf, dass so gut wie keine Anzeichen existierten, dass die Räume bewohnt waren. Keine hingeworfenen Kleidungsstücke, keine Papiere, die herumlagen, Zeitungen, Fotografien.
Der einzige Raum, in dem Leben war, schien das Arbeitszimmer zu sein, mit einem Schreibtisch, zwar aufgeräumt, auf dem aber Stifte lagen, Zettel und Bücher. Darüber eine große Schautafel, ähnlich ihrer auf dem Revier, an der Fotografien hingen. Abbildungen der Opfer aus einem früheren Leben. Sie waren zu sehen mit ihren Partnern, Kindern, Bekannten. Und sie lachten oder blickten ernst und standen so furchtbar in Kontrast zu den verstümmelten Leichen, die sie jetzt waren.
Gain sah Unmengen von Notizen, die sich Pennell gemacht hatte zu den Menschen, deren Leben er ausgespäht und schließlich beendet hatte. Listen, Zeitpläne, jede Menge Aufzählungen.
Vor dem Schreibtisch, auf dem Stuhl, saß Pennell, ein gepflegter junger Mann, bei dem Gain den Verdacht hatte, dass er sich schminkte. Er war gefesselt und in seinem Mund steckte ein Knebel.
Neben ihm, auf die Erde gesunken und in sich zusammengefallen, saß Mandsley.
„Es hat mich aufgeregt, was er von sich gab“, sagte er entschuldigend. „Er ist so schrecklich von sich eingenommen, dass er ein ebensolcher Soziopath ist, wie jeder andere Serienkiller. Ich wollte ihn töten, aber dann ging mir auf, dass er es nicht Wert ist.“
Pennell versuchte mit den Augen zu kommunizieren. Er ließ sie hin und her rollen, riss sie auf und sah sie mit einem angsterfüllten Ausdruck an.
Ächzend stand Mandsley auf. „Er ist ein Schwein“, sagte er, während er auf Pennell hinabschaute. „Er hat Leben genommen nach Gutdünken. Er ist der Meinung, er ist Gott.“
Er ging an Gain und White vorüber und sagte leise: „Aber das ist er nicht. Er ist ein Arschloch.“
Dann verließ er die Wohnung.