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Sara

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30.12.2016
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Sara

Sara streifte sich ihre Sportklamotten über. Sie schaute nochmal kurz in den Spiegel bevor sie ihre Turnschuhe anzog und die Tür hinter sich zumachte. Sie lief ihre übliche Strecke. Es war noch heiß, aber nicht mehr so drückend wie heute Nachmittag. Sie spürte den Abendhauch und atmete die klare Sommerluft tief ein. Bald würde es dunkel werden, aber sie müsste vorher wieder Zuhause sein. Sie dachte an Hannes. Der Idiot hatte ihr mal wieder den Arbeitstag verdorben. Wann würde er endlich aufhören mit seinem blöden Gebalze? Er wusste doch von Leon. Und eigentlich müsste er doch endlich kapiert haben, dass sie sich nicht auf ihn einlassen würde. Naja, dachte sie, besser gar keinen Gedanken an ihn verschwenden. War dieses arrogante Arschloch ja gar nicht wert.

Sie kam im Park an. Hier war sie am liebsten. Die Wiesen und Bäume mitten in der Stadt taten ihr gut. Sie lief den schmalen Kieselweg entlang, der zwischen einem kleinen Wäldchen lag. Plötzlich spürte sie, wie eine Hand sie an der Schulter packte. Sie zuckte zusammen. Er schien wie aus dem Nichts gekommen zu sein. Sie drehte sich um, sah sein Gesicht und wollte schreien. Aber er war schneller, hatte seine linke Hand schon um ihren Mund gelegt und zerrte sie zwischen die Bäume. Sie bekam panische Angst und versuchte mit aller Kraft, sich zu wehren. Sie schlug um sich, versuchte, ihm zwischen die Beine zu treten. Aber sie hatte keine Chance, er war zu groß und kräftig. Er zerrte sie auf den weichen Waldboden. Es ging wahnsinnig schnell.

Als er abgehauen war, lag Sara tief verletzt und gedemütigt auf dem Waldboden. Sie versuchte zu atmen. Konnte sie das noch? Sie versuchte einzuatmen. Gut, immerhin lebte sie noch. Sie hob langsam ihren Kopf. Sah die kleinen Hölzchen die überall herumlagen und das Moos. Sie senkte ihren Kopf wieder. Sie wollte nicht aufstehen. Dafür hatte sie nicht die Kraft. Sie lag einfach da und fühlte sich schrecklich. Sie merkte, dass ihr kalt wurde und hörte, wie sie leise stöhnte.

Leon legte eine Decke um sie. Sie wusste nicht mehr, wie lange sie in der Kälte gelegen hatte. Sie hatte jedes Zeitgefühl verloren. Sie fühlte sich noch genauso schrecklich wie auf dem Waldboden. Wenn das Ehepaar sie nicht gefunden hätte, würde sie wahrscheinlich immer noch dort liegen. Leon sagte nichts. Er setzte sich einfach zu ihr und wollte ihre Wange streicheln. Sara wehrte ihn ab.
„Bitte nicht, Leon. Bitte lass mich allein.“
„Ich möchte dich nicht allein lassen. Ich werde dich nie mehr allein lassen.“
Sara vergrub ihr Gesicht im Kissen.
„Aber ich kann nicht… Ich kann nicht…“
„Sara, du musst gar nichts sagen. Wir werden ihn anzeigen. Glaub mir, wir finden ihn. Und dann bekommt er das, was er verdient. Er wird es nicht schaffen, uns klein zu kriegen. Dafür werde ich sorgen.“
Sara wollte nur schlafen.
Am liebsten für Immer. Für Immer und in alle Ewigkeit.

 
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Noch eine Geschichte, der viel Hintergrundwissen fehlt!

Die Geschichte ist wirklich kurz, der Leser kann sie nach Belieben drehen und interpretieren. Ich wollte schon anstatt interpretieren "vergewaltigen" schreiben.

Die Geschichte wird aus Saras Perspektive geschrieben, von Anfang bis zum Schluß. Es findet eine Vergewaltigung statt. Ich als Leser frage mich nach den Motiven dieser Tat. War es nur als eine Vergewaltigung geplant ohne Tötung oder doch mit? Ist mein Interesse berechtigt? Erstens, Motiv?

Zweitens, vor allem die Endszene lässt mich ratlos stehen. Sara erwacht aus dem Schlaf, nach der Vergewaltigung. Ist sie querschnittsgelähmt? Warum ist sie am Boden liegen geblieben? Wo ist die Polizei? die Bullen? Der Notarzt? Die Sanitäter? Egal! Ihr erster Satz lautet "Bitte nicht, Leon. Bitte lass mich allein!" Warum sagt sie das?!!!! Und dann frage ich mich, woher weiß Leon, dass es dieser "er" war und nicht jemand anders?

All die unbeantwortten Fragen wecken in mir erst jetzt das Interesse an der Vorgeschichte? An diesem geheimen "ihm"! Damit rückt sich die Vergewaltigung, das Empfinden von Sara in den Hintergrund? Sie sind völlig uninteressant, ungültig, trotz dem Schmerz und UNgerechtigkeit, die sie durchleben musste! Leider!

Und dann wieder mein Favorit-Kritikpunkt bei Dir: Dein Titel! Warum "Sara"? WARUM?!!!!!! :-)

Ade!

 

Hallo Tinima,
so eine richtige KG ist das nicht, mehr eine Szene, aber das soll jetzt mal egal sein.

Sara striff sich ihre Sportklamotten über.

Striff, kommt von streifen. Schlimmes, komisch klingendes Wort in dieser Zeitform. Das klingt schon irgendwie komisch. Schön wäre es, wenn du dir irgendeinen anderen Anfangssatz einfallen lassen würdest.

Plötzlich spürte sie, wie eine Hand sie an der Schulter packte. Sie zuckte zusammen. Er schien wie aus dem Nichts gekommen zu sein. Sie drehte sich um, sah sein Gesicht und wollte schreien.

Das solltest du dynamischer beschreiben, denn sie ist in vollem Lauf. Spürte sie einen Windhauch, sah sie einen Schatten? Wie du es beschrieben hast, klingt es, als hätte sie irgendwo gestanden und dann hätte ihr irgendjemand an die Schulter gefasst.
[/QUOTE]

Gruß,

Freegrazer

 
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Haha lieber Herr Schuster,

Da hab ich wieder dein Interesse geweckt, stimmts? ;)
Leon weiß nicht, dass es "er" war. Weder Leon noch Sara kennen ihn. Okay, stimmt, den Titel könnte ich ändern. Ich habe zu wenig über ihn nachgedacht.

Muss der Leser unbedingt wissen,was genau passiert ist, nachdem Sara von dem Ehepaar gefunden wurde? Ich denke nicht.
Außerdem ist es nicht wichtig, was das Motiv des Täters war. Niemand erfährt das. Ich weiß nicht, warum Männer so etwas tun, ich hab wirklich keinen blassen Schimmer.

Warum sie das zu Leon sagt? Ganz einfach. Sie wurde gerade vergewltigt! Sie will keinen Mann bei sich haben! Vielleicht schreibe ich das noch dazu.

Sie sind doch nicht ungültig! Ich habe eine Geschichte für Sara und Leon im Kopf. Aber ich kriege sie nicht zu fassen. Und ich habe Angst, dass ich bald keine Zeit mehr habe um mich um Leon und Sara zu kümmern. Aber ich habe jetzt eine Motivation. Nämlich diese Seite.

Es ist eine Szene, die mir für mein Buch im Kopf herumgeschwirrt ist. Ich habe sie aufgeschrieben. Vielleicht hätte ich das nicht tun sollen, denn wenn du dann irgendwann mal meinen ersten veröffentlichten Roman liest, schläfst du beim Lesen ein. ;)

Bis dann

 
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Hi Tinima,

Ich gehe nicht auf Details ein, da die Geschichte im Ganzen nicht bei mir funktioniert. Mir fehlt jeder Bezugspunkt zu den Figuren. Ich erfahre nichts über sie und das führt zu Desinteresse. Die Ausdrucksweise in dieser Geschichte tötet jede Empathie bei mir. So sollte man schreckliche Dinge schildern, wenn man sich beruflich damit befassen muss und sich dabei eine Distanz erhalten will. Eventuell noch als Reportage geeignet.
Mich als Leser von Belletristik hast du damit verloren. Ich will Gefühle und Handlungen verstehen und nachempfinden können. Das kann ich hier überhaupt nicht.

Viele herzliche Grüße
Das Kellerkind

P.S. Habe jetzt erst Deine Antwort gelesen. Was ist an der Rubrik-Bezeichnung "Kurzgeschichte" eigentlich so schwer zu verstehen? Eine Szene eines Romans ist keine Kurzgeschichte und ich habe keinen Bock darauf, so etwas zu lesen und zu kommentieren, schon gar nicht, wenn es so uninspiriert umgesetzt wird.

Viele liebe Grüße
Kellerkind

 
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Hi,

Danke für deine Antwort. Ja ich habe auch daüber nachgedacht, ob sie nicht wenigstens etwas gehört haben muss. Schritte. Atmen. Hm ich glaube ich sollte meine Texte vielleicht wirklich woanders veröffentlichen. Unter Roman vielleicht? Was weiß ich, 17. Kapitel?

Reportage? Oje. Ich glaube, ich gebe auf.

Gruß,
Christine

 

Also,

In deiner KG gibt es Hannes, Sara und Leon. (und ein Rentnerpaar). Ich muss da gleich an so eine Art Liebesdreieck denken!

Nach dem Leser der GEschichte verfolgte mich die Frage: Wer war das? Aus dem o.g. Grund dachte ich gleich an diesen Hannes, der Sara auf die Nerven ging. Er kommt für mich, einen Leser, als Vergewaltiger in Frage.

Leon könnte es auch als Vergewaltiger durchgehen, wäre dein Name Agatha Christie. Ich tendiere sogar dazu, ihn zum Vergewaltiger zu erklären. Auch wenn Du nicht Agatha heißt.

Der Erzähler macht es mir sehr einfach. Wenn Du willst, ich könnte es sehr gut begründen, warum Leon der Verwaltiger ist.

Hättest Du deine KG "Der Schatten von Agatha C." genannt, wäre aus deiner KG ein unterhaltsamer Krimi: Leon oder Hannes. Das ist der nächste mögliche Titel "Hannes oder Leon".

Also, zu wenig Zubstanz, mein Liebes! Zu wenig!

 

Hallo Reinhard,

Ich hab schon einiges ausser dieser Szene. Ich hab auch schon einen Charakterbogen von Sara. Fehlt noch der von Leon. Vielleicht wird es ein Roman werden, der als mein Erstllingswerk in meinem Computer sehr lange sein Dasein fristen muss. Weil er schlecht ist. Aber ich will es niemals nicht versucht haben.

Gruß,
Christine

 

Hi Tinima,

Warum willst Du denn einen schlechten Roman schreiben? Versuch doch lieber eine gute Kurzgeschichte. Du könntest auch direkt an den Szenen arbeiten - in der entsprechenden Kategorie. So ein Roman ist ziemlich viel für den Anfang und man verliert leicht die Motivation, wenn so ein Berg Arbeit vor einem steht. Das Handwerk übt man besser an kurzen Texten. Beginne einfach mit dem ersten Kapitel und teste aus, wo es noch klemmt. Meine Meinung: Leser wollen den Figuren folgen. Deshalb ist die Ausarbeitung der Charaktere unerlässlich. Was treibt sie an? Was sind ihre Stärken und Schwächen? Und das dann nachvollziehbar darstellen. Das wäre schon ein wichtiger Schritt.
Das ist natürlich nur meine ganz subjektive Erfahrung und kann von anderen Meinungen abweichen.

Grüße
Kellerkind

 

Herr Schuster

Man sag bitte nicht mein Liebes zu mir. Meine Liebe würde ich ja noch durchgehen lassen, aber mein Liebes ist per definition zu viel.

Okay habs kapiert. Meine Charaktere sind zu wenig lebendig.
Sara will nichts von Hannes. Aber wegen ihren Gedanken zu Hannes muss er ja nicht gleich der Vergewaltiger sein. Gut, sie sie sieht ihm ins Gesicht und wollte schreien, aber das muss nicht heißen, dass sie ihn kennt. Oder doch?
Stimmt, Fragen über Fragen, die muss ich unbedingt klären.
Ich weiß gar nicht, ob ich nochmal eine Geschichte hier reinstelle, es wird ja alles in der Luft zerrissen! Ich arbeite lieber in meinem stillen Kämmerlein vor mich hin. Obwohl ich kein stilles Kämmerlein besitze. Egal.

Ich wünsche dir einen schönen Abend,
Christine

 

Hallo Kellerkind,

Ich bin mir auch am überlegen ob ich mir erstmal eine wirklich gute Kurzgeschichte ausdenke. Mit einem Anfang, einem Mittelteil und einem Ende. Wo gibt es denn eine Kategorie für eine Szene?
Du hast bestimmt viel Ahnung, deshalb nehme ich deinen Rat gerne an und versuche erstmal eine gute durchdachte Kurzgeschichte. Ich möchte schließlich auch mal Lob hören.

Gruß,
Christine

 

Guten Abend!

Ob deine Charakter zu wenig lebendig sind? Ich denke, dass ist eine falsche Ausdrucksweise, die Dich auf den falschen Pfad führt. Die Charakter können überhaupt ausdruckslos sein. Wenn das der Fall ist, dann will der Autor etwas damit sagen, mit dieser Charakterlosigkeit! Wenn Du, als Autorin, deine Charaktere überlädst mit irgendwelchen Eigenschaften, dann willst Du etwas damit sagen!

Stell Dir vor, Agatha Christie schreibt ein Krimi und plötzlich ist der Mörder eine Person, die gar nicht im Buch vorkommt! Komisch!
Ähnlich wie bei Dir! Du steckst diesen Hannes ins Buch, warum?

Ich rechne fest mit einer weiteren Geschichte von Dir hier! Die werde ich "zerreißen", allein wegen dem Titel! :-)

PS Auf jeden Fall finden deine KGs mehr Aufsehen als meine! Du bist also erfolgreicher als isch... :-)

 

Hannes ist der "Gegenspieler" von Sara. Aber ich will nicht zuviel verraten, wie gesagt, sonst schläfst du ein, wenn du meinen Roman liest.

Ob ich "erfolgreicher" bin, bezweifle ich stark. Immerhin wurden meine Texte bisher nicht ins Korrekturcenter verschoben. Bisher habe ich nur eine Geschichte von dir gelesen. Und du bist auch noch nicht so lange hier. Warte auf ein weiteres Werk.

Bis dann mal

 

Hallo Kellerkind,

[...]
Du hast bestimmt viel Ahnung, deshalb nehme ich deinen Rat gerne an [...]

:D Das würde ich nicht behaupten! Jedenfalls nicht mehr als jeder andere Leser hier. Ich sage nur, was ich empfinde, wenn ich eine Geschichte lese. Das geht auch oft genug an den Meinungen anderer vorbei.
Ich kenne mich in den Tiefen des Forums nicht gut aus, meist stöbere ich mich durch die Kurzgeschichten, aber ich glaube in der Rubrik "Romane" kannst Du auch einzelne Szenen der Kritik stellen und dementsprechend verbessern.

Viel Glück
Kellerkind

 
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Willkommen bei den Wortkriegern, liebe Tinima.

Für mich ist dieser kleine Text in der Tat nur eine Szene und keine richtige Geschichte.
Wie du selber sagst, ist es ein Teil, bzw. eine Eröffnung zu etwas Grösserem (Roman).

Dafür gibt es hier die Rubrik 'Romane'.
1. Lies dich dort mal ein und schaue dir die Eingangspostings an.
2. Lerne von anderen.

Eine Rubrik für losgelöste Szenen gibt es nicht, dafür kannst du in der Rubrik 'Romane' solche Szenen einstellen, wenn du vorrangig ein Exposé (Beschreibung, Entwurf, kurzer Abriss der Rahmenhandlung ) dazu verfasst hast.

Allerdings ist es keine schlechte Idee, sich mal an einer kleinen, kurzen Geschichte mit einem durchgängigen Plot (Handlungsverlauf) zu versuchen, die auch in sich stimmig und abgeschlossen ist. Denn nur solche Texte sind in der Rubrik Kurzgeschichte zulässig.

Nun zu deinem Text.
Ganz knapp kann man ihn als Geschichte durchgehen lassen, da ja eine gewisse Handlung da ist. Wir begegnen Sara, die von einem "Unbekannten" vergewaltigt, und danach von Leon getröstet wird. Das alles erzählst du relativ trocken und es kommt keine richtige Spannung auf.
Die Tat wird auch nichts aufgelöst und damit wären wir wieder bei "keine richtige Geschichte, Auftakt zu etwas Grösserem".

Du fängst viele Sätze an mit "Sie schaute ...", "Sie lief ... ", "Sie spürte ...", usw.
Zähle zum Beispiel mal alle "sie"s in deinem Text, fällt dir was auf?

Eine Geschichte ist spannend, wenn ich mit einer Person mitfühlen kann, was sie erlebt, was sie riecht, schmeckt, empfindet. "Show, don't tell" ist ein oft verwendeter Hinweis. Zeigen, nicht erzählen. Zum Beispiel hier:

Sie dachte an Hannes. Der Idiot hatte ihr mal wieder den Arbeitstag verdorben. Wann würde er endlich aufhören mit seinem blöden Gebalze?
Wie muss ich mir das vorstellen? Macht er Sara plump am Kopierer an oder bringt er ihr jeden Tag Blumen ins Büro? Zeigs mir.

Er wusste doch von Leon.
Er möglicherweise schon, aber der Leser nicht.

Sie kam im Park an. Hier war sie am liebsten. Die Wiesen und Bäume mitten in der Stadt taten ihr gut.
Auch hier Erklärung statt Zeigen. Warum empfand sie Wiesen und Bäume als angenehm, erzähle mir vom Kühle spendenden Schatten der Bäume, dem würzigen Geruch er Sommerwiesen, wohlbekannt aus ihrer behüteten Kindheit vielleicht?

Sie drehte sich um, sah sein Gesicht und wollte schreien.
Hier erkennt Sara, und somit auch der Leser, ob es sich um eine bekannte oder unbekannte Person handelt. Doch du verräts es nicht und das ist unbefriedigend.

Er zerrte sie auf den weichen Waldboden. Es ging wahnsinnig schnell.
"weichen" würd ich streichen, Sara empfindet das sicher nicht als angenehm.
Auch hier wieder, "es" ging wahnsinnig schnell? Das löst nichts aus in mir. Klar ich kann mir denken, wie der Täter Sara mit der einen Hand auf den Boden drückt, während er mit der anderen ihre Jogging-Hose herunterzieht usw. aber so liest es sich gar nüchtern. Meinetwegen kannst du die Schmerzen danach beschreiben, das Gefühl beschmutzt worden zu sein, der aufsteigende Ekel, das Kotzen und das verrenkte Handgelenk, irgend etwas, was mich mitfühlen lässt.

Sie versuchte zu atmen. Konnte sie das noch? Sie versuchte einzuatmen. Gut, immerhin lebte sie noch.
Das wirkt unfreiwillig komisch. Erst versuchte sie zu atmen, dann versuchte sie enzuatmen. Nee, also nach dieser Nummer erwarte ich eine schwer keuchende Frau, die nach innen schreit, mit vor Angst aufgerissenen Augen.

Sah die kleinen Hölzchen die überall herumlagen und das Moos.
Ach wie niedlich, kleine Hölzchen.
Hei, die Frau wurde vergewaltig, missbraucht und weggeworfen. Sie sieht Blut, ihr Erbrochenes und das Sperma, das an ihrem zerrissenen Schlüpfer klebt!

Sie merkte, dass ihr kalt wurde und hörte, wie sie leise stöhnte.

Leon legte eine Decke um sie. Sie wusste nicht mehr, wie lange sie in der Kälte gelegen hatte. Sie hatte jedes Zeitgefühl verloren. Sie fühlte sich noch genauso schrecklich[KOMMA] wie auf dem Waldboden. Wenn das Ehepaar sie nicht gefunden hätte, würde sie wahrscheinlich immer noch dort liegen.

Was geschah zwischen Wald und Decke? Hier machst es dir zu einfach, das unterhält mich nicht. Die Geschehnisse mit "diesem" Ehepaar solltest du näher beschreiben, fülle die Lücke.

Kleinkram:

Sara striff sich ihre Sportklamotten über.
streifte

Sie schaute nochmal kurz in den Spiegel[KOMMA] bevor sie ihre Turnschuhe anzog und die Tür hinter sich zumachte.

Ich weiss, meine Anmerkungen klingen zum Teil hart, aber ich will dich damit keineswegs entmutigen, sondern hoffe, sie helfen dir, dein Schreiben zu verbessern. Jeder grosse Autor hat mal klein angefangen.

Viel Erfolg und Gruss,
dot


P.S.
Zeitnahe Antworten bitte in einem Post unterbringen. Ich habe sie dir deshalb oben zusammengefasst.

 
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Danke Kellerkind, werde es vielleicht mal versuchen.
Hoffe, du schaffst es bald aus deinem Keller raus. ;)
dotslash,
Danke für deine Hinweise und Bemerkungen zu meinem Text. Ich werde deinen Rat für meine nächste Geschichte zu Herzen nehmen. Die Vergewaltigung ist wirklich zu harmlos beschrieben, da hast du Recht.
Ich finde deine Anmerkungen nicht zu hart, sie zeigen nur auf, was ich besser hätte machen können, und dass ich Saras Leid ausführlicher beschreiben muss, leuchtet mir ein.
Ich würde wirklich gern mal wissen, wie das Zitieren geht, ich habe es noch nicht herausgefunden.

Vielen Dank und einen schönen Abend,
Christine

 

Ich würde wirklich gern mal wissen, wie das Zitieren geht,
Markiere den gewünschten Text, kopiere ihn ins Editierfenster. Markiere ihn dort erneut und drücke auf das Sprechblasenicon im Editierfenstermenü.

 
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Mir sind auch noch ein paar Kleinigkeiten aufgefallen, Tinima:

Es war noch heiß, aber nicht mehr so drückend wie heute Nachmittag.
besser: am Nachmittag
(Der Zeitbegriff „heute“ passt für mein Gefühl nicht in einer Geschichte, die in der Vergangenheitsform erzählt ist.)

aber sie müsste vorher wieder Zuhause sein.
zu Hause oder zuhause
Zuhause schreibt man nur, wenn „das Zuhause“ gemeint ist. (Im Sinne von: In unserem neuen Zuhause fühlen wir uns ganz zu Hause/zuhause.)

Sie lief den schmalen Kieselweg entlang, der zwischen einem kleinen Wäldchen lag.
Das geht nicht.
eventuell: … der zwischen ein paar Bäumen hindurchführte/der durch ein Wäldchen führte/der inmitten eines Wäldchens lag, usw.
(Das Adjektiv klein könntest du auch weglassen. Das steckt schon im Diminutiv.)

Plötzlich spürte sie, wie eine Hand sie an der Schulter packte. Sie zuckte zusammen. Er schien wie aus dem Nichts gekommen zu sein. Sie drehte sich um, sah sein Gesicht und wollte schreien.
Hier gefällt mir die Chronologie nicht. Bevor sie sich umdreht, kann sie nicht wissen, dass es sich um einen "Er" handelt.

Aber er war schneller, hatte seine linke Hand schon um ihren Mund gelegt
besser: auf ihren Mund
noch besser: … hielt ihr schon den Mund zu

Sie bekam panische Angst und versuchte mit aller Kraft, sich zu wehren. Sie schlug um sich, versuchte, ihm zwischen die Beine zu treten.
besser: … und wehrte sich mit aller Kraft.
(So vermeidest du auch die Wortwiederholung.)

Sie hob langsam ihren Kopf. […] Sie senkte ihren Kopf wieder.
Possessivpronomen solltest du nur verwenden, wenn es unumgänglich ist.

Willkommen hier, Tinima.

offshore

 

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