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Saphire

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04.10.2008
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Saphire

Als ich dich in dem Restaurant sah, waren deine Augen die eines lauernden Tigers. Riesige blaue Saphire, die inmitten der chinesischen Gesichter wie Lebewesen eines fremden Planeten wirkten. Du warst die einzige im hinteren Teil des „Le Carrè“, eines von fünf Restaurants im Erdgeschoss des Hilton. Eingerahmt zwischen zwei antiken Vasen und einem abblätternden Porträt von Sartre im Hintergrund. Maßgeschneidertes dunkelblaues Outfit, der Aufmachung traditioneller Chinesinnen nicht unähnlich. Du warst in ein europäisches Reisemagazin vertieft, ich erinnere mich noch genau. Ich berührte sanft deinen linken Arm.
„Warten Sie auf jemanden, Madam?“
„Ja. Er müsste jeden Moment hier sein.“ Dein Lächeln hatte etwas Unschuldiges. Du hast spontan, eher gefühllos auf meine Frage reagiert. Nicht weil es eine typische Standardfloskel aufstrebender Anzugträger mit ausgeprägtem Jägertrieb war, sondern weil sie von einem kam, der das totale Gegenteil von dem darstellte, was du während deiner Reisen und zahllosen Hotelnächte gewohnt warst. Ein Typ, ganz in Schwarz, der keinerlei Ähnlichkeit mit dem Rest der Gäste aufwies, die zum Grundrepertoire dieses Jahrzehnts gehörten.


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Damals in Rio hast du anders reagiert. Du setztest dich neben mich, hast nur gelächelt. Wir bestellten etwas. Es bedarfte nicht vieler Worte um eine Art Vertrautheit aufzubauen, die uns wie eine künstliche Atmosphäre vor der negativen Strahlung der Umwelt abschirmte. Ich erzählte von meinem Job, der viele Reisen und Risiko barg, und anderen Umständen meines Lebens. Du hast nur geschwiegen, als könntest du gar nicht sprechen, und starrtest über den Wald aus Caipirinhagläsern zu der Bucht und dem Strand auf dem sich kleine Figuren tümmelten. Die riesigen Betonmonster der Innenstadt im Hintergrund. Die kleine Veranda war so gut wie unbelebt. Das glühend heiße Ambiente aus barfüßigen Kellnern, knallgelben Sonnenschirmen und Meeresbrandung gab Grund zum Entspannen. Wir hatten alle Zeit der Welt, aber du bestandest darauf in mein Zimmer zu gehen und lächeltest nur sanft als du meine Hand nahmst und mich durch den Innenbereich der alten Bar in Richtung Treppen zogst.
In der Stille, die nur durch das hypnotische Summen des Ventilators unterbrochen wurde, sprachst du plötzlich. Dein Monolog ging über alles Mögliche und wollte nicht aufhören bis die Sonnenstreifen auf der dünnen Decke des Feldbettes allmählich länger wurden. Ich hielt dich einfach umklammert und streichelte dein Haar, während deine Erlebnisschilderungen aus fünf Jahren Berufserfahrung und Reisen zu drei Kontinenten eins wurden mit dem Lärm der anliegenden Hauptstraße. Polizeisirenen mischten sich mit deinem Weinen, auf den Gängen beschimpfte man sich auf Portugiesisch, die Wände waren dünn. Schon bald küssten wir uns wieder, und als sich deine Konzentration immer stärker in mich vertiefte, war ich mir fast sicher, das es echt war. Vielleicht nur dieses eine Mal und dann nie wieder.
Nachdem du eingeschlafen warst, ging ich zur Tür, lauschte in die Stille des Flures, nahm deine Tasche und ging ins Bad. Dein IBM war in der Seitentasche, eingepackt zwischen Schminksachen und Magazinen.
Zum Flughafen ließen wir uns am nächsten Morgen von einem Taxi bringen. Nicht einmal als ich dich am Terminal zum letzten Mal in den Arm nahm, und sich die Masse der Touristen an uns vorbei schlängelte, als wären wir Teile eines Fischschwarms, wusstest du was los war. „Es tut mir leid“, waren die letzten Worte, die ich dir zuflüsterte. Draußen wartete der Senkrechtstarter wie ein schlafender Drache auf seinen letzten Flug in die Ewigkeit, und ich drehte mich noch einmal um.
Du wolltest es nicht wahrhaben oder es interessierte dich einfach nicht.


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Ich ging zurück zur Bar und bestellte dir einen zweiten Drink. Der Kellner servierte ihn und deutete freundlich in meine Richtung. Ich konnte deinen Gesichtsausdruck nicht erkennen, aber du hast das Glas nicht angerührt. Du warst die Letzte, die an jenem Abend die gläserne Kuppel des Restaurants verließ. Der zweite Stuhl an deinem Tisch blieb die ganze Zeit über leer. Das Magazin hast du liegen gelassen.
Westeuropa. War das deine Route? Ich blätterte ein paar Seiten durch, bis mich der Kellner an der Schulter berührte und auf seine Armbanduhr tippte. Es war bereits nach Mitternacht. Einige Nachtschwärmer amüsierten sich in der Lobby, tranken Scotch und scherzten in sieben verschiedenen Sprachen. Ich hielt nach deiner Silhouette Ausschau, entdeckte aber nur angetrunkene Ehefrauen, die die Lounge bereits zu ihrem zweiten Wohnzimmer erklärt hatten. Ihr Lachen wurden immer unerträglicher. Ich nahm den Lift und wählte die höchste Ebene.

Natürlich hattest du große Angst verfolgt zu werden. Warum solltest du auch einen Zweiertisch im teuersten Restaurant eines Erste-Klasse-Hotels bestellen und dann die vereinsamte Geschäftsfrau spielen, die auf Spesenkosten durch die Cities bummelt und sich von gelegentlichen Blitzbekanntschaften bemitleiden lässt? Du wusstest was passieren würde, wenn sie dahinter gekommen wären, wieviele Fehler du eigentlich schon begangen hast und wieviele von ihnen unverzeihlich waren. Du hattest Rio schon vergessen. Das gleiche ist laut deinem Laptop mit deiner gesamten Erinnerungsspanne an die Nordamerikatour passiert.
Neuronale Gehirnwäsche. Sie konnten nicht zulassen, dass du redest, konnten nicht riskieren, dass du deine Tarnung und die Missionen aufgrund menschlichen Versagens in den Sand setzt. Wenn man dich erwischen und nur einmal zum Reden brächte, über ihre Vorhaben, die Vorstandsmitglieder oder die Pläne. Dann war's das...
Laut deinem IBM hattest du noch nie darüber geredet und deine Akte war makellos.

In den oberen Stockwerken war es wesentlich friedlicher. Nur ein chinesisches Pärchen, das an der Panoramascheibe stand und das plastische Puzzle der Skyline bestaunte. Der Mann trug einen schlichten Seidenanzug und Segelschuhe. Die Frau wirkte mit ihrem einteiligen, schwarzen Hosenanzug wie eine billige Büroaushilfskraft. Ihre Stimme war zum Glück angenehmer. Sie deutete ständig zur Stadt und erzählte ihrem Partner etwas in kompliziertem Dialekt, von dem ich nur Bruchstücke verstand. In schlechtestem Mandarin erkundigte ich mich bei dem Mann nach einer dunkelhaarigen Weißen in einem blauen Rockanzug. Er zeigte nach links und sagte so etwas wie „letzte Sektion“.
Ich ging nach hinten, durch glänzende Flure mit Monet- und Picasso-Imitaten an den Wänden. Mir war klar, dass hier nicht deine Suite liegen konnte. Die Doppelflügeltüren waren mit drachenförmigen Magnetschlössern versiegelt und die Wände mussten Dutzende elektronischer Augen haben. Die internationale Geheimsprache der Großindustriellen. Eine Abgesandtensektion. Die Gäste in diesen Zimmern würden die Sicherheit ihrer vier hermetisch abgeriegelten Wände nur zum ultimativen Konferenztermin verlassen und selbst dann ausschließlich in Begleitung ihres privaten Security-Personals. Im hintersten Teil waren nur zwei Suiten. Die rechte war wie jede andere, aber bei der linken stand eine der Flügeltüren einen Spalt offen.

Der Raum war eine asiatische Imitation eines fernen, altehrwürdigen Orientalismus gepaart mit einem neuzeitlichen „1001 Nacht“-Flair. Überflüssige Dekoration vom Feinsten traf sich mit einem Hauch aufwendig in Szene gesetzter Antike. Ein typisches Forscherambiente. Der kuppelförmige Raum war leer. Die Inneneinrichtung sah aus als hatte jemand den Versuch unternommen eine Bruce Lee Revival-Trilogie an nur einem Tag zu drehen. Nichts war mehr an seiner ursprünglichen Stelle. Die Kissen waren aufgeschlitzt. Das hervorquellende Futter ließ mich an ausgeschlachtetes Vieh denken. Die Decke lag am Boden inmitten von Scherben in der Nähe der zerbrochenen Balkonfenster, die den Blick auf einen Turmwald aus Chrom, Metall und Kunstglas freigaben. Ich ging durch die offene Tür zum Geländer und hielt mich daran fest. Hunderte Meter führten in die Tiefe, zu einer Ebene geparkter Autos. Ihre statisch glänzenden, überlangen Dächer im Schein der Halogenleuchten ließen auf Limousinen schließen. Eines der Dächer, das sich direkt unter dem Balkon befand, war mit einer dunklen Flüssigkeit übergossen worden. Inmitten des Farbteppichs erkannte ich eine Art Gestalt, die dort regungslos verharrte. Um sie herum bewegten sich andere Gestalten, als handelte es sich um eine Sensation.
Ich drehte mich um, weil ich glaubte Schritte gehört zu haben. Aber der Raum war nach wie vor leer. Wo warst du? Ich durchsuchte die Nebenzimmer, eines nach dem anderen. Das Bad war sauber, also ging ich weiter zum Arbeitszimmer. Ein großer Schreibtisch in der Mitte, schwarze Möblierung. Jemand hatte das Telefon benutzt. Der Hörer war nicht aufgelegt. Ich nahm ihn in die Hand, aber die Leitung war bereits tot. Das Display zeigte eine Nummer an. Ich kannte die Vorwahl, es war Frankreich. Na klar, das Magazin im Restaurant. Du musst gewusst haben, dass sie die Anrufe in der Rezeption protokollierten, ganz besonders Auslandsgespräche.
War es Unachtsamkeit?
Am Boden des Hauptraumes, hinter mir, knackten die Scherben. Ich drehte mich um und zog die einzige Waffe, die ich ins Hotel schmuggeln konnte, ein als überdimensionales Feuerzeug getarntes thailändisches Straßenkampfmesser mit ausfahrbarer, 5 cm langer Klinge. Die Schritte schienen innezuhalten, nachdem sie eine Weile den Raum abgewandert hatten. Die Tür zum Arbeitszimmer stand noch sperrangelweit offen und eignete sich hervorragend als Lockvogel. Ich versteckte mich in einer Ecke zwischen zwei schwarzen Regalen, die Klinge des Messers nach vorne gerichtet. Die Person schien das geöffnete Zimmer zu interessieren, da die Gangart erheblich hektischer wurde. Aus dem Dunkel heraus hatte ich einen großartigen Blick auf die erleuchtete Mitte des Raumes. Der Mann, der jetzt dort stand, die Lage inspizierend, in einer Hand den Griff einer schallgedämpften Magnum 9mm, gehörte wohl zum Aufräumkommando.
Er spähte in das Zimmer mit der Gelassenheit eines Chamäleons. Das Schwarz seines Seidenanzugs glänzte matt im Schein der einzigen Halogenlampe an der Decke.
Es war der Chinese, der mir den Weg hierher gewiesen hatte. Hinter ihm schien noch jemand über die Scherben zu spazieren. Wahrscheinlich seine Partnerin, die mit ihm an der Panoramascheibe gestanden war.
Ich beobachtete jede einzelne seiner Bewegungen. Kein nervöses Zucken in den Augen, kein Zittern der Hände. Er war Profi, ohne jeden Zweifel. Wie auch sonst. Wäre es anders gewesen, hätten sie ihn nicht geschickt.
Ich stellte mir vor, was die beiden mit mir machen würden, wenn ich meine Deckung aufgäbe und im darauffolgenden Kampf unterläge. Wer waren sie?
Du warst ein gefallener Engel, der sich Dämonen als Nachhut auserwählt hatte um seine Spuren zu verwischen.
Der Mann machte sich sogleich über das Telefon her. Er öffnete es und operierte den Innenbereich ein wenig, dann schloss er es wieder und wählte eine Nummer. Als er anfing auf Mandarin in den Hörer zu sprechen, sah ich meine einzige Chance dieses Gebäude lebend zu verlassen.
Jetzt oder nie.
Die Szenen, die darauf folgten, hätten jedem beliebigen Martial-Arts Streifen des letzten Jahrhunderts entnommen sein können. Wie in Zeitlupe brach ich aus dem Schutz der Finsternis hervor, ergriff die Spitze des Messers und warf es auf seinen Hals. Der Mann gab keinen Ton mehr von sich, sein Gespräch brach einfach mittendrin ab, als ob jemand den Stecker raus gezogen hätte. Er sackte wie eine Gummipuppe zusammen und sein Kopf erwischte mit voller Wucht die Tischkante. Die Schritte hinter mir wurden jetzt zu einem Laufen, und ehe ich einen Blick auf den Angreifer werfen konnte schleuderte mich ein erstklassiger Tritt über den Schreibtisch, gegen die Wand. Die Frau lächelte genauso wie vorhin an dem gigantischen Panoramafenster. Unter anderen Umständen hätte ich vermutet, sie wolle ein Date mit mir vereinbaren. Aber so sind sie alle drauf.
Sie lächeln wie Engel, aber nur weil es ihnen die Chips in der Gesichtsmuskulatur nicht anders erlaubten. Ihr Grinsen wurde breiter, sie holte mit ihrem linken Stiefelabsatz weit aus und zielte auf meinen Kopf. Ich schaffte es gerade noch seitlich wegzurollen und wacklig wieder auf die Beine zu kommen. Sie rannte ein letztes Mal an und versuchte mit einer Tirade aus chinesischer Kampfkunst, die nichts weiter als ein aufgezeichnetes Sammelsurium von Fightsequenzen aus alten Sir Run Run Shaw Filmen waren, meinen Oberkörper zu zerschmettern. Der Kerl, der sie von irgendeinem Punkt auf der Welt aus unter Kontrolle hatte, war offensichtlich Profi seines Geschäfts. Nur die Oberkörperbeherrschung war eine seiner minimalen Schwächen, die ich sofort ausnutzte. Ich machte einen Satz nach vorne, an ihren Beinen vorbei und griff nach der Magnum des toten Chinesen. Damit hatte er nicht gerechnet. Der Oberkörper seiner Kampfdrohne versteifte sich und wollte nicht mehr reagieren. Sie drehte sich langsam zu mir um, musste sich aber schon bald mit dem Gedanken anfreunden von jetzt an eine Zyklopin zu sein.
Die Kugel schien nicht in ihr Gehirn eingedrungen zu sein, weil sie wild schreiend durch den Raum tänzelte und mit den Händen verzweifelt das Blut aufzuhalten versuchte, das aus ihrem zerstörten rechten Auge in Strömen herausquoll. Ich richtete die Waffe ein weiteres Mal auf sie und in der nächsten Sekunde war Funkstille. Kein Geschreie mehr. Die organische Supernova aus Fleisch und Blut, in der ihr Kopf verschwand, hatte das Arbeitszimmer der Suite in den Albtraum eines jeden Spurensicherers verwandelt. Es war ein Schuss aus nächster Nähe, so wie ich ihn bis zu diesem Zeitpunkt nur einmal abgegeben hatte.

Die zwei Schüsse aus der schallgedämpften 9mm konnte niemand gehört haben, aber das Geschrei hatte sicher die Aufmerksamkeit der Nachbarn erregt. Natürlich hätte keiner ihr Gebrüll als Folge einer grauenhaften Schusswunde interpretiert, denn ähnliche Töne hörte man in vielerlei Hotels zu später Stunde, allerdings dürfte der Grund ein anderer sein.
In einem exklusiven Hilton-Komplex wie diesem würde es aber für viel Erregung sorgen. Ich schlich zurück ins Hauptzimmer und spähte um die Ecke der kaputten Balkonfenster nach draußen. Zwei der angrenzenden Apartments waren hell erleuchtet und ihre Bewohner standen auf den Balkonen.
Das war's dann wohl, dachte ich. Die haben längst den Sicherheitsdienst verständigt, die Suite war bereits von NORTON-Einsatzkommandos umzingelt und zwei Dutzend Agenten der CSA bewegten sich wie Geckos um den Gebäudekomplex, sicherten die Ausgänge weil sie sich inzwischen einen Reim darauf gemacht hatten wie der leblose Körper auf dem Limousinendach mit den Schreien in der Suite zusammenhing.
Ich ließ mich auf den scherbenübersäten Teppich fallen, den Rücken zur Wand. Die Magnum fiel scheppernd neben mich. Ich sah zur kuppelförmigen Decke. Sie war voller Malereien und Kunstornamente mit Abbildungen der jüngeren Vergangenheit. Die Archtitekten hatten sich alle Mühe gegeben den Zauber einer vergangenen Zeit sehr real werden zu lassen. Mir war klar, dass dies alles Erzeugnisse von Computern waren. Diese Tatsache stellte allerdings für die Wissenschaftler und Vorstandsmitglieder, welche nach einem erfolgreichen Meeting mit ihren gekauften Glamourmodels die Nächte in Räumlichkeiten wie diesen verbrachten, kaum ein Ärgernis dar.
Draußen hörte ich das erste Gunship kreisen. Gewaltiges Scheinwerferlicht, das von außerhalb hereinbrach, zerstörte die Atmosphäre des Zimmers. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich auf das beruhigende, gedämpfte Brummen des Schwebemechanismus. Die würden hier kein Inferno anrichten. Mit Log3-Raketen ballerten die nicht auf Zivilgebäude. Das war, was ich mit Sicherheit wusste.
Der Rest stand noch offen.

Ich stellte mir vor wie du das Hotel durch den Haupteingang verlassen hast. Die Offiziere der lokalen Polizeieingreiftruppe würden dich nach der Kontrolle deiner Pässe gehen lassen, obwohl es nicht einmal deine eigenen waren. Wenn einer von ihnen noch nicht verstand, brauchtest du nur die schwarze Karte aufblitzen lassen und er tat so als hätte er dich nie gesehen. „Blitzartige Amnesie“ war der gängige Eintrag in den Berichten und nur die wenigsten Vorgesetzten bestritten dessen Wahrheitsgehalt freiwillig.
Du würdest dich mit einem der wartenden Taxis sofort zum Flughafen bewegen. Ich sah deine blauen Augen durch eine verschmierte Scheibe schimmern, an dessen Außenseite sich ein surrealer Film aus grell glitzernden Schriftsymbolen und animierten Farbmandalas entlang spulte, während deine Erinnerung an das vorangegangene Geschehnis bereits verschwamm. Das Gesicht des Wissenschaftlers, dessen Nähe du vorhin scheinbar genossen hattest, wurde zu grobkörnigen Pixeln und verschmolz mit der vagen Form eines Fiebertraums an seine unzähligen Vorgänger.

Es wurde jetzt wieder stiller. Das Gunship drehte wohl eine Runde um die Hotelanlagen um danach sofort wiederzukommen. Ich spürte wie der Raum kleiner wurde und die Wände näher rückten. Ich wollte es eben nicht wahrhaben oder es interessierte mich einfach nicht.

 

Check ich net.

Versteh mich nicht falsch, sprachlich hab ich nix auszusetzen. (Außer, das es recht wenig wörtliche Rede gibt, aber das ist wohl so gewollt.) Ich hab auch von Rechtschreibung nicht soviel Ahnung, als das ich so Texte Zeile für Zeile durchgehen könnte.

Bloß inhaltlich verstehe ich einiges nicht:

  • Sie (die mit den blauen Augen) ist eine Auftragskillerin, die von höchster Stelle geschickt (und gedeckt) wird und ihre Aufträge nach der Tat ziemlich direkt vergisst?
  • Sie ist dennoch so blöd ihre Aufträge auf ihrem Laptop zu speichern? Ohne Passwort und Verschlüsselung???
  • Wer und was ist er? "Nur" ein Liebhaber? Ein weiterer Profi von der Konkurrenz? Ein privater Schnüffler?
  • Warum ist er hinter ihr her? Business or pleasure? Zum privaten Vergnügen (Liebe?)? Weil er sie fangen/töten will/soll?

Achja, bis auf die ferngesteuerten Cyborgs (die man problemlos durch normale Menschen ersetzen könnte) war irgendwie nix drinne, was Zukunft oder gar Science Fiction war...

 

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