Sackgasse
Sackgasse
Mein Blinker geht noch. Ich gucke in den Spiegel und biege ab. Ich biege immer gleich ab. Manchmal weiß ich sogar schon einen Tag vorher, wo und wann ich abbiegen werde. Jeden Tag gleich.
Ich drücke mich etwas fester in Sitz hinein. Irgendwie gibt es mir mehr Sicherheit. Die Kreuzung sehe ich im Rückspiegel. Keine anderen Fahrzeuge. Menschen? Auch keine! Es ist einer dieser Momente – ich kenne si e. Vielleicht zu gut.
Verschwommene Gestalten ziehen vorbei. Vielleicht Kinder? Vielleicht! Ich bin mir nicht sicher. Erkennen fällt mir schwer. Ich bin unaufmerksam. Meine Gedanken schweifen ab. In der Straße sind sie schon lange nicht mehr. Bestimmt schon hinweg über die große Kreuzung und den Park. Aber schon lange nicht mehr hier bei mir, in meinem Auto.
Da steht es. Dieses rote, runde Schild. Ich habe es nicht gesehen, aber bin dennoch hineingefahren. Eine Sackgasse. Umkehren ist unmöglich, es ist aussichtlos. Die paar Menschen von vorhin kommen näher, auf einmal stehen sie nah bei mir und bedrängen mich. Angst! Ich habe Angst!
Es ist vorbei. Ich stehe vor der der Häuserwand. Im Schatten meines Angesichts, wirkt sie riesig. Eigentlich nicht zu überwinden. Die Türen und die Fenster sind verstärkt. Ich merke, mit dem Auto ist hier kein Durchkommen. Austeigen! Auf der Suche nach einer Lösung, finde ich eine Tür. Ich gehe einfach hindurch und stehe wieder auf der großen Kreuzung. Viele Abzweigungen und viele Menschen. Gehen kann ich wohin ich will. Doch wohin will ich? Wohin soll ich?
Ich gehe zurück. Schließe die Tür hinter mir und steigen wieder ins Auto. Die Tür fällt ins Schloss.