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Ruhestörung

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24.03.2015
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Ruhestörung

Gabriel befand sich auf dem Weg zur Ruhekammer, die etwa auf halber Höhe des riesigen Gebäudes lag.
Er hatte seine Schicht für heute hinter sich gebracht und wollte sich eine Auszeit gönnen, wollte schlafen, aber er konnte sich nicht entspannen. Es war heiß und schwül und es gab viel zu tun, eigentlich blieb keine Zeit für eine Auszeit.
Das Lüftungssystem war defekt, die Arbeiterinnen erstickten fast in den winzigen Räumen. Kälteschäden, die im Winter an allen Ecken und Enden entstanden waren mussten ausgebessert werden. Außerdem wurde der gesamte Komplex gerade massiv erweitert. Die Arbeit daran kam immer erst am späten Abend zum Erliegen und den ganzen Tag herrschte Chaos.

Es war ein gewaltiger Bau.
Tausende Arbeiter waren hier beschäftigt. Sie schwirrten geschäftig durch die Korridore, die alle Teile und Etagen des Komplexes miteinander vernetzten.
Gabriels Arbeitserlaubnis beschränkte sich für gewöhnlich auf den Flur, auf dem er sich jetzt befand und alle, die darunter lagen.
Eine Etage über Gabriel befand sich die sogenannte ‘Schatzkammer’. Das war die offizielle Bezeichnung, auch die Vorarbeiter nutzten sie. Dieser Raum bildete das Herzstück des Unternehmens und doch wusste Gabriel nicht so recht was dort vonstatten ging. Je näher man der Schatzkammer kam, desto mehr Sicherheitsbeauftragten begegnete man. Flinke Transporteure, manche beladen mit Vorräten, andere mit Baumaterialien, eilten, zusammen mit gewöhnlichen Arbeitern, rund um die Uhr nach oben und wieder nach unten. Ein nie enden wollender Strom von Betriebsamkeit, der zunahm, je höher man stieg. Dass das Wohlergehen des Unternehmens direkt von der Schatzkammer abhing, leuchtete auch dem kleinsten Licht unter den Arbeitern spätestens dann ein, wenn er über die Notfallregelung in Kenntnis gesetzt wurde, die bei jedem Ereignis in Kraft trat, dass die Schatzkammer potentiell gefährden konnte. In diesem Fall hatte jeder eine spezielle Aufgabe zu erfüllen. Die Arbeitsgruppen, die während des Normalzustandes nach Profession gegliedert waren, wurden aufgeteilt in Instandhaltungs-, Sicherungs- und Evakierungskräfte. Gabriel selbst sollte in einem Notfall seine Arbeitserlaubnisbeschränkung ignorieren und als Evakuierungskraft nach oben eilen.
Wem welche Aufgabe in dem Komplex zuteil wurde, entschied die Führungsebene. Gabriel hatte die Zuständigen noch nie zu Gesicht bekommen. Die Befehle wurden über eine Hierarchie von Vorarbeitern nach unten übermittelt, eine Brigade von Sicherheitskräften sorgte dafür, dass niemand auf Kosten der anderen faulenzte oder aufmüpfig wurde, und regulierte bis zu einem gewissen Grad den enormen Geschäftsverkehr in den Korridioren.

Gabriel lag auf dem Boden in der Kammer, er wälze sich hin und her, er konnte keine Ruhe finden und die Hitze machte ihm auch hier in der Dunkelheit noch zu schaffen. Die Kammer ließ sich nicht verschließen und von dem Gang draußen drang das monotone Geräusch hunderter tapsender Füße an sein Ohr, wie Regentropfen die auf ein Blätterdach fallen. Gesprächsfetzen, die sich zu einem unverständlichen Wirrwarr aus Worten zusammensetzten, verirrten sich zu ihm und rissen ihn immer wieder aufs Neue zurück in seine betriebsame Umgebung, die wahrlich nicht der am geeignetsten erscheinende Ort der Welt war, wenn es um Ruhe und Entspannung ging.
Als der Schleier des Schlafes endlich begann sich über ihn zu legen, sein Geist langsam fort driftete und er im Begriff war einzunicken, geschah etwas, das ihn aufschrecken ließ.

Ein Wummern drang durch das Gebäude. Kaum hörbar, aber durch die Vibration, die es erzeugte, zu spüren.
In seinem Dämmerzustand schoss Gabriel das Bild eines Riesen in den Kopf, der mit einem Fuß aufstampfte, als wolle er einen winzigen Widersacher zertreten.
Das Wummern ertönte ein zweites Mal. Gabriel sah hinaus auf den Flur.
»Habt ihr das auch gespürt?«, fragte Gabriel im Flüsterton blind in die Dunkelheit hinein. Stille war seine Antwort.
Die Anderen schienen nichts bemerkt zu haben, das rege Treiben auf dem Flur ging weiter seinen gewohnten Gang. Die vier Kollegen, die mit ihm die Kammer okkupierten, lagen friedlich da.
Gabriel horchte.
Er hatte etwa eine halbe Minute lang mucksmäuschenstill dagesessen und wollte sich gerade wieder zur Ruhe betten, da gab es einen gewaltigen Stoß. Das gesamte Gebäude wurde erschüttert, Staub und kleine Partikel fielen von der Decke. Die Geschäftigkeit im Flur verebbte mit einem Mal, als hätte jemand die Zeit angehalten.

Der Stoß war im gesamten Komplex zu spüren gewesen. In allen Gängen, auf allen Etagen, in jeder Abteilung, standen Arbeiter und Arbeiterinnen wie versteinert da, gespannt, wartend.
Die Sicherheitsbeamten berieten sich hektisch, Führungskräfte suchten den Blickkontakt mit ihren nächsten Untergebenen.
»Was war das?« fragte einer der Kollegen, der mit Gabriel in der Kammer lag. Sie alle waren jetzt wach und blickten verwirrt umher.
»Shhh. Ich habe keinen Dunst.«, antwortete Gabriel.
Er erhob sich.
Dann ein zweiter Stoß, intensiver als der Erste.
Ein Geräusch wie bröckelnder Lehm lief durch die Wände, erneut lösten sich Teilchen von der Decke.
Jetzt war alles in Alarmbereitschaft. Befehle wurden gebrüllt.
Eine Sicherheitskraft kam den Aufstieg zu den höheren Etagen hinunter gehetzt.
»Wir haben eine Stufe 1 Warnung!«, brüllte er.
Die Botschaft verteilte sich wie ein Lauffeuer. Hektisch rannte jeder Arbeiter zu seiner Position, die ihm für diesen Fall zugeteilt worden war. Auch Gabriel und seine Kollegen waren bereits auf dem Flur. Eine Brigade Spezialkräfte, eskortiert von mehreren Sicherheitsbeamten preschte an ihnen vorbei. Sie waren auf dem Weg zur obersten Etage. Auf dem Weg zu dem Aufstieg bemerkte Gabriel Schäden an den Wänden und Decken. Feine Risse, die sich während der Erschütterungen gebildet hatten.

Ein dritter, enormer Stoß ließ das Gebäude erzittern. Gabriel spürte, dass, was auch immer das Gebäude traf, diesmal weiter östlich eingeschlagen hatte. Auf den Gängen fluchten die Instandhaltungskräfte, die ihn beinah überrannten, als er zu einem der Vorarbeiter lief.
Auf dem Flur liefen 2 Sicherungskräfte vorbei. Mechanisch wiederholten sie eine Botschaft:
»Stufe Zwei Alarm. Der Ostflügel in Teil B ist schwer beschädigt. Begeben sie sich sofort zu den Notstellen. Wir evakuieren.«
Gabriel rannte zum Aufstieg in die oberen Stockwerke. Zusammen mit fünfzig anderen lief er so schnell er konnte durch den Gang.
Ein dröhnendes Geräusch breitete sich von weiter Oben aus. Gabriel konnte spüren, wie über ihm ein Teil des Gebäudes zerbarst. Er duckte sich instinktiv. Es muss vom Dach kommen, dachte er.
Im gleichen Moment war es bei ihm.
Zwanzig Schritte vor ihm brach die Decke auf, die Wände gaben nach und krachten polternd ein. Die Decke senkte sich ab, bis kurz über Gabriels Kopf. Ein riesiges, rundes Objekt mit unregelmäßiger, scharfer Oberfläche brach durch die Decke und zerquetschte drei Arbeiter gleichzeitig. Mühelos glitt es durch den Boden, riss ihn auf wie Papier.
Ein Arbeiter, den Gabriel nicht kannte, lag - die Beine abgetrennt und den Körper zwischen dem Boden und dem Objekt eingeklemmt - da und zappelte in dem verzweifelten Bemühen seinen Körper zu befreien.
Das Ding versperrte den Gang. Dahinter hörte er die Arbeiter, die ihm vorausgelaufen waren.
»Uns geht es gut! Zwei hat’s erwischt!«, rief einer von ihnen. Er sprach schnell, Panik lag in seiner bebenden Stimme.
»Der Gang führt hier noch weiter, wir treffen uns oben!«
Gabriel hörte, wie ihre Schritte sich schnell entfernten.
Er musste sich tief ducken, um sich unter der eingebrochenen Decke herumdrehen zu können. Das Gebäude bebte zwei weitere Male, dicht hintereinander.
Er rannte aus dem Gang.

Als er wieder auf dem Hauptflur ankam, sah er pure Vernichtung.
Tote, begraben unter Teilen der Decken und Wände, lagen in den Gängen. Viele Räume waren verschüttet, die Eingänge versperrt.
Gabriel sah, wie sich unbekannte Kollegen versuchten freizugraben, oder jammernd an ihren verschütteten Beinen rissen.
Arbeiter und Sicherheitskräfte liefen wild durcheinander, jeder auf der Suche nach einem Zugang zu den oberen Etagen. Gabriel stolperte über Geröll, was ihm das Leben rettete, da einen Augenblick später vor ihm eine Wand zusammenstürzte. Links hörte er Rufe.
»Hier ist ein Aufstieg intakt! Kommt alle hierher! Hier ist einer!«
Er rappelte sich auf und lief in Richtung der Rufe.

Der schmale, steile Gang quoll über vor Arbeitern die nach oben drängten. Einige versuchten, über ihre Kollegen zu steigen.
Erneut bebte es. Das Gedränge wurde intensiver, als jeder von der Furcht ergriffen wurde, die Decke könnte einstürzen und ihn unter sich begraben.
Auf der nächsten Etage angekommen, sah Gabriel einen Sicherheitsbeamten, der Anweisungen erteilte.
»Das Evakuieren der Schatzkammer hat höchste Priorität! Begeben sie sich nach links und folgen sie einem der Vorarbeiter!« Er deutete auf einen Korridor, der als halbwegs intakt bezeichnet werden konnte.
Sie standen in einer Art Aula, die ursprünglich vier oder fünf Gänge zusammengeführt zu haben schien, von denen jetzt noch drei übrig waren.
Gabriel und die Anderen, die von unten gekommen waren, schlossen sich dem Strom von Arbeitern an, die auf den gewiesenen Gang zueilten. Als sie - nach zwei weiteren, seichteren Erschütterungen - am Ende angekommen waren, befanden sie sich in einer exakten Kopie der Aula von gerade eben, mit dem Unterschied dass in dieser hier noch sämtliche Gänge offen waren. Gabriel sah drei Gruppen von Transporteuren in den am weitesten rechts Gelegenen rennen. Jede Gruppe trug ein klebriges, weißes Bündel.
Die kommen aus der Schatzkammer! dachte Gabriel und lief in die Richtung, aus der die Transporteure gekommen waren.

Ein entsetzliches Poltern und Rumpeln erschütterte seine Umgebung im nächsten Moment. Das Grollen schien von der großen Wand vor ihm zu kommen.
»Die Wand! Geht da weg, die Wand bricht ein!«, brüllte er die Arbeiter die dort vorbei eilten an. Sie blieben stehen und sahen ihn an.
»Was sagst du?«, schrie einer von ihnen zurück.
In diesem Moment wurde er von einem Gegenstand erfasst, der hinter ihm durch die Wand gebrochen kam. Der Boden gab nach und die Arbeiter, die bei ihm gestanden hatten, fielen in den sich öffnenden Abgrund.

Der Gegenstand hatte die Wand fast vollständig fortgerissen. Er war gigantisch. Durchsichtig und grün. Sonnenlicht drang durch das Ding und flutete die bis vor einem Augenblick finsteren Gänge mit grünem, schimmernden Glanz. Gabriel sah durch den Gegenstand wie sich draußen, vor dem Gebäude, etwas bewegte. Ein Schatten fiel in die Aula, dann wieder Licht. Ein monströses Wesen, durch das Objekt seltsam verzerrt in seiner Erscheinung, ließ sich vor dem grünen Gegenstand nieder und sah mit seinem riesigen Auge hindurch.
»Sieh mal Mama! Jetzt kann man durch die Flasche in den Ameisenbau hineinsehen!«, rief es.

 

Hallo Donald,

warum verrätstu eigentlich, was da vor sich geht? Dass ein Ameisennest/-bau mit fleißigen Arbeiterinnen und „Soldatinnen“ als Ort des Geschehens gemeint sei, war mir schon am Anfang klar. Aber als Symbol für Homo sapiens ist dieses Geschehen ungeeignet. Es ist immer eine Familie, die von uns irrtümlich als „Staat“ bezeichnet wird. Bei den Arbeiterinnen hat sich das Geschlechtsorgan zurückgebildet, sie sind quasi zum emsigen Neutrum geworden, und es ist ebenso wenig patriarchalisch (die geflügelten Männchen, wie die Bienen gelegentlich Drohne genannt, gibt’s nur zur „Schwarmzeit“ und verrecken nach erfüllter Tat) und was als Königin mit unsrem unvollkommenen Begriffsapparat bezeichnet wird, ist nix anderes als ein Muttertier. Insofern: Weder Patriarchat noch Matriarchat, keine Sklavenhaltung, keine Oligarchie oder Plutokratie. Insofern war schon vor Jahr und Tag die Bezeichnung Chinas als „Ameisenstaat“ ein Fehlgriff von Leuten, die keine Ahnung von Biologie hatten. Ich wüsste auch nicht, dass irgend ein Sozio- oder Ethnologe zu einem solchen Vergleich gegriffen hätte. Aber ich kenn ja nicht alle ...

Aber was besonders auffällt: Die Adjektivitis ist eingeschränkt und die Sätze schwellen nicht unnötig an (wie schon an anderer Stelle gesagt: Ich wäre völlig ungeeignet, Kettensätze abzulehnen.)

Gleichwohl, gelegentlich hab ich dennoch den Eindruck, dass es ein Schnellschuss sei: Flüchtigkeit! Da gibt’s

Evakierungskräfte
wie
Korridioren,
und selbst in der Zeichensetzung ist ein Stand erreicht, wo es unentschieden steht, ob Du’s gefressen hast oder eben Zufalltreffer landest. Im Einzelnen

Kälteschäden, die im Winter an allen Ecken und Enden entstanden waren[,] mussten ausgebessert werden.
(Ende des Relativsatzes, und gleich noch mal:)
Gabriels Arbeitserlaubnis beschränkte sich für gewöhnlich auf den Flur, auf dem er sich jetzt befand[,] und alle, die darunter lagen.

Hier wird nun mal der Anfang verpasst:
Dieser Raum bildete das Herzstück des Unternehmens und doch wusste Gabriel nicht so recht[,] was dort vonstatten ging.
wie auch hier
Der schmale, steile Gang quoll über vor Arbeitern[,] die nach oben drängten.

Hier z. B. kommt mir der Gedanke der Flüchtigkeit, gelingt der Abschluss der wörtl. Rede doch durchaus an anderen Stellen
»Was war das?«[,] fragte einer der Kollegen, …

Hier klappt’s mit dem Relativsatz, dafür strauchelt der Infinitivsatz
Ein Arbeiter, den Gabriel nicht kannte, lag - die Beine abgetrennt und den Körper zwischen dem Boden und dem Objekt eingeklemmt - da und zappelte in dem verzweifelten Bemühen[,] seinen Körper zu befreien.

Mal was anderes als die langweilenden Zeichen …

Dann ein zweiter Stoß, intensiver als der Erste.
(„der Erste“ besser klein, da wie der „zweite“ bloßes Attribut des „Stoßes“)
Auf dem Flur liefen 2 Sicherungskräfte vorbei.
(Zahlen bis zwölf werden üblicherweise ausgeschrieben)
Begeben sie sich sofort zu den Notstellen
(Ich bin mir sicher: Auch Ameisen pflegen die Höflichkeitsform „Sie“, zumindest, wenn sie deutsch sind …)

Der Stoß war im gesamten Komplex zu spüren gewesen.
(„war gewesen“ ginge auch ohne „gewesen“)

Und dann doch noch’n Komma

… mit dem Unterschied[,] dass in dieser hier noch sämtliche Gänge offen waren.

Beim nächsten Mal klappt’s … Hoff ich doch!

Gruß

Friedel,
der für's Ende des Nests/Baus und somit der Geschichte statt des Schüppchens eine Wurzel vorschlägt ...

 

warum verrätstu eigentlich, was da vor sich geht?

Der letzte Abschnitt war der ursprüngliche Einfall. Er hat überhaupt erst zu der Geschichte geführt, sie ist also quasi 'verkehrt herum' entstanden. Dass man das Szenario (leider) ziemlich schnell enschlüsselt, fiel mir beim Korrekturlesen auch auf. An dieser Stelle muss ich anmerken, dass ich eben deshalb auch unzufrieden mit dem Text bin. Die Kritik wollte ich nichtsdestotrotz gerne haben.

Ansonsten hast du mich mal wieder kalt erwischt, was mich offen gesagt ziemlich wurmt. Freut mich, dass die eingeschränkte 'Adjektivitis' durchscheint. Ich musste den Text mehrfach überarbeiten und Dinge streichen oder neu umschreiben und war zum Schluss der Meinung, dass es so tatsächlich klarer und lesbarer ist.

Dass ich die Zeichensetzung trotzdem derart verhauen habe und sogar eine Ziffer dazwischen gerutscht ist... nun, das ärgert mich, ist aber letztendlich auch mit ein Grund, warum ich meinen Kram hier überhaupt reintue.

Lange Rede, kurzer Sinn: Danke!

P.S
Die Ameisen sind natürlich wissenschaftlich nicht korrekt nachempfunden. Mir ging es auch nicht um ein Symbol für Homo sapiens, sondern um die Zerstörung des Baus durch das ignorante Menschenkind. Da habe ich dann ein bisschen mit menschlichen Aspekten experimentiert und sie auf die armen Ameisen übertragen.

 

Ich noch mal,

lieber Donald,

oft muss man – wie in dem Fall

Der letzte Abschnitt war der ursprüngliche Einfall
das Pferd halt von hinten aufzäumen. Aber es geht i. d. R., wenn auch nicht immer.

Dass Du

den Text mehrfach überarbeiten und Dinge streichen oder neu umschreiben
musstest, ist bei uns allen eigentlich der Regelfall. Selten, dass einer einen gelingenden und fertigen Text sofort niederschreiben kann.

Lesbar ist Dein Text allemal, nur halt schneller durchschaubar als geplant. Das kommt vor. Und wir alle lernen und ich bin überzeugt, dass ich erst auf dem Sterbebett den Erwachsenen geben werde. Aber auch nur, weil’s dann nur noch eine Erfahrung gibt …

Wird schon werden!,
meint der

Friedel,
der noch den Rat hat, entdeckte Schnitzer dann auch zu korrigieren … und hinweist, dass die Natur uns viel grausamer wirkt als ein Kind. Warum nicht eine Baumwurzel als Ursache des zerstörtn Baus nehmen?

 

Hallo Donald,

im Gegensatz zu Friedrichard stand ich etwas länger auf der Leitung.

In seinem Dämmerzustand schoss Gabriel das Bild eines Riesen in den Kopf, der mit einem Fuß aufstampfte, als wolle er einen winzigen Widersacher zertreten.

Bei diesem Satz habe ich es dann auch kapiert. Aber da ich oben bei den Stichworten nicht nachgesehen hatte, dachte ich an eine Gesellschaft in der Zukunft und war doch noch lange neugierig, was das wohl für eine Kammer ist.

Tja, wie fühlt sich eine Ameise im Bau. Jedenfalls, wenn sie denken und fühlen könnte, wie ein Mensch. Friedrichard hat sicher recht, dass der Vergleich zum autoritären Staat nicht unbedingt passt. Aber ich habe es auf jeden Fall in einem Rutsch gelesen und mochte deine Sprache.

Die Kammer ließ sich nicht verschließen und von dem Gang draußen drang das monotone Geräusch hunderter tapsender Füße an sein Ohr, wie Regentropfen die auf ein Blätterdach fallen.

Hier kommt die Natur ins Spiel, vielleicht ahnt man hier auch schon etwas, jedenfalls finde ich den Übergang von der kalten Arbeitswelt zu den Regentropfen auf dem Blätterdach anheimelnd, ein schönes Bild.

die wahrlich nicht der am geeignetsten erscheinende Ort der Welt war, wenn es um Ruhe und Entspannung ging.

Das finde ich ziemlich umständlich.

Das Ding versperrte den Gang. Dahinter hörte er die Arbeiter, die ihm vorausgelaufen waren.
»Uns geht es gut! Zwei hat’s erwischt!«, (1.) rief einer von ihnen. (2.)Er sprach schnell, (3.)Panik lag in seiner (4.) bebenden Stimme.

Hier beschreibst du viermal hintereinander, wie der Arbeiter spricht. Ich glaube es wird stärker, wenn du dich entscheidest.

Auf jeden Fall war ich sauer auf das blöde Kind am Ende und fand deine Perspektive aus dem Haufen sehr unterhaltsam.

Liebe Grüße von Chutney

 

… und hinweist, dass die Natur uns viel grausamer wirkt als ein Kind. Warum nicht eine Baumwurzel als Ursache des zerstörtn Baus nehmen?

Weil die Wurzel wachsen müsste. Nur der Mensch schafft es in diesem rasanten Tempo etwas zu zerdeppern.

Chutney schrieb:
Auf jeden Fall war ich sauer auf das blöde Kind am Ende und fand deine Perspektive aus dem Haufen sehr unterhaltsam.

Und schon hat es sich gelohnt, den Text zu verfassen.

Vielen Dank auch für deine Kritik, ich werde mich heute Abend mal an die Umsetzung der Vorschläge machen.

 

Nur der Mensch schafft es in diesem rasanten Tempo etwas zu zerdeppern
nee,

junger Freund,

oder was meinstu, denken derzeit Nepalesen?

Ich bin von überzeugt, die Hälfte der Wahrheit wird durch China und Indien verschwiegen (wer gäbe schon in den USA und Europa zu, dass man der Naturkräfte nicht Herr würde?, wenn man schon des Truthahns und der Mafia in all ihren Erscheinungen nicht Her wird?)

Gruß

Friedel

 

Das ist in der Tat ein Argument.

Aber wenn nicht gerade ein Erdbeben hereinbricht oder eine Sintflut den Ameisenhaufen von dannen spült - mal ganz abgesehen davon, dass ich, ohne vorher in den Statisktiken zu spicken, schätzen würde, dass der Mensch da um einiges effizienter und vor allem destruktiver ist und noch dazu häufiger zuschlägt.

Aber abgesehen davon würde natürlich die Absicht hinter der Tat fehlen.

Wie du dir die Zerstörung mittels Baumwurzel vorstellst, kann ich aber noch immer nicht erraten.

 
Zuletzt bearbeitet:

Mit der Baumwurzel ist nur so eine Idee,

lieber Donald,

wenn aber eine Kastanie vorm Haus es schafft, durch hartnäckiges, unterirdisches Wachstum Wasserleitungen zu zerstören, dann wird ein Baum mit entsprechendem Wurzelwerk einen Ameisenbau erst recht schaffen. Pardon, zur Verdeutlichung will ich die Vorsilbe "ab..." nachreichen.

Was Menschen mit der Natur treiben ist allemal bedenklich. Aber wir sollten davon ausgehn, dass sie zurückschlägt, nicht nur zum Wohlgefallen der Menschen.

Aber auch ohne menschl. Verursacher schlägt die Natur zurück. Die Erde ist eben ein riesiges Labor. Siehe aktuell Nepal, aber für ein künftiges Ereignis solltestu vielleicht einmal in Setnemidis neuere Geschichte "Sibirische Löcher" hineinschauen ... Oder darüber nachdenken, dass nach der Wahrscheinlichkeitsrechnung seit drei Jahrtausenden ein Ausbruch von Eifelvulkanen überfällig ist.

Die statistische Hochrechnungen zu den AKWs bzgl. des GAU sind ja auch ziemlich präzise.

Gruß und vorsorglich schönes Wochenende vom

Friedel

 

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