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Ruhe in Frieden

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28.12.2017
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Ruhe in Frieden

Ruhe in Frieden

„Das ist doch Kinderkacke“, beklagte sich Fabian und pfefferte den Zeiger des Ouija Brett’s quer durch das Zimmer auf mein Bett. Eine der Kerzen flackerte durch den Windstoß und ließ unsere Schatten an den Wänden tanzen. „Na gut, dann lass uns was anderes unternehmen. Was könnten wir mit dem angebrochenen Abend anfangen?“, meinte ich während ich zur Kiste hinübergriff um Fabian eine neue Flasche Bier zu reichen, die er gelangweilt aber dankbar entgegennahm.

Fabian war noch nicht so lange bei uns im Dorf und es behagte ihm hier gar nicht. Er vermisste den Trubel der Stadt. Das war seinen Großeltern aber egal gewesen als sie hierher ans Land übersiedelten um genau diesem Trubel zu entgehen. Sie waren nicht besonders erfreut sich um ihren Enkel kümmern zu müssen, aber als letzte verbliebene Verwandte nach dem tragischen Autounfall der Eltern haben sie nun mal das Sorgerecht zugesprochen bekommen. Was hätten die Leute gedacht, wenn sie es nicht angenommen hätten.
Da wir uns beide für das okkulte interessierten, und ich damit bisher nur zum sonderbaren Einzelgänger in meiner Schule taugte, fanden wir schnell zueinander und wurden beste Freunde.

„Auf den Friedhof?“, quäkte ich mit etwas zu hoher Stimme, „Jetzt?“, setzte ich nach, bemüht wieder etwas männlicher zu klingen.
„Hast Du etwa Angst? Du großer Geisterbeschwörer?“, meinte Fabian provokant und nahm einen großen Schluck, zog sein rechtes Bein an um dann sein Handgelenk auf dem Knie abzustützen. Mit der Flasche in der Hand auf das Brett am Boden zwischen uns deutend, fuhr er fort „Das ist doch was für Teey Gören. Lass uns auf den Friedhof gehen und die Totenruhe von dem Kerl, den sie heute eingebuddelt haben stören!“.

Dass wir selbst noch gar nicht so lange zu den Teenagern gehörten war bestimmt kein gutes Argument. Allein bei dem Gedanken an die Steinkirche oberhalb des Dorfes lief es mir kalt den Rücken hinunter. Aber was macht man als fünfzehnjähriger nicht alles, wenn man das erste Mal in seinem Leben einen besten Freund hat.

Das Tor war natürlich verschlossen aber kein besonderes Hindernis für zwei angeheiterte Jungs. Ich machte die Räuberleiter für Fabian und kaum war er drüben revanchierte er sich. Die Arme passten leicht durch die Zwischenräume der Gitterstäbe. Trotzdem riss ich mir die Jeans auf als ich mich über die Metallspitzen schwang und durch das Flattern eines Vogels erschreckt wurde. So ein Mist! Stockdunkel war es außerdem. Der Friedhof am Waldrand wurde nicht beleuchtet, das schwache Licht des Mondes durch eine riesige Esche in der Mitte des kleinen Hofes abgeschirmt und so sorgten nur einige wenige Grablichter dafür, dass die trüben, rot eingefärbten Nebelschwaden so nah am Waldesrand uns zusätzlich Angst einjagten. Irgendwas flatterte oben am Kirchturm und ich zuckte abermals zusammen. Und es schien mir auch als ob Fabian sich nicht mehr so wohl fühlte, wie er sich zu wirken bemühte. „Komm, lass uns nach dem Knilch sehen“, meinte er, legte mir seinen Arm um die Schultern um mich an sich zu drücken und zog mich tiefer auf den Friedhof. Ich konnte riechen, dass ihn die Angst nun ebenso durchdrang wie mich selbst. Obwohl es ein warmer Sommerabend war, erschauderten wir vor Kälte und drängten aneinander um uns gegenseitig ein wenig Halt zu geben.

„Dort, gleich neben den Gruften der reichen Säcke ist es“, bemühte sich Fabian mit fester Stimme zu sagen und deutete in die Nacht. Ich bemühte mich ebenso an seine Stärke zu glauben, da mir das Herz bereits in die Hose gerutscht war und ich dringend etwas Halt brauchte. .. HuHuuuuu.. erklang dann aber der Ruf einer Eule und wir schreckten beide zusammen und kauerten uns an die Mauer einer Familiengruft. Uns war kalt und wir hatten Angst.

Am frischen Grab waren einige Kerzen mehr als vor den anderen Steinen und so konnten wir aus unserer Deckung heraus die Inschrift im Marmor lesen:

Mariella und Klaus Degenson.
Durch einen tragischen Unfall verstorben hinterlassen sie ihren Sohn Fabian.
Mögen sie in ewiger Ruhe vereint sein.​

Fabian erstarrte. Mir blieb das Herz stehen.

„Das“… „das“.. „das ist nicht möglich“, schluchzte Fabian und krampfte sich noch mehr zusammen. Ich blickte zu ihm und sah die zweite Träne, die der ersten an der Wange nachzulaufen schien. Trotz der Dunkelheit konnte ich doch erkennen, wie alle Farbe aus seinem Gesicht entwich und all der gesammelte Schmerz seines jungen Lebens sich vereinte um ihn unter sich zu begraben.

Drei, vier Herzschläge vergingen
Die Eule schlug eine Maus
Eine Wolke verdunkelte den Mond​

Fabian verstarb in dieser Nacht in den Armen seines besten Freundes vor dem Grabe seiner Eltern.

 

Hallo Similario,

Und willkommen hier! Ein paar EInzelheiten:

des Ouija Bretts
des Ouija-Bretts

Das war seinen Großeltern aber egal gewesen[Komma] als sie hierher ans Land übersiedelten[Komma] um genau diesem Trubel zu entgehen.
aufs Land

Sie waren nicht besonders erfreut sich um ihren Enkel kümmern zu müssen, aber als letzte verbliebene Verwandte nach dem tragischen Autounfall der Eltern haben sie nun mal das Sorgerecht zugesprochen bekommen.
hatten sie das Sorgerecht

Was hätten die Leute gedacht, wenn sie es nicht angenommen hätten.
?

das okkulte
das Okkulte

Hast Du etwa Angst?
"du" klein

meinte Fabian provokant
"meinte" ist hier sehr umgangssprachlich, ich würde zu "fragte" raten.

fuhr er fort „Das ist doch was für Teey Gören.
"fuhr er fort:"; Teeny

von dem Kerl, den sie heute eingebuddelt haben[Komma] stören!“.
Punkt weg


Ich höre an der Stelle mal mit der Fehlersuche auf, du siehst: Die Geschichte hat noch ziemlich viele Rechtschreibfehler. Mit etwas Sorgfalt dürftest du die meisten selbst finden.


„Komm, lass uns nach dem Knilch sehen“
Knilch? Ich finde die Jugendsprache hier sonst ganz gut getroffen, aber sagt denn wirklich noch irgendein Fünfzehnjähriger "Knilch"? (Und danach wieder das "meinte".)

Ich konnte riechen, dass ihn die Angst nun ebenso durchdrang wie mich selbst. Obwohl es ein warmer Sommerabend war, erschauderten wir vor Kälte und drängten aneinander um uns gegenseitig ein wenig Halt zu geben.
Ein geschlossener Friedhof bei Nacht ist natürlich unheimlich ... Aber dafür, dass die beiden sich wie eingangs erwähnt für Okkultes interessieren, scheinen sie mir hier etwas zu verstört.


Dass die Geschichte stilistisch recht umgangssprachlich daherkommt, finde ich nicht schlimm, weil das zum Erzähler passt. Allerdings sollte auch eine umgangssprachliche Geschichte sorgfältig geschrieben und vor allem korrigiert werden, woran es hier zuweilen fehlt: Es gibt einfach zu viele Rechtschreibfehler und ein paar wiederkehrende stilistische Schnitzer wie falsche Satzzeichen und das "meinte" anstatt "sagte", "fragte" etc. Immerhin das Erzähltempo und die Struktur der Geschichte passen für mich aber für eine einfache Horrorstory.

Ein inhaltliches Problem habe ich aber mit der Pointe Geschichte. Was ist denn hier genau passiert? Da Fabians Großeltern erst mit ihm auf das Dorf gezogen sind, vermute ich, dass seine Eltern nicht wirklich dort begraben liegen, sondern ihn hier irgendein Spuk trifft. Aber warum in dieser Form? Warum tötet ihn der Anblick des Grabes?

Und: Klar, in Gruselgeschichten ist es so ein Topos, dass Leute, die Grenzen überschreiten, sich blasphemisch verhalten, mit dem Okkulten hantieren etc. durch irgendeine übernatürliche Macht bestraft werden. Hier scheint mir die "Strafe" für das Vergehen, sich auf dem Friedhof herumzutreiben, aber exorbitant hoch, zumal wir nie erfahren, wer oder was genau hinter diesem Spuk steckt. (Oder was die beiden Jungs jetzt genau vorhatten.)

Eine Möglichkeit das auszubessern wäre, wenn wir etwas mehr über den Typen wüssten, dessen Grab sie da suchen. Vielleicht gab es im Dorf über ihn Gerüchte, er sei ein Zauberer oder ähnliches? Und er schickt dann Fabian aus dem Grab die Erscheinung, die ihn das Leben kostet? Irgendwas in der Richtung, damit die Pointe etwas weniger willkürlich daher kommt.

Schönen Gruß
Meridian

 

Similarion schrieb über seine Geschichte:

Hallo Leute! Ich bin neu hier. Anlässlich meiner Registrierung habe ich gleich mal eine Kurzgeschichte für euch geschrieben. Ich bedanke mich für eure Zeit und eure Kommentare.

Sim


Hallo Similarion,

Herzlich Willkommen hier! Solche Anmerkungen bitte immer in ein Extra-Post packen, das erste Post bleibt ausschließlich der Geschichte vorbehalten

Grüße von Perdita

 

Hallo Meridian,

vielen Dank für Deine Kommentare. Ich sehe schon, dass ich mir die Texte wirklich sehr genau durchlesen muss. Viele (wenn auch nicht alle) der Rechtschreibfehler hätte ich tatsächlich gefunden. Es ist bestimmt besser, wenn ich nach dem schreiben ein paar Tage mit dem Korrekturlesen warte.

Fragen offen zu lassen war meine Absicht. Du hast aber Recht. Sowohl die aufkeimende Angst, als auch die "Strafe" sind nicht gut genug begründet. Wenigstens hätte ich sie mit mehr Indizien andeuten müssen. Daher fehlt die Lust über die Hintergründe nachzudenken.

Vielen Dank
Sim

 

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