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Rub Baken - Der Erste Fall

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06.07.2002
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Rub Baken - Der Erste Fall

Es war der letzte Ferientag. Der Regen rieselte auf die lose im Himmel hängenden Bäume und brachte die Blätter, eine unwirkliche Schwermut ergreifend zum weinen. Die Tränen sammelten sich auf den hunderten von Drüsen, schweiften durch die klamme Luft zur Erde hinunter oder rannten flüchtig die Rinde hinab. Am Boden spülten eben genau diese Tränen die soeben freigesetzten Blutansammlungen in den feuchten Boden.

„Nein! Bitte nicht! Ich schwöre dir ich wollte nicht, dass es so weit kommt. Es ist nicht meine Schuld!“ „Halt verdammt noch mal die Fresse, du Hundesohn“, ein letztes Krächzen und Zischen war von der Stimme zu entnehmen. Ihm wurde ein Messer in die Kehle geschoben. Tief genug um ihn im Notfall verbluten zu lassen. Der junge Täter war inzwischen nicht stehen geblieben. Er verschmierte ein letztes Mal die Verzweiflungstränen mit dem Regen und rannte den Hügel vom großen Gestrüpp hinunter, gleichzeitig verschwand er vom Blickfeld. Sein glauben, einen Mord begannen zu haben bestätigte sich jedoch nicht; David Koppermann strampelte wie ein im Wasser ertränktes Insekt und hielt sich dabei verzweifelt am Kehlkopf. Er würde gerne, doch er konnte nicht schreien, da die Schmerzen und Qualen ihn umbringen würden. Er zappelte selbstquälerisch, jedoch aussichtslos; ihm eilte sein Leben vor Augen vorbei und weit, weit weg in eine andere Welt. Immer mehr Blut verließ seinen Körper aus der Öffnung an seinem Kehlkopf, bis ihm schwarz wurde. Es war zu Ende; zumindest schmerzte es nicht mehr.

Bis er dann die Augen öffnete verging ein ganzer Tag. Er schaute sich um: ein weißes Bett, Unmengen von Schläuchen, die in seinen Körper führten und seine Mutter die an seinem Bett anscheinend den Tiefschlaf gefunden hatte; er hatte überlebt. Er atmete erleichtert auf, doch bemerkte, dass es ihm schwer fiel. Dann wollte er seine Mutter anreden „…“, es kam kein Ton. Nur Luft wurde aus seinem Rachen freigesetzt. Das Atmen fiel ihm immer schwerer, da er langsam realisierte, was mit ihm geschah. Er war Opfer eines Mordversuchs; er hatte dem Tod schon die Hand gereicht, doch irgendetwas zog ihn wieder zurück. Der Geruch des Todes haftete jedoch unmerklich an ihm: er konnte nicht sprechen. Er war verstummt, seine Stimmbänder gerissen. Tränen liefen ihm über die Wangen und berührten die Hand seiner Mutter, welche erst etwas zuckte, doch dann den Kopf erhob. „Mein Kind…“, bodenlos glücklich und zugleich voll verzweifelter Trauer legte sie ihre Arme um ihren stummen Sohn. Ihre Tränen vermischten sich. Sie küsste ihn auf die Stirn und brachte ein geflüstertes, schwermütiges und gekünsteltes „Alles wird wieder gut.“ über die Lippen.

Derweil war am Tatort, dem Heisenberg Gymnasium in Dortmund-Eving, mehr als die Hölle los. Die Schüler hatten wind bekommen von den Geschehnissen vom vorherigen Tag und fragten schief und quer alle Lehrer durch, ob sie näheres darüber wüssten. Als dann auch noch mehrere Streifenwagen und die Presse ankamen war die Masse nicht mehr zu stoppen. Mehrere Schüler wurden Interviewt, was sie darüber wussten und wie sie darüber dachten. Nur die wenigsten saßen an den Steinen am Schulrand und Blickten tief und träumerisch auf den Tatort; die Gestrüpplinie hinter der Schule. Jener Bereich war durch eine Abgrenzung abgeschirmt. Exakt in diesem Sperrgebiet waren die unzähligen Polizisten aktiv, darunter der frischgebackene Privatdetektiv Rub Baken, der hier in seinem ersten Fall den Polizisten unter die Arme greifen sollte. Die Beamten suchten nach Beweisen, auch wenn es nur ein Fingernagel wäre, doch der Regen hatte zu gute Arbeit geleistet. Lediglich Fußabdrücke im Matsch, die auf die offene Straße führten waren zu erblicken. Zumindest wussten sie nun welche Schuhgröße der vermeintliche Täter trug. Langsam verzweifelten die Polizisten, ebenso Rub. Doch sein Handy ließ ihm keine Zeit für einen Seufzer. "Hier Baken, im Dienst. Wer da?" "Hey Rub, komm schnell ins städtische Klinikum! David Koppermann ist aufgewacht. ich glaube es geht ihm gut." Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, beendete Rub das Gespräch und trat den Weg zu seinem Wagen an, um als erster mit dem Jungen ins Gespräch zu kommen. Er hetzte sich sehr; so wichtig war ihm sein erster Fall.

"Guten Tag, Frau Koppermann. Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich mich kurz mit ihrem Sohn unterhalten würde?", er bemerkte seinen Fehler erst nachdem er den Satz ausgesprochen hatte. "Verschwinden Sie! Ich will Sie nicht sehen! Lassen Sie meinen Sohn in Ruhe. Ich wünschte, ich könnte mich mit ihm unterhalten...", zunächst erzürnt, weichte die Stimme immer mehr der Verzweiflung und ließ Platz für weitere Tränen. Rub, der die Frau nicht weiter belasten wollte wich seiner eigenen Frage. "Entschuldigen Sie bitte meine Unannehmlichkeit. Ich wollte Sie nicht verletzen. Es wird sicher wieder werden..." er fand nicht die Worte um sie zu trösten und gab es, nachdem er merkte, dass sie keinerlei Reaktion auf seine Worte zeigte, lieber auf und entfernte sich wieder auf leisen Sohlen vom Krankenzimmer indem David derzeit schlummerte.

Nachdem er den Namen des Doktors erfuhr, der die Operation tätigte, kam er mit ihm ins Gespräch. "Ich befürchte er hat nicht mehr Lange Zeit...", kurzes Schweigen. "Haben Sie das Tatmesser hier im Klinikum?" "Ja, kommen Sie mit, ich zeige es Ihnen.". Sie gingen zwei Zimmer weiter in Raum 306. "Dort liegt es. Wir haben es nur mit Handschuhen angefasst, da wir bereits annahmen, dass unsere Fingerabdrücke Sie nur aufhalten würden. Fünf Zentimeter tief im Kehlkopf - ein Wunder, dass er nicht sofort gestorben ist." "Danke, dann werde ich das Messer mit in mein Revier nehmen.“Aber sicher nur zu. Ich will nur wissen, wer eine solch schreckliche Tat begehen kann; so etwas an einen 17 jährigen Schüler." Er schüttelte nur den Kopf. Rub wickelte dabei das Messer vorsichtig in ein weißes Tuch. "Ich komme später wieder um eine Opferaussage zu erhalten, wobei ich mir sorgen mache wie das ganze ablaufen soll.", sagte Rub bedrückt. Der Doktor nickte nur.

Drei deutlich voneinander unterschiedliche Fingerabdrücke konnte der Fingerabdruck-Leser identifizieren. Sofort sandte er die Fingerabdrücke an das Polizeirevier und befahl, dass die Fingerabdrücke jedes Schülers und Lehrers am Heisenberg-Gymnasium damit verglichen werden sollte. Er erhoffte sich, dass der Täter einfach zu finden sei; 'ein dummer Schüler der ausgetickt ist', dachte er sich und erinnerte sich unfreiwillig an den Amoklauf eines Schülers an einer Schule in Erfurt.

So schnell es ging fuhr er zurück ins Krankenhaus um mit David zu reden. Seine Mutter hatte sich etwas beruhigt "Aber bitte beeilen Sie sich, ich möchte nicht, dass mein Kind noch mehr belastet wird.". So kam er durch zu David. Dieser lag mit geschlossenen Augen in seinem Bett und schien in einer anderen Welt in einer anderen Zeit zu schweben. Ungewollt musste ihn Rub aus seiner Pseudo-Welt entführen. "Hey David. Kann ich mit dir ein paar Fragen stellen?". Dieser öffnete langsam die Augen und Rub sah, was er erwartete; überfeuchte Augen. Der Junge hatte die letzten beiden Tage nur geweint. Er nickte zitternd, als ob er fror. "Kanntest du den, der dir das angetan hat?" Er nickte. "War er ein Freund von dir?" Er schüttelte wackelig den Kopf. "Hast du ihn früher gemocht." Er nickte. "Ging er ebenfalls aufs Heisenberg-Gymnasium?" Er verneinte. "Kannst du mir seinen Namen bitte einmal aufschreiben?" David zeigte keine Reaktion. Rub gab ihm einen Stift und einen Block. David nahm den Stift zur Hand, jedoch zitterte er dermaßen mit seiner Hand, dass er ihm sogleich hinfiel. Bei einem weiteren versuch konnte er den Stift zwar halten, brachte aber nichts leserliches zu Papier. "Danke, David. Ich lasse dich jetzt lieber mal ausruhen. Du hast genug durchgemacht." Rub verließ das Zimmer und suchte Frau Koppermann auf.

"Kann ich Ihnen nun einige Fragen Stellen Frau Koppermann?" "Solange es Ihnen hilft diesen Sohn eines Schweins zu finden und zu bestrafen, ja!" "Wie sieht es mit dem Freunde Verhältnis Davids aus? Irgendwelche besonderen Ereignisse in den letzten Tagen?" "Hm, er hat sich vor etwa einer Woche von seiner langjährigen Freundin getrennt, sonst wäre da nichts was mir einfällt." "Irgendwelche Streitereien oder Feinde?" "Nein, er ist ein sehr liebenswerter Junge. Ich kann mir bei Gott nicht vorstellen wer etwas gegen ihn haben könnte!" "Wie heißt seine Ex-Freundin?" "Emilie Howie, mehr weiß ich aber auch nicht über sie." "Danke, da werde ich näher nachforschen." Als er den Namen Howie hörte, schweifte ihm plötzlich ein Gedanke auf, dass sich der Fall anders als erwartet ausweiten würde. Er wusste nicht woher dieser Blitzgedanke ankam.

Nach längeren Nachforschungen fand Rub heraus, dass Emilie Howie vor kurzem, genauer: vor zwei Monaten, beide Elternteile in einem tragischen Verkehrsunfall verlor und seitdem, mit ihrer einzigen Vertrauensperson; ihrem Bruder, Kevin Howie, im Jugendheim in Dortmund wohnte. So machte er sich auf und ging zum Heim in Eving, doch auch dort wurde er enttäuscht. Die Angestellten hatten seit mehreren Tagen die beiden nicht gesehen, geschweige denn etwas von ihnen gehört. 'Vielleicht könnte es tatsächlich einen Zusammenhang mit dem Vorfall haben?' Als dann der Anruf von der Polizeiwache kam, dass die Fingerabdruck-Aktion ebenfalls nichts gebracht hatte; der eine war vom Opfers selbst, der zweite vom Hausmeister Gehse der ihn fand, lediglich der dritte, der vom Täter stammen musste, stimmte mit keinem in der Schule überein, besorgte er sich Fotos der beiden Geschwister und nahm sich vor in den nächsten, womöglich hoffnungslosen Tagen auf Streife zu gehen.

Am nächsten Tag beschloss Rub David wieder aufzusuchen, in der Hoffnung, dass er nun fähig wäre etwas auf Papier zu bringen. Es dämmerte, 18 Uhr. Sein Handy klingelte. "Baken, ja?" "Herr Baken, es tut uns sehr leid es ihnen so mitteilen zu müssen, aber sie meinten es. David Koppermann ist soeben von uns geschieden. Seine inneren Blutungen konnten nicht mehr gestillt werden. Es tut uns sehr leid." Ohne eine Antwort zu geben legte Rub auf und fuhr an den rechten Straßenrand. 'Warum muss mir so etwas gerade bei meinem ersten Fall geschehen?', grummelte Rub vor sich hin. Zeitlos ließ er den Motor laufen, während er starr auf die Seelenlose Bushaltestelle blickte. Er dachte über nichts nach, sondern war eher in einem Trance-Zustand, bei welchem er seine Umgebung nicht mehr wahrnahm.

Als das Wetter zu brüllen begann und ein Blitz die nun schon vollkommen verdunkelte Luft erhellte kam er plötzlich zu sich. Es hatte angefangen zu stürmen. Die Straßen waren menschenleer; ebenso leer war sein Erfolg und Fortschritt bei seinem ersten Fall. Erst nach diesem Gedanken bemerkte er einen Jungen, der sich unter der Bushaltestelle vor dem Regen schützte. Mit dem nächsten grölen des Wetters erlangte er wieder sein volles Bewusstsein; Dieser Junge war Kevin Howie: Sein letzter Zeuge.

Als er mit großen, weiten Schritten, den Kopf in seinem langen Mantel versteckt und einem Hut, wie man sie von den Mafioso kennt, selbstbewusst und innerlich erzürnt wie das Wetter auf den Jungen zukam, bemerkte er plötzlich seine Tränen, die deutlicher als das Schauspiel der Natur flossen, in einer Farbe, wie sie nur Gott vergeben kann: Er weinte Tränen aus Blut. Einige Meter vor dem Jungen hielt er ein und verlor auf einmal die ganze Bestimmtheit, die vor einigen Augenblicken in ihm lauerte. Der Junge schaute auf. Er brauchte einige Zeit, bis er sprechen konnte. "Kevin, komm bitte mit in mein Büro, ich bin vom Kriminaldienst. Ich möchte dir ein paar Fragen stellen. Zu seiner Verwunderung stand der weinende einfach auf und folgte ihm ohne ein Wort zu sagen. Rubs Unsicherheit stieg und stieg.

"Warum hast du versucht ihn zu erstechen?" "Wut..." "Hat es etwas mit Rache zu tun?" "Rache, ja." "Mit deiner Schwester?" Schweigen. "Diesmal möchte ich eine klare Aussage: Warum hast du ihn versucht zu ermorden?" Kevins Blick schweifte durch das Zimmer, bis es sich in Rubs Augen fixierte. "Er war mit meiner Schwester zusammen, bis zu jenem Streit." "Ja, mir hat seine Mutter auch vom Streit erzählt, wonach sie sich trennten." "Sie ins Jenseits und er von ihr..." "Willst du damit sagen, deine Schwester ist - tot?" "Dieser Mörder... er stoße sie aus dem Fenster in der vierten Etage." Seine Augen waren Blutrot und unterhalb der überquellten Tränendrüse führte eine lange getrocknete rote Spur seine Wangen hinunter. Er schien seit Tagen nicht gegessen zu haben, seit Tagen nicht geschlafen, nichts getrunken. Er sah dem Ende nahe.

"Willst du etwas zu trinken?" "Ja, Kaffee." Diese Antwort überraschte Rub ein wenig, doch er ging sofort in die Küche um diesen zu kochen. Es dauerte nicht lange - höchstens zehn Minuten, aber wohl mindestens sechs zuviel; Kevin war nicht mehr im Büro. Er verabschiedete sich ins Klo, oder besser: Er verabschiedete sich im Klo. Ein Messer unterhalb der Brust eingeschoben und soweit durch das Fleisch gezogen, bis genug Adern aufgeschlossen waren um ihm das Tor ins Jenseits zu öffnen. In Japan bekannt als Harakiri: der Ehrenvolle Tod eines Samurai; Rub blickte ohne jegliches Zeitgefühl auf die auf dem Kloschüssel sitzende Leiche des Jungen. irgendwann nahm er sich eine Zigarre aus seiner Tasche und zündete sie an. Noch konnte er - wollte er nichts denken; aber er dachte sich schon, was er denken würde. 'Und das bei meinem ersten Fall...'. 'Möge Gott über sie richten.'

 

Hier ist meine kriminalgeschichte für den Deutschunterricht. Wenn ich mir diese so im nachhinein so ansehe, habe ich nicht die Kriterien erfüllt, die ich erfüllen müsste eine richtige kriminalgeschichte zu gestalten.

1. Leser und Detektiv gleichwertige Möglichkeiten
2. Keine langen Beschreibungspassagen
3. Nur einen Helden
4. Niemals Helfer der Täter
5. Mindestens eine Leiche
6. Natürliche Mittel den fall aufzudecken
7. Wahrheit offenbar
8. Tat durch logische Schlussfolgerung ermitteln
9. Keine Streiche an den Leser
10. Nie ein unfall oder Selbstmord

Am Punkt 1,2,3,4,5,6,7, und 9 halte ich mich ja mehr oder weniger. Aber es war je eher Zufall, dass Rub Kevin fand (8) und am Ende ist dies ein offensichlicher Selbstmord (10) :D

ich freue mich über jede Kritik und Verbesserungsvorschläge.

Liebe Grüße,
Caner

 

Hallo Caner,

interessant für eine Besprechung deines Textes wäre es zu wissen, in welcher Klasse du bist (zum Beispiel: Kreisberufsschule Klasse 12 oder so).
Grob gesagt sollte der Zufall den Ermittler hindern seinen Fall zu lösen und nicht helfen, aber das nur nebenbei.
Privatdetektive und Polizei kooperieren nur selten harmonisch zusammen. Ein Polizist wird einem Privatschnüffler niemals oder nur gezwungenermaßen Informationen geben.
Harakiri begehen Leute die etwas Unehrenhaftes verursachen und die eigene Ehre, oder die der Familie wieder herstellen wollen, eine Schande wieder gut machen wollen. Sonst ist es ein „normaler“ Selbstmord.
Es sind ziemlich viele Fehler in Rechtschreibung und Grammatik drin, die aber durchaus korrigierbar sind.
Alles in allem bin ich der Meinung, das du aus der Geschichte schon noch was machen kannst. Aber das bedeutet Arbeit für dich. Viel Arbeit. Alles noch einmal gründlich durchdenken und umschreiben. Überlege was du erzählen willst, bevor du es erzählst.
Noch etwas – und bitte nur als Vorschlag, nicht als „So musst du es tun“ verstehen: Versuch doch mal die Geschichte aus den Klischees der amerikanischen Erzählform herauszunehmen und gleichaltrige Hobby-Detektive mit ihrer ureigenen Sprache und ihrem Verhalten, ihrer Denkweise einzusetzen. Lass doch mal einen Mitschüler diesen Fall lösen, mit seinen Mitteln und Möglichkeiten, in seinem Umfeld. Er könnte sich durchaus auch die Hilfe von Erwachsenen zu Eigen machen. Aber diese Perspektive wäre doch ein interessanter Ansatz.

Zu deiner Eigenkritik:
Klar geht das, wenn Ermittler und Leser die gleichen Informationen haben, manchmal ist es aber durchaus angebracht, den Leser etwas wissen zu lassen, was der Held nicht weiß; das kann es spannender machen.
Auch Helden haben Menschen (oder auch Tiere) die sie unterstützen.
Warum sollte es eigentlich keine falschen Helfer geben? Kriminelle Energie hat viele Tarnungen.
Das kommt halt auf die Geschichte an. Eine Story ohne Leiche kann auch sehr spannend sein!
Ohne Logik geht es nicht, das stimmt.

Was ich dir unbedingt empfehle würde, das ist viel Lesen. Alle die Schreiben lesen; viel sogar. Das macht nicht nur mit dem Genre vertraut, es macht auch im Sprachgebrauch sicherer.
Ein sehr guter deutscher Krimiautor ist der Münsteraner Jürgen Kehrer. Lies mal ein Buch von ihm. Gibt es alle in Taschenbuchform, was nicht zu teuer ist. Seine Geschichten sind nicht zu lang und ein sehr gutes Beispiel wie man mit der deutschen Sprache angemessen umgehen kann.
Den Österreicher Wolf Haas finde ich persönlich auch sehr gut. Hier ist aber seine Sprachspielerei mehr etwas für geübte Leser, aber durchaus kultig.

Ich hoffe, ich halte dich durch meine Kritik nicht davon ab weiter zu schreiben. Oder aber konkrete Fragen zu stellen.
Auch hoffe ich, dass Fehler meinerseits, die einem anderen Leser auffallen, angesprochen werden.

Viele Grüße
Charly

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Charly,

erst einmal vielen Dank, dass du dich mit meiner Geschichte auseinander gesetzt hast. Und jetzt zu deiner Kritik:

Ich bin in der 10. Klasse des Heisenberg Gymnasiums und die Aufgabe hieß eine Geschichte zum Thema "Mord am HEIG(HEIsenberg-Gymnasium)" zu schreiben.

Das mit dem Zufall, was du erwähnst, meinte unsere Lehrerin aber ganz anders. Sie meinte, dass es durchaus vorkommen kann, dass ein Privatdetektiv durch Zufall auf weitere Hinweise stößt; und eigentlich war es ja kein alzu großer Zufall, da Rub eh vor hatte Kevin in dieser Siedlung zu suchen.
Das mit dem Harakiri kann man eigentlich auf mehrere weisen interpretieren. Er hat niemanden mehr und möchte seiner Famile ehrenhaft folgen. Oder er fühlt sich schuldig für den Tod seiner Schwester und will einfach die Ehre der Familie, welche danach jedoch nicht mehr existiert wieder gut machen. Ich wollte auf keinen Fall einen gewöhnlichen Selbstmord darstellen.
Die Fehler sind mir beim lesen bisher nicht aufgefallen, aber ich werde sie mir nocheinmal vornehmen. Aber so viele können das doch nicht sein, oder? Ich hate übrigens ein Storyboard aufgestellt bevor ich mit dem schreiben angefangen habe. D.h. ich hatte mir bereits vorher überlegt was ich schreiben wollte und nicht beim Schreiben gedacht.
Die Idee einen Hobby-Detektiv den Fall übernehmen zu lassen schweifte mir auch schon durch den Kopf, aber die Arbeitsanweisung war einem Privatdetektiv die Rolle zu übergeben, also fiel das weg.

Bei deiner Kritik zu meiner Eigenkritik stimme ich dir großteils zu. Nur sind das einiger der "Zwanzig Regeln für das Schreiben von Detektivgeschichten" von S.S. Van Dine, die sicher schon etwas "veraltet" bzw. altmodisch sind. Aber daran mussten wir uns halten. Wenn ich mal Zeit habe schreibe ich vielleicht eine "freie" Geschcihte, wobei ich mich von jeglichen Vorlagen lösen kann.

Bücher lesen ist sehr wichtig, da muss ich dir zustimmen. ich habe den Fehler gemacht, eine längere Zeit keine Bücher angefasst zu haben, aber den versuche ich nun wieder gut zu machen. Ich habe schon eine Liste von Büchern die ich mir in nächster Zeit durchlesen werde.

Aber findest du die Geschichte wirklich so schlecht?

Liebe Grüße,
Caner

 

Hallo Caner,
tut mir Leid, bin momentan ziemlich viel unterwegs, deshalb kommen die Antworten nicht so prompt.
So - jetzt aber!
So etwas habe ich befürchtet: Da du die Geschichte für den Unterricht geschrieben hast und nach Vorgaben eurer Lehrerin alles ausgearbeitet hast, werde ich mich hüten weitere Beurteilungen darüber abzugeben.
Ich bin kein Pädagoge.
Hier, für Kg.de, würde ich fast behaupten - nein, ich sage es ganz ehrlich, ist es meiner Meinung nach Entwurfsstadium. Das heißt, der Text ist nicht fertig. Und etwas, das nicht fertig ist, kann man schlecht beurteilen.

Aber Sätze wie dieser: >>Die Tränen sammelten sich auf den hunderten von Drüsen, schweiften durch die klamme Luft zur Erde hinunter oder rannten flüchtig die Rinde hinab. << haben in einem Krimi nun wirklich nichts verloren. Oder: >>…die lose im Himmel hängenden Bäume…<< - also gibt es sie doch, die viel zitierten „Siemens-Lufthacken“.
Und: Er nimmt das Messer mit in sein Revier – das macht ein Jäger, kein Polizist, der nimmt es auf sein Revier mit.

Das sind jetzt nur willkürlich herausgegriffene Beispiele.

Eines noch: Was für die Schule gut ist, muss – leider – im realen Leben erst einmal bestehen. Selbst wenn du im Unterricht ein „sehr gut“ für deinen Text bekommen hast, befürchte ich, dass die meisten Leser deiner Geschichte spätestens beim zweiten Absatz weggeklickt haben.

Das soll dich aber nicht entmutigen weiter zu schreiben. Ob es jetzt diese Geschichte hier ist, die du neu bearbeitest, oder eine ganz neue, egal. Wir haben alle mal angefangen und haben Lehrgeld zahlen (viel unbequeme Kritik hinnehmen) müssen.

Gruß Charly

 

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