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Rotkäppchen

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23.04.2012
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Rotkäppchen

Das Laub raschelt, wenn du dich bewegst. Ich bin leise, lautlos, kaum mehr als ein Schatten. Und hungrig, so lange schon. Ein Hunger, so schwer zu stillen. Du bewegst dich unbeschwert. Ich kann dich riechen, vom zarten Duft deines Haares bis zu dem jungfräulichen Saft, der zwischen deinen Schenkeln fließt. Diese jungen, weißen Schenkel. Mager in den rauen Strümpfen. Lass mich dir eine Geschichte erzählen; „es war einmal, mein kleines Mädchen“. Der Wind spielt in deinem Haar und weht seinen Duft zu mir herüber. Hungrig, so hungrig. Die Augen groß, naiv und unschuldig. Du siehst den Schatten nicht. So jung, so gut behütet in deiner Welt ohne Kummer.
„Verlasse nicht den Weg.“ Mütter haben immer Recht. Auf dem Weg ist es sicher. Doch auf dem Weg bleibt niemand lange. Steinig reißt er sich durch das dunkle Grün des Waldes. Wie grün ein Wald doch sein kann, wenn der Weg voller Steine ist. Lauf, mein kleines Mädchen, lauf! Die alte Frau wartet schon, nun lauf. Ihr Herz ist schwach, die Knochen alt, das Fleisch ist zäh. Zäher, alter Braten. Faltig und runzlig erwartet sie dich in ihrer Hütte, die nach Mottenkugeln, Lavendel und Verwesung stinkt.
Du, mein Kind riechst süß und frisch. Unberührte Blume. Ein Duft, der mich packt und schüttelt bis schwindelig ist. Sing nur, mein Vögelchen in deinem Käfig aus Gold und Zucker, dessen Stäbe du nicht siehst. Die Blätter schlucken deine Melodie und träufeln sie mir zu wie Ruinart rosé. Schüre meinen Hunger nur. Der Magen knurrt mir so laut, dass die Vögel in den Büschen erschrocken auffliegen. Doch ich bleibe im Schatten. Hinter dir, lautlos, hungrig. Mager und struppig vor lauter Hunger. Würdest du mich entdecken, würdest du schreien; ganz sicher. Fast spüre ich schon deine zarte, blasse Haut an meiner Zunge, zwischen meinen Zähnen. Fürchte dich, fürchte dich nicht. Schrei für mich, nein, du brauchst nicht zu schreien. Doch schrei! SCHREI SO LAUT DU KANNST! Kein Jäger hört dich hier so tief im Wald. Sie werden mich nicht finden, denn wenn sie mich finden, werden sie mich töten. Keine Verhaftung, kein Prozess, kein Gefängnis kann unsereins halten. Zückt die Flinte, ihr Feiglinge und schießt! Es ist nur fair.
Deine Schritte werden unruhig. Oh, du ahnst es wohl schon. So tief im Wald, wo ist da die Unbekümmertheit? Wo ist deine naive Unsterblichkeit, mein Liebling? Tief im Wald, noch immer auf dem rechten Weg. Was nützt er dir jetzt? Verschlungen, voller Kurven verwehrt er dir den Blick auf den sicheren Ort, von dem du kamst und gönnt dir auch noch nicht die Ahnung deines Ziels. Wer sieht denn hier, ob du abweichst oder folgst? Nur ich, mein Liebling, und ich bin hungrig. Diese straffen Schenkel, dieser kaum zu erahnende Ansatz zarter Brüste und der Duft deines Haars. Mädchenduft, süßer als die feinste Pâtisserie française. Ich bin Feinschmecker, mein Liebes und was könnte seltener und kostbarer sein als du? Was könnte mehr die Zunge streicheln, den Gaumen liebkosen und die Lippen verwöhnen?
Der Hunger quält mich mit seinem eisernen Griff. Werde ich dich verschlingen mit Haut und Haaren oder werde ich dich genießen?Es wäre Verschwendung dich nicht zu genießen. Der Wald ist dunkel und tief, mein Liebes. Hast du Angst? Ahnst du es schon? Wie könntest du, unschuldig wie du bist. Mein Kleines, mein Engelchen. Flatterhaft wie ein junger Spatz, sanft und unschuldig wie ein Kaninchen. Ich halt es kaum noch aus, mich zu bremsen fällt so schwer. Wie leicht wäre es, dich zu packen, vom steinigen Weg zu pflücken wie ein verirrtes Gänseblümchen und jedes Blatt einzeln von deiner Blüte zu zupfen.
Ich trete aus dem Schatten. Meine Beine zittern, so sehr muss ich mich beherrschen, dich nicht anzufallen und meine Zähne in diese zarte Haut zu schlagen. Du erschrickst nur kurz. Ja, mein Liebes, ich bin groß, ich bin gefährlich, ich bin böse. Doch diese Angst, sie hält nicht lange. Nur ein kurzer Schrecken und die Neugier siegt. Tapferes, naives, dummes kleines Mädchen.
„Guten Tag“, sagst du höflich. Deine Stimme ist wie Meißner Porzellan. So fein, so zart, so zerbrechlich. Was wird das für ein Klirren und Springen, wenn du erst zu Boden fällst. Deine Scherben werde ich vom Boden auf lecken.
„Auch dir entbiete ich einen guten Tag. Wohin führt dich dein Weg zu so früher Stunde?“ Bemerkst du das Flattern in meiner Stimme? Nein, nicht du, unschuldiges Lämmchen. Die Kontrolle wackelt und schwankt auf ihren hohen, dürren Stelzen, doch sie bleibt stehen – vorerst. Meine Worte sprudeln perlend wie Château Margaux; schwer, bedächtig, dunkel. Ich bemerke kaum, welche Worte meine Kehle formt. Dein Duft wird stärker mit jedem Zentimeter, den ich dir näher komme. Wie ein dichter Schleier, der meine Sinne vernebelt, mich blind und taub macht. Zurückhaltung! Noch ist genug übrig. Noch. Genug.
„Zur Großmutter.“ So viel jugendliche Schüchternheit in deinem Blick. Verlegenheit in deiner Stimme, doch deine Augen … sehe ich sie vor Neugier glühen oder täuschen mich meine Sinne geblendet von deiner unschuldigen Schönheit. Was bin ich hungrig!
„Was trägst du bei dir?“ Als wenn ich all das nicht schon längst wüsste. Locken, ködern, in Sicherheit wiegen.
„Kuchen und Wein.“ Oh dieser Plauderton, dieser kindliche Stolz. Deine Unschuld würzt dein Fleisch wie Thymian und Karamell. „Gestern haben wir gebacken, da soll sich die kranke und schwache Großmutter etwas zu Gute tun und sich damit stärken.“ Die Worte ihrer Mutter. Wiederholung, Imitation, so wird man erwachsen. So lange wirst du nicht mehr sein, mein Kind. Wein und Kuchen, Brot und Spiele. Wenn ihr kein Brot habt, dann esst doch Kuchen. Die Gedanken brodeln und vermischen sich. Zu nah bist du mir. Beherrschung! Ich berühre deinen Arm. Nur ganz flüchtig, ein Wimpernschlag ist eine Ewigkeit dagegen. Beherrschung, Ablenkung!
„Wo wohnt denn deine Großmutter?“ Ablenkung. Noch nicht! Zu früh. Zu hungrig, um zu genießen. Dich zu verschlingen wäre Verschwendung.
„Noch eine gute Viertelstunde weiter im Wald, unter den drei großen Eichbäumen, da steht ihr Haus, unten sind die Nusshecken.“ Als wüsst ich's nicht. Als wüsste ich nicht alles schon über dich, mein Herz. Wer kennt dich so wie ich? Wer könnte? Du trägst dein Lieblingskleid, du liebst Kätzchen und Häschen und bunte Blümchen, wie alle kleinen Mädchen. Und du fürchtest keine Fremden. Naive, kleine Unschuld, die du bist. Beherrschung Ablenkung!
„Sieh einmal die schönen Blumen, die ringsumher stehen. Warum schaust du dich nicht um? Ich glaube, du hörst gar nicht, wie die Vöglein so lieblich singen. Du gehst ja für dich hin, als wenn du zur Schule gingst, und es ist so lustig hier draußen im Wald.“ Ablenkung. Beherrschung. Für dich ist die Zeit noch nicht gekommen. Du wirst das Dessert, auf das man sich schon vor dem Amuse gueule freut. Zeit für ein fettes Hauptgericht, das mir den Hunger zügelt und den Magen füllt.
Ich eile durch den Wald. Keine Sorge, dich vergess ich nicht, mein Herz. Eeine Viertelstunde? Ich brauche nur Atemzüge bis zu ihr. Sie ist alt, man wird sie nicht einmal vermissen. Ich kann sie schon riechen, bevor ich an die Tür klopfe. Ein schwerer, düsterer Geruch, gereift wie Grana Padano oder Gruyère.
„Wer ist draußen?“ Ihre Stimme bröckelt wie Gips. Wer besucht dich denn schon so weit draußen, so tief im Wald? Schließ die Tür auf, ich bin hungrig!
„Drück nur auf die Klinke. Ich bin zu schwach und kann nicht aufstehen.“ Närrisch, naiv wie deine Enkelin. Verrat mir deine Schwächen, zeig mir wohin ich beißen muss. Deine Haut ist runzlig, wie die Rinde einer Eiche. Sie erzählt deine Geschichte in all ihren Facetten. Wen hast du geliebt? Wen hast du gehasst? Knurrende, alte Bärin, zermürbt von jahrelanger Arbeit, gebeugt von kummervoller Einsamkeit. Die Hüfte schwach vom Gebären unzähliger Bälger. Wie viele überlebten ihren ersten Winter? Wie viele leben jetzt noch? Drei? Vielleicht nur zwei? Frustrierende Quote bei der Aufzucht. Und jetzt bist du allein im dunklen Wald, alte Frau und wartest auf das Kind, das du niemals wieder sehen wirst.
Das Fleisch ist zäh, doch aromatisch. Frauen sind wie Wein. Ob süß, ob trocken, schwer, zart perlend, dunkel, hell. Ob frisch gekeltert oder lang gereift. In jedem Alter sind sie ein Genuss. Dich werde ich nicht genießen. Viel zu hungrig. Dein Fleisch wird mir dir Ruhe geben, mir dein kleines Vögelchen auf der Zunge zergehen zu lassen. Mit jedem Bissen, jedem Atemzug. Es ist schnell vorbei. Schrei ruhig, alte Frau. Dich hört hier niemand. Der tiefe Wald macht anonym. Du warst keine Trophäe. Hausmannskost. Gute Nacht, Großmutter. Mein Magen schreit nicht mehr. Nun bin ich bereit für mein Prinzesschen. Ich bin sanft und verspielt, wenn du mich lässt, das wirst du schon sehen. Und du wirst mir eine Freude sein. Ich schlüpfe in Großmutters Kleider und lege mich in ihr Bett. Das wird ein Spaß. Ich werde lachen, du wirst schreien.
Ungeduldig wartend. Oh, wie furchtbar ist doch das Warten. Ich sollte die Vorfreude genießen, doch ich warte nur. Mein Knie zuckt wie unter Strom. Die Zweige knacken vor der Tür. Bist du es schon, Geliebte? Ein Kaninchen, nur ein Kaninchen. Vorfreude. Wie soll ich mich bloß darauf konzentrieren? Wartend, wartend. Wartend warten auf die Eine. Die große, alte Standuhr tickt verhöhnend. Ein Haar hängt mir noch zwischen den Zähnen. Zähe, alte Großmutter. Sie hat lange geschrien, doch dafür schwach und leise. Kaum mehr als ein Wimmern. Wie lange wirst du schreien? Ich seh schon die Tränen über deine zarten, rosigen Wangen kullern. Ich werd sie dir weg küssen. Oh, dieses zarte, straffe Fleisch. Weiß wie frische Milch und rosa wie eine Apfelblüte. Werd ich den ersten daunengleichen Flaum schon zwischen deinen Beinen spüren? Wie weit wölbt sich der erste Ansatz von Brust unter deinen feinen Kinderkleidern, denen du schon fast entwachsen bist? Der Hunger kehrt zurück. Nein, nicht Hunger; Appetit. Die Sorte Appetit, die dir das Blut zum Kochen bringt und das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Die Beine in den langen Strümpfen, knackig und doch zart, der zarte runde Po, der sich unter dem Kleine-Mädchen-Rock erahnen lässt, wie kein Maître de Cuisine ihn jemals formen könnte. Oh, wie werde ich genießen.
Ein Knacken vor der Tür und ich rieche deinen Engelsduft, sauge ihn so tief ein, dass das Nachtgewand der Alten sich wölbt wie ein Ballon. Meine Hände zittern vorfreudig, als ich dein Klopfen höre. Mit einer Stimme, die dem Theâtre de Paris würdig wäre, rufe ich im Ton der Alten, die in meinem Magen ruht.
„Drück nur die Klinke. Ich bin zu schwach und kann nicht aufstehen.“ Perfektion. Mein Publikum ist getäuscht, ich bitte um Applaus. Die Göttin betritt die Bühne. Jung und unschuldig, wie Diana selbst und dich bist du mir Venus, du bist Kalypso, meine Nymphe. Meine Persephone, ich werde dich entführen.
Dein Duft stürmt mir entgegen wie der Sonnenaufgang. Du siehst mich nicht, das Bett hat Vorhänge. Wie altmodisch und doch so praktisch. Der verstaubte Stoff wird uns verhüllen wie die Blütenblätter der Magnolie. Deine Schritte sind zaghaft. Ahnst du etwas? Ich wette, du riechst es. Ja, du musst es riechen, weißt nur nicht, was es sein könnte. Du trägst Blumen in deinem Arm. Klatschmohn und Kornblumen, frisch gepflückt, noch nicht in voller Blüte und doch jetzt schon wunderschön. Mein ganzer Körper bebt. Beherrschung. Ein letzter Moment, nur noch ein Augenblick. Komm näher, Kind, näher heran. Dein aufblühendes Misstrauen macht das Spiel nur spannender. Ich kann fast deinen Herzschlag hören. Do-Domm, do-domm, do-domm. Mein Häschen in der Grube, du kannst den Räuber fühlen, aber du siehst ihn nicht.
„Großmutter, was hast du für große Ohren?“ Das Zimmer ist finster und die Vorhänge werfen Schatten. Naives, kleines Täubchen.
„Damit ich dich besser hören kann.“ Deine Engelsstimme. Nein, du willst es nicht, du wirst um dein Leben schreien und ich schreie mit dir.
„Großmutter, was hast du für große Augen?“ Mein Herzschlag mit deinem. Ein Trommelkonzert. Crescendo. Stakkato.
„Damit ich dich besser sehen kann.“ Deine helle Haut, dein weiches Haar, die aufkeimende Angst in deinen Augen.
„Großmutter, warum hast du so große Hände?“ Das Blut pocht gewaltig in meinen Adern. Der Atem stößt in meine Lungen und verlässt mich als Keuchen. Zurückhaltung. Ein letzter Moment nur noch.
„Damit ich dich besser packen kann.“ Deine winzigen Brüste, die zarten Beinchen, der knackige Po und der flaumige Spalt zwischen deinen Schenkeln. Du schauderst. Ich sehe es; rieche, fühle, höre deine Angst. Sie füllt den Raum und verbrennt unter meiner Hitze.
„Großmutter, was hast du für ein entsetzlich großes Maul?“ Nein, du willst es nicht und du wirst schreien. Mein verschrecktes Kaninchen, mein Spätzchen. Ich nenne dich Lucretia, Jeannie, Charlene.
„Damit ich dich besser fressen kann!“
Es ist schnell vorbei. Zu schnell. Das ist es immer. War es jedes Mal, wird es immer sein. Der Hunger ist gestillt, der Appetit gezügelt. Verschwinden wird er nie. Ich muss weiter, bevor er wieder brennt. Schnell weiter. Die Jäger kommen. Für dich ist es zu spät, mein Herz, sie wissen es nur noch nicht. Ich kann sie hören. Die Stampede aus Lederstiefeln, das Klappern der geladenen Gewehre. Es ist zu spät, sie sind zu nah. Was soll's, kommt nur! Findet sie, die Reste meiner Mahlzeit. Kommt doch her! Es sind zu viele. Sie sind hier. Nur wir Auge in Auge. Schießt doch, ihr Feiglinge! Schießt!

 

Hallo Silvermoon,

nun hast du deine Serie ja löschen lassen. Ich hatte zwei Geschichten davon gelesen (TwilightParty und noch einen). Wie ich dir schon gesagt habe, finde ich deinen Stil ganz angenehm und gut zu lesen. TwilightParty fand ich auch amüsant. Allerdings scheinen deine Geschichte alle in die gleiche Richtung zu gehen. Auch das hier ist wieder eine Jagdgeschichte mit sexuellen Anstrich.

Man könnte sagen, Rotkäppchen ist Twilightparty Teil II denn während es im ersten Teil um einen Vampir geht, geht dieser Text um einen Wolf :D

Mich würde mal ein komplett anderer Text von dir interessieren, in dem es nicht darum geht, dass ein Typ/Vampir/Wolf ihren Saft zwischen den Schenkeln riechen kann. Auf Dauer ist mir das zu einspurig....

lg
Engelchen

 
Zuletzt bearbeitet:

Das ist Rammstein FanFiction (Du riechst so gut) und sollte gelöscht werden ...

Ähm, um etwas Konstruktives zu sagen:
- GROSSDRUCK gehört in Comix, nicht in Prosa
- Prinzip "show don't tell" mal anschauen
- gucken, was "Adjektivoverkill" bedeutet und daran arbeiten (ist nicht so schwer, wenn man das mal erkannt hat)

Es ist Kitsch, pur, langweilig und vorhersehbar bis zum Gehtnichtmehr. Ein bisschen frage ich mich, woher die Initiative kam, sich Zeit für so was zu nehmen und das außerhalb von TeenieEroticSites zu posten. Neben HP softporn und Patterson-Photoserien. Ehrlich.

Nur weil es offenbar Leute gibt, die pubertäre Phantasien mit ein bisschen Beate Uhse Schlüpfrigkeit (Saft + Schenkel = der Klassiker der 70er) zu Geld machen, weil das irgendwelche gelangweilten Hausfrauen ... hm, also, das sollte alles nochmal überdacht werden, hier. Als Persiflage geht das nie und nimmer durch, und - wie Quinn bei einem anderen Text sagte - diese Mary Sue zieht sich auf äußerst peinliche Art & Weise hier durch den Text. Aua. Da hat man so einen Fremdschäm-Impuls, echt unangenehm.

Sori, es fällt mir schwer, hier objektive, konstruktive Kritik zu üben, aber mit den drei Punkten oben wärst Du schon gut bedient, meine ich.

Steinig reißt er sich durch das dunkle Grün des Waldes. Wie grün ein Wald doch sein kann, wenn der Weg voller Steine ist.
Wiechen? Das ist purer Nonsense. Lies mal bitte, was da steht.

Der ganze Text hat so was von Trockeneisnebel sprühen, Strobelights an, und schon sieht die Welt toll irreal aus; aber das sind zu viele hohle - teils völlig sinnentleerte - Phrasen, die Leute vllt gutwillig und unhinterfragt mitnehmen, weil sie das woanders mal stimmiger verbraten gelesen haben. Uhuuu, der Wald ist grün und so hart die Steine, dein Saft so heiß ... herrje, das gibt doch keine Bilder ab.

Und sag bitte nicht, das ist alles Poesie, und die hätte mit Logik nix zu tun - Poesie hat sehr wohl mit stimmigen, sinnlichen und nachvollziehbare Bildern zu tun, selbst im Surrealismus (was das hier nicht mal aus Versehen darstellt).

Wie sagt Vriedl immer? "Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen".

Steckt viel Arbeit drin, aber die kann nicht schaden. :)

 

@Engelchen: also Rotkäppchen war laaaaaaaange vor TwilightParty da und die Ähnlichkeit kommt zu Stande, weil in beiden ein wahnsinniger Triebtäter als Ich-Erzähler auftritt. Da Rotkäppchen ... ich sag einfach mal "ernst gemeint", weil mir keine bessere Umschreibung einfällt ist und TwilightParty, als Parodie gedacht ist, hab ich die beiden noch nie mit einander verglichen. Ist wirklich ähnlich :-/ Sollte nicht zu dicht beeinander stehen

Wie ich dir schon gesagt habe, finde ich deinen Stil ganz angenehm und gut zu lesen.
Immer noch danke :-)

@Katla: Es ist schon sehr unhöflich, dass du mit einer unterstellenden Beleidigung anfängst :-( Ich kenne natürlich Rammstein, hab aber das Lied noch nie gehört :-/


GROSSDRUCK gehört in Comix, nicht in Prosa
?? Hab Großdruck schon in mehreren Romanen als "Schreiaussage" gesehen und kann die Aussage deshalb nicht nachollziehen.

In "Show don´t tell" hab ich eben schonmal kurz reingelesen, allerdings finde ich hier die Anwendung schwierig, da es so gedacht war, dass die kühlen Erzählstellen wie

Ich trete aus dem Schatten
, die Momente sind, wo der Ich-Erzähler gerade einen Moment wieder klar im Kopf ist, bevor er wieder in seinen triebhaften Wahnsinn abschweift ... muss ich wohl irgendwie deutlicher differenzieren :-/

Ja, die Adjektie, der Tod des Textes -.- werd ich nochmal drüber schauen *grübel*

Zitat:
Steinig reißt er sich durch das dunkle Grün des Waldes. Wie grün ein Wald doch sein kann, wenn der Weg voller Steine ist.
Wiechen? Das ist purer Nonsense. Lies mal bitte, was da steht.

Da steht: Der steinige Weg führt durch grünen Wald. Der Wald wirkt durch den steinigen Weg grüner.
Steiniger Weg = richtig (was Mutter sagt), aber durch die Hindernisse unattraktiv.
Grüner Wald = Nach Mutters Aussage gefährlich, durch das "grün" allerdings nicht als solcher zu erkennen.
Was den letzten Satz zu "Der gefährliche Weg wirkt dadurch attraktiver, dass der richtige Weg voller Hindernisse ist" macht.

Wieso ein wahnsinniger Triebtäter eine MarySue ist, musst du mir nochmal genauer aufzeigen o.O?
In TwilightParty: Ja, weil parodistische Absicht, (Supertyp, Abschlepper, alle Weiber fliegen auf ihn ... bla bla würg blabla ;-) ) aber der hier? Perfekt? Idealisiert? Unfehlbar? Okay, er stirbt am Ende, aber doch nicht tragisch! Wer würde denn um den weinen, man ist doch froh, dass es den verrückten Killer erwischt hat? Genauere Angaben, bitte :-(

 
Zuletzt bearbeitet:

Du hast dir da ein schwieriges Thema ausgesucht. Meiner Meinung nach das zweitschwierigste mögliche Thema. Von mir weiß ich jedenfalls, daß ich nicht angemessen darüber schreiben könnte.

Ich kann durchaus verstehen, daß man den Wolf als Allegorie für einen Triebtäter nehmen kann. Aber dafür sollte es subtiler sein.

Ich kann dich riechen, vom zarten Durf dienes haares bis zu dem jungfräulichen Saft, der zwischen deinen Schenkeln fließt.
Bei der vierten Zeile ist bereits vollkommen klar, worum es hier geht.

Du hast es an sich gut gemacht, daß du die Lust des Wolfes steigerst, aber wenn du bereits mit so einer relativ starken Beschreibung anfängst, mußt du am Ende Sachen wie

Deine winzigen Brüste, die zarten Beinchen, der knackige Po und der Flaume Spalt zwischen deinen Schenkeln.
schreiben, was sicher zu viel ist.

Stellenweise liest es sich, als währe der Wolf stolz auf seine Taten. Wie gesagt, ich weiß nicht mal annähernd genug über Vergewaltigung, um angemessen darüber schweigen zu können, aber der durchschnittliche Serientäter ist nicht wie Hannibal Lecter.

?? Hab Großdruck schon in mehreren Romanen als "Schreiaussage" gesehen und kann die Aussage deshalb nicht nachollziehen.
Bestimmt nicht bei einem inneren Monolog.
Man kann es machen, wenn der Satz wirklich herausstehen soll.
Wenn jemand auf einer Party eine Szene macht, über die Tische springt und seinen Arbeitskollegen erklärt, was sie ihn mal können, währe es angemessen.
In deinem Fall genügt ein Ausrufungszeichen.

PS:

In "Show don´t tell" hab ich eben schonmal kurz reingelesen, allerdings finde ich hier die Anwendung schwierig, da es so gedacht war
Wieso ein wahnsinniger Triebtäter eine MarySue ist, musst du mir nochmal genauer aufzeigen o.O?
Das trifft eigentlich mehr auf deine andere Geschichte "Schnewittchen" zu, bei Rotkäppchen hast du es gut gelöst.
Darauf komme ich, wenn ich mehr Zeit habe.

 

Ich mag ein paar Sätze zu deiner Geschichte schreiben. Der obligatorische RS-Check:

Ein Duft, der mich packt und schüttelt bis schwindelig ist.
bis mir schwindlig ist
Ruinart rosé
Darüber war ich gestolpert, habe aber gelernt: das ist ein feiner Champagner. Ich ungebildetes Ding ich - vielleicht möchtest du etwas verwenden, was mehr Leser kennen? Vielleicht bin ich aber auch die Ausnahme, die das nicht kennt.
Verschlungen, voller Kurven verwehrt er dir den Blick auf den sicheren Ort, von dem du kamst und gönnt dir auch noch nicht die Ahnung deines Ziels.
Komma nach kamst
Pâtisserie française
Patisserie Française
Wie könntest du, unschuldig wie du bist.
Hm, das ist grammatisch glaube ich nicht gut. Komma nach unschuldig? Nein, auch nicht viel besser. Ich würde den Satz so umformulieren, das er ein klares Substantiv kriegt.
Deine Scherben werde ich vom Boden auf lecken.
auflecken.
Gestern haben wir gebacken, da soll sich die kranke und schwache Großmutter etwas zu Gute tun und sich damit stärken.
zugute
Eeine Viertelstunde?
Vertipper
Verrat mir deine Schwächen, zeig mir wohin ich beißen muss.
Komma nach mir
Kleine-Mädchen-Rock
Kleinmädchenrock

Der Inhalt... wir begleiten einen Wolf bei einem sehr langen inneren Monolog. Er stellt wieder und wieder das Rotkäppchen in Verbindung mit auserwählten Köstlichkeiten gegenüber und sabbert dabei vor sich hin. Dieser erste Teil ist mir deutlich zu lang. Wiederholungen sind für innere Monologe sicher ein Stilmittel und von dir gewollt. Aber am Beispiel "er schnuppert sie" mag ich verdeutlichen, was ich meine:

Der Wind spielt in deinem Haar und weht seinen Duft zu mir herüber. Du, mein Kind riechst süß und frisch. Ein Duft, der mich packt und schüttelt bis (mir) schwindelig ist. Diese straffen Schenkel, dieser kaum zu erahnende Ansatz zarter Brüste und der Duft deines Haars. Mädchenduft, süßer als die feinste Patisserie Française. Dein Duft wird stärker mit jedem Zentimeter, den ich dir näher komme. Dein Duft stürmt mir entgegen wie der Sonnenaufgang.
Keiner der Sätze ist falsch, viele davon sind sogar sehr schön. Aber die Summe macht mich als Leser irgendwann wütend. Er ist ein Nasentier, aber du musst dir engere Grenzen setzen, sonst langweilst du durch die unendliche Wiederholung.
Genau dieselbe Kritik gilt für die Köstlichkeiten, die in ihrer Vielzahl einfach überhand nehmen. Bei denen ist mir übrigens diese hier ins Auge gesprungen:
Deine Unschuld würzt dein Fleisch wie Thymian und Karamell.
Bitte: nimm jetzt Thymian und Karamell und steck es zusammen mit Fleisch in deinen Mund. Stell dir dabei vor du bist ein Wolf. Dieses Bild ging nach hinten los!
Aber nach dem Karamellpatzer geht die Geschichte los. Jetzt kommt Handlung, Dialog, Entwicklung und ab da finde ich sie stark!
Wiederholung, Imitation, so wird man erwachsen. So lange wirst du nicht mehr sein, mein Kind. Wein und Kuchen, Brot und Spiele. Wenn ihr kein Brot habt, dann esst doch Kuchen. Die Gedanken brodeln und vermischen sich.
Super gemacht. Kreativ, schlüssig - ich kann mitdenken und empfinden, wie sich die Assoziationen die Hand geben.
Ich schlüpfe in Großmutters Kleider und lege mich in ihr Bett. Das wird ein Spaß. Ich werde lachen, du wirst schreien.
Hier würde ich "Das wird ein Spaß" streichen. Der Satz macht die Dramatik der Szene schwächer und wenn du es ohne den Satz liest, ist die Handlungsfolge auch richtiger.
Perfektion. Mein Publikum ist getäuscht, ich bitte um Applaus. Die Göttin betritt die Bühne. Jung und unschuldig, wie Diana selbst und dich bist du mir Venus, du bist Kalypso, meine Nymphe. Meine Persephone, ich werde dich entführen.
Bis "betritt die Bühne" sehr gelungen. Die Formulierungen gefallen mir und auch die Satzmelodie ist poetisch und schön. Dann gehts mit den Göttern los. Diana - das war die mit der Jagd. Das Rotkäppchen ist doch nicht die starke Jägerin? Kalypso und Persephone müsste ich googlen. Der Venussatz ist auch grammatisch so nicht richtig. Vielleicht kürzen:
"Perfektion. Mein Publikum ist getäuscht, ich bitte um Applaus. Die Göttin betritt die Bühne. Jung und unschuldig. Meine Venus, ich werde dich entführen."
„Großmutter, was hast du für große Ohren?“ Das Zimmer ist finster und die Vorhänge werfen Schatten. Naives, kleines Täubchen.
„Damit ich dich besser hören kann.“ Deine Engelsstimme. Nein, du willst es nicht, du wirst um dein Leben schreien und ich schreie mit dir.
„Großmutter, was hast du für große Augen?“ Mein Herzschlag mit deinem. Ein Trommelkonzert. Crescendo. Stakkato.
„Damit ich dich besser sehen kann.“ Deine helle Haut, dein weiches Haar, die aufkeimende Angst in deinen Augen.
„Großmutter, warum hast du so große Hände?“ Das Blut pocht gewaltig in meinen Adern. Der Atem stößt in meine Lungen und verlässt mich als Keuchen. Zurückhaltung. Ein letzter Moment nur noch.
„Damit ich dich besser packen kann.“ Deine winzigen Brüste, die zarten Beinchen, der knackige Po und der flaumige Spalt zwischen deinen Schenkeln. Du schauderst. Ich sehe es; rieche, fühle, höre deine Angst. Sie füllt den Raum und verbrennt unter meiner Hitze.
„Großmutter, was hast du für ein entsetzlich großes Maul?“ Nein, du willst es nicht und du wirst schreien. Mein verschrecktes Kaninchen, mein Spätzchen. Ich nenne dich Lucretia, Jeannie, Charlene.
Der Dialog ist toll. Er ist unglaublich spannend und ich hätte in dem Moment nicht aufhören können, weiter zu lesen! Auch schön, dass das schaudern des Mädchens in dem Moment das des Lesers wird. Toll! Aber bei "schreien" ist dieser Teil fertig. Das Kaninchen und Spätzchen sind zu weich, verspielt und niedlich nach diesem Hammerdialog. Und was die Namen sollen ist mir völlig unklar.
Für den Abschluss der Geschichte gönnst du uns nur knapp 200 Anschläge. Gehetzt, schnell... aber vielleicht magst du aus der Jagdszene und dem Ende des Wolfs noch mehr machen. Ich gebe zu: Angst darf er nicht haben, aber er könnte sie angreifen die Jäger... im Sprung die Kugel fangen... irgendwas mit Action als Knalleffekt zum Schluß.
Insgesamt fand ich deine Geschichte phasenweise umwerfend gut. Ich würde mich freuen, wenn du weiter daran arbeitest.

 

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