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Rote Hölle
Schüsse schlagen neben mir ein. Leblose Körper fallen zu Boden. Blut sickert in die Erde. Der stechende Geruch von Tod steht in der Luft, der alle Hoffnung in sich aufsaugt. Mein Herz rast, jeder meiner Muskeln ist angespannt. Hände zittern. Ich traue mich nicht, habe zu große Angst vor dem Tod! Will nicht - nein - wage es nicht über das Niemandsland zu robben, gespickt von Stacheldraht und Tretminen. Fest umklammere ich mein Sturmgewehr, eine tickende Zeitbombe bin ich geworden, gespickt mit Granaten, Munition und Angst. Ruhm und Ehre wurde uns versprochen, einem Ausflug gleich sollte es werden. Doch wir bekamen einen Höllenritt. Ich will zurück, zurück nach Hause, zurück zu meinem Alltag, zurück zum Leben. Denn hier bin ich tod. Ein lauter Motor ist über mir zu hören.
“In Deckung!”, höre ich jemanden schreien.
Dann Einschläge. Die eiserne Munition durchlöchert den Boden und Körper schreiender Soldaten. Minen sprengen panischen Männern die Gliedmaßen aus den Gelenken. Ein pfeifendes Geräusch schießt durch meinen Kopf. Letzte, verzweifelte Schüsse werden Richtung Himmel abgefeuert. Dann ein Knallen und der Moter ist verschwunden. Ich linse über den Rand des Grabens und sehe nur Rot. Doch dann ein Pfeifen. Etwas Dunkelgrünes schlägt neben mir ein, erschüttert die Erde, reißt mich von den Füßen. Ich kann mich nicht bewegen, bin wie gelähmt und starre nur auf das Todesinstrument. Ein Klicken, ein letzter Atemzug und der Schmerz. Dann die Erlösung!