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Ronja wünscht sich ein Kätzchen
Heute ist Ronjas Geburtstag. Wie zu jedem Fest wünscht sie sich nichts sehnlicher, als dass sie endlich eine Katze bekommt. Sie bekommt allerhand Geschenke. Zwei neue Hörspiele, ein Brettspiel und tolle neue Schuhe. Aber eine echte Katze ist nicht dabei. Im letzten Paket ist dann immerhin eine lebensechte Kuschelkatze. Ronja ist enttäuscht. Sie ist so traurig, dass sie wütend auf Mama und ihre doofe Allergie wird. Mama und Papa wollen sie trösten, doch sie brülllt: „Nur wegen dir Mama kann ich keine Katze haben. Nur weil du eigentlich gar keine Katze haben willst!“ Denn was eine Allergie ist, versteht Ronja noch nicht so richtig.
Wütend geht Ronja raus in den Garten. Zuvor knallt sie noch die Tür zu und lässt ihre verdutzten Eltern ratlos zurück.
Sie legt sich auf die Wiese und denkt sich „Welch saublöder Geburtstag!“. Dabei schließt sie die Augen und drückt ihre Kuschelkatze ganz fest an sich. „Miau.“ „Nanu, ich wusste gar nicht, dass mein neues Kuscheltier auch Geräusche machen kann.“ denkt sich Ronja.
Eigentlich ist es ja ein echt tolles Geschenk und Mama kann ja eigentlich auch gar nichts dafür, dass sie allergisch gegen Katzen ist.
So langsam verfliegt Ronjas Wut. Ist ja auch doof am eigenen Geburtstag wütend zu sein überlegt sie. Sie beschließt wieder reinzugehen und ein Stück von ihrer leckeren Geburtstagstorte zu essen, doch da hört sie es wieder: „Miau.“
„Komisch, diesmal habe ich meine Kuschelkatze doch gar nicht gedrückt.“ denkt sich Ronja.
Sie öffnet die Augen und da sieht sie, dass eine rotweiß getigerte Katze neben ihr sitzt und sie neugierig anschaut. Sie hat ein blaues Halsband um und stupst Ronja jetzt sanft mit ihrer weichen Pfote an. Ronja traut ihren Augen kaum. Ganz vorsichtig streckt sie dem kleinen Kätzchen die Hand hin, als dieses sie zustimmend mit dem Kopf anstupst streichelt Ronja sie. Das Kätzchen steigt auf ihren Schoß und lässt sich genussvoll das Fell kraulen.
Ronja verbringt den ganzen Tag draußen mit dem Kätzchen. Sie spielen, schmusen und Ronja gibt ihm etwas Wasser zum Trinken. Es ist der schönste Geburtstag den sie je hatte. Ronja gibt ihm den Namen Luna.
Dann kommt Mama raus und sagt Ronja, dass es Abendessen gibt. Da entdeckt sie die neue, tierische Freundin ihrer Tochter. „Ich möchte hier draußen bei Luna essen.“ gibt Ronja Widerworte. „Das geht doch nicht und außerdem geht die Katze doch bestimmt bald auch nach Hause weil sie Hunger hat.“ versucht es Mama geduldig.
Ronja fühlt erneut diese Mischung aus Wut und Enttäuschung. Sie möchte nicht von Luna getrennt werden, jetzt wo sie endlich eine Katze hat. Mama kommt zu ihr gelaufen und guckt, ob etwas auf Lunas Halsband steht und tatsächlich: Luna heißt eigentlich Lilly und gehört Frau Mayer die zwei Straßen weiter wohnt.
Schweren Herzens verabschiedet sich Ronja von ihrer Luna und geht rein. Sie blickt sich nochmal um und sieht wie Luna über den Gartenzaun klettert und verschwindet.
Die nächsten Tage ist Ronja sehr traurig. Sie vermisst Luna. Sie mag nichts mehr essen, nichts spielen und schlafen kann sie auch kaum, denn ständig träumt sie von dem wunderschönen Tag den sie zusammen verbracht haben.
Mama klopft an ihre Zimmertür. „Hey Ronja zieh deine Schuhe an, ich habe eine Überraschung für dich.“ Eigentlich hat Ronja keine Lust, aber sie zieht ihre Schuhe an und folgt Mama.
Sie laufen zwei Straßen weiter und bleiben vor einem großen, rosa farbigen Haus mit tollen Blumen im Vorgarten stehen. „Wo sind wir Mama? Wer wohnt denn hier?“ fragt Ronja irritiert.
„Lass dich überraschen.“ sagt Mama und zwinkert ihr zu.
Die Tür geht auf und eine alte, sehr freundlich aussehende Frau lächelt Ronja an. Auf ihrem Arm hält sie...Luna! Vor lauter Freude umarmt Ronja die Frau samt Luna überschwänglich.
Ronja darf mit Luna spielen, sie knuddeln, kämmen und ihr sogar das Futter geben. Frau Mayer freut sich auch sehr über Ronjas Besuch, da sie selbst keine Enkel hat.
Ihre Mama hatte heute früh Frau Mayer zufällig beim Einkaufen getroffen und ihr von Ronjas Geschichte erzählt. Dann haben sie sich für ein Wiedersehen der beiden neuen Freunde verabredet.
Nach einer Stunde müssen sie gehen, da Mama wegen ihrer Allergie ganz viel niesen muss. Doofe Allergie – aber tolle Mama.
„Mama du bist so toll. Das ist das beste nachträgliche Geschenk was ich je bekommen habe.“ sagt Ronja und gibt ihrer Mama einen dicken Kuss.
Von nun an besucht Ronja Frau Mayer und ihre Luna so oft es geht.
Jetzt hat Ronja endlich ein Kätzchen - und Luna nennt sie sie auch weiterhin.