Was ist neu

Roggen

Mitglied
Beitritt
20.04.2002
Beiträge
286

Roggen

Wie Häschen, die im Frühlingsscheine auf grüner taugetränkter Wiese in tierisch schuldlosem Vergnügen toben, paarten sich Hain und Mia an jedem Tage auf den Glockenschlag um Viere in Bauer Friedrichs Felde, wo der Roggen wächst.
Es war ein kindlich keusches Unterfangen, wobei weder Gier noch Scham ein Plätzchen fanden, nur junge Neugier nach dem Spiel der Alten war Grund für ihre folgenschwere Tat.

So kam es wie es kommen musste, als, wie könnte es auch anders sein ,an einem rötlichgelben Frühlingstag, der Roggen spross die ersten Knospen, ein weingetränkter Bauer das Loch in seinem Kornfeld sah.
Der Schwips war baldigst überwunden, hinweggescheucht von dumpfem Staunen, da dieses Tölpels Auge den adamsgleichen nur in Kindlichkeit gehüllten Hain im Kornfeld munter stochern sah.

Wie groß war all das Schrein und Zetern als Mutter Hain und Vater Mia zum Ort des Frevels hingeführt, die beiden Kinder starr vor Angst, ganz unbeweglich, noch immer Bub auf Mädchen zwischen Roggenhalmen liegen sahen.

Da wurde freilich nicht lange Überlegt, das Mädchen von der bösen Tat für heut und immer schwer gezeichnet, in ein altes nur von Nonnen heimgesuchtes Kloster transportiert und Hain mit all den sündigen Gedanken zur restlos körperlichen Arbeit in fernem Lande von seiner Spielgesellin isoliert.

So war für sichren Fortbestand der Tugend vorgesorgt und auch der Kummer beider Eltern fand Trost in Mund und Busen, nah am Bache in einem kleinen Roggenfeld.

 

Hallo Marot,

sehr lyrisch das Ganze. Vielleicht zu sehr vefrachtet mit solchen Sätzen... :dozey:

Da der Text sehr kurz ist, ist es eigentlich auch nicht weiter tragisch. (Mehr hätte es wohl aber kaum sein dürfen... ;) )

Da wurde freilich nicht lange Überlegt...
"...überlegt..."

...nur von Nonnen heimgesuchtes Kloster transportiert...
Cool!

Nun, kleine Geschichte für zwischendurch. Ich habe es immerhin nicht bereut, sie zu lesen.

Gruß,

Poncher

 

Jepp, muß mich Poncher anschließen; nette, kleine Geschichte für Zwischendurch - und sehr lyrisch! :)

Gruß,
stephy

[der grad' nicht mehr dazu einfällt :( ]

 

Auch ich muss mich meinen Vorgängern anschließen. Das hier klang eher nach einem Gedicht a la Goethe, Schiller und Co. als nach einer Kurzgeschichte.
Und zudem eher eins was mir nicht sonderlich gefallen hat. :sad:

 

Erstmal danke für die Kritiken.
Was den lyrischen Erzählstiel angeht, habt ihr natürlich recht, ich habe mich auch gefragt ob ich mich
damit schon am Rande der Forumsregeln bewege, aber ich denke man kann trotzdem sagen, dass es eine Kurzgeschichte ist.
:D

@ Autor: Das ich dich mit meiner kleinen Geschichte nicht unterhalten konnte ist schade, aber so ist es halt, es kann nicht jedem alles gefallen. ;)
Das du mich mit Goethe und Schiller vergleichst, auch wenn es dir nicht gefallen hat, schmeichelt doch sehr, da ich genau dass beabsichtigt hatte. :cool:

[ 22.05.2002, 15:59: Beitrag editiert von: Marot ]

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom