Hey @Morphin,
vielen Dank fürs Vorbeischauen, Lesen und Kommentieren!
hm, warum ist in deinem Avatar-Bildchen eine AK-47? Hat das was mit Rodeon zu tun? Ich hoffe doch nicht.
Nee, das hat damit nichts zu tun.

Aber mir gefiel die Ästhetik des Bildes
Ich kannte auch mal den einen oder anderen Rodeon. Ruckzuck ist man in was reingeschlittert. Aus Freundschaft oder weil es nun mal ein alter Schulkumpel ist. Und dann die Perspektiven. Offensichtlich nicht mehr sehr viele. Das Leben hat den Hammer geschwungen und gut getroffen. Ich kenne deinen Protagonisten. Er ist mir schon oft begegnet, und ich konnte ihm nicht helfen. Weil er sich vielleicht nicht helfen lassen wollte.
Schön, dass sich bei dir solche Assoziationen bilden, vielen Dank
Hätte ihn doch bloß jemand gehalten, als er weinte. Hätte ihm doch bloß jemand vorgelebt, dass ein paar Tränen den Unterschied machen können zwischen Hoffnung und Vorhölle.
Ja, wahrscheinlich ist das letzten Endes der einzige Ausweg aus so einer Misere. Aber zu dem Punkt muss man auch erst mal kommen, ich denke, so einfach ist das nicht für viele, sich überhaupt so weit für so eine Sache zu öffnen
Eine komprimierte Trostlosigkeit. Da ist das mit dem Jungen am Ende der Schlussakkord, der die Sinnlosigkeit zementiert, das Leben überflüssig macht ... aber nicht das Gesetz.
Gerne gelesen.
Sehe ich auch so, Gesetz ist das nicht. Vielen Dank fürs lesen und freut mich, dass du es mochtest!
Viele Grüße
Servus @Carlo Zwei!
Vielen Dank dir auch fürs Vorbeischauen, Lesen und Kommentieren! Hat mich sehr gefreut.
Gerade die Details, die du rausgepickt hast, haben mich sehr weitergebracht mit dem Text, denke ich.
'Mom' klingt für mich immer komisch. Kann man da nicht Ma schreiben?
Ich finde Mom glaube ich leider geil!

Ma klingt im jetzigen Augenblick irgendwie entweder sehr kindlich oder ein bisschen "gewollt", meinem Empfinden nach zumindest, mir würde keiner wie den Prot einfallen, der seine Mutter Ma nennen würde? :/ Aber danke, ich notiere das auf jeden Fall und lasse das mal gären!
Auch das 'in der Kreide sitzen' fällt für mich persönlich aus der Authentizität
JA! Ja, da hast du richtig recht. Vielen Dank für die Anmerkung. Das ist wohl der Ausdruck, den ich am wenigsten im Text mag und der tatsächlich rausfällt. Ich bin grad am überlegen, was ich stattdessen schreiben soll und finde es ein wenig schwierig. Ich lass mir was einfallen!
Was ich tatsächlich an dieser Stelle kritisieren will, dass hier viel getellt wird. Und wie sich zeigt (oder ich es wahrnehme), ist das auch nicht besonders wichtig, dass er in der Kreide steht. Das würde ich die Mutter lieber anmahnen lassen oder so; so ein kleiner, mieser Seitenhieb oder etwas ähnliches (lese das gerade nochmal – also die Variante mit dem Seitenhieb funktioniert wohl eher nicht. Immerhin war das Geld ja für die Beerdigung. Das ist schon gut, weil es Sympathie erzeugt. Also verzichten würde ich darauf nicht. Aber ich würde empfehlen, das zu zeigen, anstatt ihn einfach behaupten zu lassen). So hat es ein bisschen was von diesem Selbstgespräch/Monolog, das in manchen Filmen zu Zwecken der Exposition geführt wird. Aber es erlaubt sich bei dem Erzähler auch zugegeben mehr als bei anderen. Er macht ja eine Geschichte daraus. Es ist eben nicht bloß Rollenprosa, auch wenn ich das erst im Sinn hatte.
Ja, das sind gute Gedanken, vielen Dank dafür! Ich bin mir nicht sicher, ob das Tell mich hier grundlegend stört, aber das ist notiert, ich muss mal ein wenig Zeit abwarten lassen, um das klarer zu sehen!
Vodka-Bull und Fluppe. Das erste klingt für mich nicht so, als würde man das so verkürzen und Fluppe klingt für mich eher nach 70er- oder 80er-Jahre. Wolltest du das bzw. kennst du Orte (hast das selbst erlebt), an denen so gesprochen wurde?
Ja, interessant! Ich hab noch mal nachgedacht, und Fluppe hab ich tatsächlich öfter mal gehört, auch von Leuten, die wie der Prot sein könnten. Es ist natürlich immer eine gewisse Ironie enthalten, wenn man Fluppe sagt, weil einem schon klar ist, dass das ein ungewöhnlicher, irgendwie komischer Begriff für Zigarette ist; ich muss auch das mal gären lassen! Kippe klingt halt sehr 0815, in Fluppe ist irgendwo dann auch ein wenig Charakter enthalten, ein wenig Prot
und plötzlich ist es in mir aufgestiegen, die Tränen
hier verlässt du ja (absichtlich, nehme ich an) ein bisschen die Grammatik. Korrekt wäre ja eher '... sind sie in mir aufgestiegen, die Tränen.'
Das könnte so ein Zigga-Move sein

, ist er das? Interessiert mich nur.
Aus meiner Perspektive sage ich, das bringt (wieder) Authentizität und kostet dafür sprachlichen Schliff. Weil sich dieser 'Deal', finde ich, die Waage hält, ist es interessant, dass du dich hier entscheidest, wie du es tust. Sagt ja auch etwas aus.
Ist mir gar nicht aufgefallen, dieser Zigga-Move! Haha. Ja, das stimmt aber schon, manchmal nehme ich es, wenn Figuren sprechen, mit der Grammatik nicht so eng, ich finde das auch bei anderen Autoren gut, wenn sie versuchen, echte Sprache einzufangen, die Leute reden ja nicht wie der Duden. Ehrlich gesagt ist mir aber der grammatikalische Fehler nicht bewusst unterlaufen, ich fand das irgendwie passend und es klingt für mich gar nicht so falsch, haha, aber ja, das ist eine feine Beobachtung, sehr interessant, das auch mal aus anderen Augen zu sehen, wäre mir so nicht aufgefallen!
Sein eckiger Russenkopf kahl geschoren, die Wangen breit, die Augen schmal, von Kälte und Sibirien
Hier spielst du für mein Empfinden mit dem Feuer. Das ist derselbe Deal, nur ein kleines bisschen anders. Authentizität gegen inhaltlichen Schliff. Da hätte ich mich auf jeden Fall für die Inhaltlichkeit entschieden. Weil 'Russenkopf' und 'schmal, von Kälte und Sibirien', da macht er es sich mit der Charakterisierung zu einfach, finde ich.
Ja, darüber muss ich noch mal nachdenken! Auch "Sibirien", vllt. ist das zu hoch gestochen für den Erzähler, ich bin mir noch unsicher
das sind zwei sehr schöne Stellen. Ist wirklich toll, wie du diese Gestik einfängst. Etwas super Schweres, was sich bei dir völlig natürlich anfühlt (und das, obwohl es so eine tränenreiche Stelle ist, wo ja ganz viel passiert).
Danke!
„Du musst sagen, dass ich bei dir war“, sagt Rodeon, „die ganze Nacht. Dass ich bei dir war und diesen gottverdammten Wagen nicht gefahren hab.
Schöner Twist. Da wird dieses 'Warum' hinter den Tränen sofort greifbar. Da ist Schuld und Angst, vor allem Angst, richtige Fegefeuer-Angst.
Sehr schön!
Nämlich warum du nicht schreibst: "Dass ich diesen gottverdammten Jungen
nicht umgefahren hab", sondern das 'nicht' so ungelenk an den Anfang stellst. 'Katalektisch' wäre mein Argument (das Wort habe ich zufällig gelernt, aber ich finde, es beschreibt ein Phänomen, wo ein besseres Wort fehlt!). Dass du, wie es in Gedichten gemacht wird, im letzten Satz eine Unregelmäßigkeit einbaust, die den Rhythmus stört und dadurch eine Art Schlusspunkt markiert. Vielleicht sehe ich ja auch Gespenster. Falls ja, dann ändere es lieber
Haha, ja da ist definitiv was dran! Ich hatte beim Schreiben das irgendwie so im Ohr, dass die Figur das so sagen würde! Ich verlasse mich da eher immer auf so ein Gefühl als auf korrekte Syntax, aber vielleicht liege ich auch falsch. Ich denke einfach, es ist ein größeres Lesevergnügen bzw. mich als Leser würde das nerven, wenn Figuren vom Gefühl her gar nicht wirklich so sprächen, wie sie es in Wirklichkeit tun würden
Du hast den um zwei morgens abgeschickt, was auch immer das zu bedeuten hat, aber irgendwie scheint es dir ja auf den Nägeln gebrannt zu haben.
Da musste ich echt lachen

Ich bin eher Nacht- als Morgenmensch, und wenn es möglich ist, sitze ich sehr gerne nachts an Storys. Also, hat mich natürlich gereizt und gefreut, mal wieder was zu posten, aber hätte nicht gedacht, dass jemandem die Uhrzeit auffällt!
Ein schönes, kleines Teil!
Carlo, ich danke dir nochmals.
Hey @Sisorus!
Danke dir auch fürs Lesen und Kommentieren! 
geil, mal wieder etwas von Dir zu lesen
Zurück: Geil, mal wieder was von dir zu lesen!
Und der Text gefällt mir grundsätzlich gut, wobei ich das Gefühl habe, dass er eine in Rollenprosatexten sehr häufig auftauchende Ungenauigkeit beinhaltet. Ich bin zugegebenermaßen etwas neurotisch was Erzählstimmen betrifft und glaube nicht mal wirklich daran, dass die Maßstäbe, die ich quasi automatisch an Texte lege, zwangsweise solche sind, denen ein guter, sehr guter oder auch perfekter Text gerecht werden würde – oder anders: Ich bin mir nicht sicher, ob meine Maßstäbe wirklich mit der Qualität eines Textes zusammenhängen oder, ob sie einfach nur ein paar meiner Lekto- Neuro- Idiosynkrasien widerspiegeln.
Jaaaa ... du hast schon recht! Das war ein wenig meine Furcht bei dem Text, oder eben das, wobei ich mir nicht sicher war, wie viel Authentizität muss in der Sprache sein, was kann die Figur sagen und denken und was nicht. Das Problem auf den Punkt gebracht: Einerseits mag ich eine rohe, echte Sprache, die eine solche Figur sprechen würde. Andererseits mag ich auch einfach mal gute Beschreibungen. Auf eine gewisse Weise denke ich mir auch, es gibt Leute, die leben so ein Leben, aber die können auch auf eine gewisse Weise die Dinge ein kleinwenig poetisch sehen. Menschen sind schlauer und vielschichtiger, als man oft annimmt. Schau dir z.B. die vielen Kids aus der "Unterschicht" an, die z.B. rappen oder Rapvideos auf Youtube laden, auch wenn sie nicht erfolgreich sind, ist da trotzdem eine Melodie und Poesie enthalten, die von ihnen kommt. So etwas dachte ich mir hier beim Prot: Wieso muss er einfältig und vorhersehbar sprechen, so wie man es sich denkt? Natürlich tut er das meistens. Aber wieso sollte er nicht auch ein wenig den Sternenhimmel mal wie eine Lichterkette sehen? Weißt du, wie ich meine? Also ich stehe absolut hinter deiner Kritik und den Punkten, die du zitiert und kommentiert hast, aber da ist auch dieser Gedanke in mir, dass hier und da eine Formulierung, die jetzt nicht nach Stanz-Arbeiter klingt, sondern von einem sensiblen Menschen kommt, eigentlich möglich ist. Der Prot ist ja jetzt auch kein Feingeist oder sonst was, sondern ein normaler Junge. Aber ja, das sind so meine Gedanken zu deinem Kommentar! Du siehst, er hat mich sehr angeregt und dafür mich ich mich bei dir bedanken
Ich hab so einen scheiß verfickt fest sitzenden Husten. Meine Nikes und meine Hose sind so hässlich. Seit Mom gestorben ist, sitze ich noch mehr in der Kreide. Hätte nie gedacht, dass Beerdigungen so teuer sind.
Tief in der Rolle. Sprache ist sehr stark am Erzähler orientiert. Kurze Sätze, Slang, mentale Tangenten.
Schön! In der Kreide sitzen fand ich letztendlich irgendwo nicht dem Duktus entsprechend, interessant, dass du das authentisch fandest!
Welcher Fünfundzwanzigjährige heult schon so?
Ich möchte behaupten, dass die wenigstens Fünfundzwanzigjährigen sich als Fünfundzwanzigjährige betrachten. Der Titel scheint mir eher aus Deinem Umriss, bzw. Deiner Idee der Figur zu kommen. Passender wären mMn. Dinge wie: "Mann", "Kerl", "Typ", "Erwachsener" usw.
Man identifiziert sich doch eher mit Lebensphasen, gesellschaftlichen Rollen usw. als mit Zahlen (wobei es hier Ausnahmen gibt! Kulturell aufgeladene Zahlen wie 18, 30, 40, 60 usw. sind Markierungen bestimmter Abschnitte und symbolisieren/verdichten diese häufig. 25 ist mMn. jedoch keine solche Zahl).
Da hast du recht. Da klingt ein wenig der Autor durch und auch Infodump. Werde ich ändern.
bücke mich leicht und entflamme sie.
Hier. Was zur Hölle? Der "Maloche", "verfickt fest sitzender Husten" Kerl "bückt sich leicht" und "entflammt" eine Zigarette? Ne, man, ne. Du soufflierst Deinem Erzähler hier Sätze einer Sprache, die mMn. nicht die seinige ist. Das ist btw. die "Ungenauigkeit", die ich meinte, haha. Der zündet ne Zigarette an, macht sie an, pafft sie an oder so.
Hahaha. Du hast recht. Danke für den Hinweis. Entflammen ist einfach so ein geiles Wort. Aber ja, ist notiert und ich muss mal drüber schlafen! Im Grunde hast du aber recht
vielleicht ist es das Gesicht, das er als Kind hatte, auf dem Schulhof, als ich ihn das erste Mal gesehen hab; vielleicht ist es das Gesicht, das man beim Weinen bekommt, das eines Kindes, ganz automatisch, vielleicht ist das irgendwo in uns drin, dieses Gesicht, dieses Kind, diese unendliche Traurigkeit.
Same. Die Sache an sich geht voll klar, ist sogar ganz cool, aber das "in uns drin", die "unendliche Traurigkeit", dies Wortreichtum, das ist doch der Herr Zigga, der uns zum Abschluss des Schauspiels kurz die Konstruktion erklärt!
Jaaa ... hab den Text ja hochgeladen, um genau so eine Kritik zu bekommen! Also for real. Hab ja oben geschrieben, was ich mir dabei dachte, bei dieser Stelle bspw. Aber ja, im Grunde hast du recht. Irgendwie gefällt mir das, auch, dass der Junge kein absoluter Holzkopf ist, sondern er ist ja auch sensibel, jetzt nicht im Sinne von Schwach und immer Sensibelchen, aber da ist ja auch etwas an ihm, das er verleugnet, etwas Sensibles, was er zu unterdrücken versucht, wenn er sagt "es ist so peinlich, so zu heulen", (so zumindest war mein Gedanke beim Schreiben), und das auch hier und da zu einem "sensiblen Blick auf die Welt" führen könnte, wenn man seine Persönnlichkeit anblickt ... aber das ist sehr interessant und ich frage mich diese Frage oft, wenn ich eine solche Figur schreibe: Was geht, was kann? Was ist Klischee und ist es vllt. originell und authentisch, hier und da mal etwas sagen zu lassen, wo man denkt: Krass, ja, das ist kein Abziehbildchen von Malocher, wie man ihn sich vorstellt, da ist ein echter, fühlender junger Mensch dahinter?
Also vielen Dank für dein Feedback, es ist mir sehr viel wert! Ich werde mal über dein Gesagtes nachdenken und es ist auf jeden Fall notiert. Ich stimme dir im Grunde zu, aber ich bin noch nicht ganz hinter die Lösung dieser Thematik gestiegen.
Grazie!
Viele Grüße,
zigga