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Rock the Night
«Ruben! Ruben, komm raus!»
Das Kreischen war bis in den Backstagebereich zu hören. Dumpf, schwach wie aus einem Grab; aber es war eindeutig vernehmbar.
Ruben Meding zog sich das Handtuch über das Gesicht. Ausgestreckt mit den Beinen auf dem Schminktisch und den Oberkörper nach hinten gelehnt, hatte er es sich in halbliegender Position im Ledersessel gemütlich gemacht.
So angenehm wie es wirkte, war es allerdings nicht. Ruben war aufgewühlt. Innerlich tobte ein Kampf im Rockmusiker. Er war zerrissen. Seine Vergangenheit lebte ihn ihm, obwohl er sie bereits lange am liebsten mit einem Knüppel totgeprügelt hätte. Aber den Knüppel, den Ruben gebraucht hätte, gab es nicht. Wahrscheinlich würde es den auch nie geben. Ein Prügel gegen das Vergessen? Das haben schon viele probiert. Die meisten mit Alkohol und Drogen - genau wie Ruben.
«Ruben! Raus mit dir!»
Matt war nicht nur ein Manager - er war ein Tornado. Furios, wütend, vernichtend. Er räumte alles aus dem Weg, was seiner Meinung nach dort nicht hingehörte. Wie die Tür der Künstlergarderobe. Vielleicht war sie aus Ehrfurcht vor Matt von selbst aufgesprungen, vielleicht hatte er auch brutal dagegen getreten. Auf jeden Fall rummste es höllisch.
«Jaaaaaaa!»
Ruben war genervt. Sein Tonfall verriet das jedoch nicht. Auch wenn Ruben all das ordentlich auf den Sack ging, war es besser, wenn Matt nichts davon mitbekam. Zumindest jetzt nicht; schon gar nicht, wenn er ohnehin auf einhundertundachtzig war. Da war es auf alle Fälle gesünder, gute Miene zu bewahren. Das wusste Ruben aus Erfahrung.
Er zog das Handtuch von den Augen und schielte zur Tür. Matt war nicht mehr da; Ruben fauchte. Tief atmen war wichtig, vor allem nach zwei so anstrengenden Stunden. Viel Zeit dafür hatte er nicht: Wenn Matt ihn noch einmal auffordern musste, auf die Bühne zu gehen, würde es sicher ziemlich ungemütlich werden.
«Eeeyyyy!», schrie Matt auf dem Korridor.
«Jaaaa, hab ich gesagt…»
«Nicht jaaaaaa….Sofort!»
Ruben riss sich das Tuch vom Gesicht und feuerte es auf den Tisch. Er sprang aus dem Sessel und rief, dass er schon unterwegs sei. Dann stützte er sich beidhändig an der Tischkante ab, zog ein Säckchen Koks aus der Schublade und machte es zurecht für die Nase. Das Zeug brannte sich den Weg den Rachen runter. Ruben prustete und schüttelte energisch den Kopf.
«Bäh!», sagte er und streckte seine Zunge raus. Dabei betrachtete er sich genau im Spiegel.
Er sah scheiße aus. Aber so richtig scheiße. Er strich sich durch sein sehr langes, gelocktes Haar. Würde er es nicht regelmäßig tiefschwarz färben, wäre es hässlich grau und Ruben sähe aus wie sein eigener Opa. So aber war er der geile Rocker, auf den jede kreischende Teenie-Göre total abfuhr.
«Was ist jetzt?», gellte ein Schrei.
Ruben raufte noch einmal das Haar, zwinkerte sich selbst im Spiegel zu und verließ eiligen Schrittes die Garderobe.
Er hetzte blindlings durch den Wald. Es war Nacht und überall war Nebel. Der Weg durch das Meer aus Bäumen war schwer zu finden und die Schwaden sahen manchmal aus, wie Geister. Ruben erschrak. Dann hielt er kurz inne, versteinerte und war völlig bewegungslos. Wie ein Tier, das aus Furcht in Schockstarre verfiel.
Wie ein Tier - genau so fühlte er sich: gehetzt und gejagt. Auf der Flucht vor dem sicheren Tod und doch selbst auf der Pirsch. Auf der Suche nach dem Opfer. Nach Nahrung. Futter, das seine Gier stillen würde.
Er sah den Wald durch die Augen dieser Kreatur. Er spürte ihren Körper nicht. Nur die Bäume, die im Dunkel in die Höhe schossen und durch die das Licht des Mondes fiel. Im matten Schein glänzte der Hauch, der aus seinen Nüstern dampfte.
Seine Hände… Er erschrak. Denn er sah die Klauen des Teufels. Behaarte Pranken über und über mit Dreck und Kot beschmiert. Lange spitze Fingernägel; voller Blut. Das waren nicht die Hände eines Musikers. Es waren die Pratzen einer Bestie. Wo kamen sie her? Und vor allem: Was hatten sie gemacht? Er wusste, dass es seine Hände waren, auch wenn sich die Klauen nicht anfühlten, als gehörten sie ihm.
Das Blut war frisch. Es tropfte zu Boden.
Ruben senkte den Blick, aber durch das schwache Licht des Mondes konnte er nichts erkennen. Nach und nach verfestigten sich die Wolken heißen Atems zu Materie. Ein Gebilde weiß wie der Schnee auf winterlichen Feldern und in der Mitte tiefrot manifestierte sich. Ein Fleck - kreisrund. Es war Blut. Aber es war nicht das Blut, das von seinen Händen tropfte -es kam aus dem Weiß. Das blanke, dünne Kleid einer Frau. Es verhüllte ihren kalten Körper, der verkrümmt auf dem Moos lag.
Es schien sich um eine junge Lady zu handeln. Ruben konnte das nicht mehr bestimmen - vom Gesicht war nicht mehr viel übrig. Nur noch eine klebrige Masse Fleisch und Blut, vereinzelte Zähne und in der Mitte etwas, das wohl einmal eine Zunge war. Aber das seidig blonde Haar, das vom Haupt über die Schultern floss, bestärkte Ruben in seiner Vermutung, dass die Dame noch nicht hohen Alters gewesen sein konnte.
Er sah die Tote genau an und grunzte. War das seine Tat? Nein. Es war sein Werk. Es war ein Gemälde. Eine Statue. Noch besser: Es war ein Song; voll ungeahnter Harmonien und einer Melodie, die so schön war, dass nur die Engel allein sie singen konnten.
Vielleicht waren seine entsetzlichen Pranken nicht die Hände eines Künstlers und die behuften Pferdestelzen kein Merkmal eines Schöngeists; aber diese Tat war es auf jeden Fall. Und er fühlte sich auch wie ein Schöpfer. Wie der Begründer von etwas sehr Großem. Mit dem Ende einer bemitleidenswerten Kreatur erschuf er etwas viel Erhabeneres, etwas Göttliches. Denn der ausgeweidete, zerlegte Haufen aus Blut und Fleisch war durchaus himmlisch.
Aber er hatte getötet. Und so ehrwürdig das Ergebnis des Getanen auch gewesen sein mag, es machte die Sünde nicht ungeschehen. Ruben litt unter seiner Schuld. Jetzt schon. Und er war sich dessen bewusst, dass ihn die Reue auf ewig verfolgen würde. Er hatte gemordet und das bestialisch. Nicht aus hehren Gründen, die man auf irgendeine abstruse Weise nachvollziehen konnte; sondern aus purer Lust am Töten. Aus einem Blutrausch heraus. Aus der Gier nach Macht und dem Reiz des Verbotenen. Er war ein Tier. Nein, er war eine Bestie; ein Teufel.
Der Nebel vor seinen Augen verdichtete sich zu einer weißen Masse, die klebrig und undurchdringlich vor seinem Körper hing. Sie wurde schwarz und verdunkelte alles.
Als die Finsternis sich lichtete, war Ruben im Korridor zwischen Bühne und Backstagebereich. Er schwitzte. Er war gebadet, Bäche aus Wasser schossen von seiner Stirn und liefen den Körper hinab. Sein schwarzes Hemd, das die Achseln zuvor noch locker umspült hatte, klebte durchnässt auf seiner Haut.
Ruben war erschöpft; aber er wusste genau, was vor sich ging: Es war die Vergangenheit, die ihn einholte. Die Vergangenheit, für die es keinen Knüppel gab. Und die Vergangenheit, die auch eine dicke Straße Koks nicht unter Kontrolle bringen konnte.
Er fand, dass es längst an der Zeit war, auf das Gestern zu scheißen. Das dachte er immer in solchen Momenten. Er führte schon lange ein völlig anderes Leben. Er war berühmt, reich und er war angesehen. Warum sich also darum kümmern, was schon lange vorbei ist? Aber es war unmöglich, auf das Gestern zu scheißen - denn das Gestern schiss auf ihn. Es scherte sich einen Dreck darum, was aus Ruben geworden war. Es kümmerte sich nicht um Ansehen, Reputation oder Reichtum. Es war da. Und es lebte.
Ruben wusste, dass sich die Flammen seiner Furcht und seiner Reue vom gleichen Feuer nährten wie sein Wille. Der Drang zu überleben war groß und mächtig, aber auch nur ein begrenztes Gut. Wenn diese Quelle einmal versiegte, würde Ruben ersticken. Und er wusste nicht, ob das nur eine Metapher war.
Er stolperte den langen, engen Gang entlang. Die Beine versagten ihm und seine Knie wurden weich. Ruben hatte Mühe zu stehen. Er konnte den weiten Weg zur Bühne nicht gehen.
«Reiß dich zusammen!», presste er durch die Zähne. Hatte er sich nicht schon oft wie ein Gott gefühlt? Wenn die Menge tobte und jubelte und der Applaus wie ein Herbststurm durch die Arena peitschte? Und nun? War er der letzte Penner? Getränkt in der eigenen Körperausdünstung, wankend wie ein Sturzbesoffener und von Angst und Reue geplagt?
Er hustete. Stützte die Hände auf seine Knie. Ließ sich Zeit, um tief durchzuatmen. Er hustete den Schleim aus seinem Schlund; spuckte ihn auf den grün gefliesten Backstageboden, als würde er damit alles auskotzen, was ihn innerlich zerstörte. Dann richtete er sich auf. Er nahm all seine Kraft, seinen gesamten Willen zusammen und marschierte aufrecht und stolz auf die Bühne. Er war ein Profi. Und wenn es ihm schlecht ging, durfte das niemand merken.
Ruben platzierte sich hinter dem Mikro und sang sich und sein Publikum so selbstverständlich in Ekstase, als wäre er gerade zum Kacken aufs Klo marschiert. The Show must go on.
Innerlich aber tobte ein Kampf ums nackte Überleben. Sein Herz hetzte in einer unfassbaren Todesschlacht auf und ab, sein Gehirn schoss in flüchtigen Blitzen spitze, scharfe Klingen der Beklemmung durch seinen Leib. Ruben lag in Agonie, aber niemand bemerkte es. Er verreckte - und die Menge war am Jubeln.
Eine Ungerechtigkeit, über die Ruben gerade nicht nachdenken konnte. Etwas zog seine Aufmerksamkeit auf sich; und diese Entdeckung war grauenhaft: Hinter dem Molton, der die Bühne absteckte, bahnte sich ein Rinnsal seinen Weg. Rot wie Blut. War es das? Blut?
Ruben schauderte; und schmetterte gleichzeitig den Schlusston von «How About You» in die tobende Menge. Aus den Augenwinkeln immer das verdächtige Bächlein belauernd.
War das Blut? Ruben zweifelte am eigenen Verstand; und letzten Endes auch an seinen Sinnen. Bestimmt spielte ihm das Hirn einen Streich. Da war nichts auf dem Boden. Keine Pfütze. Das war Mumpitz; eine Posse seines zerrütteten Geistes. Und im selben Augenblick löste sich die grausige Brühe in nichts auf.
Richmond, der Bassist, zwinkerte hektisch. Ruben lächelte süßsauer und blinzelte zurück. Richmond fächerte mit der Hand. Möglichst unauffällig, denn er hatte sein Instrument zu bedienen. Außerdem sah es so aus, als wolle er nicht, dass die Fans etwas merkten.
Ruben kniff die Augen zusammen und blickte Richmond fragend an?
«Was is?», sagte er. Tonlos, nur die Lippen bewegend.
Richmond schüttelte energisch den Kopf.
Ruben stand im Regen. Nur langsam dämmerte ihm, dass die Band die erste Strophe von «Against the Storm» bereits zum wiederholten Male anstimmte. Wartend auf Rubens gnädigen Einsatz. Seit….wie lange eigentlich schon? Zehn Sekunden? Zehn Stunden? Zehn Jahren? Ruben fühlte sich, als würde seine Seele allmählich seinen Körper verlassen. Es fehlte jegliches Gefühl für Zeit und es fiel ihm schwer, sich an die Situation anzupassen.
Und der Sinn dafür, ob er aufrecht stand oder sich auf dem Boden krümmte, war ebenfalls dahin. Ruben glaubte zu fliegen. Aber es war nicht das angenehme Gefühl des Losgelöst-Seins. Es war ein zerstörerischer Eindruck des Fallens. Des Immer-schneller-hinabgerissen-Werdens und er hatte große Angst vor dem Aufprall. Die fürchterliche Vorahnung, dass sein Leib aufschlägt und wie eine überreife Frucht platzt. Ruben ging durch die Hölle.
Er sah sich um. Vor sich eine Masse an Menschen. Die Fans, der Mob. Rund um ihn herum die Band, die Roadies, Matt. Matt, der in seinem legeren schwarzen Sakko mit roter Krawatte den Eindruck vermitteln wollte, cool und jugendlich zu sein. Richmond mit seinen blonden, fettigen Haaren, die ihm ungewaschen über die Schulter hingen. Irgendwo links von Ruben musste wohl Elmo die Gitarre schrubbeln. Ruben hatte ihn oft wegen seines schiefen Lächelns aufgezogen, das ihm bei schwierigen Soli über das Gesicht jagte. Ob Rudy hinter ihm das Schlagzeug bearbeitete, konnte Ruben bestenfalls hören. Im Blickfeld hatte er seinen Drummer nicht.
Ein eiskalter Schauer lief Ruben über den Rücken. Die Haare im Nacken sträubten sich. Ein unglaubliches Gefühl des Grusels überkam ihn. Zu seiner eigenen Überraschung stellte er fest, dass er dabei war, bereits zum zweiten Mal die Hook von «Against the Storm» zum Besten zu geben. Er hatte nicht bemerkt, dass er sang. Jetzt stellte er fest, dass sein Körper eine perfekte Bühnenshow lieferte. Rubens Aufmerksamkeit aber war auf etwas völlig anderes gerichtet. Auf eine Dimension hinter der Dimension. Auf eine Welt weit über dem irdischen Instinkt.
Rubens Geist und Körper waren nicht länger eine Einheit. Seine Seele koppelte sich ab. Es roch nach modrigem Gestank. Der grausige Mief von Verwesung. Von Fleisch, das einer Leiche von den Knochen fault. Ruben wurde speiübel und er spürte, dass er gleich kotzen würde. Wie Magma aus dem Inneren eines Vulkans schoss der Schwall an Erbrochenem auf die Bühne. Die Menge kreischte, johlte und applaudierte; hielt es für einen Teil der Show.
Aber Ruben war nicht mehr Teil der Show. Er war Protagonist in seinem eigenen Stück. In einer Revue, in der es um Schuld, Reue und Sühne ging. Und um das Verstecken. Dem Verbergen dessen, was niemand wissen soll und was keiner sehen darf. Was aber dennoch nicht ungeschehen gemacht werden konnte.
In einer Wolke aus körperlicher Zersetzung, dem pulsierenden Getöse des Mobs und der Haut inmitten des Feuers der Hölle, war es ein Regen aus Blut, der die Szenerie in ein schaurig-rotes Gemälde färbte. Ruben hoffte, dass er sich im Rausch befand; doch sein Herz wusste, dass er tatsächlich zur Hölle fuhr. Er durchlebte sein persönliches Armageddon. Es war der Tag des jüngsten Gerichts; der Moment, in dem er zur Rechenschaft gezogen wurde.
Ruben war klar, dass er immer noch auf der Bühne stand. Aber gleichzeitig war er nicht mehr Teil seines Körpers. Er konzentrierte sich darauf, seine Hände zu falten und es gelang ihm. Er hörte, wie sein Gesang während des Liedes stoppte und das überraschte Abebben des Kreischens der Menge. Er spürte die Verblüffung der Crew. Die Band, die nach und nach zu spielen aufhörte und Ruben beglotzte. Teils fragend, teils verachtend. Je nachdem, in welchem Verhältnis man zueinanderstand.
Und Ruben stand da. Vor der wartenden Menge, vor seinen fragenden Kollegen. Vor Matt, dem mit hochrotem Kopf die Hutschnur platzte. Ruben stand da in seinem schwarzen Outfit, leicht gebückt, tief in sich versunken und mit gefalteten Händen. Den Blick stier auf das Mikro gerichtet. Es war so still geworden, dass man Ruben atmen hören konnte. Wie das Rauschen des Ozeanes stieß er seinen Odem aus. Es war mucksmäuschenstill, aber die Stimmung eindeutig aufgeladen. Wie vor einem Sommernachtsgewitter, das über die Lande brechen und mit Blitz und Donner die Flur verwüsten wird.
Dann sog Ruben Luft ein und hob zu einem Vaterunser an:
«Vater unser im Himmel, geheiliget werde dein Name….»
Die Stimmung war eine explosive Mischkulanz aus Erstaunen, Wut, Angst und Euphorie. Und man ahnte, dass die Entladung bald folgen würde. Der Ausbruch war unvermeidlich.
Niemand wagte es, den Moment zu stören. Mancher vor Ehrfurcht, der andere aus purer Angst. Nicht einmal Matt traute sich, seiner Wut Luft zu machen.
Ruben betete. Seine weiche, warme Stimme bat um tägliche Nahrung und darum, nicht in Versuchung geführt zu werden. Der Akt schien heilig. Erhaben. Längst hatte das Publikum in Rubens Vaterunser miteingestimmt. Eine Tausendschaft an Individuen raunte Worte der Vergebung und der Liebe. Schließlich beteten auch die Roadies mit, die Tontechniker, die Band. Und ganz zum Schluss Matt.
«…denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit. In Ewigkeit. Amen.»
Die Menge schloss das Gebet. Es war totenstill. Nicht ein Geräusch. Es war gespenstisch, geradezu unnatürlich.
Ein Schluchzen durchdrang die Ruhe. Und obwohl es nur leise und sehr schwach war, wirkte es wie ein mächtiges Donnergrollen. Es war Ruben, der sein Haupt nach vorne fallen hatte lassen. Seine schwarze Mähne umspülte seinen Oberkörper von hinten und vorne. Er wimmerte. Dann begann er zu weinen. Heftig. Alle Dämme brachen. Wie ein kleines Kind weinte Ruben Bäche aus seinen Augen.
«Herrgott, vergib mir….denn ich habe gemordet.»
Dies waren Rubens letzte Worte. Nachdem er sie ausgesprochen hatte, sackte er in sich zusammen und sein Körper glitt zu Boden wie ein Sack ohne Inhalt. Er war tot.