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Ritter Rotz

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27.12.2012
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Ritter Rotz

Ritter Rotz hatte Schnupfen. Und zwar immer.
Wenn die anderen kleinen Ritter mit ihren großen Schwertern kämpfen übten oder mit ihren Ritterpferden wild galoppierten, lief ihm die Nase.
Und weil sich alle davor fürchteten, sich bei ihm anzustecken, durfte er nie mitmachen.

Seine Nase triefte so fürchterlich, dass seine Rüstung schon anfing zu rosten, und bei jeder Bewegung quietschte und ächzte. Sein Visier war schon beinahe festgerostet. Der kleine Ritter traute sich aber ohnehin kaum, es zu öffnen, weil seine Nase vom vielen Schnäuzen so feuerrot und dick geworden war, dass ihn die anderen kleinen Ritter immer auslachten.

Aber Ritter Rotz wollte auch ein guter Ritter werden, genau wie sein Vater Ritter Riesengroß und sein Großvater Ritter Richtiggut. Denn er wollte unbedingt das diesjährige Ritterturnier gewinnen:
Der erste Preis war nämlich ein drei Tage dauerndes Tortenessen mit der kleinen Prinzessin Pausbäckchen, die Ritter Rotz gerne heimlich beim Bonbonessen beobachtete.

Darum ging er jeden Morgen, wenn sich die anderen kleinen Ritter auf dem Turnierplatz zu ihren Ritterlehrstunden trafen, alleine in den Wald.
Er wollte kämpfen lernen.
„Heute besiege ich ein Wildschein!“, rief er dann kampfeslustig oder: „Trau dich nur raus, du böser Feuerdrachen!“ Aber nie ließ sich jemand blicken.
Seine lautes Niesen und seine knarzende Rüstung hatten längst alle vertrieben.
Normalerweise machte Ritter Rotz das nichts aus, „morgen ist auch noch ein Tag zum Kämpfen“, dachte er dann und hieb mit seinem Schwert ein paar Blumen für seine Mutter ab.
Doch heute war es anders: Ritter Rotz war schlecht gelaunt. In drei Tagen schon war das große Ritterturnier und er hatte immer noch nicht trainiert.
Traurig setzte er sich auf einen Stein und malte mit seinem Schwert große Kreise ins Gras.

„He, du machst mir mein Kräuterbeet kaputt“, schimpfte eine Stimme hinter seinem Rücken.
So schnell es seine rostige Rüstung zuließ, sprang der kleine Ritter auf die Beine, sein Schwert gerade nach vorn gerichtet.
„Komm raus und kämpfe mit mir!“, rief er aufgeregt, „HATSCHI!“
„Spinnst du, weg mit dem Schwert“, mit einem großen Sprung landete ein Mädchen vor Ritter Rotz und spuckte – Pfft! - auf sein Schwert: „Hexmex Superklex! Schwert geh weg vom Fleck!“
Schon saß Ritter Rotz mit leeren Händen da.
Zornig sah er das kleine Mädchen mit den grünen Wuschelhaaren an: „Hey, du kannst mir doch nicht einfach mein Schwert wegnehmen! Ich bin ein Ritter und das Schwert gehört zu mir wie mein rechter Arm! “
„Wenn du mich weiter ärgerst, hexe ich dir den auch noch weg!“
„Bloß nicht“, sagt der kleine Ritter schon etwas ruhiger, „wer bist du überhaupt?“
„Ich bin Hedimedi. Und das da“, sie deutete auf den Boden, „war mein Kräuterbeet, ich werde nämlich eine Kräuterhexe. Und du bist also ein Ritter?“
„Ritter Rotz! HATSCHI!“
„Klapp doch mal dein Visier hoch, ich kann dich ja gar nicht sehen.“
„Nein. Du lachst mich bloß aus“, antwortete der kleine Ritter und quietschte mit seiner Rüstung.
„Wieso? Hast du drei Nasen?“
„Nein, nur eine, aber die ist rot und so dick wie sieben Nasen“, schniefte Ritter Rotz, „ich habe nämlich immer Schnupfen.“
„Ach so, wenn es weiter nichts ist, da kann ich dir helfen. Aber nur, wenn du dein Visier hochklappst.“
Langsam öffnete der kleine Ritter sein knarzendes Visier und schaute die kleine Hexe unsicher an.
„Ach, das hätte ich mir schlimmer vorgestellt“, grinste Hedimedi, „die Nase von unserer Oberhexe ist noch viel dicker und sie hat eine riesige blaue Warze obendrauf.“
„Und wie kannst du mir jetzt helfen?“
„Ich koche dir einen Kräutertee, damit kriegt man sogar einen Elefantenschnupfen weg. Und dann stricke ich dir einen Schal, damit du es warm hast. Komm mit“, die kleine Hexe verschwand im Gebüsch.

Ritter Rotz kroch hinterher, so schnell es seine rostige Rüstung zuließ.
Im Gebüsch entdeckte er ein kleines schiefes Holzhäuschen. Die Tür stand offen und ein sonderbarer Geruch dampfte heraus.
Ritter Rotz steckte seinen Kopf zur Tür hinein. Hedimedi rührte in einem großen Topf, in dem es zischte und blubberte.
„Komm rein, der Tee ist gleich fertig und den Schal habe ich auch schon gestrickt. Schau!“, auf einem grünen Plüschsofa lag ein geringelter Wollschal.
Der kleine Ritter wickelte den Schal um seinen Hals. Einmal und noch einmal und dann noch drei Mal.
„Passt genau und die Farben finde ich auch ganz schön.“
„Das sind meine Lieblingsfarben: Schlammbraun, Rostrot, Rotzgrün und Warzenblau“, strahlte die kleine Hexe und gab dem Ritter eine Tasse.
Mutig nahm er einen Schluck von dem dampfenden Tee und fühlte sich sofort besser.
„Schau mal in den Spiegel“, forderte Hedimedi ihn auf.
„Meine Nase!“, rief Ritter Rotz begeistert, „sie sieht ganz normal aus und gar nicht mehr rot. Kannst du auch noch was mit meiner Rüstung machen? Hilft deine Hexenspucke vielleicht auch gegen Rost?“
„Klar: Hexmex Superklex – Pfft!“, schon klebte ein großer Klecks Spucke auf der Rüstung, „damit musst du sie polieren.“
Ein bisschen eklig fand der kleine Ritter das schon, aber er tat wie befohlen und polierte die Rüstung mit einem Zipfel seines Schals.
Dann hob er einen Arm und ein Bein, machte einen Hampelmann und es quietschte überhaupt nichts mehr.
„Puh“, hechelte der kleine Ritter außer Puste, „wie soll ich denn so das Ritterturnier gewinnen? Kannst du mir nicht wenigstens mein Schwert wieder her hexen?“
„Leider nicht, was weg ist, ist weg, aber ein echter Ritter braucht doch kein Schwert. Du gewinnst das Turnier bestimmt auch so. Was bekommt den der Sieger?“
„Ein Tortenessen mit Prinzessin Pausbäckchen!“, sagt der kleine Ritter begeistert.
„Lecker – und laaaangweilig“, seufzt Hedimedi, „aber ich drück dir beide Hexendaumen.“
Ritter Rotz, der sich jetzt Ritter Nimmerrotz nennen konnte, bedankte sich bei Hedimedi und verschwand im Wald.

Dort fing er gleich an zu trainieren, ein Ritter, der kein Schwert hatte, musste zumindest schnell sein. Er konnt ja nicht mal einen Hampelmann machen, ohne außer Puste zu sein. Also lief er langsam, aber ohne stehen zu bleiben, bis die Sonne unterging. Am nächsten Morgen hatte er einen fürchterlichen Muskelkater, aber er lief trotzdem wieder los, schon etwas schneller. Hin und wieder sprang er sogar über einen umgefallenen Baum. Das machte richtig Spaß! Dann ruhte er sich aus und auch sein Pferd durfte in Ruhe grasen. Er fühlte sich gut vorbereitet.
Am Morgen des Ritterturniers schlang er seinen Schal noch ein bisschen fester um den Hals und stieg auf sein Pferd. „Hüa, los geht`s!“, doch das Pferd rührte sich nicht vom Fleck, es graste genüsslich weiter. „Komm schon Pferd“, bettelte der Ritter, „lauf los!“
Aber das Pferd machte keinen Schritt und so blieb dem Ritter nichts anderes übrig, als zu Fuß zum Turnierplatz zu laufen. Die anderen kleinen Ritter kicherten bei seinem Anblick: „Ist dein Pferd mit deinem Schwert verschwunden?“ Aber Ritter Nimmerrotz machte das nichts mehr aus.

Beim zehnten Gockelschrei sollten die kleinen Ritter ihre Aufgabe erfahren.
„Kikeriki!“ Es war soweit, der oberste Ritterlehrer verkündete: „Das diesjährige Ritterturnier gewinnt derjenige Ritter unter euch, der am schnellsten die Krone der kleinen Prinzessin erobert.“
„Wenn es weiter nichts ist“, murmelten die kleinen Ritter.
„Sie befindet sich auf diesem zehn Schwerter hohen Pfahl. Er wurde mit Seife eingeschmiert, Hinaufklettern ist also unmöglich“, ergänzte der oberste Ritterlehrer.
Nun schwiegen die kleinen Ritter und starrten mit offenem Mund den Pfahl hinauf.
„Ich wünsche gutes Gelingen!“, mit einem Paukenschlag war das Turnier eröffnet.

Schnell sprangen die kleinen Ritter auf ihre Pferde und galoppierten hektisch um den Pfahl herum.
Doch die Krone hing so hoch, dass kein Schwerthieb sie erreichen konnte.
Einer der Ritter versuchte den Pfahl hinaufzuklettern, rutschte aber fluchend sofort wieder herunter.
Ritter Nimmerrotz stand ruhig daneben und überlegte. Er hatte kein Schwert und kein Pferd. Aber er konnte laufen - und hatte seinen Schal!
Als einer der anderen Ritter anfing, mit seinem Schwert in den Pfahl zu hacken, war es höchste Zeit: Ritter Nimmerrotz rannte los. Seinen Schal schwang er wie ein Lasso. Immer höher drehte es sich in die Luft und wickelte sich schließlich um die Krone. Mit einem Ruck zog er sie zu sich herunter.
„Jippieh!“, mit der Krone auf dem Kopf lief Ritter Nimmerrotz eine Ehrenrunde um den Turnierplatz.
Die anderen beobachteten ihn entgeistert, aber auch ein bisschen ehrfürchtig.
Ein Paukenschlag beendete das Turnier und Ritter Nimmerrotz wurde zum Sieger ernannt.

Sogleich wurde eine Tafel voll beladen mit rosaroten Sahnetorten auf den Platz gestellt. Zwei Diener trugen die kleine Prinzessin Pausbäckchen mit ihrem Thron an das Ende der Tafel. Sie fing sofort an zu essen, ohne auch nur einen Blick auf den kleinen Ritter zu werfen. Mit vollem Mund schmatzte sie und ließ sich immer mehr Tortenstücke auf den Teller legen.
Der kleine Ritter nahm am anderen Ende der Tafel Platz und probierte eine der rosaroten Torten. Sie schmeckte köstlich nach Erdbeeren.
„Kann ich mir die Torte auch einpacken lassen?“, fragte er dann einen der Diener.
„Wenn die kleine Hoheit es erlaubt“, antwortete der Diener mit Blick auf die Prinzessin.
Die schmatzte nur zustimmend und ließ sich nicht weiter stören.
Der kleine Ritter ließ sich eine ganze Erdbeertorte einpacken und ritt damit in den Wald.

Er parkte sein Pferd am Kräuterbeet.
Sofort sprang Hedimedi aus den Büschen: „Wer wagt es mein Kräuterbeet …. ach du bist es!“
Die kleine Hexe lächelte. „Gratulation zum Sieg und danke für den Kuchen!“
„Woher weißt du denn das alles schon wieder?“, fragte der kleine Ritter erstaunt. Er hatte die Schachtel mit der Torte noch gar nicht aufgemacht.
„Na, ich bin eben eine Hexe. Was ist jetzt, willst du mir nicht ein Stück Torte geben?“, Hedimedi öffnete gierig die Schachtel.
Zusammen setzen sie sich ins Gras.
„Gabeln hab ich nicht, aber mit den Händen schmeckt es sowieso besser.“
Die Torte war schnell aufgegessen und der kleine Ritter ließ sich rückwärts ins Gras plumpsen.
„Puh, jetzt bin ich drei Tage lang satt!“
Nach einer Weile fing er an zu schnarchen. Hedimedi kuschelte sich an den kleinen Ritter, und weil so eine Rüstung richtig hart ist, hexte sie sich noch schnell ein Kissen.

Der kleine Ritter durfte nun - da er ja keinen Schnupfen mehr hatte - auch mit den anderen Rittern trainieren. Er hatte sogar ein neues Schwert von seinem stolzen Vater bekommen.
Sobald die Ritterstunden jedoch vorbei waren, lief er gleich in den Wald – ohne Pferd und ohne Schwert, das ging ihm nur im Weg um. Er liebte es zu laufen, jetzt da seine Rüstung nicht mehr quietschte. Hedimedi kochte ihm jeden Tag seinen Tee und er half ihr dafür, das zerstörte Kräuterbeet neu zu bepflanzen.

 

Also mir hat die Geschichte im Großen und Ganzen mit Abstrichen gefallen. Ich finde du hast da wirklich viele putzige Namen drin, die herrlich märchenhaft klingen.
Allein schon der Name des Helden, den finde ich ziemlich gut gelungen, genauso wie seine Familienmitglieder. Da musste ich wirklich grinsen, als du vom Großvater und seinem Bruder sprichst.
Auch das eigentliche "Problem" Finde ich ein gelungen ausgesuchtes, weil man daran mit Kindern sicherlich eine ganze Menge besprechen kann. Also mal ein bisschen weiter ausgeholt, steckt da ja auch neben der Ausgrenzung der Umgang mit Erkältung Strich Krankheit Strich Selbstwertgefühl und dergleichen drin.
Bei der Auflösung allerdings finde ich, dass du es dir zu einfach machst. Das geht dann alles zu glatt mit der Hexerei. (Wobei ich, nebenbei bemerkt, eine Kräuterhexe auch eher nicht mit dem Bild einer Bibi Blocksberg assoziiere, wie du sie hier anbietest, sondern eher an ein altes Weib denke, das Tränke und Salben und dergleichen anmischt und aufträgt. Diesen Mix finde ich an der Stelle nicht gelungen/ schiefes Bild)
Die Zauberformeln gefallen mir hingegen wieder sehr gut, das kommt so hübsch frech und unerwartet.
Aber, wie gesagt, ich finde es dann ein bisschen zu viel der Hexerei, damit sind mir die Probleme zu einfältig gelöst. Also wenn ich mir vorstelle, dass ich mit meinen Kindern darüber spreche, dann ist ja quasi an diesem Punkt die Moral, dass man nichts zu tun braucht, also keine Eigenleistung bringen muss, um aus der Misere zu kommen. Gut, am Ende beweist er dann etwas Gehirnschmalz, aber auch das gelingt ihm ja quasi nur durch das Geschenk der Hexe. Vielleicht findest du das kleinlich, aber für mich blieb mir der Ritter dabei insgesamt ein bisschen zu passiv. Das unterstreichst du dann auch noch mit deinem Ende. O.k., die Prinzessin ist nicht so wie er sich das vorgestellt hat, (das ist auch ein neues Thema, das du aufmachst und vll in deinem gewählten Kontext dann auch etwas over the top) aber, wie gesagt, dann das Ende - er schaut ihr gern beim Hexen zu. Wieder diese Passivität. Für mich bräuchte es da irgendwo eine stelle, die mir den Ritter noch mal in ein "ritterliches Licht" rückt, sodass ich mich für ihn freuen kann, das Gefühl habe, er hat das alles auch verdient.
Quasi war er zu Beginn zur Untätigkeit verdammt und wählt am Ende freiwillig die Untätigkeit. Hmmm

Nun ja, das waren jetzt einfach mal so runtergetippt meine Gedanken zum Inhalt.
Vom Handwerklichen her würde ich dir empfehlen, deine wörtliche Rede zu überprüfen. Du neigst dazu fast alles Gesprochene mit einem Redebegleitsatz zu versehen. Das ist überfrachtend, vor allem durch dieses (bei mir ein bisschen als verkrampft ankommende) Nutzen von möglichst vielen unterschiedlichen Verben. Das lernt man zwar so in der Schule, wird aber so nicht praktiziert. Oder zumindest wesentlich reduzierter. Generell ein bisschen die Adjektive unter die Lupe nehmen. Zu viel des Guten ist auf jeden Fall das vorangestellte "klein" vor jedem Ritter. Das bremst aus und liest sich in vielen Sätzen wie eine Stolperfalle. Joah, und da sind wir ja schon beim Thema kürzen. Am Anfang hat die Gesxhihte ein schönes Tempo, ab Hexenkontakt ist die Harke angesagt: ausdünnen!

Soweit von mir. Vielleicht mehr von dir, auch mal so in punkto als Kritiker aktiv werden ? ;) Nehmen und geben und so. :gelb: HATSCHI

grüßlichst
Weltenläufer

 

Hallo Weltenläufer,

vielen Dank für deine Gedanken! In der Tat ging für den Ritter alles zu glatt. Ich habe nun noch ein paar Hindernisse eingebaut und ihn auch aktiver werden lassen. Die Redebegleitsätze habe ich teilweise entfernt und generell etwas gekürzt.

Viele Grüße,
Claudia

 

Ich datiere die Adressaten deiner Geschichte auf ca. sechsjährige Jungen. Wenn ich mir also vorstelle, ich sei noch sechs und bekäme die Geschichte vorgelesen, wäre meine impulsive Reaktion bei der Stelle

Er streichelte sein Pferd, flocht ihm Zöpfe und ließ es in Ruhe grasen.
»Aber Ritter Rotz ist doch kein Mädchen!« – Und hier muss ich dem kleinskalierten floritiv als Vorleser aus der Zukunft recht geben und grinsen, erinnert mich das doch so an die Szene nach dem Abspann von Der Schuh des Manitu: »Schöön langsam, Jacqueline, sonst müsst du wieder kótzähn«.

Okay, Geschlechterrollenpädagogik hin oder her, insgesamt wirkt die Geschichte auf mich selbst für eine Kindergeschichte recht betulich. Die Namen der Ritter empfinde ich als nicht gerade einfallsreich, insbesondere ›Ritter Rotz‹ könnte wegen seines pejorativen Namens auf wenig Identifikationsresonanz bei seinem Publikum stoßen. Ist natürlich wie immer nur mein Geschmack, nach dem ich beurteile, darum gehts hier ja.


Viele Grüße,
-- floritiv

 

Hallo floritiv,

Er streichelte sein Pferd, flocht ihm Zöpfe und ließ es in Ruhe grasen.

Damit wollte ich die Tiefenenstpannung des kleinen Ritters ausdrücken und auch dem Pferd etwas Gutes tun. Es sollte ihm ja so gut gehen, dass klar wird, warum es nicht mehr loslaufen will. Aber ist vielleicht ein bißchen dick aufgetragen. Sehr geschlechtsspezifisch finde ich das nicht, auch Jungs mögen Zöpfe. Ich finde die Geschichte richtet sich generell eher an Mädchen, aber das ist nur so ein Gefühl.
Danke für deine Meinung,

Claudia

 

Er parkte sein Pferd am Kräuterbeet,
gefällt mir ungemein, erinnert mich an alte Western, in denen der Gaul vor der Kneipe festgebunden wird, also "geparkt" wird,

liebe claudianne,

und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts!

Eine schöne, schnoddrige Geschichte für die lieben Kleinen, eine Geschichte mit Stabreimen , die in der frühen Zeit der Ritter die Dichtung beherrschte:

Ritter Richtiggut,
Ritter Riesengroß
und
Ritter Rotz
, wie auch
Prinzessin Pausbäckchen
, um am Ende (logisch) zum Endreim zu werden
… ohne Pferd und ohne Schwert, …

Wenn die anderen kleinen Ritter mit ihren großen Schwertern kämpfen übten oder mit ihren Ritterpferde wild galoppierten, lief ihm die Nase.
Ein witziger Wettlauf zwischen Pferd und der namenspendenden Nase – aber den Pferden sollte eine Pluralendung auf n („Ritterpferden“) gegönnt werden. Fünfjährige habe da schon ein gutes Gefühl für Grammatik …, natürlich abhängig von dem, wie in ihrer Umgebung gesprochen wird.

Und da sollte noch die eine oder andere Reparatur vorgenommen werden:

Der kleine Ritter traute sich aber ohnehin kaum[,] es zu öffnen, …
Komma, nicht so sehr wegen des Infinitivs, sondern weil es ein Relativsatz ist, dessen Relativpronomen es sich auf das festgerostete Visier bezieht.
„Trau dich nur raus[,] du böser Feuerdrachen.“
Vielleicht auch noch statt des Punktes ein Ausrufezeichen, schließlich ist das ja eine Aufforderung.

Aber nur wenn[,] du dein Visier hochklappst.“

Die anderen beobachteten ihn entgeistert[,] aber auch ein bisschen ehrfürchtig.

Flüchtigkeit

Aber nie lies sich jemand blicken.
Passiert schon mal: Ließ, kommt von lassen, nicht von lesen. Ich weiß, dass Du es weißt.

In diesem Abschnitt steckt der Wurm. Dass werden Fünfjährige auch schon merken …

… Er hatte kein Schwert und kein Pferd. Aber er konnte laufen - und hatte seinen Schal!
Als einer der anderen Ritter anfing[,] mit seinem Schwert in den Pfahl zu hacken, rannte Ritter Nimmerrotz los. Seinen Schal schwang er wie ein Lasso. Immer höher drehte es sich in die Luft und wickelte sich um die Krone. Mit einem Ruck zog er sie zu sich herunter.
„Jippieh!“, mit der Krone auf dem Kopf sprang Ritter Nimmerrotz vom Pferd …

Mit vollem Mund schmatz[t] e …
„Woher weiß[t] du denn das alles schon wieder?“,

Zusammen setzen sie sich ind Gras.
Da sag ich mal nix …. war wohl, sofern Du mit zehn Fingern schreibst, der Mittelfinger der linken Hand schneller als sein linker Nachbar ...

Genug für heute -

und es hat mir besser gefallen als das Schlachten an anderer Stelle hier vor Ort!

Gruß

Friedel

 

Danke Friedel für deine Korrekturen!
Ich bin immer wieder estaunt, was man alles überliest bzw. was auch die Duden Textprüfung übersieht.
Ich habe es korrigiert.
Ich habe tatsächlich eine Weile gebraucht, um herauszufinden wo in dem genannten Abaschnitt der Wurm drinsteckt :-) Aber das nicht vorhandene Pferd ist nun auch entfernt.

Grüße,
Claudia

 

Hallo Claudia,

Eine gut geschriebene Geschichte, die mir viel Tempo voranschreitet. Durch die Namensgebung unterstützt du die Charakterisierung der Personen.
Nur Hedimedi gefiel mir persönlich weniger gut.
Angesichts des Tempos der Geschichte könntest du dir noch ein paar Zeilen nehmen und den Ritter Rotz und die Hexe genauer zu charakterisieren. Wer war von den beiden größer, Haarfarbe, AUgenfarbe, ein paar mehr Details kommen sicher gut an.

„Bloß nicht“, sagt der kleine Ritter schon etwas ruhiger, „wer bist du überhaupt?“
Also ich würde da überhaupt nicht ruhig werden, sondern so richtig explodieren
Die Tür stand offen und ein sonderbarer Geruch dampfte heraus.
dampfte finde ich in diese Beschreibung nicht ganz passend. Entweder dringt Dampf heraus, der einen sonderbaren Geruch mit sich trägt, oder ein Geruch dringt aus dem Haus

lg
Bernhard

 

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