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Rinderwahnsinn

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23.10.2011
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Rinderwahnsinn

Josh McFadden war in jeder Hinsicht ein stattlicher Mann. Er hatte eine stattliche Figur, hochgewachsen, breitschultrig, kräftig und einen nicht zu übersehenden stattlichen Bauch. Dies war unter anderem auf seine Tätigkeit als Rinderfarmer und Schlachtereibesitzer zurückzuführen, was ihm auch eine stattliche Menge Geld eingebracht hatte.

Und er aß für sein Leben gern, hauptsächlich Fleisch selbstverständlich. Würde jemand behaupten Josh sähe aus wie jemand der schon so manche Kuh verschlungen hätte, so hätte derjenige nicht unrecht. Bei Josh konnte man allerdings getrost von Kühen sprechen.

Josh war leider auch für die armseligen Verhältnisse, unter denen seine Rinder litten, bekannt. Er ließ sie in engen Ställen zusammenpferchen und hemmungslos auf fetten ohne sich groß darum zu kümmern wie schlecht es den Tieren in ihrem kurzen, unglücklichen Leben ging.

„Tiere haben keine Rechte“, pflegte er zu sagen. „Sie sind hier um dem Menschen zu dienen. Ich tue nur was mein gutes Recht ist!“

Kritiker fegte er mit der Bemerkung ab, dass sich niemand über ein überwachsendes Blumenbeet öffentlich beschweren würde und man anständige Leute die sonntags ihren Rasen mähten, auch nicht Massenmörder schimpfte. Tiere und Pflanzen waren für ihn das gleiche, nur das er von ersterem deutlich mehr aß.

Eines Tages fuhr Josh zu einem befreundeten Farmer, Hank, der ihn zum Essen eingeladen hatte. Sein Freund wohnte ein Stück außerhalb der Stadt in der Josh wohnte auf dem Land. Er freute sich sehr, nicht nur hatte er seinen Freund seit längerer Zeit nicht gesehen, doch war dessen Frau auch eine ausgezeichnete Köchin und Grillmeisterin. Außerdem sollte er Hanks neue Herde begutachten, was ihn noch mehr freute, denn der Anblick von vielen gut genährten Rindern steigerte seinen Appetit.

Als er nach längerer Fahrt endlich an der Ranch seines Freundes ankam, wurde ihm ein herzlicher Empfang bereitet. Sie tauschten die üblichen Höflichkeiten und Geschichten aus alten Zeiten aus. Die unterschwellige Kritik, die Behandlung seiner Rinder angehend, überhörte Josh geflissentlich.

Nach einem üppigen Mittagessen führte Hank ihn zu der Weide auf der seine neue Herde graste. Es waren prachtvolle Tiere und Josh war hellauf begeistert. Er zögerte nicht dies seinem Freund mitzuteilen.

„Das sind verdammt nochmal die prächtigsten Viecher die ich je gesehen habe! Wo um alles in der Welt hast du die denn aufgetrieben?“, fragte er.

„Ein anderer Farmer hat sie mir verkauft. Er wollte sie eigentlich schlachten, aber aus irgendeinem Grund hat er sich dagegen entschieden und sie mir dann angeboten. Ich habe sie unter uns gesagt für einen Spottpreis gekauft. Er schien sogar fast erleichtert. Eine komische Sache.“

Josh runzelte die Stirn. Diese Tiere? Für einen Spottpreis? Vorsichtig erkundigte er sich um wie viel oder wie wenig Hank für die Herde hatte bezahlen müssen. Die Antwort schockierte ihn fast.

Es war ein lächerlicher Preis für eine Herde dieser Größe mit Tieren dieser Qualität. Er ärgerte sich, dass er es nicht gewesen war, der die Herde hatte kaufen können. Doch sein Geschäftssinn nahm Überhand und so fragte er kurzerhand seinen Freund, ob dieser ihm die Herde nicht verkaufen wollte. Hank zögerte, das plötzliche Interesse machte ihn misstrauisch und er hatte die Herde schließlich gerade erst gekauft. Doch als Josh ihm ein Angebot machte das fast viermal so hoch war wie das was er ursprünglich bezahlt hatte, willigte er ein.

Josh bestand darauf, dass die Sache gleich hier und jetzt abgewickelt werden solle und bat Hank einen Vertrag aufzusetzen. Er selbst wollte noch eine Weile bei der Herde bleiben.

Josh freute sich. Diese Rinder würden ihn reich machen, noch viel reicher als er es ohnehin schon war. Fleisch dieser Qualität würde er an teure Restaurants verkaufen können.

Während er ganz in Gedanken verloren am Zaun stand und bereits Geld zählte, trat eine Kuh vor ihn.

Er schreckte aus seinen Tagträumen auf. Wo war das Tier plötzlich hergekommen. Alle Kühe standen ein gutes Stück vom Zaun entfernt. Und eine Kuh konnte sich wohl kaum anschleichen. Er sah die Kuh an. Die Kuh sah ihn an, ihre Augen regelrecht auf ihn fixiert. Das beunruhigte Josh, noch nie hatte er erlebt, dass eine Kuh ihn anstarrte.

„Was glotzt du so blöde, du dämliches Vieh?“, raunzte er.

Die Kuh starrte ihn weiter an. Josh kamen plötzlich Bedenken. War es ein Fehler gewesen die Herde so schnell zu kaufen? Vielleicht waren die Tiere krank! Daran hatte er nicht gedacht. Er sah die Kuh erneut an. Sie starrte zurück, fixierte ihn geradezu. Josh wurde es unheimlich. Er wendete den Blick von ihr ab und sah auf. Er bekam fast den Schock seines Lebens. Dort auf der Weide standen alle Tiere still und sahen, nein starrten ihn an. Sie fixierten ihn mit einem, Josh konnte es nicht anders beschreiben, kalten Blick, was für Kühe unmöglich schien.

Was geschah hier? Die ganze Situation war völlig unrealistisch. Sein Herz begann schneller zu schlagen und ein unangenehmes Angstgefühl machte sich in ihm breit.

Dann öffnete die Kuh die ihn als erstes angestarrt hatte den Mund: „Duuuh!“, sagte sie. Sagte? Kühe konnten nicht sprechen! Kühe muhten! Aber Josh traute seinen Ohren nicht. Er atmete schwer und schloss die Augen. „Das muss ein Traum sein.“, sagte er zu sich selbst. „Du musst eingeschlafen sein.“

Doch dann hörte er es wieder: „Duuuh!“, sagte die Kuh!

Schiere Panik erfasste Josh, er drehte sich um und begann zu laufen, kam aber nicht weit, da er in Hank hineinlief der gerade wieder zur Weide zurückgekommen war.

„Hoppla“, sagte dieser. „Wo willst du denn so eilig hin?“

„Deine Kühe können sprechen! Und sie glotzen mich an!“, stieß Josh hervor.

Hank runzelte die Stirn. Josh hatte sicher einen Alptraum gehabt.

„Das kommt davon wenn man so viel frisst.“, dachte er.

Er sah zu den Kühen hinüber, die standen friedlich auf der Weide und grasten.

„Geht es dir gut?“ fragte er wohlwissend, dass dies offensichtlich nicht der Fall war.

„Ich…die Kühe…ich meine...“, brachte Josh hervor, während er auf die Weide starrte.

„Ich könnte schwören, dass sie mich angesehen haben.“, murmelte er schließlich.

„Ich glaube du hast ein wenig zu viel gegessen und zu lange in der prallen Sonne gestanden“, sagte Hank. „Das ist eine schlechte Kombination, lass uns wieder ins Haus gehen.“

„Du hast sicher Recht.“, murmelte Josh verlegen. „Mir ist auch ein wenig schwindelig.“

Sie gingen zurück zum Haus und sprachen für den Rest des Tages nicht mehr darüber. Josh nicht, weil es ihm peinlich war. Hank, weil er um das gute Geschäft fürchtete.

Ein paar Stunden später war der ganze Vorfall bereits vergessen. Dies lag nicht zuletzt an dem üppigen Abendessen das Hanks Frau servierte. Trotzdem bestand Hank darauf, dass Josh an diesem Abend nicht mehr nach Hause fuhr und in seinem Gästezimmer übernachten sollte.

Das war Josh ganz Recht. Die Fahrt war lang und es war spät und außerdem war ihm nach dem opulenten Abendessen ein wenig schlecht.

Das Gästezimmer war gemütlich und das Bett weich, deswegen dauerte es auch nicht lange bis Josh einschlief.

Nur wenige Stunden später wachte er von einem seltsamen Geräusch geweckt wieder auf. Er war schlaftrunken und schlecht gelaunt, da er aus seinen Träumen von Geld und Rindern gerissen worden war. Er setzte sich im Bett auf und versuchte zu hören wo das Geräusch herkam.

Es war eine Art klopfen. Es hörte sich an als ob jemand mit einem Stock an eine Glasscheibe stieß.

Es kam vom Fenster. Missmutig stand er auf und ging zum Fenster, zog die Vorhänge zurück und erstarrte.

Dort draußen stand die Kuh, die ihn am Nachmittag angestarrt hatte. Sie stieß mit ihren Hörnern an die Glasscheibe. Er war sich absolut sicher, dass es die gleiche Kuh war. Und nun stand sie da und starrte ihn wieder an!

Wie war sie bloß hierhin gekommen? Und warum in der Nacht?

Josh musste schlucken. Das ganze war extrem unheimlich. Träumte er immer noch? War er gar nicht wach? Was sollte er tun?

Ruhig, Josh, ruhig, sagte er zu sich selbst. Als erstes muss ich Hank wecken und ihm sagen, dass eine seiner Kühe ausgebrochen ist.

Er wollte sich gerade vom Fenster abwenden, als die Kuh den Mund öffnete:
„Duuuuh!“, sagte sie.

Josh erstarrte. Das konnte nicht sein. Sie hatte wieder gesprochen. Sie hatte ihn angesprochen!

„Kühe können nicht sprechen!“, sagte er laut, doch seine Stimme zitterte.

„Duuuuh!“, sagte die Kuh wieder, diesmal lauter, fast bedrohlich.

Josh geriet in Panik, das konnte einfach nicht sein.

„Duuuh! Joooosh!“, sagte die Kuh.

Das war zu viel für Josh.

„Das ist unmöglich!“, schrie er. „Du kannst nicht sprechen! Du bist eine Kuh!“

Die Kuh begann nun wieder mit ihren Hörnern an die Fensterscheibe zu stoßen, doch diesmal härter.
Sie will hier rein, dachte Josh. Sie will zu mir ins Zimmer!

Plötzlich lichteten sich die Wolken die bisher den Mond verdeckt hatten. Im schwachen Licht konnte Josh nun sehen, dass die gesamte Herde vor seinem Fenster stand.

Er verlor die Nerven. Von Panik erfasst griff er nach seiner Jacke mit den Autoschlüsseln in der Tasche und stürzte aus dem Zimmer die Treppen hinunter zur Haustür. Er riss die Tür auf und rannte zu seinem Auto. Es war kalt, er war halbnackt und fror jämmerlich, denn es war eine kalte Herbstnacht. Doch es war ihm völlig egal, er wollte nur noch weg, weg von der Farm, weg von den Kühen, einfach nur weg.

Er startete den Wagen, trat das Gaspedal durch und schlitterte auf dem nasskalten Boden zur Straße hinunter. Er raste die Straße hinauf und sah nicht zurück.

Erst nach 10 Minuten halsbrecherischer Fahrt erlaubte er es sich ein wenig zu entspannen.

Er warf einen Blick in den Rückspiegel. Keine Kuh war zu sehen.
Erleichtert atmete er auf und sah wieder nach vorne.

Eine Kuh stand mitten auf der Fahrbahn und er raste auf sie zu.

Ihm entfuhr ein entsetzter Schrei und er riss das Steuer herum, verlor die Kontrolle, kam von der Straße ab und rammte den Wagen in einen Baum am Wegrand.

Es vergingen einige Sekunden bis er wieder zu Bewusstsein kam. Sein Kopf und Nacken schmerzten fürchterlich und er war benommen.

Er stieg aus dem Wagen und starrte mitten in die Augen der gleichen Kuh die zuvor an seinem Fenster gestanden hatte, viele Kilometer weit weg von hier.

Es konnte nicht sein.

„Was willst du?“, schrie er.

„Duuuuh!“, sagte die Kuh und kam näher. Ihr folgten andere Kühe, eine ganze Herde. Sie kamen aus dem Dunkel, aus allen Richtungen und begannen im Chor zu sprechen:
„Duuuuh! Duuuuh!“

„Was wollt ihr von mir?“, kreischte Josh. „Was? WAS?“

Die Kühe kamen näher, immer näher. Als sie ganz nah an Josh herangekommen waren und ihn umringten begann er zu schreien. Es war ein heiserer, von Angst, Panik und Entsetzen erfüllter Schrei der durch die Nacht hallte. Doch niemand hörte ihn.

Am nächsten Tag stand ein Artikel in der lokalen Zeitung:

„FLEISCHBARON TOD AUFGEFUNDEN“

Der bekannt-berüchtigte Fleischbaron Josh McFadden wurde heute Morgen Tod auf der Landstraße in der Nähe der Stadt aufgefunden. Die Polizei berichtet, er wurde halbnackt außerhalb seines verunglückten Wagens gefunden.
Sein Tod wirft viele Rätsel auf, da sein Körper in einer Art Verteidigungshaltung verkrampft war.

Der zuständige Rechtsmediziner hat den Tod durch Herzstillstand festgestellt.

Unbestätigten Berichten zufolge ist dies aus eine Fleischvergiftung zurückzuführen.

ENDE

 

Hallo Darwidt, herzlich willkommen im Forum!

Hm, da hast du bei dieser Geschichte alleine formal aber noch allerhand zu tun.
Was am schwersten ins Gesicht fällt ist die Kommasetzung; da fehlen einige! Hier mal eine Übersicht über die wichtigsten Regeln.
Ich liste mal ein paar Sachen auf, manche Fehler stehen stellvertretend für weitere dieser Art.

Würde jemand behaupten Josh sähe aus wie jemand der schon so manche Kuh verschlungen hätte
behaupten, Josh sähe aus wie jemand, der

Er ließ sie in engen Ställen zusammenpferchen und hemmungslos auf fetten ohne sich groß darum zu kümmern wie schlecht es den Tieren
auffetten? Kenne ich in diesem Zusammenhang nicht (und sonst eigentlich auch nicht). Vielleicht mästen oder so? Außerdem: auffetten, ohne sich groß darum zu kümmern, wie

„Sie sind hier um dem Menschen zu dienen. Ich tue nur was mein gutes Recht ist!“
hier, um; nur, was

Kritiker fegte er mit der Bemerkung ab, dass
fertigte

nicht nur hatte er seinen Freund seit längerer Zeit nicht gesehen, doch war dessen Frau
nicht nur hatte [...] doch war? Die Wendung kenne ich nicht. Schreib's doch einfach einfach.

Vorsichtig erkundigte er sich um wie viel oder wie wenig Hank für die Herde hatte bezahlen müssen.
das um weg; sich, wieviel

„Das muss ein Traum sein.“, sagte er
Bei solchen Konstruktionen fällt der Punkt weg

Hank runzelte die Stirn. Josh hatte sicher einen Alptraum gehabt.
Hä? Der war doch nur kurz weg, was holen...

„Ich…die Kühe…ich meine...“
Da fehlen Leerzeichen

Das ganze war extrem unheimlich.
Ganze

Das war zu viel für Josh.
zuviel

Es war kalt, er war halbnackt und fror jämmerlich, denn es war eine kalte Herbstnacht.
...

Erst nach 10 Minuten
Zahlen bis zwölf werden ausgeschrieben

und starrte mitten in die Augen der gleichen Kuh die zuvor an seinem Fenster gestanden hatte
derselben

„FLEISCHBARON TOD AUFGEFUNDEN“
TOT

wurde heute Morgen Tod auf der Landstraße
tot

Unbestätigten Berichten zufolge ist dies aus eine Fleischvergiftung zurückzuführen.
auf

kann weg

So. Vielleicht könntest du recherchieren, wie sich eine Fleischvergiftung äußert und die Symptome einbauen, dann wär der Schluss schlüssiger.

Viele Grüße,
Maeuser

 

Moin Darwidt und herzlich willkommen!

Als Vegetarier aus Überzeugung spricht mir deine Geschichte zumindest vom Thema her aus der Seele, nur leider hapert es an der Ausführung. Die ganzen Fehler sind ja bereits von Maeuser aufgelistet worden, das muss ich nicht noch einmal wiederholen. Ich hätte da aber noch einige andere Kritikpunkte:

Josh McFadden war in jeder Hinsicht ein stattlicher Mann. Er hatte eine stattliche Figur, hochgewachsen, breitschultrig, kräftig und einen nicht zu übersehenden stattlichen Bauch. Dies war unter anderem auf seine Tätigkeit als Rinderfarmer und Schlachtereibesitzer zurückzuführen, was ihm auch eine stattliche Menge Geld eingebracht hatte.
Es ist eine stattliche Leistung, das Wort "stattlich" so oft in einem stattlichen Absatz unterzubringen. Vielleicht hast du das mit Absicht gemacht, aber es wirkt einfach störend und unschön, ganz besonders im einleitenden Abschnitt.
Dann sind da noch die vielen Absätze. Warum? Dadurch geht dem Text wahnsinnig viel Dynamik verloren und kommt trotz der Kürze langatmig rüber.
Mehr habe ich im Moment nicht, möchte dann aber doch noch einen Punkt von Maeuser aufgreifen:

WEG! WEG! WEG! Warum sehe ich das hier immer wieder? Ich kann mich an keinen vernünftigen Roman erinnern, an dessen Schluss "Ende" gestanden hätte.

So, jetzt aber genug der Kritik. Mit viel Feinschliff kann daraus noch ganz ordentlicher Öko-Horror werden.

Liebe Grüße
Pale Man

 

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