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Revolution und kleine Brüste

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14.02.2002
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Revolution und kleine Brüste

Beim Surfen im Internet stieß sie auf eine private Homepage und entdeckte plötzlich ein Foto. Augen, Mund, Nase, eine entfernte Ähnlichkeit mit John Lennon, das war ihr Ex-Freund "Che" Klaus. Klaus, Soziologie-Student in Hamburg, Klaus, engagierter Revolutionär der 68er Studentenbewegung, Klaus, der in Demonstrationen "enteignet Springer" und "Che-Che-Che-Guevara" und "Ho-Ho-Ho Tschi Min" brüllte, Klaus, der seitenlang Marx und Adorno zitierte, Klaus, der zum Konsumverzicht und zur "Zertrümmerung des kapitalistischen Staatsapparates" aufrief, Klaus, der seine Magisterarbeit über Sexualforschung schrieb, Klaus, der nie Vater werden wollte, nie Verantwortung für eine Familie übernehmen wollte..

Sie war noch Jungfrau, als sie ihn auf einem Stadtteilfest kennenlernte, 17 Jahre jung, hübsch, naturblond, schlank, ein schüchternes verträumtes Mädchen. Er war Anfang 20, begann gerade sein Soziologie-Studium in Hamburg. Vier Jahre waren sie zusammen. Sie schaute zu ihm auf und bewunderte ihn. Er erschien ihr einzigartig intelligent, geistreich und belesen. Wenn er ihr von seinem Studium erzählte, hing sie an seinen Lippen. Dabei studierte er zu der Zeit nur noch auf dem Papier, in Wirklichkeit widmete er sein Studentenleben dem gesellschaftlichen Kampf gegen das Establishment. Er bastelte Plakate, organisierte Protestmärsche, Hausbesetzungen und Demonstrationen. Er tat ihr gegenüber so, als wäre er ein APO-Führer, ein Held der außerparlamentarischen Revolution. "Che" Klaus trug die Haare wie sein Vorbild Guevara schulterlang, ließ sich ein Bärtchen stehen, rauchte Haschisch und redete von freier Liebe. Aber die freie Liebe galt eher für die männlichen Studenten, für Studentinnen sah er das mit Einschränkungen. Er nahm es als Selbstverständlichkeit hin, dass sie ihm treu war.

Freie Liebe, sexuelle Revolution. Das beeindruckte sie damals sehr. Sie kam aus einem Elternhaus, wo niemals über Sex gesprochen wurde. Sex, das war etwas Verbotenes, Geheimnisvolles. Als sie sich von ihrem Hausarzt die Pille verschreiben ließ, kam sie sich sehr verwegen und mutig vor. Aber schwanger werden wollte sie nicht, denn Klaus hatte verkündet, er lehne die bourgeoise Reproduktionsgesellschaft ab, wirklich frei sei man nur ohne Kinder. Aber Sex, Sex war wichtig, Sex war der körperliche Ausdruck einer revolutionären Gesinnung. Noch bis zum Ende der sechziger Jahre wurde jeder sexuelle Kontakt zwischen Unverheirateten als "Unzucht" eingestuft, wer als Familienangehöriger oder Vermieter unverheirateten Paaren die Gelegenheit zum "Beischlaf" ermöglichte, konnte wegen "Kuppelei" angezeigt werden. Jeder konnte Anzeige erstatten.

Klaus betrieb die körperliche Liebe mit viel Hasch und heiligem Eifer "wider die bourgeoise Spießergesellschaft". Stellungen wurden erkundet, Sex war anstrengender Sport und wurde mit Vehemenz betrieben. Ob sie dabei zum Orgasmus kam, war dem Revolutionär ziemlich egal. Sogar ihre Erregung interessierte ihn kaum. Sie war als Frau für die Erfüllung seiner Bedürfnisse zuständig und musste ihm dankbar sein, dass er sich ihr überhaupt widmete. Neben den Demonstrationen, Sit-ins, Go-ins, den Protestmärschen, den Hausbesetzungen und der ermüdenden Mitarbeit im ASta, dem Studentenparlament. Einmal, als er schweißgebadet nach einem wie immer anstrengenden Liebesakt über ihr zusammensackte, vertraute er ihr an, er hätte für sein Leben gern mal Che Guevara beim Sex zugesehen. Ob sie sich nicht vorstellen könne, mit Che statt mit ihm Sex zu haben, sie dürfe ihn auch während des Beischlafs mit "Che" anreden. Sie fand das nicht so witzig, erfüllte ihm aber seinen Wunsch ab und zu.

Nach vier Jahren an einem Tag im Frühjahr war dann ganz plötzlich alles vorbei. Er stand vor ihr und sagte wie aus heiterem Himmel: "Sorry, es ist Schluß!" "Es ist Schluß? Wieso denn Schluß?" Sie war fassungslos. "Aber du liebst mich doch, oder nicht? Das hast du zumindest im Bett immer behauptet!" Er sah kalt auf sie herab: "Nein, ehrlich gesagt hab ich dich nie geliebt. Du bist nämlich genau so verdammt bourgeois wie alle anderen Leute auch! Und komm mir nicht mit der körperlichen Liebe, da kannst du mir schon gar nichts geben. Dein Busen ist nämlich viel zu klein. Ich hab jetzt mit einer anderen Frau geschlafen und die hat viel bessere Brüste, schöne große hängende Brüste. Das ist echt geil und macht einen wirklich an!" "Große Hängebrüste?!" Sie wollte es nicht glauben. "Vier Jahre lang hast du mit mir geschlafen und hast dich nicht die Bohne daran gestört, dass meine Brüste nicht übermäßig groß sind!" Sie war halt eine schlanke, fast zierliche Frau und ihre Brüste entsprachen ihren übrigen Körpermaßen. Er hatte sie tief in ihrem Bewusstsein als Frau gekränkt. Er räusperte sich: "Che hätte das auch nicht gefallen, so ein winziger Busen!" "Das ist ja wohl der Gipfel! `Che` hätte es nicht gefallen. Du bist nicht Che! Du bist du! Du bist Klaus, ein Bafög-Student, der vom Geld der Gesellschaft lebt, gegen die du seit Jahren vehement kämpfst!"

Sie ließ ihn gehen. Er ging für immer und er zog um, in ein anderes Bundesland. Er verschwand völlig aus ihrem Leben. Nur noch selten dachte sie an ihn. Ihre Brüste entwickelten sich im Laufe der Jahre dank der Pille und etwas Gewichtszunahme zu einem sehr ansehnlichen Körperteil, auch Che hätte es mit Freude betrachtet.

Sie starrte immer noch auf den Computer-Bildschirm. Der dickliche biedere Familienvater auf der selbstgebastelten t-online Homepage, der da Fotos seiner Haustiere samt dem vor Jahren entflogenen Wellensittich ins World Wide Web gestellt hatte, der Mann von Mitte 50 mit Anzug und Krawatte, das war ihr Ex "Che" Klaus. Er, der früher verkündet hatte, man sei nur frei ohne Kinder, er hatte zwei Kinder und war ganz bürgerlich verheiratet. Er, der früher verkündet hatte: "Nur Konsumverzicht macht wirklich frei", er wohnte jetzt in einem schmucken Eigenheim in einer schleswig-holsteinischen Kleinstadt und flog im Urlaub wie Millionen andere Deutsche nach Mallorca. Und natürlich fuhr er ein schickes Auto. Sogar die Automarke hatte er stolz ins Internet gestellt. Sie konnte es nicht fassen. Sie, die inzwischen ihren eigenen Weg gegangen war, die selbst studiert hatte, ihr eigenes sexuelles Glück gefunden hatte, ohne Drogen und Che Guevara.

Sie warf einen letzten Blick auf das Photo ihres Ex im Internet, seufzte und schaltete den PC aus. Jetzt wusste sie endlich nach dreißig Jahren, was aus "Che" Klaus geworden war. Ein ganz normaler spießiger kleiner Bourgeois.

[Beitrag editiert von: Libell am 02.04.2002 um 22:04]

 

find ich gut deine geschichte. ist auch das hintergrundmaterial gut mit eingebracht. die beschreibung von "che" klaus ist dir gut gelungen, ich kann mir richtig vorstellen was er fürn typ war.
auch der schreibstil ist gut!
also was soll ich noch sagen: gelungen!

 

Hallo instin(c)t,

danke für Dein Lob, hab mich sehr darüber gefreut!

Liebe Grüße
Libell

 

Hallo Libell,
fand die Geschichte auch gut. Aus dem Leben gegriffen. Ach, wie viele der 68er sind heute genau das, was sie füher mit Vehemenz abgelehnt haben. Was allerdings nicht typisch für 68er ist, sondern für alle Menschen, die sich weiterentwickeln (soll keine Wertung sein).
Der Stil ist okay, aber mir fehlt ein wenig Intensität. Es ist -für mein Empfinden- mit etwas zuviel Distanz geschrieben. Die Empörung über die Eröffnung bzgl. ihrer Brüste, das Erstaunen und die Fassungslosigkeit als sie ihn erkennt, was aus ihm geworden ist, hätte emotionaler dargestellt werden können.

Liest sich aber trotzdem gut.

Gruß vom querkopp

 

Hallo querkopp,

ja wenn ich die Story jetzt noch einmal lese denke ich auch, ich hätte ihre Empörung über seine Eröffnung bezüglich ihrer Brüste noch viel emotionaler darstellen können. Gerade die Brüste sind für eine Frau ja wohl meistens ein äußerst emotionsbesetzter Körperteil und Kritik daran schmerzt zutiefst.

Auch der Schluß setzt beim Leser Denkvermögen voraus, nämlich muß er sich ihre Emotionen vorstellen beim Vergleich zwischen dem Revolutionär und Establishmenthasser von damals mit dem spießigen Familienvater von heute. Sollte ich die Story mal überarbeiten, werde ich Deine Anregung gern aufnehmen!

Liebe Grüße
Libell

 

Hallo Libell!

Auch mir hat deine Geschichte sehr gut gefallen!

Eine Überarbeitung könnte sie aber trotzdem gut vertragen.
Ich würde an zwei Stellen zur Dialog-Form wechseln:

1. Da, wo er ihr seine angeblichen Ideale erklärt, also am Anfang und

2., als Kontrast die Stelle, wo er ihr seine Abneigung gegen ihre kleinen Brüste und damit das Ende der Beziehung erklärt.

So könnte sie meiner Meinung nach viel emotionaler wirken.
Würde mich freuen, eine Überarbeitung zu lesen! :)

Alles liebe
Susi

 

Hi Libell,

ich kann an Kritik eigentlich nichts mehr hinzufügen, da meine Vorredner(schreiber) eigentlich schon alles gesagt haben.

Ich persönlich habe in deiner Geschichte nur meine eigenen Beobachtungen bestätigt gesehen (was war das jez für ein komischer Satz meinerseits?).

Habe auch oft gemerkt, dass viele Menschen irgendwann nur zu einem Zerrbild ihrer Lebenseinstellung, Ideologie bzw. Weltanschauhung werden.
Viele schaffen sich Idole, denen sie nacheifern wollen und richten ihr gesamtes Leben danach aus, diesen Ansprüchen gerecht zu werden.
Sie machen die Lebenseinstellung, Ideologie bzw. Weltanschauhung ihrer "Helden" zu ihrer eigenen!

Meiner Meinung nach ein grosser Fehler, der bei den meisten Leuten nur negative Auswirkungen haben kann!

Aber ich schweife ab, hat mir auf jeden Fall gut gefallen, deine Geschichte. :D

Grüsse,
ein sehr verwirrter und der deutschen Sprache heute nicht mächtiger

Gamdschie!!!

[Beitrag editiert von: Gamdschie69 am 31.03.2002 um 17:56]

 

Hallo Libell,

an deiner Geschichte habe ich technisch betrachtet nichts auszusetzen, insoweit erlaube ich mir schlicht, auf die Vorkritiker zu verweisen, weil, was diese dazu schrieben, mit meiner Einschätzung übereinstimmt.

Aber ich finde diese Geschichte inhaltlich diskutabel.
Was ist an einem Familienvater mit zwei Kindern spießig? Doch wohl nicht etwa, dass er ein Auto, Eigenheim ,etc. sein eigen nennt. Ich finde, daran ist rein gar nichts spießig.
Im Gegenteil, man könnte so einen Status auch als normal oder solide oder von mir aus auch noch bürgerlich bezeichnen, aber wieso spießbürgerlich?
Diese Umschreibung wäre nur dann sinnvoll, wenn man das Leben, dass dieser Mann vorher geführt hat für extravagant oder wenigstens das Mindeste, was man damals sein mußte, eingeschätzt hat.
Deine Schilderung läßt aber keinen Zweifel daran, dass diese Frau damals in ihrer Unwissen- und Unerfahrenheit seine Art zu leben als das non plus ultra gehalten hat, in der Nachschau jedoch sein damaliges Leben als verlogen und aufgesetzt abwertet.
Was soll dieser Mann denn nun heute sein, damit er nicht der Verächtlichkeit preisgegeben wird?
Im Knast, weil als aktives Mitglied der RAF, erwischt, abgeurteilt und inhaftiert? Guru der linken Szene oder wenigstens der Grünenfraktion? Clochard?

Mir wäre wohler, wenn du deine Geschichte eher so angelegt hättest, dass seine damaligen Fehler, seine Arroganz und schon fast schmerzende Dummheit in politischer und vor allen Dingen persönlicher Hinsicht heute wenigstens dazu geführt haben, dass er sich positiv verändert hat.

So, wie du es geschildert hast, wird ihm sein heutiges, wie auch sein damaliges Verhalten zum Vorwurf gemacht.
Insoweit finde ich diese Geschichte nicht stimmig, zeigt sie doch eher, dass die Frau, die ihren ehemaligen Freund beschreibt, ihm immer noch nicht seinen Fehler verziehen hat, nicht darüber reflektierend, dass sie selbst sich durch ihre naive Unwissenheit dazu gebracht hat, vier Jahre lang mit so einem Menschen zusammenzuleben. Sie war also nicht ganz unbeteiligt an ihrer Lebenserfahrung.

Liebe Grüße
lakita

 

Hallo,

vielen Dank dass Ihr meine Geschichte so aufmerksam gelesen habt und Euch die Mühe gemacht habt, mich schreibtechnisch zu beraten. So ein positives und konstruktives Feedback tut richtig gut.

@ Häferl: Ja ich werde die Geschichte etwas überarbeiten und so die Distanz ein wenig herausnehmen. Danke für Deine Hinweise!

@ Gamdschie69
Manchmal steigern sich Leute so in ihre Idole und Vorbilder hinein, dass sie ganz ihre eigene Persönlichkeit verbiegen. Ist wohl eine Art Selbstaufgabe. Und wenn sie dann älter werden und wieder zu sich selbst finden, dann sind sie ein ganz anderer Mensch als der, der damals sein gesamtes Denken und Handeln nach einem Idol ausgerichtet hatte.

Ich stimme mit Dir völlig überein, so ein völliges Aufgehen in einem Idol oder Vorbild kann nur der eigenen Persönlichkeit schaden. Die kann sich nicht entwickeln, nicht reifen. Das ist wohl so wie eine Art Netz, in dem die Leute gefangen sind.

Liebe Grüße
Libell

 

Hi Libell!

Zitat: "Ja ich werde die Geschichte etwas überarbeiten und so die Distanz ein wenig herausnehmen."

- Das ist fein zu hören, bin schon gespannt!

Liebe Grüße
Susi

 

Hi libell!
Ich kann nur sagen: Herrlich, wirklich. Aber klingt da nicht ein klein wenig Bitterkeit mit, ganz dezent?
Hab leider nicht die Zeit, die anderen Kritiken zu lesen, deshalb wiederhole ich vielleicht was.
Es müssten Kommas gesetzt werden bei

Klaus, Soziologie-Student in Hamburg, Klaus, engagierter Revolutionär der 68er Studentenbewegung, Klaus,(!) der in Demonstrationen "enteignet Springer" und "Che-Che-Che-Guevara" und "Ho-Ho-Ho Tschi Min" brüllte,
und
Er bastelte Plakate, (!) organisierte Protestmärsche, Hausbesetzungen und Demonstrationen.
und bei der Trennungsszene heißt es "... gegen die du seit Jahren..."
Das sind Nichtigkeiten, daran merkst du, das es wenig zu meckern gibt.
Hast du eigentlich schon endorphinas Beitrag zum Challenge gesehen ( Patria o muerte, oder so)?
Auch eine Auseinandersetzung mit der "Revolution", dürfte dich interessieren.
So, machs gut,
paranova

 

Zitat Paranova: "Ich kann nur sagen: Herrlich, wirklich. Aber klingt da nicht ein klein wenig Bitterkeit mit, ganz dezent?"

Meiner Ansicht nach ist die leise Bitterkeit in dieser Story richtig angebracht. Alles, wofür dieser Klaus stand, erscheint plötzlich wie eine Farce, ebenso die emotionalen Verletzungen, die die junge Studentin erlitten hatte, wenn sie sieht, wie er seinen Wellensittich und die Automarke auf der Homepage aufzählt.

Sie hat vermutlich jahrelang darunter gelitten, nie "richtig" genug für ihn und die Bewegung gewesen zu sein, da sie damals so naiv war und Klaus ihr vermutlich als absolut ernsthaft in seinem Kampf gegen die Bourgoisie vorgekommen war. Zu sehen, wie er dann ein Mallorca-Urlauber und Familienvater wird, obwohl er ihr immer das Gegenteil vermitteln wollte, ist sicherlich schmerzhaft. Und trotz der Ironie ist es verständlich, dass die Protagonistin bittere Gefühle herunterschlucken muss.

Lakita sagt: "Mir wäre wohler, wenn du deine Geschichte eher so angelegt hättest, dass seine damaligen Fehler, seine Arroganz und schon fast schmerzende Dummheit in politischer und vor allen Dingen persönlicher Hinsicht heute wenigstens dazu geführt haben, dass er sich positiv verändert hat.

So, wie du es geschildert hast, wird ihm sein heutiges, wie auch sein damaliges Verhalten zum Vorwurf gemacht."

Es wäre wohl ungewöhnlich, wenn die Protagonistin so dargestellt werden würde, dass sie nach ihrer "Entdeckung" denken würde: "Oh, grossartig, Klaus hat doch noch seinen Weg in die Gesellschaft gefunden, da bin ich aber froh." Nein, die Verletzungen waren zu tief nach der vierjährigen Beziehung, als dass das die Reaktion hätte sein können.

Schön erzählte Geschichte, fand sie gut.


:)

 

Hallo,

@Paranova

Lieber Paranova, danke für Deinen Hinweis auf die fehlenden Kommas und den Tippfehler, ich hab das eben schnell überarbeitet! Und - ja es stimmt, da klingt schon ein klein wenig Bitterkeit durch und soll es auch, ich versuchte die Betroffenheit einer Frau zu schildern, die sich in ihrem Wesen, ihrem Selbstverständnis als Frau zutiefst verletzt gefühlt hat und diese Verletzung auch nach Jahrzehnten nicht vergessen und innerlich auch nicht verziehen hat. Sie hat mit "Che" Klaus noch keinen inneren Frieden schließen können.

Bin eben Deinem Hinweis auf die Geschichte von endorphina nachgegangen und war ganz überrascht, daß ist ja fast das gleiche Thema - Anspruch und Wirklichkeit der Revolutionäre von einst.. Damals die großen Freiheitskämpfer und heute die biederen Bürger.. War denn alles nur Show? Gar nicht ernst gemeint? Ein Kinder-Sandkastenspiel für Studenten, was der Realität nicht standhält? Mir hat endorphinas Geschichte von daher auch sehr gut gefallen.

@Roswitha

Liebe Roswitha, das mit den emotionalen Verletzungen hast Du ganz richtig herausgelesen, so wollte ich es auch darstellen. Danke für Deine sensible Interpretation, ich hätte es besser nicht ausdrücken können!

Ich bin übrigens zu meiner Geschichte durch eine real existierende überaus biedere Homepage eines 68er Ex-Revolutionärs angeregt worden (mit Wellensittich!) auf die ich plötzlich und unerwartet letzte Woche im Internet gestoßen war.

Liebe Grüße
Libell

 

Hi Libell

Auch ich habe Deine Geschichte mit Interesse gelesen, und das Genre deines Themas ist mir wohl bekannt.

Was ich aus Deiner Geschichte herauslas, war folgendes:

Klar, daß so eine Verletzung lange zum heilen braucht, aber wichtiger erschien mir in dem Zusammenhang, daß er der Looser war, und sie die Gewinnerin der Sache, weil sie sich weiterentwickelte, und es immernoch tut, während er sich, und seine Ideale durch Wohlstand hat korrumpieren lassen.
Dadurch stellt man sich nämlich wirklich die Frage,zu was das Ganze gut war, wenn es dann so einfach im Sande verläuft, statt mit mehr Verstand und Wissen auf anderer Ebene weitergeführt zu werden.

Schöne Geschichte, und Handwerklich fällt mir nichts auf, was nicht schon angesprochen worden wäre.

Ich freue mich auf weitere Werke.

Lord

 

hallo,

huii nach sovielen Kritiken kann ich ja nich mehr viel schreiben, ausser das mir dein Schreibstil super gefällt und das diese Geschichte mich fasziniert hat.
Der Rest wurde eigentlich schon erwähnt.

Grüsse Systemtechniker

 

Hallo Libell!

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich Deine Geschichte höchst interessant fand. Du schaffst es wunderbar darzustellen, was in dieser Person "Che" vorgeht. Du zeigst sie uns als würde es diese Figur wirklich geben. Und trotz des Themas "Kleine Brüste" ist es dir gelungen das Thema plausibel und nicht Trivial klingen zu lassen

Weiter so!
Dobby :)

 

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