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Reisen in Westafrika oder Wie erhalte ich ein Visum nach Nigeria

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07.05.2013
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Reisen in Westafrika oder Wie erhalte ich ein Visum nach Nigeria

Reisen in Westafrika oder wie erhalte ich ein Visum für Nigeria
Neugierig geworden durch meine Westafrika Besuche, wollte ich nun meinen Aktionsradius erweitern. Städte wie Dakar, Banjul, Freetown oder Accra kannte ich ja schon. Seit einiger Zeit plante ich einen Trip nach Lagos. Alles Negative was ich so aus Erzählungen und Berichten von Leuten die schon in Nigeria waren gehört hatte, haben sich bewahrheitet. Für viele Länder Westafrikas benötigt man ein Visum. Und damit begann die Geschichte. Ich hatte vor von Accra, der Hauptstadt Ghanas mit dem Bus nach Lagos zu reisen. Dabei führt die Strecke über Togo und Benin. Da ich mich über meine ghanaischen Freunde kundig gemacht hatte, wusste ich, dass es eine direkte Buslinie von Accra via Lomé und Cotonou nach Lagos gibt. Also frisch ans Werk dachte ich und habe mich sofort daran gemacht die nötigen Visapapiere zu organisieren. Das Visum für Ghana war noch über ein halbes Jahr gültig, also konnte ich mich schon mal um ein Flugticket nach Accra kümmern. Gesundheitliche Probleme gab es keine. Alle Impfungen die man für eine Reise durch Afrika benötigt, waren noch gültig, einschließlich des Nachweises für Gelbfieber. Darauf wird besonderer Wert gelegt, wenn man innerafrikanische Grenzen überschneidet.
Kurz gesagt habe ich mir die notwendigen Anträge für die einzelnen Staaten aus dem Internet heruntergeladen, diese ausgefüllt und bin zu den entsprechenden Vertretern, bzw. Botschaften nach Berlin gedüst. Natürlich auch mit den entsprechenden Passbildern und Barmitteln versehen. Selbstverständlich suchte ich mir eine Tag aus an dem alle Vertretungen lange geöffnet waren, da ich mit längeren Wartezeiten rechnete, wie mir aus vorher gestellten Visaanträgen bekannt war.
Mit der Vertretung von Togo und Benin gab es keinerlei Probleme, wobei ich im Nachhinein festgestellt habe, dass mein Visum für Benin nur zum einmaligen Eintritt in das Land berechtigte. Zum Glück war es später kein Problem ein erneutes Visum bei der Vertretung Benins in Lagos zu erhalten. Aber ich war ja in Berlin noch nicht fertig. Auf in die Nigerianische Botschaft. Hier war wesentlich mehr Andrang. Nach einer Wartezeit von circa 2 Stunden durfte ich mein Anliegen vorbringen und das war schlicht und einfach ein Visum zum Besuch in Lagos. Ich hatte mich meines Erachtens gut vorbereitet, aber die Rechnung ohne den Beamten der Botschaft gemacht. Er gab mir unmissverständlich zu verstehen, dass ich ohne gültige Flugtickets für Hin- und Rückflug kein Visum bekomme. Auf meinen Einwand hin, das ich nicht mit dem Flugzeug von Deutschland nach Nigeria einreisen wolle, sondern mit dem Bus von Accra aus reisen werde und auch nach Accra ein gültiges Flugticket mit Rückflug habe, diese ihm auch vorzeigte, bekam ich nur die kalte Schulter gezeigt. Damit verabschiedete ich mich von meinem Vorhaben. Vorerst. Da ich mir aber in den Kopf gesetzt hatte nach Lagos zu gelangen, bin ich mit meinem Freund in Accra zu der dortigen Vertretung Nigerias und habe mein Anliegen vorgebracht. Das Ergebnis war niederschmetternd. Der Beamte teilte mir mit, dass eine Visaerteilung nur in dem Land meiner Staatszugehörigkeit ausgestellt werden kann. Entnervt gab ich auf. Mein Freund fing mit mir eine Diskussion an, die durch eine Frau in Zivil unterbrochen wurde mit dem typisch afrikanischen "can I help you". Da ich noch ziemlich genervt und frustriert war, klang meine Antwort nicht sehr freundlich. Zum Glück war mein Freund besser drauf. Er schilderte der Dame die Situation, worauf hin sie erklärte, sie könne mir helfen. Ich glaubte weder meine Ohren noch meinen Augen. Sie nahm die ausgefüllten Formulare, einschließlich der Passfotos, erklärte ich solle mit 52 US$ wiederkommen um die Gebühren für mein Visum zu bezahlen und dieses abholen. Zu meiner Überraschung stellte sich heraus, dass diese Dame die Unterschriftsbevollmächtigte der Visastelle war. Was mich noch mehr verwunderte, ich habe keinen Cent an Schmiergeld bezahlen müssen. Das Visum war zur vorgegebenen Zeit fertig. Soviel zu Vorurteilen. Auch unter Nigerianern gibt es solche und solche. Auf meiner Reise dann nach und in Lagos sollte sich diese Erfahrung bestätigen.
Mcleaman

 
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Hallo,

das ist der erste Teil eines Reiseblogs, das Verwandte und Freunde lesen können, die einen schon kennen, und die sich für den Verlauf der Reise interessieren.

Es ist keine Geschichte in liteararischen Sinne, fürchte ich, zumindest keine, die sich schön oder spannend oder informativ zu lesen lässt.

Ich will einen Aspekt herausgreifen: Du zählst im ersten Absatz sehr viele Städte und Eigennamen auf, wiederholst sie auch ständig. Das mag korrekt sein, aber beim Leser entstehen überhaupt keine Bilder. Man liest dann Togo, Togo, Benin, Nigeria, Accra, Accra - was soll man sich darunter vorstellen? Es zieht einfach ein Schwall von Namen an einem vorbei, ohne jede Handlung oder Atmosphäre - was soll ich mir da vorstellen? Wo ist meine sinnliche Wahrnehmung? Wo mein Lesegenuss? Das ist ein wenig ähnlich zu der garstigen Bemerkung "Das Telefonbuch vorlesen."

Was ich interessant fände an dieser Geschichte ist das hier:

die durch eine Frau in Zivil unterbrochen wurde mit dem typisch afrikanischen "can I help you".

Mir ist nicht klar, wieso das "Typisch" ist, und dass die Geschichte sowas weiß und offenbar Erfahrung mit Afrika hat und mit den Menschen und Gepflogenheiten da - das wäre lesenswert und interessant. Leider bleibt diese Szene da nur ganz kurz, dann ist man wieder draußen und bekommt so eine: "Es gibt solche und solche"-Pointe geliefert. So eine Art von Pointe oder "Lehre" oder fabula docet am Ende einer Geschichte ist schon lange nicht mehr zeitgemäß, auch wenn die Absicht ehrenhaft sein mag.

Ich denke, du solltest dich (wenn du denn wirklich für andere schreiben WILLST und bereit bist, Energie ins Erreichen dieses Ziels zu stecken) mal intensiv damit beschäftigen, was eine Geschichte im literarischen Sinne ausmacht. Figuren, Szenen, sinnliche Beschreibungen - es geht bei einer Geschichte nicht darum, alle Fakten haarklein richtig hin zu kriegen, und genau aufzuzählen, wo man alles war, oder dass die Eckpfeiler stimmen, sondern es geht darum, im Leser etwas auszulösen.
Darum geht es meist auch in lesenswerten Reiseblogs. Dieses Beschreiben von Szenen, von sinnlichen Wahrnehmungen, von Personen und deren Eigenarten, der Aufbau einer Geschichte, das Erzählen auf eine Pointe hin, der Spannungsaufbau, der Flow so einer Geschichte - das ist so alles, was man unter "gut schreiben" versteht oder was man meint, wenn man sagt "Das ist gut geschrieben" - lebendig einfach. Das kann man sich gut vornehmen: Erstmal versuchen, lebendig zu schreiben. Bewegung in den Text zu bringen. Damit geht schon viel.

Gruß
Quinn

P.S. Eine "Unterschrift" unter eine Geschichte ist auch sehr unüblich, das ist eben kein "normaler" Forenpost, sondern eine Geschichte.

 

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