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Reise eines Gedanken

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12.10.2002
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Reise eines Gedanken

Reise eines Gedanken

Irgendwo auf der Großhirnrinde, ganz in der Nähe des linken Auges saß ein Gedanke und fragte sich, wie es wohl an andern Orten im Gehirn aussah. Es war kein großer Gedanke, er war nie gedacht worden. Manchmal sieht er, wie andere Gedanken an ihm vorbeiziehen, und er fragt sich jedesmal, woher sie kommen, und wohin sie gehen. Schliesslich ist seine Neugierde zu groß, und er beschließt, das Gehirn zu erforschen.

Nachdem er schon eine ganze Weile gegangen war, sah er am Wegrand einen anderen Gedanken, der vollkommen schwarz war. Der schwarze Gedanke schlurfte die ganze Zeit an den Wänden entlang, und riss hier ein Stück heraus, sägte hier ein bisschen, bohrte dort ein wenig.
"Wer bist du?", fragte der Gedanke, der noch nie einen schwarzen Gedanken gesehen hatte. Dieser unterbrach seine Tätigkeit kurz und antwortete
"Traurigkeit."
"Warum machst du die Wände kaputt?", fragte der Gedanke.
"Ich will hier raus, und Angst sagt, ich darf nicht.", antwortete Traurigkeit. Da legte Traurigkeit seine Säge weg, setzte sich hin und erzählte dem Gedanken von allem, was er kannte. Als er fertig war, ging er wieder an seine Arbeit. Noch lange Zeit nachdem er weitergegangen war, beschäftigte den Gedanken das, was Traurigkeit ihm erzählt hatte.

Er hatte jedoch kaum die Möglichkeit, über alles nachzudenken, Traurigkeit hatte viel gesagt, da sah er wieder einen Gedanken, dieser war jedoch glutrot. Der rote Gedanke rannte von Wand zu Wand, und schlug überall gegen, und prügelte auf die Wände ein, dass es manchmal knackte.
"Wer bist du?", fragte der Gedanke und hatte ziemlich viel Angst vor dem anderen.
"Wut!!!", rief ihm der rote Gedanke während seines Kampfes gegen die Wand zu.
"Und warum kämpfst du gegen die Wand?", fragte der Gedanke weiter, er hatte immernoch Angst.
"weil ich ausbrechen will, aber Angst lässt mich nicht!!!", antwortete Wut, und fing an dem Gedanken seine Geschichte zu erzählen, während er sie mit wilden Gesten und weiteren Schlägen gegen die Wand unterstrich.
Die Geschichten von Wut und Traurigkeit unterschieden sich an vielen Stellen, aber ein paar Sachen waren auch gleich.

Nach einiger Zeit stieß der Gedanke mit einem sonnengelben Gedanken zusammen, der sich ihm als Freude vorstellte. Freude war so groß, dass er durch keinen der Wege passte, durch den der Gedanke bisher gekommen war. Freude erzählte ihm, wie sehr er nach draußen wollte, aber Angst würde ihn gefangenhalten. Auch Freude erzählte ihm seine ganze Geschichte.

Als der Gedanke zum Schluss noch auf Sehnsucht traf, der in einem Käfig eingesperrt war und weinte, da wusste der Gedanke, was er zu tun hatte.

Er ginbg dorthin, wo sich das Sprachzentrum befand, und fing an die Geschichten von Traurigkeit, Wut, Freude und Sehnsucht zu erzählen. Als er fertig war ging eine Welle der Erleichterung duch das Gehirn. Nirgendwo wurde mehr ein Gedanke eingesperrt, kein Gedanke zerstörte noch etwas.
Der kleine Gedanke wurde zu eienm großen, prächtig orangenen Gedanken, und alle nannten ihn von da an nur noch Mut.

 

Servus MatrixQ !

Was soll ich sagen? Die Geschichte vom Gedanken der sich zum Mut formt ist so herzig und erwärmend erzählt, dass ich sie gerne einem Kind vorlesen würde, welches Angst hat dies und das zu tun, sich zu entwickeln und seine Gefühle hinauszulassen in diese Welt. Vielleicht liest sie auch das eine oder andere schon große Kind aus der Erwachsenenwelt und lässt zu, dass der Mut seinen blockierten Gefühlen Befreiung veschafft.

Lieben Gruß schnee.eule

 

Hallo MatrixQ,

diese Geschichte, die märchenhafte Züge trägt, hast Du gut erzählt. Den Inhalt als philosophisch anzusehen, fällt mir aber schwer. „... es war kein großer Gedanke, er war nie gedacht worden ...“ es gibt doch nur gedachte Gedanken, vielleicht meinst Du `nie ausgesprochen worden´ ?
Warum hält Angst die Traurigkeit zurück, usw. ?

Liebe Grüße,

tschüß... Woltochinon

 

„... es war kein großer Gedanke, er war nie gedacht worden ...“
Das soll einfach nur ausdrücken, das es ein wirklich kleiner Gedanke ist, der gerade erst dabei ist, sich zu bilden. Da er zum Mut wird, kann er nicht nicht ausgesprochen, sondern nur nicht gedacht worden sein.

Die Angst hält deshalb die Traurigkeit, und auch alle anderen Gefühle zurück, weil sie einfach nicht gezeigt werden dürfen. Bis hinterher der Mut die Angst besiegt.

 

Hallo MatrixQ,

das mit der Angst habe ich nun verstanden, ich hatte Angst als Gedanken, nicht als Kontrollinstitution aufgefaßt. Ein nie gedachter Gedanke, der aber existieren soll, ist mir immer noch suspekt, weiß aber, was Du eigentlich meinst.

Tschüß... Woltochinon

 

Hallo Woltichon,

genauso war es auch gedacht, es soll verwirrend sein, trotzdem weis man, was gemeint ist. sollte das so zu unklar und verwirrend im Text stehen, nehme ich jeden Hinweis zur verbesserung gerne entgegen.

Bis dann, MatrixQ

 

Ich finde die Geschichte richtig gut. Mir ist die kälte und wärme durch den Körper gestöhmt...

Diese Geschichte werde ich aufjeden fall mal paar leuten Empfehlen !!!

 

Danke scarface, das geht runter wie Öl.
schreib mir doch dann mal, wie die Leute die Geschichte fanden, würde mich freuen.

 

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