Reich-Ranicki und das Telefonbuch
Die meisten Bücher seien eine Zumutung für den Leser, meint Herr Reich-Ranicki. Er würde sie gar nicht zu Ende lesen, wenn er nicht gezwungen wäre, es für das Literarische Quartett zu tun (natürlich gegen Bezahlung). Dennoch gibt es ein Buch, für das Herr R-R sogar öffentlich Reklame auf Litfasssäulen macht: Das Telefonbuch.
Lange habe ich darüber nachgedacht, wie denn so etwas zusammen passt, bis ich zufällig...
Aber sehen Sie selbst einen Ausschnitt aus einer bisher nicht veröffentlichten Diskussion mit Herrn K
K: Sie meinen also, es lohnt sich, dieses Buch zu Ende zu lesen?
R-R: Ich habe es gerne gelesen. Ich habe es sogar zweimal gelesen. Ich hätte es auch ohne Honorar gelesen. Die ganze Seite 661 handelt nur von Schiller. Ja, ich liebe Schiller...
K: Aber der Friedrich von Schiller steht da doch gar nicht drin.
R-R: Ach, was verstehen Sie denn davon? Ob Friedrich oder Gustav. Schiller ist Schiller
K: Und Goethe habe ich gar nicht gefunden.
R-R: Ja, sehen Sie, Herr K. Sie haben Goethe noch nie verstanden. Goethe war ja auch ein Genie. Den findet man zwischen den Zeilen...