Was ist neu

Regress

Mitglied
Beitritt
10.08.2011
Beiträge
1
Zuletzt bearbeitet:

Regress

Authentizität durch Schmerz hervorrufen wollen und dabei den Fokus der Wut auf sich selbst lenken.

Ihr dünner Körper zuckt kurz zusammen, während sie sich das Rasiermesser durch ihren Unterarm treibt.

Sobald eine mögliche gefühlsbezogene Authentizität mit einem anderen Menschen geteilt werden kann um diese auf ihre Richtigkeit hin zu überprüfen, erfolgt entweder das Zerfressen werden von aufrichtiger (?) Übereinstimmung mit dem Gefühl durch den Gegenpart oder aber das Zerfressen werden durch die Verneinung des Gefühls durch den Selbigen.

Verärgert, da das hervorbrechende Blut anfängt den Teppich zu besudeln hinkt sie in ihr Badezimmer um die frisch entstandene Wunde mit einem Handtuch zu verbinden.

Die Übereinstimmung, sowie die Verneinung verletzen gleichermaßen, einerseits durch das Entstehen des Anzweifelns der Authentizität des Gefühls (die Folge daraus ist die Wut auf den Gegenpart, die zugleich als falsch erscheint und auf sich selbst umgelenkt werden muss), andererseits durch das Gefühl Ablehnung entgegen gebracht zu bekommen, wodurch sich die Wut abermals auf sich selbst konzentriert.

Das Textil scheint nach einigen Handgriffen seine Pflicht zu erfüllen.
Langsam sinkt sie auf den gekachelten Boden und erschöpft von der Anstrengung fallen ihr die Augen zu.

Der Wunsch nach dem Aufblühen in Verbindung mit einem anderen Menschen ist illusionär, besonders, wenn man denkt, nicht die Möglichkeit zu haben ein Aufblühen durch eigene Kraft und ohne einen andern erleben zu können.
Die Suche nach einem anderen Menschen zur Vervollständigung seiner Selbst, ist zum Scheitern verurteilt.

In ihrem Traum sieht sie die Umrisse einer Sonne, die wie einer Kinderzeichnung entsprungen ein Paar Augen, sowie einen Mund besitzt.
Der Mund erscheint gerade und starr, die Augen weit aufgerissen und unbeweglich.

Trotz allem bleibt der stetige Wunsch nach (idealisierter) Verbindung, was das Ganze zu einem peinlichen und zerstörerischen Trauerspiel werden lässt.
Der Rückzug aus diesem System erscheint als Kapitulation und Selbstaufgabe, da die idealisierte Verbindung als Totalität, wie ein strafender Gott oder ein nicht überwindbares Naturgesetz im Raum steht.

Sie versucht die Sonne mit ihrer Hand zu erreichen um deren Wärme zu spüren, um deren Wärme in sich aufzunehmen.
Doch so sehr sie sich auch bemüht, die Entfernung ist zu groß.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo schmutzwasser

und herzlich Willkommen bei KGde.

Textkram:
Du solltest die Zeichensetzung überprüfen, Kommas wollen leben. ;)


Leider hat mir dein Einstand nicht gefallen, handelt es sich doch bei deinem Text mehr so um ein phylosophisches Gedankenspiel über Selbstmord. Oder geht es um Borderline, dann darf sie sich die Klinge nicht in den Unterarm treibem, sondern nur ritzen.

Dein Text gibt leider nicht sehr viel Geschichte her, da aber eine minimale Handlung vorhanden ist, darf er stehen bleiben.

...
Ihr dünner Körper zuckt kurz zusammen, während sie sich das Rasiermesser durch ihren Unterarm treibt.
...
Verärgert, da das hervorbrechende Blut anfängt den Teppich zu besudeln[Komma] hinkt sie in ihr Badezimmer[Komma] um die frisch entstandene Wunde mit einem Handtuch zu verbinden.
...
Das Textil scheint nach einigen Handgriffen seine Pflicht zu erfüllen.
Langsam sinkt sie auf den gekachelten Boden und erschöpft von der Anstrengung fallen ihr die Augen zu.
...
In ihrem Traum sieht sie die Umrisse einer Sonne, die wie einer Kinderzeichnung entsprungen ein Paar Augen, sowie einen Mund besitzt.
...
Sie versucht die Sonne mit ihrer Hand zu erreichen[Komma] um deren Wärme zu spüren, um deren Wärme in sich aufzunehmen.
Doch so sehr sie sich auch bemüht, die Entfernung ist zu groß.

Die phylosophischen und psychologischen Aussagen aus dem Off dazwischen sind mir zu verworren, als das ich einen tieferen Sinn erkennen könnte. Die Motivation für den Selbsmord/Ritzen könnte eine verschmähte Liebe sein, oder aber auch eine emotionale Leere gegenüber dem Leben allgemein.

Fazit: Über dieses Thema wurde bereits so oft geschrieben, dass es wirklich neue Ansätze braucht, um noch Leser hinter dem Ofen hervorzulocken.

Somit bleibt mir hier nur ein Achselzucken.
Gruss dot

 

Authentizität durch Schmerz hervorrufen wollen und dabei den Fokus der Wut auf sich selbst lenken.
Das ist kein Hauptsatz. Der kann nicht alleine stehen. Und auch ästhetisch ist das ein hässlicher Satz.
Wer will da was? Authentizität ist ein schlimmes Wort, das einer richtig aussprechen kann auf einmal, bei dem sich das Auge verrenkt und schlimm, und dann wird Authentizität „hervorgerufen“? Ist das was, was man hervorrufen kann? Das ist etwas, das da ist oder nicht. Man kann die Illusion davon erschaffen, aber sie selbst nicht konstruieren.
Und dann „Der Fokus der Wut auf sich selbst lenken“? Und dann muss man annehmen dass sich „sich“ auf ein Subjekt bezieht, das aber noch gar nicht genannt wird.
Also eine Figur, die außerhalb dieses Satzes steht, möchte etwas tun. Und den Fokus der Wut auf sich selbst lenken .Wessen Wut? Was sind das für Sätze. Wer liest denn da noch weiter? Ist aus diesem Satz zu erkennen, dass der Autor weiß, was er da macht.
Authentizität, Fokus der Wut – große Worte, unklarer Sinn.

Sobald eine mögliche gefühlsbezogene Authentizität mit einem anderen Menschen geteilt werden kann um diese auf ihre Richtigkeit hin zu überprüfen, erfolgt entweder das Zerfressen werden von aufrichtiger (?) Übereinstimmung mit dem Gefühl durch den Gegenpart oder aber das Zerfressen werden durch die Verneinung des Gefühls durch den Selbigen.
Das ist grammatikalisch unsinnig. Diese Folgen ergeben keinen Sinn.
Sobald … geteilt werden kann – okay.
Daran schließt du mit einem Finalsatz an „Um diese auf ihre Richtigkeit hin zu überprüfen“ - das ist logisch schon schwer nachzuvollziehen.
Sobald alle Fußballspiele des Abends beendet sind, um den Fußballbedarf des Volkes zu befriedigen, erfolgt die Tagesschau.
Da würde man doch auch sagen, was ist das denn für ein roh konstruierter Kontext da.

Das „Zerfressen werden“ diese Substantivierung – so geht kein Deutsch. Ich kann’s ja nicht ändern, aber so geht kein organisch schönes Deutsch. Dass man da Verben auf den Amboss legt und so lange draufdonnert, bis ein Substantiv raus kommt. Das Deutsche lässt das zu, aber da muss man schon ein Auge habe.
Das Zerfressen werden durch die Verneinung des Gefühls durch den Selbigen!
Gratulation. Das sind auf einen Blick 4 stilistische Todsünden!
Zweimal diese „durch“ Konstruktion, dann „den Selbigen“ – ganz furchtbare Kanzleisprache, und 2mal so eine längliche Substantivierung.
So schreibt man nicht für andere Leute. Das ist unhöflich jemandem so einen stilistischen Mist zuzumuten. Das wäre es an einer Universität schon. In einem Literaturforum – bah.

Stilfibel! Wenn man für andere Leute schreiben will, muss man sich um ein schönes, angenehmes Deutsch bemühen.
2 Sätze – und fast alle Stilsünden begangen, die so auf der Straße rum liegen.
Ich weiß gar nicht, was ich da sagen soll.
Meine Empfehlung: Es mit der Sprache sein lassen. Lieber was schönes mit Zahlen machen!

 

Hallo schmutzwasser

Der Titel benennt es, ein Denkvorgang. Eine introvertierte Sichtweise über die Konfusion von Gefühlen, die zu zwanghafter Handlung führen. Jedoch weder sachlich noch sprachlich korrekt dargestellt, wie bereits dotslash und Quinn bemerkten.

Sehr, sehr entfernt kam mir ein Gedanke an Émile Cohl auf, etwa The Hasher‘s Delirium, die Realität sich völlig verwischend.

die Entfernung ist zu groß.

Das ist es.

Warum nicht die Worte weniger inflationär in verständliche Gefühle leiten, ihnen dafür ein abgehobenes aber nachvollziehbares Bild verleihen. Es geht auch ohne angestrengten Psychologismus. So wirkt es wie eine Strichzeichnung, Cohls Fantasmorgie etwa, wobei die Striche entgegen bei ihm sich verwirren und krude im Bild herumirren. [ame="http://www.youtube.com/watch?v=aEAObel8yIE"]‪Emile Cohl - Fantasmagorie 1908‬‏ - YouTube[/ame]

Vielleicht gelingt dir ja eine gelingendere Überarbeitung.

Schöne Grüsse

Anakreon

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom