Mitglied
- Beitritt
- 05.03.2002
- Beiträge
- 16
Regina
Die Ausnüchterungszelle in der ich aufwachte stank nach Urin und Erbrochenem. Ich lag neben der Matratze auf dem harten Boden und seltsamerweise hatte ich einen Steifen. Ich raffte mich auf und hämmerte gegen die Stahltür bis man mich endlich rausließ. Die Bullen nahmen meine Personalien auf und ich durfte gehen. Es war ein schweinekalter Wintertag, Anfang der Achtziger. Ich war zweiunddreißig Jahre alt, arbeitslos, hatte Hunger und den Drang etwas zu trinken. Ich durchsuchte meine Hosentaschen nach Kleingeld, aber statt Münzen zu finden, sah ich nur, dass ich, die Nacht über, in meine Hose gepisst hatte. Um den Hosenschlitz herum hatte sich ein blumenförmiger Fleck gebildet. Ich ging zum Rathausplatz und traf mich dort mit einigen Punks, mit denen ich damals rumhing. Sie waren wie ich, Menschen zweiter Klasse; Ausgestoßene, heimatlose Penner. Sie waren alle jünger als ich und sahen mit ihren zerfetzten Klamotten und den hoch aufgetürmten, bunten Haare, schon komisch aus. Aber sie mochten meine Geschichten und es gab immer eine Flasche die von Hand zu Hand ging. An diesem Morgen sprach mich eine Frau an. Sie war um die vierzig, trug eine dicke Schicht Schminke und war in einem schwarzen Kostüm gekleidet. Sie fragte mich ob ich Lust hätte, sie nach Hause zu begleiten, um mit ihr etwas zu trinken. Ich überlegte nicht lange und nahm das Angebot an. Es war bitterkalt und so wie sie mich ansah, war vielleicht noch mehr drin als nur Alkohol. Ihr Name war Regina. Sie war fünfundvierzig und seit zwei Jahren verwitwet; ihr Mann war bei der Arbeit von einem Baukran gefallen. Sie hatte eine kleine Wohnung in der Schillerstrasse und lebte von der Witwenrente. Wir tranken billigen französischen Wein und sie erzählte mir von ihrem Leben. Plötzlich stockte sie mitten im Satz und fragte mich ob ich sie ficken würde. Ich nickte und sah zu wie sie sich für mich auszog. Früher hatte sie wahrscheinlich recht ansehnlich ausgesehen, aber die Zeit und ein leidvolles Leben hatte seine Spuren an ihr hinterlassen. Sie hatte einen dicken fleischigen Arsch und Beine, die vielleicht einst stramm gewesen waren, jetzt aber jede Festigkeit verloren hatten. Ihre großen Brüste, hingen über den faltigen Bauch. Sie lächelte verschämt und kam näher. Ihre Hände wanderten gekonnt über meinen Körper und ich konnte ihren muffigen Atem riechen. Sie versuchte mich zu küssen aber ich stieß sie weg. Ich drückte ihr Gesicht gegen die Stelle, an der mein steifer Pimmel, meine Hose ausbeulte. Sie befreite und lutschte ihn. Als ich dann, in ihr schlaffes Fleisch eindrang, schloss ich die Augen und dachte an die junge geile Punkerin, auf die ich scharf war. Ich kam und sie ließ sich neben mir nieder und bot mir eine Zigarette an. Wir redeten und soffen. Wochen vergingen und ich war froh, dass ich die Wintermonate in einer Wohnung verbringen konnte. Aber der Frühling nahte und ich bekam langsam Hummeln im Arsch. Meine Beziehung mit Regina war klar definiert: Essen und Alkohol gegen Sex. Wir stritten uns fast jeden Tag um irgendwelchen Scheiß und die Wohnung sah inzwischen aus als wäre eine Bombe eingeschlagen. Regina ließ sich gehen und meine Lust sie zu ficken nahm fortwährend ab. Als es mir eines Tages zu bunt wurde, eröffnete ich ihr, dass ich jetzt gehen würde. Sie begann zu weinen und bettelte mich an bei ihr zu bleiben. Als sie jedoch sah, dass ich, unbeeindruckt von ihren Versuchen mich zum bleiben zu bewegen, meine Sachen packte, fing sie an mich anzuschreien. Ich drehte mich um und schlug trocken zu. Sie sank zu Boden, wo sie dann schluchzend und mit hochrotem Kopf, liegen blieb. Ich nahm eine Flasche Korn aus dem Schrank und verschwand aus der Wohnung. Draußen schien die Sonne und es war angenehm warm. Ich ließ die Sonne mein Gesicht streicheln. Das Leben ging weiter.
[Beitrag editiert von: Querschläger am 06.03.2002 um 18:04]