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reality tv
Ort: Das Wohnzimmer einer Zwei-Zimmer-Wohnung, einem gewissen Heiko gehörend. Zeit: Für Charlie irgendwann zwischen dem Ende des einen und dem Anfang des anderen Tages. Real war es dann wohl circa halb zehn. Abends, Anfang Mai, Samstag, und der Sommer war gerade gekommen. Personen: Heiko, natürlich.
Anne.
Tom.
Drei oder vier Bekannte des Wohnungseigentümers.
Und besagter David.
Soviel dazu. Nur, um mal ein bisschen Übersicht zu bekommen. Charlie versuchte, linear zu denken, aber ihre Gedanken traten sich wieder gegenseitig auf die Füße, kann da nicht mal Ruhe herrschen, Herrgott! Aphorismen. Fetzen. Sie müsste sie vielleicht mal verfolgen, dann würden sie sie unter Umständen zur Wahrheit führen.
Das Ding war, dass Charlie, wenn sie ganz ehrlich war, die Wahrheit gar nicht finden wollte. Sie wollte sie nicht finden, weil dann doch alles vorbei gewesen wäre.
In Wirklichkeit mochte sie dieses Leben, das um sie herum tobte wie ein Song, der einen nicht mehr denken lässt, weil er so fantastisch ist.
Sie schmiss ihre Jeansjacke auf den Haufen im Flur, dann trat sie in den Raum, und sofort, tja, was eigentlich? Irgendwie war sofort alles wieder gut, dabei war vorher gar nichts schlecht gewesen. Es war aber trotzdem alles gleich wieder so, wie es sein musste, wie immer, wenn Charlie hier war.
War das nur die Macht der Gewohnheit, oder doch etwas, das zählte?
Was von all dem bildete sie sich nur ein?
Sie hätte sich auf das Sofa setzen können. Neben Tom. Sie setzte sich auf den Fußboden. Neben David. David kannte sie nicht. Tom kannte sie schon fast zu gut.
Die Sache mit Tom.
Das war noch gar nicht so lange her.Aber die Zeit spielte Charlie gerne mal einen Streich, und deshalb könnte es auch gut und gerne schon ein paar Jahre zurückliegen, so im Nachhinein ließ sich das manchmal schwer sagen. Phrasen, nur, wer das schon mal erlebt hat, weiß genau, was gemeint ist.
Wo waren sie gleich nochmal gewesen? Der erste Mai, genau. N bisschen mehr als ne Woche zuvor. Charlie hatte nicht hingehen wollen, sie hasste den ersten Mai. Genau wie Silvester, Ostern, den Valentinstag, Karneval, Halloween. Konnte sie alles nicht leiden. Diese Hysterie. Aber das hatte ja nix mit Tom zu tun. Nicht immer abschweifen. Bleib doch einmal bei der Sache.
Also, eigentlich, richtig angefangen hatte die Sache mit Tom schon vorher. Irgendwann Mitte April, nein, halt, am 12. April war´s genau, beim alljährlichen Ostermontagsfrustbesäufnis. War wie an Weihnachten, wenn sie alle sich am zweiten Feiertag abends trafen, weil keiner von ihnen weder Lebkuchen noch seine Familie mehr ertragen konnte und sich alle nur gepflegt betrinken wollten.
Wie lange kannte sie Tom eigentlich schon? Ist ne rein rethorische Frage, eignet sich gut zur Einleitung. Die Antwort ist ebenso schwammig wie nebensächlich: Eigentlich seit der siebten Klasse, aber erst seit der Oberstufe hatte man miteinander zu tun. Man saß im gleichen Deutschkurs und irgendwann nachts auf den Treppenstufen vor der Haustür eines Freundes und trank den billigen Rotwein, der im Hals kratzte. Der aus der Kater- und Kopfschmerzabteilung bei Aldi.
Das Ding mit Tom war, dass er eigentlich gar nicht Charlies Typ war. Eigentlich. Ein wunderbares Wort. Oder ein furchtbares, je nachdem. Also äußerlich überhaupt nicht ihr Fall, das sagte sie sich immer wieder, außerdem hatte er ne Freundin, die er wie besessen liebte. Naja, geliebt hat, sie hatte ihn im letzten Jahr am Telefon abserviert, woraufhin er die die ganze Nacht Counter´s Strike gespielt und so ziemlich jeden umgebracht hat, der ihm über den Weg gelaufen ist.
Du schweifst ab, Schätzchen.
Der Faktor, der irgendwie von Anfang an alles aus dem Konzept brachte, war wohl sein stechender Blick. Er tat weh, aber sie wollte um nichts in der Welt auf ihn verzichten.
Vielleicht hatte es damit zu tun, dass sie an die Liebe glaubte,und an die Musik, und damit, dass Tom ihr all diese fantastischen Bands ins Ohr gesetzt hatte, oder damit, dass er selbst ein guter Bassist war. Irgendwie war es wohl von allem ein bisschen.
Zu jedem Zeitpunkt ist es völlig unmöglich, alle Faktoren auseinanderzudröseln.
Zusammen ergaben sie auf jeden Fall diese irre Mischung aus Faszination und Gleichgültigkeit, und Charlie hatte sich nie ganz entscheiden können.
Dass wir uns nicht falsch verstehen, hier ging es nie um Liebe.
Nur um Anziehung, aber das ist ja auch schon was.
Something Corporate, Constantine.
These nights when we were drinkin´, no, they never got us anywhere.
Das Ende vom Lied war gewesen, dass sie nach der Ostermontagsflasche Wodka rumgemacht hatten. Es war ein Spiel gewesen, so sagt man doch immer, oder? Nichts, was zählt. Ein sogenannter Ausrutscher. Hey, wir waren beide völlig betrunken. Lass uns net drüber reden. Ich fand´s lustig, irgendwie.
Was auch soweit in Ordnung war. War ja wirklich nicht weiter der Rede wert. Charlie meinte das so. Sie war halt so. Charlotte aka Charlie, an die Liebe glaubend, in einer Welt, die das nicht mehr tat, war trotzdem keins von den Mädchen, für die ein Kuss eine Besitzurkunde war.
Nur, weil ich dich geküsst hab, muss das nicht gleich was bedeuten.
Mir war so danach.
Und nach dem Morgen danach, den sie, Restalkohol abbauend, in der Küche verbracht hatte, während sie dem Fernseher im Wohnzimmer zuhörte, war es schon zu nichts geworden. Falscher Alarm, sie war nicht verliebt. Weil, für einen winzigen Moment hatte sie das schon geglaubt, naja, vielleicht war´s auch nur der Alkohol gewesen.
Sie hatte dann ja gar nicht hingehen wollen, am ersten Mai. Und auch danach krabbelte hin und wieder eine Ahnung durch ihr Hirn, dass sie manche Dinge wider besseren Wissens tat, um nur ein einziges Mal das zu erleben, was da unsichtbar auf diese kleinen Regenbogenscheiben gepresst war. Konnte doch nicht angehen, dass das nur Hirngespinste waren. Nur Dinge, die wahr sind, können so gut klingen, davon allerdings war Charlie sehr fest überzeugt. Deshalb musste sie wohl von Zeit zu Zeit etwas Dummes tun, etwas Kompliziertes, etwas, das schal schmeckt, sich anfühlt, wie bei drei Grad über null und Nieselregen zu einem Vorstellungsgespräch zu gehen, und das sich aber verdammt nochmal unglaublich gut anhört.
Der erste Mai war wie November Rain , wenn man für eine Sekunde lang denkt, es wäre vorbei,und dann kommt´s nochmal wieder. Wenn der eigentliche, der überwältigende Höhepunkt dann kommt, wenn man sich schon längst zum Gehen abgewandt hat.
Einfacher, nervernschonender, unkomplizierter und überhaupt klüger wäre es nämlich gewesen, sie wäre wirklich zu Hause geblieben. Sie hatte das ja so geplant gehabt.
Der erste Mai. Morgens schon mit schlechter Laune und Falten auf der Stirn aufwachen. Dann mit einem beschissenen Popsong ausm Radio als Ohrwurm durch die Stadt laufen. Ablenken. Kaffee trinken. Buch lesen. Menschen ignorieren. Am besten den ganzen Tag ignorieren.
Genau wissen, dass alle Freunde sich heut Abend treffen. Denken, dass man vielleicht doch was verpasst. Spüren, dass die doofe Nervosität sich die Wirbelsäule hoch schleicht.
Telefon.
Und dann abends doch mit guter Laune bei der besten Freundin aufm Barhocker sitzen, Ouzo mit Cola trinken und Don´t you say maybe hören, Mitgröhlfaktor neun.
Nein, klug buchstabiert sich anders.
Das Komische an dieser Sache ist, dass sie niemals ganz herausgefunden hat, ob die Erinnerung besser wäre, wenn sie sich, I´ve lost my head, nicht um ihren Schuh gebalgt hätten, wenn ihre rationale Seite sich nicht das letzte bisschen Verstand aus dem Kopf gequarzt hätte und er nicht wahnsinnig gewesen wäre, wahnsinnig vor Eifersucht, denn seine Ex war da, und ihr Neuer.
Hätte.
Wenn.
Dann.
Klingt fast wie Informatik.
Aber das Leben sollte doch kein Programm sein, oder?
Und er hatte sie an sich gezogen, als wäre sie der berüchtigte Strohhalm. Man, sie hatte wirklich gedacht, na ja, was man so denkt, wenn ein Kerl einen in den Arm nimmt und einen festhält und seine Nase in den Haaren vergräbt und mit der Hand über den Rücken streicht und fragt, ob einem kalt sei und einen dann nach drinnen bringt und erst dann ganz lieb anfängt, Küsschen auf der Wange zu verteilen und sich langsam vorarbeitet und nicht einaml darauf achtet, dass es keiner mitkriegt.
Das war wohl die eine Sekunde, in der Charlie verknallt war.
Im Fernsehen gibt´s dann immer ne Werbepause, im Leben kommt das Taxi. Hey, es hatte schon fast was, als sie sich wegdrehte und er ihre Hand erst im letzten Moment losließ und dann auf dem Barhocker saß, so richtig mit hängenden Schultern.
Sowas gibt´s also wirklich, und Blink182 spielten What went wrong .
Mit dem Taxi nach Hause und sich brutal herausgerissen fühlen.
In die Wohnung stolpern, Licht, Stroke 9, Latest Disaster , und sich fragen, was man hier soll. Die Musik lauter drehen. Mitten in der Nacht, vergiss es, scheiß drauf.
Eine rauchen.
Eine rauchen.
Eine rauchen.
Das Dumme war nur, sie war hellwach. Kein Schlaf in Sicht. Als wäre das alles einfach nur ein verdammt langer Tag und sie hatte grad den frühen Nachmittag erreicht.
Also hatte sie ein Taxi gerufen, nochmal 12 Euro bezahlt und war zurück gefahren.
Die Nächte, die gleichzeitig so verrückt, verkorkst und perfekt sind, wie man es nur aus dem Fernsehen kennt, die sind spärlich gesäht, nicht wahr?
"Wenn ich dich verletzt habe, dann tut mir das leid." Junge, du klingst wie ein Bro´sis-Song. Noch ein Wort, und ich kotze. Du bist ein Arschloch. Sprach´s, drückte die Kippe aus und verschwand wieder im Haus. Und betrank sich ziemlich sinnlos.
Wie gesagt, das war grad ne Woche her.
Es bedeutete so viel und nichts, denn Tom und Charlie, das war deshalb so unmöglich, weil sie sich so ähnlich waren. Wenn man auf jemanden trifft, der einem so ähnlich ist, dann musste das zwangsläufig Schwierigkeiten geben.
Sie dachte an ihn, war aber nicht verliebt, und dabei sollte man das doch sein, wenn man nur noch an eine Person denkt, oder?
All diese Gedanken dauerten nicht mehr als den Bruchteil einer Sekunde, während sie auf Heikos Teppich saß. Diese unausgegorene Sache belagerte sie, und sie konnte sie nicht loswerden.
Und was dann passierte: Genau in dem Moment, als sie sich nach rechts drehte, denn der Junge neben ihr, der David hieß, hatte sie etwas gefragt, da hatte Fast times at Drop out High von The Ataris die drei-Minuten-fünf-Sekunden-Grenze erreicht, mit diesem geilen Klavierlauf, und absolut synchron, also wirklich in genau dieser einen Sekunde, da tanzte Charlie auf einer Strakstromleitung. Sie befand sich in Lebensgefahr. An diesem Abend im Mai in einer Zwei-Zimmer-Wohnung, die genauso aussah, wie eine Wohnung aussehen musste, die von einem 22jährigen bewohnt wurde, konnte man beobachten, wie Charlies Herz erst davongetragen wurde von dem Klavier und der Gitarre und dem Schlagzeug und dem Bass, wie es für den Hauch einer Sekunde in einer Gummibärchenwelt weilte, und wie es sich dann, als es wieder zurück war, im Raum verteilte.
Karl Jaspers hatte mal gesagt,dass die Verwandlung des Willens in körperliche Bewegung die einzige Stelle in der Welt sei, wo das MAgische wirklich würde. Was das mit David zu tun hatte: Nie war Charlie der Sinn dieser These so klar gewesen. Woher das kam, das wusste sie nicht. Aber es war so, dass sie fast erwartete, kleinen, feinen Glitzerstaub in der Luft zu sehen, als er sein Feuerzeug aus der Hosentasche holte. Wie in einem bekloppten Disney-Film. Davids Feuerzeug war von Plus und orange-blau, und Charlie mochte diese Farbkombination.
Später in dieser Nacht war sie zu sehen, wie sie nach Hause lief, im T-Shirt, obwohl der Sommer doch gerade erst gekommen war, und in der Hosentasche hatte sie einen Zettel mit einer Telefonnummer, geknüllt und bestaunt.
Im Leben gab es gute und schlechte Tage. Das wenigstens war den meisten Menschen klar. Und wenn Charlie mal so genauer drüber nachdachte, dann kam sie von Zeit zu Zeit zu dem Schluss, dass die guten glücklicherweise in der Mehrzahl waren. Vielleicht gehörte sie damit zu einer Minderheit, und unter Umständen lag sie damit sogar falsch, das war ihr nur herzlichst egal. Dann waren die guten Tage halt nur nicht-akzeptierte schlechte Tage, na und? Wenn jeder eh in seiner eigenen Welt lebte, dann konnte man das doch auch selbst bestimmen.
Aber vielleicht war das auch nur ne Frage der Definition.
Für Charlie war ein guter Tag: Wenn sie Menschen begegnen konnte, und jeder sein eigenes Leben hinter sich herzog wie eine langgestreckte Seifenblase, und dann war es so, als ob diese buntschillernd eingepackten Geschichten nur auf der Durchreise durch ihre Welt waren, und wenn sie ihr keine Angst machten, sondern nur mit einem ziehenden Gefühl im verwirrten Bauch zurückließen.
Das waren die Tage, an denen die Sehnsucht schön war, wie ein sonnengebleichtes Foto, oder wie ein sepiafarbenes Bild. Wenn man traurig war, aber gar nix anderes sein wollte, weil es sich so gut anfühlte. Das waren dann die guten Tage.
Die schlechten Tage waren weiß. Da hatte nämlich jemand morgens vergessen, den Himmel anzumalen und jetzt hatte er keine richtige Farbe, nichtmal grau. Dann hoffte Charlie, dass sie sich nicht nur einfach einbildete, da zu sein, weil sie dann den Menschen begegnete, aber keine Seifenblasen bemerkte und sich fühlte, als hätt jemand sie wie ein Pausenbrot in Klarsichtfolie eingewickelt. Diese Tage waren so schal, dass man meinen konnte, dass Gott einen ganz schönen Kater haben musste, wenns ihn gab. Wie das Glas Fanta, das schon seit drei Tagen in der Küche stand, und nun so gar nichts mehr zu tun hatte mit den sonnengelben gefakten Ferienvideobildern aus der Werbung.
Die Sehnsucht war nicht schön in solchen Momenten, da war sie gar nicht zu spüren, und eigentlich war das noch schlimmer. Da wünschte Charlie sich dann, dass sie wenigstens doch weh tun könnte. Um überhaupt etwas zu spüren.
Eine Woche vergeht und man weiß es nicht genau.
Man konnte Charlie beobachten, wie sie lebte. Wie sie ihre eigene Seifenblase hinter sich herzog, die nur auf der Durchreise war durch eine Welt, von der keiner wusste, wem sie gehörte.
Wo wollte sie hin, die Seifenblase?
Wenn man nachts im Bett liegt und denkt, man müsse schlafen, aber kann es nicht, obwohl Arme und Beine schrecklich müde sind und um Schlaf betteln. Dann schaltet man das Radio ein und hofft, dass was Schönes läuft, aber es kommt ein scheiß Song, und dann steht man auf, setzt sich in der Küche neben die Spüle und raucht eine und Pete Yorn kommt kurz vorbei, um seine Gitarre zu stimmen, und als Dank für den Tee spielt er noch was. Für Charlie waren solche Nächte dann manchmal so wie damals, als sie nachts mit Tom und Heiko und Anni auf irgendein Konzert in irgendeiner Stadt gefahren ist, damals, das klingt soweit weg, es war letztes Jahr gewesen und auch Sommer, und auf beiden Seiten der Fahrbahn waren ihr die orangefarbenen Straßenlampen entgegengekommen, während irgendein Lied mit ganz gleichmäßigem Schlagzeug lief. Puls-Schlagzeug. Und der Puls und das Schlagzeug und die Straßenlampen und die Nacht waren dann eins.
In solchen Nächten könnte man dann wirklich anfangen, von der Ewigkeit zu labern, aber hey, is auch egal.
Die Nächte der Woche nach dem Abend bei Heiko, an dem sie zuviel über Tom nachgedacht und David kennen gelernt hatte, wegen dem sie jetzt wusste, was Karl Jaspers gemeint hat, denn sie hatte fast Disney-Glitzerstaub gesehen und getanzt auf einer Starkstromleitung, waren Nächte wie Nightswimming .Man wachte mitten in der Nacht auf, um für zehn Minuten nicht mehr müde zu sein und dann ging man in die Küche und setzte sich in Jungsboxershorts auf den Tisch / die Spüle/ einen Stuhl / den Fußboden um zu rauchen, wobei man sich irgendwie gestört bei vorkam, wer steht schon nachts auf, um zu rauchen, und von ganz alleine dreht der rechte Zeigefinger am Sendersuchlauf des Werbegeschenkradios und dann sucht man doch tatsächlich Oasis, aber da gibt es eine Zeile, you´re gonna be the one that saves me , und dann meint man, zu verstehen.
Und dann geht man wieder ins Bett und hat es doch nicht gehört, dann schläft man ein paar Stunden, zu wenig eigentlich, und steht wieder auf. Man macht den Fernseher an, aber diesmal kommen keine Jogolé-Frauen, sondern eine Kuh, die Werbung macht für Joghurt mit Muffins-Geschmack. Man geht zur Arbeit,und man cuttert sich in den Finger, während man daran denken muss, dass die im Morgenmagazin heut einen Bericht hatten über achtjährige Nutten in Thailand. Davon wusste man auch schon vorher, aber es hat keinen Einfluss. Es tut einem leid, und gut is. Man tut nichts.
Und dann ist man wieder zu Hause, und steht vor einem verdammt langen Regal mit Dingen, die man heut Abend noch geschehen lassen könnte. Man entscheidet sich dafür, sich einen runterzuholen und danach Switching off zu hören. You´re the only sense the world has ever made, irgendwie klingt das anders auf einmal.
Das war auch so ein Song, den man nur alleine hören konnte, oder mit jemandem, der fast man selber war.
So war das, wenn man der Liebe begegnete ind einer Welt, die nicht dran glaubte.