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Reale Welt

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02.08.2005
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Behäbig rollte der alte Pickup durch die lautlose Nacht. Die Scheinwerfer schnitten scharfe Lichtkegel in die Finsternis, die über der Wüste New Mexikos lag.
Eigentlich hatte Jessup kein richtiges Ziel. Vor ungefähr 2 Meilen war er von der Straße abgebogen und holperte nun über das unwegsame Gelände immer weiter in die Einöde hinein. Die Stossdämpfer des 76er Baujahrs quittierten dies mit protestierendem Ächzen.

Diese Nacht würde etwas passieren. Er hatte es irgendwie im Gefühl. An der richtigen Stelle, von der er allerdings noch nicht den blassesten Schimmer hatte, wo und wie sie zu finden war, würde er anhalten, sein Teleskop aufbauen und warten.
Warten auf ein Zeichen, warten auf die Bestätigung seiner Theorie.
Und dann konnten sich alle Lästerer auf was gefasst machen; alle, die ihn auslachten, ihn als Phantasten bezeichnet hatten.
Schon von Kindheit an hatte Jessup alles, was von Aliens und UFO- Sichtungen handelte, regelrecht verschlungen. Die Vorstellung nicht allein im Universum zu sein, faszinierte ihn bis aufs Äußerste.
Sein Vater war der Erste, der ihn für einen Spinner gehalten hatte. "Anstatt dir dauernd diesen Unsinn reinzuziehen, solltest du dir lieber ein paar Freunde suchen. Warum spielst du nicht Baseball oder Football, wie andere normale Jungs auch?" Die Worte seines Vaters klangen immer wieder in seinen Ohren. Aber damals wie heute kümmerte Jessup die Meinung seines Vaters nicht. Hervorragende Leistungen in der Schule hinderten seinen Vater daran, irgendein Verbot für Jessups Lieblingslektüre auszusprechen. Wie hätte er dies begründen sollen? Nur damit, dass sein Sohn nicht draußen mit anderen Kindern spielte, ein Eigenbrödler war? Nein, so gerecht war Jessups Vater noch, dass er daraus dem Jungen keinen Strick drehte.

Jessup kurbelte das Fenster herunter und warf einen kritischen Blick in den Nachthimmel, während er versuchte, den bockigen Wagen in einer halbwegs beständigen Linie zu halten. Dort oben war das Geheimnis, ein Geheimnis, dass ihn von jeher zu einem Außenseiter gemacht hatte.
Auch an der Universität, wo er jetzt Astronomie und Raumfahrttechnik studierte, um seinen Zielen so nah wie möglich zu sein, hatte er kaum Kontakte außerhalb der Vorlesungen.
Einmal hatte er geglaubt, ein Mädchen gefunden zu haben, dem er sich anvertrauen konnte. Sie war die Einzige, der er zu Beginn seines Studiums von seiner Leidenschaft erzählt hatte. Was, wie sich schon am nächsten Tag herausstellte, ein Fehler gewesen war. Auf seinen Uni-Spind hatte jemand mit Sprühfarbe Flash Gordon geschmiert und er wurde mit e- mails bombardiert, "die er bitte an E.T. weiterleiten sollte". Es verbreitete sich wie ein Lauffeuer und es dauerte eine ganze Weile, bis ihm nicht mehr Bemerkungen wie "Was machen die Marsmenschen?" und "Hey, Darth Vader!" hinterher gerufen wurden.
Seitdem hatte er sich noch mehr zurückgezogen und fiel höchstens durch seine sehr guten Studienleistungen auf.
Und somit wusste auch niemand, das er schon seit etlichen Monaten, an jedem Wochenende, jede Nacht in die Wüste fuhr, weil dort der Sternenhimmel am besten zu beobachten war.

Was war das? Jessup trat die Bremse bis zum Anschlag durch, so das der Pickup mit einem harten Ruck zum Stehen kam.
Angestrengt starrte Jessup durch die Windschutzscheibe. Ein kurzes, enthusiasti-sches "Ja!" kam über seine Lippen und er schlug mit beiden Händen auf das Lenkrad.
Nach einem kurzen Moment der Bewegungsunfähigkeit, ausgelöst von dieser überraschenden Entdeckung, riss er die Türe auf, sprang aus dem Wagen und lief nach hinten, um auf die Ladefläche zu klettern. Während er eine alte Decke zurückschlug und hektisch das, darunter liegende, Stativ für das Teleskop zusammen schraubte, warf er immer wieder Blicke nach vorne.
Gedanken überschlugen sich in seinem Kopf. Ein Flugzeug? Nein, Positionslichter eines Flugzeugs blinkten regelmäßig. Diese Lichter hatten einen unregelmäßigen Rhythmus und waren, obwohl noch weit entfernt, schon viel zu hell für ein Flugzeug. Ein Hubschrauber mit Suchscheinwerfern? Was sollte der hier suchen und warum blendeten die Scheinwerfer stetig auf und ab? Nein, es musste etwas anderes sein, etwas, was wohlmöglich nicht von dieser Welt kam.

Das Stativ war fertig zusammengebaut und er befestigte das Teleskop darauf.
" Du Idiot! Die Videokamera! Das Wichtigste liegt immer noch auf dem Beifahrersitz." Laut mit sich selbst schimpfend, schwang sich Jessup von der Ladefläche. Wobei er mit dem Fuß hängen blieb und sich unsanft auf die Nase legte. Aber er ignorierte die aufkeimenden Schmerzen an seinen Knien, seiner linken Schulter und seinem Gesicht, rappelte sich sofort wieder auf und stürzte zur Beifahrertür. Der digitale Camcorder war sein Schmuckstück. Nicht so ein albernes Ding, mit denen Familienväter ihre Urlaubserlebnisse festhielten. Diese Kamera hatte viele Finessen, darunter z.B. ein Infrarotobjektiv, mit dem Jessup auch ohne weiteres nachts hervorragende Aufnahmen machen konnte. Er steckte fast jeden Cent, den er neben seinem Studium verdiente, in sein Equipment, unter anderem auch in das hoch auflösende Teleskop und eben diesen Camcorder.
Er nahm die Kamera behutsam aus der Tasche und ging mit ihr wieder zur Rückseite des Pickups. Auf keinen Fall wollte er das Risiko eingehen, bei einem seitlichen Kletterversuch auf die Ladefläche, wieder zu stürzen. Wenn die Kamera beschädigt würde, nicht auszudenken.
Er schaltet sie ein und stellte auf Weitwinkel. Dann legte er sie auf dem Dach des Pickup ab und vergewisserte sich, dass sie das Phänomen auch gut im Bild hatte.
Er guckte wieder kurz zu der näher kommenden Lichterscheinung hinüber. Wahnsinn.

Das Teleskop musste noch einmal richtig fixiert werden. Er drehte an ein paar Verschlüssen und warf dann einen Blick hindurch. Nein, das Ding, sollte er schon wagen, es als UFO zu bezeichnen, war bereits viel zu nahe, als dass er es hätte noch mit dem Teleskop vernünftig betrachten können.
Er griff nach der Videokamera und spähte durch den Sucher. Viel besser.
Bildete er es sich nur ein oder war da wirklich plötzlich warme Luft, die ihn, in der sonst kühlen Wüstennacht, angenehm umspülte?

Verdammt! Da stand er hier, beobachtete die sehr wahrscheinlich größte Entdeckung seines Lebens und brachte kein Wort heraus. Er musste etwas sagen, die Szene für die Nachwelt kommentieren. Also räusperte er sich und begann, weiterhin durch den Bildsucher des Camcorders schauend, laut zu sprechen.
"Ich, Jessup Walker, stehe hier, ungefähr 12 Meilen nordöstlich von Roswell entfernt und filme diese... außergewöhnliche Erscheinung." Er schluckte kurz, um seinen trockenen Hals zu befeuchten. Dann fuhr er mit seinen Erklärungen fort.
"Wir haben den 01. September 2001, Zeit 0.42 Uhr." Gut, dass er auf die Anzeige seiner Videokamera zurückgreifen konnte. Ehrlich gesagt, war er nicht imstande zu beurteilen, wie lange es her war, seit er hier gestoppt hatte, kein Zeitgefühl mehr.
"Was genau kann ich sehen. Es handelt sich um ein Objekt von undefinierbarer Größe, das unregelmäßige Lichtimpulse aussendet. Abgestrahlte Energie macht sich durch warme Luft bemerkbar. Und es... es schickt auch immer wieder Lichtstrahlen zum Erdboden." Das war ihm bis dato noch gar nicht aufgefallen. Kurz stockte ihm der Atem und er wurde noch aufgeregter. Das Herz schlug ihm bis zum Hals und in seinem Magen breitete sich immer mehr ein Gefühl aus, als hätte er etwas Verdor-benes gegessen.
" Das Objekt kommt schnell näher. Eine Form kann ich nicht erkennen. Die Lichter sind zu grell." Es wurde immer wärmer. Schweißperlen bildeten sich auf Jessups Stirn.
"Ich habe zwar noch keine Ahnung, wer oder was sie sind, aber ich werde versuchen... Kontakt mit ihnen aufzunehmen. Es scheint so, als... als käme es bewusst auf mich zu."
Tatsächlich, das Ding flog nicht nur ungefähr, sondern ganz genau in seine Richtung. Die Hitze nahm zu. Jessup verschlug es die Sprache. Er war nicht mehr fähig, einen klaren Gedanken zu fassen.

Keine 2 Minuten später war das Objekt genau über ihm. Jessup stand noch immer auf der Ladefläche seines altersschwachen Pickups. Es wurde nahezu unerträglich heiß. Jessup filmte nicht mehr. Zwecklos, die Lichter waren viel zu grell, als dass man hätte noch irgend etwas erkennen können.
Er breitete, die Kamera immer noch in der Hand haltend, seine Arme aus. Dann wandte er sein Gesicht nach oben und schloss seine geblendeten Augen. Kontakt, er musste Kontakt aufnehmen. So brüllte er nach oben: "Ich bin bereit!"

Erst fast 2 Wochen später entdeckten ein paar Landvermesser, eher zufällig, das ausgebrannte Wrack des Pickups und die ebenfalls verbrannte Leiche auf dessen Ladefläche.
Im offiziellen Bericht des örtlich zuständigen Sheriffs stand: Laut Gerichtsmedizin ist von einem Suizid durch absichtliches Anzünden des Wagens und der eigenen Person auszugehen. Aussagen der Kommilitonen und der Eltern des Opfers, Jessup Walker, 24 Jahre, belegen, dass er nicht mit seinen Leben zurecht kam und keinen Bezug mehr hatte zur Realen Welt.

 
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Hi Pinball!

Es geht doch nix über eine gut zusammengeklaute Story.
Das macht auch das Manko des Stereotyps wett :D :D

Deine erste Geschichte also. Brav.
Nun, Rechtschreibfehler etc. überlaß ich mal dem Megabjörnie.
Der macht das so gerne.

Wie gesagt, inhaltlich sehr lahm.
Bis zum Schluß tut er eigentlich nix, außer auf dem Pickup rumzukraxeln und ein Licht mit seinem Camcorder zu jagen.
Wieso bringst du eigentlich dauernd diese Rückblenden?
Kaum fühlt man sich in Jessup rein, kriegt man seine Lebensgeschichte zu hören, die gelinde gesagt, niemand interessiert.
Wieso kannst du das nicht in den Geschichtsfluss einbauen?

Egal, weiter. Das Ende. Also entschuldige. Das klingt so richtig schön abgedroschen. "Er war ein netter Junge aus der Nachbarschaft. Niemand hat ihm das zugetraut, dass er Großmutter und Mutter mit Salzsäure bearbeitet, um nachher mit seiner Stiefschwester abzuhauen."
Das ist soooooooooooo übel. ;)
Und bitte ändere den Titel. Der fällt auch in diese Sparte.

Trotzdem. Eines muss ich auf alle Fälle loswerden.
Du hast das Prinzip "Show, don't tell" gut umgesetzt. :thumbsup:
Stilistisch astrein. Da gibt es nicht's zu deuteln. Keine Schnitzer, außer vielleicht "mit protestierendem Ächzen", da gefiele mir "mit ächzendem Protest" besser. Es reibt sich nichts und die Sätze sind schön geflochten.
Daher ein Plus ins Klassenbuch!

Wenn deine Storys inhatlich mit deinem Stil mithalten könnten, sähe ich hier einen neuen Stern auf KG.de aufgehen. :D

Also, Kreativprozeß optimieren und weitermachen, Private Paula!

bg, EL LE

ps: Achja, willkommen in der Kaderschmiede :D

 

Lems Erbe schrieb:
Hi Pinball!

Es geht doch nix über eine gut zusammengeklaute Story.

Zusammengeklaut? Bitte Details.

Wie gesagt, inhaltlich sehr lahm.
Bis zum Schluß tut er eigentlich nix, außer auf dem Pickup rumzukraxeln und ein Licht mit seinem Camcorder zu jagen.
Ist Science Fiction denn immer gleichbedeutend mit Action? Oder was meinst du?

Wieso bringst du eigentlich dauernd diese Rückblenden?
Kaum fühlt man sich in Jessup rein, kriegt man seine Lebensgeschichte zu hören, die gelinde gesagt, niemand interessiert.
Wollte dadurch ein wenig beschreiben, welcher Background den Burschen dahin getrieben hat. Also nicht gut...?

Wieso kannst du das nicht in den Geschichtsfluss einbauen?
Muss zugeben...weiß nicht wie?

Egal, weiter. Das Ende. Also entschuldige. Das klingt so richtig schön abgedroschen. "Er war ein netter Junge aus der Nachbarschaft. Niemand hat ihm das zugetraut, dass er Großmutter und Mutter mit Salzsäure bearbeitet, um nachher mit seiner Stiefschwester abzuhauen."
Das ist soooooooooooo übel. ;)
Und bitte ändere den Titel. Der fällt auch in diese Sparte.
Äh... fällt mir, wie ich zu meiner Schande gestehen muss, nichts zu meiner Verteidung ein.:hmm:

Trotzdem. Eines muss ich auf alle Fälle loswerden.
Du hast das Prinzip "Show, don't tell" gut umgesetzt. :thumbsup:
Stilistisch astrein. Da gibt es nicht's zu deuteln. Keine Schnitzer, außer vielleicht "mit protestierendem Ächzen", da gefiele mir "mit ächzendem Protest" besser. Es reibt sich nichts und die Sätze sind schön geflochten.
Daher ein Plus ins Klassenbuch!

Wenn deine Storys inhatlich mit deinem Stil mithalten könnten, sähe ich hier einen neuen Stern auf KG.de aufgehen. :D

Also, Kreativprozeß optimieren und weitermachen, Private Paula!.

Dann aber auch noch Danke für die abschließende Bemerkung, die mir dann doch noch ein wenig Hoffnung gibt. ;)
Hatte diese Geschichte bereits einmal in einem anderen Forum gepostet und da waren die Reaktionen positiver. Aber ich denke, was nicht tötet, härtet ab und ich nehme die Kritiken ernst.

ps: Achja, willkommen in der Kaderschmiede :D
Danke Dir, und du wirst sehen: Ich steigere mich. ;)

 

Du willst also Details.
Gut.
Zunächst mal, das Setting mit dem Licht und der Wüste.
Gab es bei Akte X unzählige Male und in Frey's Standardwerk "The Key" bringt er es als Beispiel. Aber das macht ja nix.
Zumindest ist es mal irgendwas anderes als immer nur: "Captain XY saß/stand etc. im Cockpit seines hyperschnellen/schnittigen etc. Raumschiffs und harrte der Dinge die da kamen."

Nein, SciFi muss nicht gleich Action sein. Meine Kritik bezog sich auf die Erzählgeschwindigkeit. Klar muss am Anfang ein bisserl Atmosphäre aufgebaut werden, aber in einer Kurzgeschichte sollte alles in Bewegung aufgelöst sein.
Was hier ja streckenweise gelungen ist.

Den Background zu erklären ist ok. Aber wie gesagt. Nicht immer in Rückblenden.
Da würde ich ihn in Gedanken Dialoge nachvollziehen lassen.
Während er mit dem Auto fährt erinnert er sich an ein Gespräch mit dem Mädl, einen Vortrag seines Professors etc. Klar ungefähr?
Dialoge machen sich immer gut. Amerikanische Verlage kaufen z.B. nur KG's, wo viel Dialoge drin vorkommen.

Der Gag ist wie gesagt nett, aber abgedroschen.
Überleg mal, was noch möglich ist. Was ist, wenn sie ihn nicht mitnehmen, weil er selbst den Außerirdischen zu fanatisch ist oder weil er eine Krankheit hat, die sich die ET's nicht einfangen wollen etc.
Das Salz in der Suppe ist eine frische Sichtweise. Eine neue Perspektive für den Leser, sodaß er sich denkt:"Interessant, so hab ich das noch nie gesehen!"
Denk immer dran, deine Aussage muss nur für DIESE EINE Geschichte stimmen und bewiesen werden. Wie es woanders aussieht ist vollkommen wurscht.

Und zum Abschluß:
Dieses Forum ist kein Kindergeburtstag. Viel Prügel, viel Kritik, selten Streicheleinheiten. Außer du postets bei Alltag :D
Dafür kriegst du sehr schnell einen ziemlich klaren Überblick was ok ist und was nicht. Das steigert den Lerneffekt ungemein und die Erfolge.

Also, Kopf hoch, das wird schon.
Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
9 von 10 Stories schreib ich persönlich für den Mistkübel. Aber die eine die überbleibt ist es echt wert geschrieben und gelesen worden zu sein.

Grüße, LE

 

Lems Erbe schrieb:
Und zum Abschluß:
Dieses Forum ist kein Kindergeburtstag. Viel Prügel, viel Kritik, selten Streicheleinheiten. Außer du postets bei Alltag :D
Dafür kriegst du sehr schnell einen ziemlich klaren Überblick was ok ist und was nicht. Das steigert den Lerneffekt ungemein und die Erfolge.
Na dann... heißt es doch dabei bleiben. Hast recht, ist schon fruchtbarer, wenn klar gesagt wird, was Sache ist. Vom "Honig ums Maul schmieren" bleibt im Endeffekt nur eine klebrige Schnute.

 

Eben!
Dran bleiben. Was glaubst du was das für eine Riesenfreude ist, wenn nach etlichen Fehlschlägen das erste Lob kommt. Ein Semi-Lob hast du ja schon von mir ;)
Das vergißt man sein Leben nicht :)

Mir ist ein ehrliches:" So'n Sch...!" lieber, als "...ach, welch Sprachkunstwerk, von unvergleichlicher Art. Den Kleist'schen Aphorismen gleich, schraubt es sich in literarische Höhen, deren Ende noch nicht abzusehen ist..."

Also, lieber ein paar Mal ins Braune greifen und mit ein paar Narben auf die Welt kommen... :D

bg, EL LE

 

Hallo Pinball,

herzlich willkommen und überhaupt! :anstoss:

Tja, du kannst etwas, was ich gerade erst mühsam lerne: Lebenslauf, Gedanken und Emotionen des Protagonisten so darzustellen, dass sie nicht aufgesetzt wirken und sich sauber in den Plot einfügen, so dass der Leser "durch seine Augen" mitfiebern kann ... das beherrscht du perfekt; da stören mich auch keine Rückblenden, denn die zeichnen den Prota schärfer ohne allzu sehr vom Geschehen abzulenken. :thumbsup:

Zum Plot - naja, originell ist anders! :D Surf mal im Netz nach ner geilen Idee, und dann kommste nochmal vorbei und haust uns von den Socken! :schiel:

Allerliebste Grüße!

Der Dante

 

Hi Pinball,

selbst ich als keine-Ahnung-von-SciFi-haber finde das hier abgedroschen und langweilig, tut mir Leid.

Na gut, der Schreibstil reißts einigermaßen raus :)

Ach ja, erst ma herzlich Willkommen hier, näch, lass krachn.

Also, ja, das ist dann auch so ziemlich alles, was ich hierzu beitragen kann ...

Sorry.

Yeahboyyy!

Fehlerliste:

Vor ungefähr 2 Meilen war er von der Straße abgebogen und holperte nun über das unwegsame Gelände immer weiter in die Einöde hinein.
Zahlen bis zwölf ausschreiben
Die Stossdämpfer des 76er Baujahrs quittierten dies mit protestie-rendem Ächzen.
Stoßdämpfer; protestierendem
Diese Nacht würde etwas passieren. Er hatte es irgendwie im Gefühl. An der richti-gen Stelle
richtigen; dieser höchst mysteriöse Fehler findet sich noch des Öfteren
Die Vorstellung nicht allein im Universum zu sein, faszinierte ihn bis aufs Äußerste.
VorstellungKOMMA
"u Idiot! Die Videokamera! Das Wichtigste liegt immer noch auf dem Beifahrersitz."
Du
Diese Kamera hatte viele Finessen, darunter z.B. ein Infrarotobjektiv, mit dem Jessup auch ohne weiteres nachts hervorragende Auf-nahmen machen konnte.
Abkürzungen ausschreiben; Weiteres (glaub ich)
"Ich, Jessup Walker, stehe hier, ungefähr 12 Meilen nordöstlich von Roswell entfernt und filme diese... außergewöhnliche Erscheinung."
diese ...
"as Objekt kommt schnell näher. Eine Form kann ich nicht erkennen. Die Lichter sind zu grell." Es wurde immer wärmer. Schweißperlen bildeten sich auf Jessups Stirn.
Das
dass er nicht mit seinen Leben zurecht kam und keinen Bezug mehr hatte zur Realen Welt.
realen

 

Hallo Tserk,

danke für deine Tipps. Das mit den Bindestrichen kommt sehr wahrscheinlich daher, dass ich den Text aus Word rauskopiert habe. Schrieb die Story, bevor ich wusste, dass Trennungen in ein Manuskript nicht hinein gehören. Wo die 'D's abgeblieben sind, ist mir allerdings auch ein Rätsel.

 

Hi Pinball,

will kurz meine Meinung hierlassen, bevor sich SF-Meute auf mich stürzt und zum Alltag zurückprügelt ;)

Auch gebe ich zu, daß ich sehr wenig Genre-Erfahrung habe, evtl. könnte sich also eine hier ansässige Koryphäe meinem Gestotter annehmen.

Also was läßt den normalen Leser bereits sehr früh das Handtuch werfen läßt, ist der Aufbau und der Inhalt.

Ein verkannter Underdog/Genie/Außenseiter erhält die Bestätigung, auf die er gewartet bzw. schafft den Durchbruch, weil er nie an sich gezweifelt hat.

Das beginnt ja schon bei Karl May und endet in jedem dritten amerikanischen TV-Film.

Das interessante für mich sind die Auflösungen, die aus meiner Sicht Rückschlüsse auf den Autoren zulassen.

Theorie:

Ein Autor, der sich selber nicht verstanden fühlt, läßt seinen Helden groß rauskommen und die Umgebung erkennen, daß sie sich geirrt hat.
Ausprägung a (wie amerikanisch): er wird gefeiert
Ausprägung b (wie begrenzt): es wird nur durch einige Freunde bzw. den Leser erkannt, der durch den Autoren in einen engeren Kreis gezogen wird

Ausprägung s (wie spät): es wird erst später erkennt, als es möglicherweise schon zu spät ist

In Deinem Fall ist es nur der Leser, denn offensichtlich ist der Prot. tot und hat nicht mal was davon. Zurück bleibt als einziger Mitwisser der Leser und das ist nicht unbedingt das, was man ein Erfolgserlebnis beim Lesen nennt.
Ziemlich fatalistisch irgendwie.

Ich verstehe insofern die Lehre nicht, die der Leser hieraus ziehen soll. Sonst ist es immer: Achte auch den Underdog, er könnte Deine Hilfe brauchen.
In Deinem Fall weiß ich nicht so richtig, was mir dieses Mehrwissen gegenüber dem Rest der Welt bringen soll.
Aber möglicherweise geht es bei SF nicht primär darum, beim Leser etwas abzuladen.

Zum Schreibstil (Achtung sehr persönliche Note):

Aus meiner Sicht zu aufdringlich zu effekthaschend, möglicherweise dem Genre anzurechnen.

Beispiele:

alte Pickup durch die lautlose Nacht...schnitten scharfe Lichtkegel

faszinierte ihn bis aufs Äußerste.

war die Einzige

Was war das? Jessup trat die Bremse bis zum Anschlag durch,


Aus meiner Sicht könnte es ruhig normaler und nüchterner erzählt werden (lt. Hemingway sollten Adjektive sehr sparsam verwendet werden - in Groschenromanen, wo nach der Anzahl der Wörter bezahlt wurde, sieht es allerdings anders aus) und nicht mit so vielen blumigen Übertreibungen. Auch diese Ahnungen am Anfang würde ich weglassen.
Denn vom Gefühl haben wir hier einen Prot. der zwar spürt und glaubt, am Ende sagst Du aber selbst, daß er quasi jedes WE draußen ist. Irgendwann wird auch der eifrigste Optimist etwas nüchterner, ruhiger.
Es schleicht sich auch hier Routine ein, die man ruhig als Leser auch spüren kann und es ist dann Sache des Autors, die Spannung auch anders hervorzuholen.
z.B. könnte der Vater oder irgendwer Geburtstag haben und statt dessen ist der Prot draußen in der Wüste und bekommt somit einen gewissen inneren Druck

Auch daß etwas aus dem Auto sieht, ist nicht so ganz nachvollziehbar, da Autolicht + bucklige Piste, da ist die Beweung eines Lichtes schon schwerer auszumachen.

Sein Equipment wirkt auch nicht konsistent. Einerseite ein teurer Camcorder und ein Teleskop. Ich weiß nicht, ob das zusammenpaßt. Also ein Teleskop paßt noch, aber ein Camcorder, denn sollte er eigentlich nur zur Sicherheit dabei haben und nicht auch ein Spezialgerät. Ich würde dann eher irgendwelches Zeug für Signale mitführen.
So wirkt es für mich eher zusammengewürfelt, als für einen bestimmten Zweck, der sich aus einer längeren Erwahrung ergibt.

Naja, das Ende habe ich oben schon erwähnt. Es fehlt etwas. Etwas besonderes. Läßt sich natürlich immer konstruieren, hängt aber vor allem damit zusammen, was Du überhaupt erzählen/bezwecken willst.

Ich kann momentan nicht einschätzen, ob dies jetzt ein Versuchsballon war oder Du die Geschichte weiter ausbauen möchtest.

Grüße
mac

 

Hallo Pinball,
ich hab vorhin deine Geschichte gelesen. Also Schreiben kannst du wirklich gut, das muss man dir lassen. Meinen Respekt.:thumbsup:

Ich hätte vielleicht noch einen Vorschlag zu bringen. Warum fährt der Typ eigentlich jeden Tag in die Wüste? Lass ihn doch zufällig auf das UFO treffen. Du beginnst die Geschichte damit, dass er mit seinem Pickup in der Nacht durch die Gegend fährt (vielleicht hat er auch einen wichtigen Termin oder sowas) und auf einmal sieht er dieses Ding da vor sich. Er hält an und traut seinen Augen nicht. An der Stelle kann man jetzt die Rückblenden einfügen. Er erinnert sich, wie er sich als Kind immer für diesen Außerirdischen-Kram und Fliegende Untertassen-Kack interessiert hat und so weiter... Er ist von daher überzeugt, dass er jetzt endlich auf etwas gestoßen ist, was er unbedingt mit der Kamera festhalten möchte, um es seinen Peinigern von damals heimzuzahlen.

Ob er nun stirbt oder nicht, hätte ich persönlich offen gelassen. Ist nicht wirklich wichtig. Eine Kurzgeschichte wird viel interessanter und regt die Phantasie des Lesers viel mehr an, wenn das Ende offen bleibt.

Naja, mach daraus, was du denkst. Ich wollt nur mal mein Maul aufreißen und sagen, wie ich die Story geschrieben hätte... hätte ich den Einfall gehabt.;)

 

Hallo Ihr 2,

noch mal danke für Eure Kritiken. Werde mir die Story, wenn mir danach ist, mal wieder vorknöpfen und sehen, wie ich die vielen Tipps, die ich hier bekommen habe, einflechten kann. Vielleicht ist ja dann noch zu retten. ;)

 

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