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Rdnü, Kagis und Schklade

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26.02.2020
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Rdnü, Kagis und Schklade

Ich stehe in einem Gewirr aus Metallpfosten und Absperrgurten. Weit vor mir erklärt eine verschlafene Frau, wie genau der Koffer auf die Gepäckwaage gestellt wird. Wo der Ausdruck angebracht werden muss und ähnliches.
Seit meinem Eintreffen hat sich die Prozedur des Wiegens, Aufklebens und Abtransportierens schon ein Dutzend Mal wiederholt.
Die Erklärung gilt nicht mir und unbeaufsichtigt schweifen meine Blicke. Gleiten an all den Kunststoffflächen ab, bis sie endlich an zwei Personen hängen bleiben, die zum Personal des Flughafens gehören.
Ein Mann. Breite Schultern, breiter Stand. Autorisiert durch den „Security“-Schriftzug auf der Rückseite seiner Jacke, die gerne eine Uniform wäre. Er redet auf eine zierliche Frau ein.
Ein Rollwagen mit Müllbehältern und Putzzeug steht zwischen Ihnen.
Sie hört ihm lächelnd zu, eine Hand im langen Haar versenkt.
Mit der anderen schiebt sie den Wagen vor und zurück. Immer wieder.
Sie nickt, er spricht. Der Wagen rollt auf der Stelle.
Als er fertig ist und sich abwendet, blitzen ihre Augen auf. Ihre Lippen werden sehr schmal, während sie den Wagen in die Toilette bugsiert.
Mein Blick wandert weiter zu dem Automaten mit Süßigkeiten und ich überlege, wie die Produkte ausgesprochen werden, wenn alle Buchstaben wegfallen, die mehr als einmal im Namen vorkommen. Rdnü, Kagis, Schklade.
Das Smartphone ist kaputt.
Ich habe eine Zeitung gekauft, aber es ist einfach nicht dasselbe.
Eine Bewegung am Rande des Blickfelds zieht meinen Blick vom Sichtfenster des Automaten.
Die Toilettentür wurde schwungvoll geöffnet und die Frau von vorhin verlässt den Raum in Begleitung einer Kollegin. Sie redet schnell und mit hastigen Gesten auf die Kollegin ein, fährt sich übers Gesicht. Die hört schweigend zu, die Stirn gerunzelt. Schon sind beide im nächsten Toilettenraum verschwunden.
Beim Verlassen des Flughafens sehe ich die Frau noch einmal. Sie wischt den Boden um eine dicht besetzte Wartebank herum. Geschickt weicht ihr Mob Passagierbeinen aus, die in Oberkörper enden, vor die Zeitungen oder Smartphones gehalten werden.
Ich finds schade, dass mein Telefon kaputt ist und sage es meiner übernächtigten Begleiterin, die gerade eine Sonnenbrille aus ihrer Reisetasche kramt.

 

Hey @seka ,

man sieht, dass du ein Händchen für Sprache hast. Wenn man sehr gütig ist, kann man noch von einer Auseinandersetzung, einem Konflikt zwischen der Putzfrau und der Securityperson sprechen. Aber eigentlich ist es das nicht. Dein Protagonist beobachtet das alles unbeteiligt und stellt dann mit vorsichtigstem Anklang von Ironie fest, dass sein Handy kaputt ist.
Hier ist kein Ansatz für irgendeine Geschichte. Eigentlich fehlt hier so ziemlich alles. Das einzige, was dem für mich Grundzüge eines ‚guten‘ Textes verleiht, ist die Sprache und der Umstand, dass hier mehr als das offensichtlich Verhandelte erzählt wird.
Mein Vorschlag wäre, dir eine Handlung zu überlegen, die einer gewissen Dramatik folgt. Heißt nicht, dass du das linear erzählen musst. Aber etwas erzählen ‚musst‘ du, wenn das erzählende Prosa werden soll.

Gruß
Carlo

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey @seka
willkommen im Forum!

Ich werde beim lesen kommentieren und am Schluss ein Fazit ziehen:

wie genau der Koffer auf die Gepäckwaage gestellt wird. Wo der Ausdruck
Für mich ließt es sich so, als müsste zwischen "wird" und "wo" ein Komma. Dadurch wäre wiederum der Satz bedeutend länger, falls Du das vermeiden wolltest.
einiges andere mehr
"andere" würde ich rausnehmen.
Sie hört ihm lächelnd zu, eine Hand im langen Haar versenkt. Sie nickt hin und wieder.
Wenn Du die beiden Sätze verbindest, könntest Du dir ein "Sie" sparen.
Das Smartphone ist kaputt
Da fehlt ein Punkt.

An sich eine nette Geschichte. Ist aber nicht sonderlich mitreißend oder berührend.
Eben eine nette Geschichte. Je nachdem, was du beim Leser auslösen möchtest, ist das in Ordnung so oder ausbaubar. Kommt auf dein Ziel an, würde ich sagen.

Man liest sich!
Gruß aufdemWeg

 
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Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

hey @Carlo Zwei

Danke fürs Lesen und das du dir Zeit für die Kritik genommen hast.
Ich hatte nicht das Ziel, etwas zu erzählen, es ist eine Skizze.
Ich habe versucht, eine Stimmung einzufangen.

Alles Gute,
Stefan

Hallo @aufdemWeg ,

Danke fürs aufmerksame Lesen und deine Kritik.
Ich habe einiges entsprechend deiner Anregung verändert.
Die Geschichte ist ein Versuch.... vielleicht trifft es Fingerübung besser.
Natürlich könnte der Konflikt eindeutiger angesprochen werden und mehr Emotionen erzeugen.

Ich werde drüber nachdenken. Vielen Dank und alles Gute.
Stefan

 

Hallo,

ich mag Schlaglichter. Plots und so, alles vastly overrated. Um eine Stimmung zu erzeugen, also im Leser, während des Rezipierens, benötigt der Text aber eben diese: Stimmung. Hier finde ich das Vorsprechen von Empfindungen:

Unbeteiligt stehe ich in einem Gewirr aus Metallpfosten und Absperrgurten. Weit vor mir erklärt eine verschlafene Frau

Mit dem ersten Wort nimmst du alles vorweg. Er ist unbeteiligt. Diese seltsame, zwischenweltliche, enthobene Stimmung, in der alles wie aus einem abgekühlten Fiebertraum wirkt. Das muss aber aus dem Text herauslesbar werden, erlebbar sein. So liest sich das wie eine lakonische Kompression, die mit Adjektiven vollgepumpt wurde, um überhaupt noch etwas darzustellen, noch ein Rest Richtung zu haben.

Bei kurzen Texten gilt vor allem: Bausteinprinzip. Kein Wort zuviel. Kein Satz, der da so rumsteht.

Er redet auf eine zierliche Frau ein, die einen Rollwagen mit Müllbehältern und Putzzeug vor sich herschiebt. Oder besser, schieben würde, wenn der Mann nicht im Weg stände.

Ist es wichtig, dass sie zierlich ist? Und wenn der Mann im Weg steht, steht er im Weg. Bei einem so kuren Text diese Überlegungen anzustellen, was wäre wenn - warum? Das nimmt den Text auch aus der Glaubwürdigkeit heraus. Die Beobachtung ist nicht linear, aus einem Guss, sie wirkt konstruiert. Der schweifende Blick nimmt alles auf, er dokumentiert, aber kommentiert nicht.

Gruss, Jimmy

 

... ich überlege, wie die Produkte ausgesprochen werden, wenn alle Buchstaben wegfallen, die mehr als einmal im Namen vorkommen. Rdnü, Kagis, Shklade.
Öhm ... Schockolade? :D

Willkommen hier, seka
offshore

 

Hallo,

ich mag Schlaglichter. Plots und so, alles vastly overrated. Um eine Stimmung zu erzeugen, also im Leser, während des Rezipierens, benötigt der Text aber eben diese: Stimmung. Hier finde ich das Vorsprechen von Empfindungen:

Unbeteiligt stehe ich in einem Gewirr aus Metallpfosten und Absperrgurten. Weit vor mir erklärt eine verschlafene Frau

Mit dem ersten Wort nimmst du alles vorweg. Er ist unbeteiligt. Diese seltsame, zwischenweltliche, enthobene Stimmung, in der alles wie aus einem abgekühlten Fiebertraum wirkt. Das muss aber aus dem Text herauslesbar werden, erlebbar sein. So liest sich das wie eine lakonische Kompression, die mit Adjektiven vollgepumpt wurde, um überhaupt noch etwas darzustellen, noch ein Rest Richtung zu haben.

Bei kurzen Texten gilt vor allem: Bausteinprinzip. Kein Wort zuviel. Kein Satz, der da so rumsteht.

Er redet auf eine zierliche Frau ein, die einen Rollwagen mit Müllbehältern und Putzzeug vor sich herschiebt. Oder besser, schieben würde, wenn der Mann nicht im Weg stände.

Ist es wichtig, dass sie zierlich ist? Und wenn der Mann im Weg steht, steht er im Weg. Bei einem so kuren Text diese Überlegungen anzustellen, was wäre wenn - warum? Das nimmt den Text auch aus der Glaubwürdigkeit heraus. Die Beobachtung ist nicht linear, aus einem Guss, sie wirkt konstruiert. Der schweifende Blick nimmt alles auf, er dokumentiert, aber kommentiert nicht.

Gruss, Jimmy


Hallo!

Danke für deine Meinung. "Unbeteiligt" ist wirklich kein guter Einstieg...
Auch in der Begegnung von Mann und Frau hab ich etwas nachgebessert.
Alles Gute,
S

... ich überlege, wie die Produkte ausgesprochen werden, wenn alle Buchstaben wegfallen, die mehr als einmal im Namen vorkommen. Rdnü, Kagis, Shklade.
Öhm ... Schockolade? :D

Willkommen hier, seka
offshore

Hallo.
Respekt! Das ist wirklich gründlich gelesen. Danke für den Hinweis.
Um ehrlich zu sein: Die Abneigung die der Joker für Batman empfindet, ist ein lauer Sommerwind im Vergleich zu den Gefühlen, die ich für die Deutsche Rechtschreibung hege....
Es ist schön, hier zu sein.
Alles Gute,
S

 

Um ehrlich zu sein: Die Abneigung die der Joker für Batman empfindet, ist ein lauer Sommerwind im Vergleich zu den Gefühlen, die ich für die Deutsche Rechtschreibung hege....
, gestehstu in einer Antwort ein,

liebe/r seka,

Da solltestu erst mal Mak Twain über die „schreckliche“ deutsche Sprache referieren sehn (zB hier: Mark Twain - Die schreckliche deutsche Sprache) und seine Autobiographie (Mark Twain. Meine geheime Autobiographie, Berlin 2013) lesen, wo er sich in „Skizzen über Wien“ über die Schönheiten der deutschen Sprache“ auslässt. Angetan haben es neben grammatisch schmerzhaften Sonderwegen besonders die Zusammensetzungswut wie in der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft oder aus einer Dresdener Zeitung um die Jahrhundertwende „Hottentotten“ (eigentlich „Burisch“, also das Niederländisch der früheren Kolonialmachthaber, ein Eingeborene diskreditierendes Wort, das im Kinderspiel immer länger wurde – der Rekord zur Zeit, also heute „Hottentottentortentittentantenattentäterattentat“, schau mal, was von dem Monster beim Spiel

Rdnü, Kagis und Schklade
übrig bliebe „Hiär“, was natürlich nix gegen das ausschweifende Wort "Rinderkennzeichnungsfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetzist, dem ich gerne noch den Komperatief des „Huts“, also „….hüter“ beigeben will ... und auch noch zwo kleine Anmerkungen zum Text, hier nämlich
Die Erklärung gilt nicht mir und unbeaufsichtigt schweifen meine Blicke.
fehlt was beim Schweifen, einem an sich reduplizierenden Verb, an dem Twain auch seine Freude hätte, sofern einem auffällt, dass da noch was fehlt, nämlich die Hälfte der Zusmmensetzung „herumschweifen“, denn man kann ja auch ausschweifen, wie ich gerade - und hier
Ein Rollwagen mit Müllbehältern und Putzzeug steht zwischen Ihnen
ist die Höflichkeit zwischen „ihnen“ sehr übertrieben!

und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts!
und ich bin mir sicher, wir werden viel Spaß miteinander haben!

Friedel

 

Hallo @seka

Ich mache es kurz und zitiere mich selbst:

Was treibt einen dazu, zu schreiben, wenn man nichts zu erzählen hat?
Das ist eine Situationsbeschreibung. Keine Handlung, nur angedeutete Charaktere, keine Spannung ... Kurz dachte ich: da wird etwas über die Putzfrau erzählt, aber dann doch nicht.
Geschickt weicht ihr Mob Passagierbeinen aus, die in Oberkörper enden, vor die Zeitungen oder Smartphones gehalten werden.
Das soll sicher ein Mopp sein. Sind das Aliens, deren Beine in Oberkörpern enden? Wie pflanzen die sich fort?

Schönen Gruß!
Kellerkind

 

Um ehrlich zu sein: Die Abneigung die der Joker für Batman empfindet, ist ein lauer Sommerwind im Vergleich zu den Gefühlen, die ich für die Deutsche Rechtschreibung hege....
, gestehstu in einer Antwort ein,

liebe/r seka,

Da solltestu erst mal Mak Twain über die „schreckliche“ deutsche Sprache referieren sehn (zB hier: Mark Twain - Die schreckliche deutsche Sprache) und seine Autobiographie (Mark Twain. Meine geheime Autobiographie, Berlin 2013) lesen, wo er sich in „Skizzen über Wien“ über die Schönheiten der deutschen Sprache“ auslässt. Angetan haben es neben grammatisch schmerzhaften Sonderwegen besonders die Zusammensetzungswut wie in der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft oder aus einer Dresdener Zeitung um die Jahrhundertwende „Hottentotten“ (eigentlich „Burisch“, also das Niederländisch der früheren Kolonialmachthaber, ein Eingeborene diskreditierendes Wort, das im Kinderspiel immer länger wurde – der Rekord zur Zeit, also heute „Hottentottentortentittentantenattentäterattentat“, schau mal, was von dem Monster beim Spiel

Rdnü, Kagis und Schklade
übrig bliebe „Hiär“, was natürlich nix gegen das ausschweifende Wort "Rinderkennzeichnungsfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetzist, dem ich gerne noch den Komperatief des „Huts“, also „….hüter“ beigeben will ... und auch noch zwo kleine Anmerkungen zum Text, hier nämlich
Die Erklärung gilt nicht mir und unbeaufsichtigt schweifen meine Blicke.
fehlt was beim Schweifen, einem an sich reduplizierenden Verb, an dem Twain auch seine Freude hätte, sofern einem auffällt, dass da noch was fehlt, nämlich die Hälfte der Zusmmensetzung „herumschweifen“, denn man kann ja auch ausschweifen, wie ich gerade - und hier
Ein Rollwagen mit Müllbehältern und Putzzeug steht zwischen Ihnen
ist die Höflichkeit zwischen „ihnen“ sehr übertrieben!

und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts!
und ich bin mir sicher, wir werden viel Spaß miteinander haben!

Friedel

Um ehrlich zu sein: Die Abneigung die der Joker für Batman empfindet, ist ein lauer Sommerwind im Vergleich zu den Gefühlen, die ich für die Deutsche Rechtschreibung hege....
, gestehstu in einer Antwort ein,

liebe/r seka,

Da solltestu erst mal Mak Twain über die „schreckliche“ deutsche Sprache referieren sehn (zB hier: Mark Twain - Die schreckliche deutsche Sprache) und seine Autobiographie (Mark Twain. Meine geheime Autobiographie, Berlin 2013) lesen, wo er sich in „Skizzen über Wien“ über die Schönheiten der deutschen Sprache“ auslässt. Angetan haben es neben grammatisch schmerzhaften Sonderwegen besonders die Zusammensetzungswut wie in der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft oder aus einer Dresdener Zeitung um die Jahrhundertwende „Hottentotten“ (eigentlich „Burisch“, also das Niederländisch der früheren Kolonialmachthaber, ein Eingeborene diskreditierendes Wort, das im Kinderspiel immer länger wurde – der Rekord zur Zeit, also heute „Hottentottentortentittentantenattentäterattentat“, schau mal, was von dem Monster beim Spiel

Rdnü, Kagis und Schklade
übrig bliebe „Hiär“, was natürlich nix gegen das ausschweifende Wort "Rinderkennzeichnungsfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetzist, dem ich gerne noch den Komperatief des „Huts“, also „….hüter“ beigeben will ... und auch noch zwo kleine Anmerkungen zum Text, hier nämlich
Die Erklärung gilt nicht mir und unbeaufsichtigt schweifen meine Blicke.
fehlt was beim Schweifen, einem an sich reduplizierenden Verb, an dem Twain auch seine Freude hätte, sofern einem auffällt, dass da noch was fehlt, nämlich die Hälfte der Zusmmensetzung „herumschweifen“, denn man kann ja auch ausschweifen, wie ich gerade - und hier
Ein Rollwagen mit Müllbehältern und Putzzeug steht zwischen Ihnen
ist die Höflichkeit zwischen „ihnen“ sehr übertrieben!

und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts!
und ich bin mir sicher, wir werden viel Spaß miteinander haben!

Friedel

H
Um ehrlich zu sein: Die Abneigung die der Joker für Batman empfindet, ist ein lauer Sommerwind im Vergleich zu den Gefühlen, die ich für die Deutsche Rechtschreibung hege....
, gestehstu in einer Antwort ein,

liebe/r seka,

Da solltestu erst mal Mak Twain über die „schreckliche“ deutsche Sprache referieren sehn (zB hier: Mark Twain - Die schreckliche deutsche Sprache) und seine Autobiographie (Mark Twain. Meine geheime Autobiographie, Berlin 2013) lesen, wo er sich in „Skizzen über Wien“ über die Schönheiten der deutschen Sprache“ auslässt. Angetan haben es neben grammatisch schmerzhaften Sonderwegen besonders die Zusammensetzungswut wie in der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft oder aus einer Dresdener Zeitung um die Jahrhundertwende „Hottentotten“ (eigentlich „Burisch“, also das Niederländisch der früheren Kolonialmachthaber, ein Eingeborene diskreditierendes Wort, das im Kinderspiel immer länger wurde – der Rekord zur Zeit, also heute „Hottentottentortentittentantenattentäterattentat“, schau mal, was von dem Monster beim Spiel

Rdnü, Kagis und Schklade
übrig bliebe „Hiär“, was natürlich nix gegen das ausschweifende Wort "Rinderkennzeichnungsfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetzist, dem ich gerne noch den Komperatief des „Huts“, also „….hüter“ beigeben will ... und auch noch zwo kleine Anmerkungen zum Text, hier nämlich
Die Erklärung gilt nicht mir und unbeaufsichtigt schweifen meine Blicke.
fehlt was beim Schweifen, einem an sich reduplizierenden Verb, an dem Twain auch seine Freude hätte, sofern einem auffällt, dass da noch was fehlt, nämlich die Hälfte der Zusmmensetzung „herumschweifen“, denn man kann ja auch ausschweifen, wie ich gerade - und hier
Ein Rollwagen mit Müllbehältern und Putzzeug steht zwischen Ihnen
ist die Höflichkeit zwischen „ihnen“ sehr übertrieben!

und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts!
und ich bin mir sicher, wir werden viel Spaß miteinander haben!

Friedel

Um ehrlich zu sein: Die Abneigung die der Joker für Batman empfindet, ist ein lauer Sommerwind im Vergleich zu den Gefühlen, die ich für die Deutsche Rechtschreibung hege....
, gestehstu in einer Antwort ein,

liebe/r seka,

Da solltestu erst mal Mak Twain über die „schreckliche“ deutsche Sprache referieren sehn (zB hier: Mark Twain - Die schreckliche deutsche Sprache) und seine Autobiographie (Mark Twain. Meine geheime Autobiographie, Berlin 2013) lesen, wo er sich in „Skizzen über Wien“ über die Schönheiten der deutschen Sprache“ auslässt. Angetan haben es neben grammatisch schmerzhaften Sonderwegen besonders die Zusammensetzungswut wie in der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft oder aus einer Dresdener Zeitung um die Jahrhundertwende „Hottentotten“ (eigentlich „Burisch“, also das Niederländisch der früheren Kolonialmachthaber, ein Eingeborene diskreditierendes Wort, das im Kinderspiel immer länger wurde – der Rekord zur Zeit, also heute „Hottentottentortentittentantenattentäterattentat“, schau mal, was von dem Monster beim Spiel

Rdnü, Kagis und Schklade
übrig bliebe „Hiär“, was natürlich nix gegen das ausschweifende Wort "Rinderkennzeichnungsfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetzist, dem ich gerne noch den Komperatief des „Huts“, also „….hüter“ beigeben will ... und auch noch zwo kleine Anmerkungen zum Text, hier nämlich
Die Erklärung gilt nicht mir und unbeaufsichtigt schweifen meine Blicke.
fehlt was beim Schweifen, einem an sich reduplizierenden Verb, an dem Twain auch seine Freude hätte, sofern einem auffällt, dass da noch was fehlt, nämlich die Hälfte der Zusmmensetzung „herumschweifen“, denn man kann ja auch ausschweifen, wie ich gerade - und hier
Ein Rollwagen mit Müllbehältern und Putzzeug steht zwischen Ihnen
ist die Höflichkeit zwischen „ihnen“ sehr übertrieben!

und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts!
und ich bin mir sicher, wir werden viel Spaß miteinander haben!

Friedel

Hallo Friedel!
Danke für das aufmerksame Lesen und die Kritik.
Mark Twain ist wirklich eine Größe, an der sich alle messen sollten! Ich hatte viel Spaß beim Stöbern und hoffe, ein wenig von seiner Inspiration fliesst in meine Arbeit ein...
Schön, hier zu sein.
S

 

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