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Rasiert sieht es besser aus
Rasiert sieht es besser aus
Ein Mensch kann stark sein. Er kann reich sein. Er kann glücklich sein, aber Glück kann man es sich kaufen? Nein! Es fliegt einem zu.
Ein Mann saß am Tisch seiner Zweiraumwohnung, die sich in der dreißigsten Etage eines Hochhauses befand. Es war dunkel. Nur die Tischlampe flimmerte noch.
Der Mann hieß George Kempel, ein Mann Mitte dreißig. An dem Tag war er mit den Nerven am Ende. Ein kleines Glas Whisky stand noch auf seinem Tisch. Er kippte sich den Whisky mit einem Schluck in den Rachen.
George fing auf einmal an zu weinen. Er stand auf und ging zum Bett seines Sohnes Jake, dem er einen Kuss auf die Stirn gab. Daraufhin schlenderte er zum Fenster, das er öffnete. Ein kalter Windzug zischte an seinen Wangen vorbei. George stieg auf das Fensterbrett und schaute nach unten auf die Straße. Sein letzter Blick ging nochmal zu seinem Sohn zurück, bevor er sich fallen ließ. George hatte kein Glück im Leben, seine Frau starb bei einem Autounfall. Er hatte diesen mit dem noch kleinen Sohn Jake überlebt. Sein Arbeitgeber feuerte ihn vor zwei Jahren, seit dem hatte er keinen Job mehr, da er schon zu alt für die meisten war. Nur noch sein Sohn war da, der grade mal vier Jahre alt war. Er liebte ihn sehr, doch er wollte nicht, dass er so einen schrecklichen Vater hat, der langsam zum Alkoholiker wurde. Er wusste nicht mehr weiter. Und so sprang er in ein Gefühl, das ihn von allen Sorgen befreien sollte.
16 Jahre später…
Jake hatte jetzt eine eigene kleine Wohnung. Er hat versucht den Tod seines Vaters und seiner Mutter zu verdrängen, doch er musste immer wieder darüber nachdenken. Bis er von einer Frau, die an einer Straßenseite Tabletten verkaufte, erfahren hatte, wer seine Mutter und seinen Vater umgebracht hatte. Es war der ehemalige Chef seines Vaters, Mr. Blerdz.
Jake konnte in der Nacht nicht einschlafen und griff zu Schlaftabletten, die er von der Frau, die ihm auch die Informationen über seine Eltern gab, kaufte.
In seinem Traum sah er Mr. Blerdz gefesselt und sich selbst mit einem Messer.
„Wen haben wir denn hier?“ fragte Jake
„Wer sind Sie?“ fragte Mr. Blerdz?“
„Ich bin der Sohn von George Kempel!“
„Ah, George, der alte Drecksack, hat mich beleidigt, da ich angeblich an dem Autounfall Schuld hatte, den aber seine Frau selbst zu verantworten hatte.“
„Ach, wirklich? Mir hat man gesagt Mr. Blerdz, sie hätten die rote Ampel übersehen und seien mit 120 Sachen in meine Eltern rein gebrettert!“
„Äh, naja…“
„Ja, jetzt fällt es ihnen erst ein, aber jetzt sind sie beide tot und sie sind daran schuld!“sagte Jake mit voller Wut in der Stimme.
„Aber ich werde ihnen ihre Last gerne abnehmen! Viele Frauen meinen ja auch: „ Rasiert sieht es besser aus!“
Jake setzte das Messer an der Kehle an.
„Hm, die Kehle kommt zum Schluss. Fangen wir mit der Wange an.
Jake schnitt die Wange auf und riss sie ab.
Mr. Blerdz Schreie bohrten sich ins Gehirn.
„Und ich habe gehört, sie haben schon immer eine dicke Lippe riskiert, das können wir auch ändern!“
Ein grauenvolles Lachen ertönte aus einer Scheune, die in der Nähe eines Waldes stand.
Am nächsten Tag las Jake in der Zeitung: „Boss eines Großunternehmens brutal hingerichtet: Man fand Mr. Blerz gefesselt in einer Scheune und an seinem Kinn wurde die Haut bis zum Unterkiefer weggeschält. Danach Kehle mit mehreren Stich gekappt.“
„Scheiße, das war mein Traum. Ich hab doch Schlaftabletten genommen, ich kann gar nicht wach gewesen sein!“
Jake ging erst mal sein Gesicht waschen um wieder klar zu kommen.
Als er in den Spiegel starrte wurden seine Augen ganz schwarz.
„Boah, ist mir schlecht!“
Ein Blick wanderte zu den Schlaftabletten, die neben seinem Waschbecken lagen.
„Hey, warte mal, vielleicht könnten das diese Schlaftabletten sein.“
Jake suchte die Frau auf, die ihm die Schlaftabletten verkauft hatte.
Doch sie war nicht mehr da.
Dann werde ich sie eben in meinem Traum aufsuchen.
Jake pfiff sich noch ein paar dieser Schlaftabletten ein.
In seinem Traum war es sehr dunkel, irgendeine Gasse.
Als Jake genauer hinsah, erkannte er die Frau von weitem.
Plötzlich stand sie vor ihm.
Die Frau sah nicht mehr aus wie eine Frau, ein hässliches Wesen.
„Ah, Jake. Bist du selbst darauf gekommen?“ sprach das Wesen
„Ja!“
„Na dann, kann ich dir auch sagen, was ich bin.
Ich bin ein Dämon, der Leuten Pech bringt.
Wenn ich wütend bin, nehme ich den Leuten das Glück und wenn andere wütend sind gebe ich denen meine Tabletten und den Rest kannst du dir ja denken. Sie geben anderen Leuten meine Kräfte. Eine wunderbare Erfindung und das Beste ist, sie ist von mir!“
„Also hast du meine Eltern indirekt umgebracht?“
„Du hast es erfasst!“
Jake stellte sich in seinem Traum ein Messer vor, das Gleiche mit dem er auch Mr. Blerdz getötet hatte. Er trug es auf ein Mal in seiner Rechten.
„Dann musst du jetzt leiden!“
„Nein!“
Die Frau beeinflusste die Stoßrichtung des Messers, so dass Jake sich das Messer selbst in den Bauch schlug.
„Du Miststück!“ schrie Jake mit schmerzerfüllter Stimme
Jake zog sich das Messer aus seinem Bauch und schnitt der Frau die Hauptschlagader durch.
„Was hast du getan?“
„Das Richtige!“ antwortete Jake.
Die Frau sackte auf die Knie und kippte zur Seite.
Ein Windzug durchzog einen Raum, Jake wachte auf.
„Was machst du denn da, Daddy?“
„Ich öffne das Fenster. Ist eine Bullenhitze hier.“
„Schlaf schön, mein Schatz!“ antwortete eine weibliche Stimme.
„Ja, du auch Mom!“
Ende?