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Ranis erster Ausflug

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19.05.2006
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Ranis erster Ausflug

Ein wolkenloser Himmel spannte sich über den Wald. Jetzt, am frühen Nachmittag, schien die Sonne noch ziemlich warm, aber der Herbst kündigte sich bereits mit immer kühleren Nächten an.
Ganz ruhig war es. Nur der Wind strich über die Baumwipfel, ließ Zweige und Blätter leise rascheln. Es schien, als würden alle Tiere des Waldes schlafen.
Aber etwas bewegte sich doch.
Zwischen zwei Tannenzapfen kam plötzlich ein kleines Geschöpf mit neugierigen, runden Augen hervor. Das Ding trug ein Federkleid und hatte einen braunen Schnabel. Es war ein Eulenkind und hieß Rani.
Seine Eltern waren von der nächtlichen Futtersuche müde und schliefen gerade. Zwar hatten sie ihrem Kind verboten, das Nest alleine zu verlassen, aber die neugierige Rani konnte einfach nicht gehorsam sein. So war sie ganz leise fortgehüpft und flatterte von einem Ast zum nächsten. Was gab es da nicht alles zu sehen. Rani staunte.
Am Boden standen große Pilze und überall roch es nach reifen Brombeeren. Waldbienen summten und dann und wann segelte ein bunter Schmetterling vorbei.
„Wenn ich doch auch schon richtig fliegen könnte“, dachte Rani. Aber dazu war sie noch zu schwach. Wenn sie alle Kraft zusammen nahm, schaffte sie es gerade von einem Baum zum nächsten. Rani übte jeden Tag, denn bis zum Winter musste sie es gut gelernt haben.
Soeben kam Ferdinand, der große Salamander, aus seinem Erdhaus hervorgekrochen. Er hatte einen glänzenden, schwarzen Körper mit gelben Flecken drauf.
„Guten Tag, Ferdinand!“, rief Rani. „Wohin des Weges?“
„Hallo Eulenmädchen“, erwiderte er. „Flatterst du wieder einmal in der Gegend herum? Schön dich zu sehen, aber ich hab‘ leider keine Zeit. Ich muss Würmer fangen. Sonst kriegen meine Kinder am Abend nichts zu essen.“ Er wackelte mit seinem langen Schwanz und schon war er unter den Blättern eines Farns verschwunden.
Rani sah sich um und entdeckte wieder etwas Neues. Hanni, das braune Eichhörnchen, war gerade dabei, eine Nuss zu vergraben. Es hatte einen buschigen Schweif.
„Hanni, warum machst du das?“, rief Rani.
„Ich lege Vorräte an. Wer jetzt fleißig ist, muss später, im Winter, keinen Hunger leiden“, sagte Hanni. Und schon buddelte sie weiter an ihrem Erdloch.
„Hoffentlich findest du deine Nüsse auch alle wieder!“, rief Rani. Lachte und flatterte zum nächsten Zweig.
Ein Stück weiter plauderte die Amselmutter mit einer ihrer Vogelfreundinnen. „Da kommt ja Rani“, zwitscherte sie aufgeregt. „Weiß deine Mama, dass du alleine im Wald herumflatterst?“
„Mach dir keine Sorgen“, rief Rani. „Ich bin schon groß und kann fast fliegen.“ Bevor die Waldamsel etwas erwidern konnte, war Rani bereits zwischen den Tannenzweigen verschwunden.
Auf einer alten Eiche saß der kluge Waldkauz. Er blickte Rani aufmerksam an. „Du bist wohl aus dem Nest gefallen. Sieh zu, dass du rasch wieder nach Hause kommst“, brummte er. Öffnete seine riesigen Augen, spreizte die Halsfedern und drehte den Kopf einmal rundherum. „Der große Wald ist kein Spielplatz, mein Kind.“
Aber Rani hatte nicht mehr zugehört. Sie war schon zum nächsten Ast gehüpft und flatterte immer weiter fort.
Bald wurde sie müde und durstig. Ihre kleinen Flügel taten weh und sie hatte kaum noch Kraft.
Auf einem mit Moos bewachsenen Ast machte sie Rast. Erst jetzt fiel Rani auf, wie weit sie sich vom Nest entfernt hatte und sie bekam große Angst. In dieser Gegend war sie noch nie gewesen. Alles roch anders und sah so fremd aus. Am liebsten wäre sie gleich wieder nach Hause geflattert, aber sie hatte sich verirrt und wusste die Richtung nicht mehr.
„Vielleicht wäre ich doch besser im Nest geblieben“, dachte Rani. Aber dafür war es nun zu spät. „Was werde ich nur tun, wenn es dunkel wird. Bestimmt sind meine Eltern schon aufgewacht und suchen mich überall.“
Müde und durstig kauerte sie auf ihrem Ast und fühlte sich ganz unglücklich. Plötzlich hörten Ranis empfindliche Eulenohren ein leises Geräusch.
„Zisch, zisch“, machte es. „Zisch, zisch!“ Erschrocken blickte sie nach unten. Am Fuße ihres Baumes sah sie eine große, schwarze Schlange. An jeder Seite des Kopfes hatte sie einen gelben Tupfen. Rani erstarrte vor Schreck. Das war bestimmt Kai, der Ringelnattermann. Sie hatte schon schlimme Geschichten über ihn gehört und kleine Waldkinder schmeckten ihm besonders gut.
„Was haben wir denn da?“, zischte es laut. „Ein Eulenkind, mmmh, das wäre aber eine fette Mahlzeit für mich. - Zisch, zisch.“
Auch das noch. Rani war wie gelähmt vor Angst. Sie begann laut zu piepsen. Vielleicht konnte ihre Mama sie ja doch hören.
„Zisch, zisch. Das wird dir gar nichts nützen.“ Kai streckte seine gespaltene Zunge heraus und begann auf ihren Baum zu klettern. Rani zitterte am ganzen Leib. Was sollte sie nur tun? Die Schlange rückte näher und näher. Fast hatte Kai sie erreicht. Verzweifelt nahm Rani ihre letzte Kraft zusammen und versuchte auf den nächsten Baum zu flattern. Aber sie war erschöpft und sank langsam zwischen den Bäumen zu Boden.
„Zisch, zisch, - dann fresse ich dich eben hier unten“, züngelte Kai. Er war verärgert, denn nun musste er wieder den Baum hinunterkriechen.
Verzweifelt piepsend blickte sich Rani um. Weit und breit war keine Hilfe zu sehen. Schon war Kai am Boden angelangt und kroch auf sie zu. Sein riesiges Maul kam immer näher. „Gleich hab ich dich, - zisch, zisch ...“
Rani duckte sich, schloss die Augen und gab jede Hoffnung auf. Da geschah etwas Unerwartetes.
„Nicht so eilig, Ringelnattermann. Sonst kriegst du vielleicht wieder Zahnschmerzen!“, hörte sie plötzlich eine entschlossene Stimme rufen. Überrascht öffnete Rani die Augen.
Ein kräftiger Igel hatte sich zwischen sie und die Schlange gestellt. Kai zischte den Störenfried wütend an. „Geh mir aus dem Weg, Mucki. - Zisch, zisch. Dieses Mal wirst du mich nicht aufhalten!“
Der Igel zeigte keine Angst vor ihm. Mutig hob er sein schwarzes Kugelnäschen und spannte alle Muskeln. „Wenn du das Eulenkind willst, dann musst du zuerst mich fressen, aber ich glaube, das würde dir nicht so gut bekommen.“ Drohend richtete er seine Stacheln auf. Aus dem geöffneten Maul blitzten scharfe Zähne hervor. „Vielleicht erinnerst du dich noch an unsere letzte Begegnung, Kai?“
Natürlich erinnerte sich Kai daran. Es war ein harter Kampf gewesen, aber am Ende musste er sich geschlagen geben.
Er spürte noch heute die vielen Bisse, die ihm Mucki beigebracht hatte. Und erst die Stacheln. Jedes Mal, wenn er nach ihm schnappte, stachen sie in sein Zahnfleisch. Das wollte Kai so rasch nicht mehr erleben.
„Heute habe ich keine Lust, mit dir zu kämpfen“, sagte er patzig und züngelte wild um sich. „Zahlt sich gar nicht aus, wegen diesem mageren Eulenkind. Da ist mir zu wenig Fleisch dran. - Zisch, zisch.“
Verärgert schlängelte er davon und schimpfte vor sich hin. „Immer dann, wenn ich einen leckeren Happen sehe, läuft mir dieser Igel über den Weg. - Zisch, zisch. Warte nur, Mucki, einmal kriege ich dich schon ...“ Nicht lange und Kai war unter den dichten Pflanzen verschwunden.
Die Gefahr war vorüber, aber immer noch klopfte Ranis Herz ganz wild vor Aufregung. Sie brachte keinen Ton heraus, voll Bewunderung blickte sie Mucki an.
„Gestatten, wenn ich mich vorstelle?“, sagte ihr Retter freundlich. „Ich heiße Mucki, Freiherr von Igel. Kai und ich sind alte Bekannte. Wir haben schon so manchen harten Kampf ausgetragen.“
„Mein Name ist Rani, ich bin ein Eulenkind und habe mich im Wald verirrt.“ Jetzt fiel ihr alles wieder ein und sie begann zu weinen.
Mucki tröstete sie. „Nicht traurig sein, wir werden bestimmt eine Lösung finden. Für heute ist es schon zu spät, es wird bald dunkel. Aber gleich morgen werden wir versuchen, deine Eltern zu finden. Mach dir keine Sorgen. Bestimmt wird alles wieder gut.“
Mucki schlug vor, ein gemütliches Plätzchen für die kühle Nacht zu suchen. Rani hatte noch nie außerhalb ihres Nests geschlafen und war deshalb froh, einen so mutigen Beschützer zu haben. Sie zogen los und kamen bald an eine Waldquelle. Endlich konnte Rani ihren Durst stillen. Mucki begann, über zwei dicken Wurzeln eines Baumes, ein Dach aus Laub und Zweigen zu bauen. Rani half ihm, so gut es ging. In ihrem Schnabel konnte sie Moos und Blätter herbeitragen. Mucki war ein guter Baumeister und als die Nacht hereinbrach, hatten sie eine warme und gemütliche Behausung. Am Himmel leuchteten die Sterne um die Wette und der volle Mond warf sein fahles Licht über den Wald. Es dauerte gar nicht lange und Rani und Mucki waren eingeschlafen.
Gleich am nächsten Morgen machten sich die beiden auf die Suche nach dem Eulennest. Alle Tiere, die ihnen begegneten, fragten sie nach dem Weg. Aber niemand konnte ihnen helfen.
„Ein Eulennest?“, sagte die Drossel, „keine Ahnung, das kenne ich nicht.“ Auch der Dachs wusste nichts davon.
Wieder wurde Rani traurig. Es tat ihr furchtbar leid, dass sie davongelaufen war. „Ich werde meine Eltern nie wieder sehen“, schluchzte sie. „Nie wieder.“
Auch Mucki konnte sie nicht mehr trösten. So wanderten die beiden lange Zeit dahin. Sie überquerten gerade eine kleine Lichtung, als Rani eine vertraute Stimme hörte.
„Ja, wer kommt denn da des Weges?“ Es war die geschwätzige Waldamsel vom Vortag. Erfreut hob Rani ihr Köpfchen. „Was für ein Glück, Amselmutter, dass ich dich treffe!“, rief sie aufgeregt. „Ich habe mich verlaufen und ...“
„Ich weiß, ich weiß!", zwitscherte es zurück. „Deine Mama hat mir schon längst alles erzählt. Sie ist ganz außer sich vor Sorge. Der halbe Wald ist auf den Beinen und sucht nach dir. Komm, ich bring dich rasch nach Hause. Ist gar nicht mehr weit.“
Mucki blickte traurig zu Boden. „Jetzt brauchst du mich wohl nicht mehr. - Dann kann ich ja wieder gehen.“ Er wandte sich mit hängendem Kopf um.
„Aber nein, Mucki, du kommst natürlich mit!“, rief Rani. „Wir sind doch jetzt Freunde. Papa und Mama wollen dir bestimmt für alles danken!“
Da freute sich Mucki. Er hatte Rani nämlich sehr lieb gewonnen. Und so flogen, flatterten und liefen das Eulenkind, die Amsel und der Igel über den Waldboden dahin.
War das eine Freude, als Rani zu Hause ankam!
Ihre Eulenmama drückte sie ganz fest an sich, aber, als sie sich beruhigt hatte, schimpfte sie auch mit ihr. „Sowas darfst du nie wieder machen, Rani! Hast du gehört?“, sie drohte mit dem Flügel, „Nie wieder!“
Auch ihr Papa, der große Waldohr-Eulenmann, brummte vorwurfsvoll. Aber die Freude über das Wiedersehen war doch größer als sein Ärger. „Komm her, mein Kind“, sagte er. „Endlich bist du wieder zu Hause.“ Glücklich umarmte er sie. Rani drückte ihr Köpfchen in seine weichen Federn und versprach, nie wieder von zu Hause fortzulaufen. „In Zukunft bleibe ich nur noch in der Nähe des Nestes. Ich gehe erst wieder auf Entdeckungsreise, wenn ich so gut fliegen kann wie du“, sagte sie zu ihrem Papa. Es tat ihr leid, ihren Eltern solche Sorgen bereitet zu haben und sie schämte sich dafür.
Dann erzählten die beiden ihr Abenteuer mit Kai, der Ringelnatter. Ranis Mama blieb fast das Herz stehen, als sie hörte was ihrem Kind widerfahren war. Überschwänglich bedankten sich Ranis Eltern bei Mucki für seine mutige Tat. Er war der Held des Tages und musste noch viele, viele Fragen beantworten. Am Abend fand zu seinen Ehren ein großes Fest statt. Alle befreundeten Waldbewohner nahmen daran teil. Die feinsten Leckerbissen waren angerichtet, es wurde getanzt und gelacht und als die Nacht kam, beleuchteten tausend Glühwürmchen das Festgelände.

 

Ich habe diese Geschichte bereits voriges Jahr geschrieben und für das aktuelle Kinder-Monats-Thema nochmals neu überarbeitet. Bestimmt gibt es einige Schwachstellen. Würde mich über den einen oder anderen konstruktiven Vorschlag von euch sehr freuen.

Lg,
Manuela :)

 
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Liebe Manuela!

Die sprechenden Tiere haben Dich also in die Kinderrubrik gelockt. :)
Die Idee Deiner Geschichte gefällt mir sehr gut, nur mit dem Schluß bin ich nicht zufrieden, sagt er doch aus: Ich muß nur weglaufen, dann freuen sich alle, wenn ich wiederkomme, und es gibt ein Fest! Daß sich die Mutter natürlich freut, wenn ihr Kind wiederkommt, ist schon klar, aber wenn sie erfährt, daß es beinahe gefressen wurde, wird die Freude keine reine sein, sondern von einem eher beklemmenden Gefühl begleitet werden – und ob ihr dann überhaupt danach ist, ein rauschendes Fest zu feiern … Vor allem geht es mir aber eben darum, daß das Weglaufen sich zu etwas Positivem verkehrt, was Kinder eher dazu animieren kann, als daß es sie davon abhält.
Was ich mir zum Beispiel gut als Schluß vorstellen könnte, wäre, wenn Rani draufkommt, daß sie ja ohnehin in der nahen Umgebung noch genug zu entdecken hat und für Abenteuer gar nicht so weit weg muß, und daß sie das jetzt gemeinsam mit dem Igel machen wird, der sie dabei beschützt. - Es ist immer besser, Kindern Vorschläge zu machen, was sie tun können, als ihnen zu sagen, was sie nicht tun sollen. ;)
Übrigens hat mir die Stelle, wo der Igel sich dazwischenstellt, besonders gut gefallen! :)

Ein weiterer kleiner Kritikpunkt sind die Nüsse im Hochsommer. Wenn es noch so Sommer ist, daß es so heiß ist, sind doch die Nüsse noch gar nicht reif. ;)

Alles andere wie immer der Reihe nach:

»Nichts regte sich umher. Sogar die Vöglein waren verstummt und saßen ganz still im Schatten der Zweige.
Aber etwas bewegte sich doch. Es raschelte und krabbelte ganz leise.«
– Wenn Du Dir da so einfach nur widersprichst (Nichts regte sich/etwas bewegte sich doch), wirkt das nicht so toll. Laß es besser gerade erst zu rascheln beginnen. Und das »umher« würde ich streichen, »Nichts regte sich« braucht kein »umher«

»So war sie ganz leise fortgekrabbelt und flatterte bereits von einem Ast zum nächsten.«
– krabbeln Eulen? :susp:

»„Schön dich zu sehen“, aber ich habe leider keine Zeit. Ich muss ein paar Würmer fangen. Sonst haben meine Kinder am Abend nichts zu essen.“«
– ein Anführungszeichen zuviel

»Es trug einen prächtigen, buschigen Schweif.«
– ich wäre mehr für »Es hatte …«

»„Hoffentlich findest du deine Nüsse auch alle wieder“, rief Rani lachend und flatterte zum nächsten Zweig.
Ein Stück weiter, plauderte gerade die Amselmutter mit einer ihrer Vogelfreundinnen.«
– wenn sie ruft, würde ich auch ein Rufzeichen machen (auch z. B. bei »Mach dir nur keine Sorgen«) und nach »weiter« gehört kein Beistrich

»Bevor die Waldamsel etwas erwidern konnte war sie bereits zwischen den Tannenzweigen verschwunden.«
– konnte, war
– statt »war sie bereits« würde ich »war Rani bereits« schreiben, da Du ja vorher von der Waldamsel sprichst.

»Sie war schon zum nächsten Ast gehüpft. Und so ging es noch eine Weile fort.«
– gerade in Kindergeschichten würde ich statt solchen Sätzen wie »Und so ging es noch eine Weile fort« eher eine anschauliche Beschreibung wählen, etwa »… gehüpft und hüpfte immer noch weiter …«

»Auf einem bemoosten Ast machte sie Rast.«
– »einem mit Moos bewachsenen Ast« fände ich schöner und für Kinder leichter aufzunehmen.

»Am liebsten wäre sie gleich wieder nach Hause geflattert, aber in welcher Richtung lag das?«
– Vorschlag: aber in welche Richtung musste sie?

»„Was werde ich nur tun wenn es dunkel wird.«
– tun, wenn es dunkel wird?

»und kleine Waldkinder schmeckten ihm besonders.«
– schmeckten ihm besonders gut.

»Er war verärgert, denn nun musste er wieder den Baum hinunter kriechen.«
– hinunterkriechen

»Verzweifelt piepsend, blickte sich Rani um.«
– ohne Beistrich

»Jedes Mal wenn er nach ihm schnappte, stachen sie in sein Zahnfleisch.«
»„Jedes Mal wenn ich einen leckeren Happen sehe, dann läuft mir dieser Igel über den Weg.«
– Mal, wenn

»„Gestatten wenn ich mich vorstelle?“, sagte ihr Retter freundlich.«
– Gestatten, wenn
– eigentlich ist es eine Frage, daher würde ich auch schreiben »fragte«

»Aber gleich morgen werden wir versuchen deine Eltern zu finden.«
– versuchen, deine

»Rani war froh, einen so mutigen Beschützer zu haben und fasste neue Hoffnung. Sie zogen los«
– ein bisschen ein mulmiges Gefühl würde ich ihr schon zuschreiben, wenn ihr klar wird, daß sie an dem Tag nicht mehr nach Hause kommt. ;)

»In ihrem Schnabel konnte sie Moos und Blätter herbei tragen.«
– zusammen: herbeitragen

»Es tat ihr furchtbar Leid, dass sie einfach davongelaufen war.«
– klein: leid

»Da freute sich Mucki aber.«
– das »aber« würde ich streichen

»Und so flogen, flatterten und liefen, das Eulenkind, die Amsel und der Igel über den Waldboden dahin.«
– der Beistrich nach »liefen« ist zuviel

»War das eine Freude, als Rani zu Hause ankam.«
– da würde ich ein Rufzeichen machen

»Ihre Eulenmama drückte sie ganz fest an sich und war einfach nur froh sie wiederzuhaben.«
– froh, sie

»Auch ihr Papa, der große Waldohreulen-Mann,«
– so würde es sich meiner Meinung nach leichter lesen: Waldohr-Eulenmann

»„Ich gehe erst wieder auf Entdeckungsreise wenn ich so gut fliegen kann wie du“, sagte sie zu ihm. „Jetzt habe ich außerdem Mucki zum Freund. Mit einem so mutigen Beschützer kann mir ja gar nichts mehr passieren.“«
– Entdeckungsreise, wenn
– irgendwie paßt das eine nicht ganz zum andern, also der zweite Teil der Aussage nicht so recht zum ersten, da die Feststellung, jetzt außerdem ja so einen mutigen Beschützer zu haben, ja eigentlich den Schluß zuläßt, daß sie jetzt gefahrlos herumfliegen kann.

»Dann erzählten die beiden ihr Abenteuer mit Kai der Ringelnatter.«
– Kai, der


Liebe Grüße,
Susi :)

 
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Hallo, liebe Susi!

Zunächst vielen herzlichen Dank für die Mühe mit meinem Kindergeschichten-Erstling. :) Freue mich wirklich sehr, dass du dich dazu geäußert hast!
Wie meistens hast du mit deinen Vorschlägen recht. Der Schluss machte mir schon immer Probleme. Zuerst geriet er zu kurz - ich drängte zu rasch aus der Geschichte - dann änderte ich ihn, jetzt erscheint er offenbar "moralisch" nicht ganz einwandfrei. Möchte selbstverständlich kein Kind dazu animieren von zu Hause fortzulaufen. :confused: Ich weiß natürlich, dass Kindergeschichten ebenso sorgfältig geplant und geschrieben werden müssen, wie eine Story für Erwachsene; werde daher deine inhaltlichen Änderungsvorschläge bei meiner Überarbeitung berücksichtigen. Die Nuss im Hochsommer fällt mir natürlich voll auf den Kopf. Ein typischer Logikfehler. Und das mir, als Naturliebhaberin und nach mehrtägiger Überarbeitung und Fehlersuche. :Pfeif:
Die inhaltliche Überarbeitung (Moral u. Logikfehler) folgt in den nächsten Tagen, die aufgezeigten Rechtschreibfehler werde ich natürlich umgehend beseitigen. ;)

Recht liebe Grüße,
schickt Dir, eine schwer migränegeplagte,
Manuela :)

 

Hallo Manuela!

Ich hab wenig Ahnung von Kindergeschichten, aber ich denke doch, dass diese hier ganz gut gelungen ist. Die kleine Rani (wollen wir mal vergessen, dass Eulen nachtaktive Tiere sind und am Tag schlecht sehen) erlebt ja so etwas wie ein Roadmovie, mit vielen kleinen Stationen und Szenen. Das hab ich besonders nett gefunden. Vielleicht solltest du noch mehr einbauen, dass Eulen besonders gut hören, die Betonung in deiner Geschichte liegt ja eher auf dem Sehsinn. Aber die Akteure sind ohnehin schon sehr vermenschlicht, was wahrscheinlich notwendig ist, damit die Geschichte für Kinder auch verständlich und nutzbar wird. Was mir noch fehlt, ist, dass sich die Eltern bei Mucki ausdrücklich bedanken!

Da hat doch Susi tatsächlich noch ein paar Dinge übersehen! ;)

Zwar hatten sie ihrem Kind verboten das Nest alleine zu verlassen
Komma: ... verboten, das Nest ...
Rani sah sich um und entdeckte gleich wieder etwas Neues. Hanni, das braune Eichhörnchen, war gerade dabei, eine große Nuss zu vergraben. Es hatte einen prächtigen, buschigen Schweif. „Hanni, warum machst du das?“, rief Rani ihr zu.
„Ich lege Vorräte an. Wer im Sommer fleißig ist, muss im Winter keinen Hunger leiden“, sagte sie. „Wenn es nur nicht so heiß wäre!“
Im Sommer gibt es noch keine Nüsse!
Kai streckte seine gespaltene Zunge heraus und begann auf ihren Baum zu klettern.
Ich finde, „Schlange“ und „klettern“ passt nicht zusammen! Vielleicht: und schob seinen Körper langsam den Baumstamm hinauf
aber ich glaube das würde dir nicht so gut bekommen.
Komma: ... ich glaube, das würde ...
Heute habe ich keine Lust mit dir zu kämpfen.
Komma: ... keine Lust, mit dir ...
ich bin ein Eulenkind und habe mich im Wald verlaufen.
Vielleicht doch eher: verflogen?
Rani half ihm so gut es ging.
Komma: ... half ihm, so gut ...
Ich weiß, ich weiß, zwitscherte es zurück. Deine Mama hat mir
Anführungs- und Rufzeichenzeichen: ... ich weiß!“, zwitscherte es zurück. „Deine Mama

Gruß
Andrea

 

Hallo Manuela,

ich habe eine gewisse Schwäche für Kindergeschichten, eigentlich ja für positive, schöne Geschichten, und Kinder kriegen halt eher selten (in Geschichten) die volle Dosis Realität ab, da wird gerne gefiltert, verklärt.
Unter diesem Aspekt hat mir Deine Geschichte gut gefallen, sie liest sich flüssig, hat keine Längen und ist dabei spannend und interessant erzählt.
Was mich ein wenig stutzen lässt ist, daß die Perspektive auktorial ist, du aber dennoch dann bereits vermittelte Informationen erneut einfliessen klässt, konkret : die Namen der Tiere und ihre Art und Zugehörigkeit.

Eben kam Ferdinand, der große Salamander, aus seinem kühlen Erdhaus hervorgekrochen.
gut, da kann es - aufgrund der Nähe zu Ranis Nest noch sein, daß sie ihn kennt. Aber seine Antwort :
„Hallo Eulenmädchen“, erwiderte er.
finde ich dann zu unpersönlich, wieso kennt sie als Frischling seinen Namen, er ihren aber nicht ?
Hanni, das braune Eichhörnchen,
Das war Kai, der Ringelnattermann.
Diese Charaktere meine ich, die sich auch - in meinen Augen - gerne hätten vorstellen dürfen bei dem kleinen Rani, so wie du es dann bei Mucki dem tapferen Igel eingedreht hast.
Er stellte sich auf die Hinterbeine und richtete drohend seine Stacheln auf.
Wenn ein Igel sich auf die Hinterbeine stellt (putziger Gedanke), dann weisen seine Stacheln nach hinten, er ist dadurch also eher verletzlicher, weil der ungeschützte Bauch erscheint, nicht unbedingt imposanter.

Doch von diesen kleinen Anmerkungen abgesehen habe ich Deine kleine Märchenfabel gerne gelesen und mitgefiebert. Und mich am Ende gefreut, daß alles gut ausgeht :)

Grüße,
C. Seltsem

 

Hallo Andrea, hallo C.Seltsem!

An euch beide vorerst vielen Dank fürs Lesen und gut finden. Ich freue mich wirklich sehr über euer positives Statement. Auch bin ich sehr froh, dass neben Susi, auch von euch, noch einige Denkanstösse zur inhaltlichen Verbesserung meiner kleinen Fabel gekommen sind. :) So fällt die Überarbeitung sicher stimmiger aus.
Ich möchte noch eine kurze Information anfügen. Dieses Geschichtchen habe ich bereits im Alter von 10 Jahren geschrieben und erst voriges Jahr in einem alten Schulheft wiederentdeckt und (wesentlich!) überarbeitet. :)
Trotz vorwöchiger, neuerlicher Durchsicht, sind mir dabei wieder einige Logikfehler durchgerutscht. :Pfeif:

@Andrea: Extra vielen Dank für das Herausfischen weiterer Fehler. Du scheinst ja eine echte Rechtschreib-Koryphäe zu sein. :thumbsup:

Was mir noch fehlt, ist, dass sich die Eltern bei Mucki ausdrücklich bedanken!
Ich habe vor, den Schluss überhaupt abzuändern. Das Fest wird dann zu Ehren von Mucki, dem Schlangenkämpfer abgehalten und Rani verspricht, nur noch in der Nähe des Nestes in Begleitung Muckis herumzuflattern.

Aber die Akteure sind ohnehin schon sehr vermenschlicht, was wahrscheinlich notwendig ist, damit die Geschichte für Kinder auch verständlich und nutzbar wird.
Das ist mMn (leider) unumgänglich, zumal ja keine Menschen in dieser Story vorkommen.

Die sommerliche Nuss hat bereits Häferl angemerkt. Ich will sie Hanni aber nicht wieder wegnehmen, verlege die Story also in den Frühherbst. Anfang September fallen die ersten Nüsse.

@C. Seltsem
Besonders gefreut habe ich mich über diesen Satz:

Doch von diesen kleinen Anmerkungen abgesehen habe ich Deine kleine Märchenfabel gerne gelesen und mitgefiebert. Und mich am Ende gefreut, daß alles gut ausgeht.
Deine Hinweise bezüglich Erzählperspekive und Namenskennung sind berechtigt. Ich werde in der Überarbeitung versuchen, eine Erklärung dafür abzugeben. Vielleicht einen Hinweis auf frühere Ausflüge in der näheren Umgebung. Die letzte bekannte Station wäre dann quasi der kluge Waldkauz. Dass Ferdinand sie Eulenkind nennt, war eigentlich beabsichtigt, im Sinne von: hallo alter Freund, hallo Altspatz, etc. etc. Mal sehen, was mir dazu noch einfällt. :)

Vorerst nette Grüße an euch,
schickt Manuela :)

 

Ich habe meine Geschichte jetzt neu überarbeitet und hoffe, die meisten Ungereimtheiten beseitigt zu haben. Vielleicht hat ja der eine oder andere Leser noch Lust, seine Meinung dazu abzugeben.

Nette Grüße,
Manuela :)

 

Hallo, Manuela

Nette Geschichte hast du da geschrieben, teilweise wirklich spannend, für manche kleinen Kinder vielleicht sogar schon zu spannend. Sprachlich vielleicht nicht perfekt, aber schon in Ordnung. Hat mir ganz gut gefallen. Die Ungereimtheiten, die du ansprichst, scheinen mir im Wesentlichen beseitigt, abgesehen davon, dass Eulen halt eigentlich nachtaktiv sind.

Was gab es da nicht alles zu sehen und zu bestaunen.
„Wenn ich doch auch schon richtig fliegen könnte“
Muss zwar nciht sein, aber ich würde diese "Ausrufe" auch als solche Markieren, also ein Rufzeichen dahintersetzen.
Waldbienen summten und dann und wann segelte ein bunter Schmetterling vorbei.
Am Himmel leuchteten die Sterne und der volle Mond warf sein fahles Licht über den Wald.
Tja, laut neuer Rechtschreibung muss man zwei mit "und" verknüpfte Hauptsätze nicht mehr durch ein Komma trennen, aber man kann, um die Satzgliederung deutlicher zu machen oder Missverständnisse zu vermeiden. Und besonders der zweite Satz ist ein gutes Beispiel, denn da kann man auch lesen: "Am Himmel leuchteten die Sterne und der volle Mond" und dann stolpert man gehörig über den Rest des Satzes.
Ein Stück weiter, plauderte gerade die Amselmutter mit einer ihrer Vogelfreundinnen.
Dieser Beistrich ist dafür überflüssig.
Ich bin doch schon groß und kann fast gut fliegen.“
Hm, "gut" fliegen gefällt mir irgendiwe nicht. Vielleicht "richtig"? Kommt mir besser vor, aber überzeugt mich auch nciht 100 %ig
Rani war wie gelähmt vor Angst. Auch das noch. Sofort begann sie laut zu piepsen. Vielleicht konnte ihre Mama sie ja doch hören.
Auch hier würde ich beim zweiten und vierten Satz ein Rufzeichen setzen. Außerdem würde ich den ersten und den zweiten Satz austauschen. Diese Reihenfölge fände ich "logischer".

Gruß, Woodwose

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Woodwose!

A priori vielen Dank für deine genaue Analyse und die Änderungsvorschläge.
Die meisten davon habe ich gerne übernommen. Ich freue mich, dass dir meine Geschichte gut gefallen hat. :)
Wenn du monierst, dass die Story für kleine Kinder vielleicht zu spannend sein könnte, dann stimmt mich das etwas nachdenklich. Ich dachte eigentlich, dass das Happy-End und die physische Gewaltlosigkeit, kleineren Kindern keine Probleme machen sollte. :hmm:
Zu deinen anderen Anmerkungen:

Ich bin doch schon groß und kann fast gut fliegen.“

Hm, "gut" fliegen gefällt mir irgendiwe nicht. Vielleicht "richtig"? Kommt mir besser vor, aber überzeugt mich auch nciht 100 %ig

Ist mir bei der Neufassung reingelaufen. Habe das gut wieder entfernt, wie in der Erstfassung.

Ein Stück weiter, plauderte gerade die Amselmutter mit einer ihrer Vogelfreundinnen.

Dieser Beistrich ist dafür überflüssig.
Gerne übernommen.

Waldbienen summten und dann und wann segelte ein bunter Schmetterling vorbei.

Tja, laut neuer Rechtschreibung muss man zwei mit "und" verknüpfte Hauptsätze nicht mehr durch ein Komma trennen, aber man kann, um die Satzgliederung deutlicher zu machen oder Missverständnisse zu vermeiden.
In diesem Fall übernommen. Gern geschah´s!

Ein Stück weiter, plauderte gerade die Amselmutter mit einer ihrer Vogelfreundinnen.
Detto! Entfernt.

Und besonders der zweite Satz ist ein gutes Beispiel, denn da kann man auch lesen: "Am Himmel leuchteten die Sterne und der volle Mond" und dann stolpert man gehörig über den Rest des Satzes.

Diesen Komma-Vorschlag habe ich nicht übernommen, da mMn der Sinn aus dem Rest des Satzes eindeutig hervorgeht. Hab mir das ein paar Mal laut vorgelesen.

Nochmals lieben Dank für deine Mühe,
Manuela :)

 

Ich dachte eigentlich, dass das Happy-End und die physische Gewaltlosigkeit, kleineren Kindern keine Probleme machen sollte.
Ja, ja, ich hab ja auch geschrieben "vielleicht". Ich würde es selbst nciht ändern.
Diesen Komma-Vorschlag habe ich nicht übernommen, da mMn der Sinn aus dem Rest des Satzes eindeutig hervorgeht.
Völlig richtig, verstehen wird diesen Satz jeder, zumindest im Nachhinein. Mir ging es nur darum, dass man diesen Satz beim erstmaligen Lesen auch anders verstehen kann, nämlich wie eine kurze Aufzählung, eben "Am Himmel leuchteten die Sterne und der volle Mond." Wenn man es so versteht, erwartet man nach "Mond" nicht, dass der Satz so weitergeht, und das stört dann den Lesefluss.
Aber, wie gesagt, nur dann. Ohne Komma ist es auch nicht falsch.

Liebe Grüße, Norbert

 

Hallo Manuela!

Deine Geschichte war heute für mich bereits der dritte Text über ein Tierkind, das sich in die große weite Welt aufmacht und dabei Lehrreiches, Spannendes und Amüsantes erlebt. Mir ist die Idee aber bei dir nicht abgedroschen vorgekommen und ich habe mich auch nicht gelangweilt - also schon mal ein Lob.

Ich habe die Korrekturen aus den vorherigen Kommentaren nachvollzogen und muss sagen, dass die jetzige Fassung eine grundsolide, gut geschriebene Kindergeschichte ist. Mehr kann ich eigentlich nicht beisteuern.

Grüße,
Markus

 

Hallo Markus!

Vielen Dank für dein nettes Lob. Es waren die ersten Zeilen, die ich heute morgen gelesen habe. Was will ich noch mehr? Einen besseren Start in den Tag hätte ich mir gar nicht wünschen können. - Dankeschön!

Lieben Gruß,
Manuela :)

 

Hallo Manuela,

schade, dass ich erst jetzt deine Geschichte gelesen habe. Sie ist unheimlich gut geschrieben. Gleich am Anfang kommt eine gemütliche Waldstimmung auf, in die du die einzelnen Tiere wunderbar integriert hast. Die Szene mit dem Igel reicht vollkommen aus, um Spannung im Text aufzubauen.
Ich war am Schluss richtig enttäuscht, dass die Geschichte schoooon zu Ende war.

Zu meckern habe ich überhaupt nichts. Ich weiß zwar im Moment nicht, wo du sonst noch geschrieben hast, aber ich könnte mir vorstellen, dass du öfters mal etwas in dieser Rubrik schreiben könntest.

Weiter so und
viele Grüße
bambu

 

Hallo Bambu!

Vielen, vielen Dank für Deine lobenden Worte, über die ich mich sehr gefreut habe. :) Weiß gar nicht, was ich noch dazu sagen soll. :shy:
Deine Aufforderung, wieder einmal für die Kinderrubrik zu schreiben, ehrt mich natürlich. Mal sehen. Vielleicht fällt mir ja noch ein anderes Abenteuer mit Mucki und Rani ein. ;)

Sei lieb gegrüßt,
Manuela :)

 

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